Vom Verachtetwerden oder Drei Guineen
Kampa (Verlag)
978-3-311-22005-3 (ISBN)
Immer wieder hat sich Virginia Woolf mit der Frauenfrage befasst. Am berühmtesten ist wohl ihr hellsichtiger Essay "Ein Zimmer für sich allein" (1929). In "Vom Verachtetwerden", zehn Jahre später erschienen, ist Woolfs Ton weniger ironisch, ihre Haltung unnachgiebiger.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fragt sie sich, wie Frauen einen Krieg verhindern sollen, wenn sie ausgeschlossen sind von Aufgaben in Öffentlichkeit und Politik, und übt damit grundsätzliche Kritik am Patriarchat.
Auf eindrückliche Weise verbindet Woolf hier schon früh das Private mit dem Politischen, den Aufstieg der Faschisten mit grundsätzlichen gesellschaftlichen Macht- und Denkstrukturen: Die Wurzel des Faschismus liege in der Vorherrschaft des Mannes in sämtlichen Lebensbereichen.
Aber Woolf kritisiert nicht nur, sondern entwirft auch ein utopisches Gesellschaftmodell, eine Welt, in der Frauen Familie und Erwerbstätigkeit verbinden, sich in Ausbildung und Beruf frei entfalten, wirtschaftliche Unabhängigkeit und intellektuelle Freiheit erreichen: So könnten Frauen für dieselbe Sache arbeiten und kämpfen wie Männer, auf Augenhöhe mit ihnen.
VIRGINIA WOOLF (1882–1941) gilt als Englands bedeutendste Autorin der Moderne. Ihre Romane werden in einem Atemzug mit denen von Joyce und Proust genannt, zudem verfasste sie etliche Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. Obgleich Tochter wohlhabender Intellektueller – Thomas Hardy und Henry James gingen in ihrem Elternhaus ein und aus – hat sie nie eine Schule, geschweige denn eine Universität besucht. 1917 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem neben Vom Verachtetwerden auch ihr zweiter bedeutender feministischer Essay Ein Zimmer für sich allein erschien. Zeitlebens litt Virginia Woolf unter schweren Depressionen. Am 28. März 1941 fand ihr Mann einen Brief auf dem Kaminsims, der mit den Zeilen begann: »Liebster, ich fühle deutlich, dass ich wieder verrückt werde ...« Virginia Woolfs Leiche wurde in einem nahe gelegenen Fluss entdeckt.
Erstmals auf Deutsch im Gewand der Erstausgabe, gestaltet von Virgina Woolfs Schwester Vanessa Bell.
Neuübersetzung von Antje Ràvik Strubel.
Woolfs noch heute hochaktueller Essay macht deutlich, dass Terror, Unrecht, Autoritarismus nur dann wirklich aus der Welt zu schaffen sind, wenn sie auch im »Kleinen« erkannt und bekämpft werden.
»Als Frau will ich kein Land haben. Als Frau ist mein Land die ganze Welt.«
Erscheinungsdatum | 21.09.2021 |
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Reihe/Serie | Gatsby |
Übersetzer | Antje Rávic Strubel |
Verlagsort | Zürich |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Three Guineas |
Maße | 115 x 185 mm |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
Schlagworte | Essay • Feminismus • Gesellschaft • Sexismus |
ISBN-10 | 3-311-22005-6 / 3311220056 |
ISBN-13 | 978-3-311-22005-3 / 9783311220053 |
Zustand | Neuware |
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