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Grenzenlos (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022
512 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-26653-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Grenzenlos - R.A. Salvatore
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Er gilt als unbesiegbar, doch er ist sterblich - seine Gegner nicht! Die Fortsetzung der Generationen-Trilogie mit dem berühmtesten Dunkelelf der Welt.
Der Dunkelelf Drizzt Do'Urden und seine Freunde kämpfen an allen Fronten, um das Zwergenkönigreich Gauntlgrym gegen die anrückenden Dämonenhorden zu verteidigen. Die Zwergenfestung ist stark, und König Bruenor kann auf schlagkräftige Verbündete zählen. Doch im Hintergrund zieht die Spinnengöttin Lolth selbst die Fäden. Ihre Dienerinnen hetzen zwei unbesiegbare und unsterbliche Kreaturen auf Drizzt und seinen Vater, um so König Bruenors beste Kämpfer zu beseitigen. Es ist ein Kampf, den nicht einmal der sagenumwobene Dunkelelf überleben kann ...
Die Generationen-Trilogie bei Blanvalet:
1. Zeitenlos
2. Grenzenlos
3. in Vorbereitung

R. A. Salvatore wurde 1959 in Massachusetts geboren, wo er auch heute noch lebt. Bereits sein erster Roman »Der gesprungene Kristall« machte ihn bekannt und legte den Grundstein zu seiner weltweit beliebten Romanserie um den Dunkelelf Drizzt Do´Urden. Die Fans lieben Salvatores Bücher vor allem wegen seiner plastischen Schilderungen von Kampfhandlungen.

Prolog


Das Jahr des Wiedererstandenen Zwergenvolks,
Zeitrechnung der Täler 1488

Regis hörte das Keuchen seines armen Ponys, aber er wagte nicht, langsamer zu reiten, denn die Schatten in den Schatten waren nicht weit – schwarze, ungeschlachte Wesen, brodelnd vor Bosheit und schwelender Wut.

Dämonen. Der ganze Wald war voller Dämonen.

Der Halbling suchte einen Weg durch die Bäume und trieb den armen Knurrbauch unablässig weiter. Hinter dem nächsten Felsen führte der Pfad in Richtung Süden auf eine Lichtung. Verstört registrierte Regis, wie stark sein braun-weißer Pinto schwitzte.

Immerhin konnte er jetzt eine kurze Pause einlegen, wenn auch nur, weil Showithal Terdidy, einer der Anführer der Grinsenden Ponys, von der anderen Seite auf die Lichtung geritten kam.

»Wo ist Doregardo?«, fragte Regis, als er seinen Freund erreichte.

Showithal nickte zurück zu dem Weg, von dem er kam. »Da kommen wir nicht durch«, sagte er. »Der Wald wimmelt nur so von Dämonen.«

»Und sie ziehen alle in dieselbe Richtung«, ergänzte Regis.

Showithal nickte. »Doregardo geht davon aus, dass ein größerer Plan dahintersteckt. Und dass die Monster von Rebenblut wissen«, teilte er Regis mit. »Allen Meldungen zufolge, die über unsere Linie laufen, schlagen sie einen großen Bogen und dürften dann alle auf einmal auf die Stadt losgehen.«

»Dann müssen wir vor ihnen da sein«, befahl Regis. »Macht alle kehrt und reitet um euer Leben. Beziehungsweise um das Leben von allen in Rebenblut!«

»Aber die Höfe … die Weiler …«

Regis schüttelte den Kopf. »Da kommt ihr niemals an. Und selbst wenn es euch gelänge, würdet ihr die Dämonen nur zu neuen Opfern führen. Die Bauern werden sie hören. Die leben schon immer hier draußen in der Wildnis. Sie werden sich verbarrikadieren. Ihr müsst nach Rebenblut. Ihr alle.«

»Wir alle, Spinne Paraffin«, betonte Showithal.

Regis schüttelte erneut den Kopf. »Tiefwasser muss davon erfahren«, erklärte er. Diese Worte fielen ihm unglaublich schwer. Er hätte nichts lieber getan, als umzukehren und nach Rebenblut zurückzugaloppieren, um sich mit seiner geliebten Donnola und dem braven Knurrbauch über die Loren nach Gauntlgrym in Sicherheit zu bringen. Aber das konnte er nicht. Nicht jetzt.

Nicht in diesem Leben.

In seinem früheren Leben war Regis das Anhängsel gewesen, das seinen geliebten Gefährten der Halle oft den Sieg erschwert hatte, anstatt ihnen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen – so jedenfalls sah er das. Damals, vor all den Jahren, war Regis der unbedeutendste jener Helden gewesen. Dieses Mal hatte er bei seiner Wiedergeburt beschlossen, es anders zu machen. Er wollte keine Last sein. Er wollte ein Held sein, der sich der Freundschaft von Drizzt, Bruenor, Catti-brie und Wulfgar als würdig erwies.

Daher wusste er, was er zu tun hatte. Er musste nach Tiefwasser reiten, in die prächtige Krone des Nordens, die einflussreichste und mächtigste Stadt von Faerûn. Die Fürsten von Tiefwasser konnten den Ansturm der Dämonen zurückwerfen, und deshalb musste Regis zu ihnen.

»Wenn du nach Tiefwasser willst, reitest du nicht allein!«, beschloss Showithal und lenkte sein Pony neben Knurrbauch.

»Du informierst die Grinsenden Ponys, dass sie nach Rebenblut zurückmüssen«, befahl Regis. »Das ist ebenso wichtig.«

Geräusche im Wald ließen beide zwischen die Bäume spähen.

Dämonen.

»Los!«, befahl Regis und verpasste dem Pony von Showithal einen so kräftigen Klaps auf die Flanke, dass es einen Satz machte. Dann wendete er Knurrbauch und galoppierte in die Dunkelheit auf der anderen Seite davon.

Während er zwischen den Bäumen hindurchstob, folgten ihm schwere Schritte, und über ihm summte es im Blätterdach.

»Ich weiß, mein Freund«, flüsterte er dem armen Knurrbauch ins Ohr. »Dieses Stück noch, dann darfst du dich ausruhen.«

Er glaubte selbst nicht daran. Knurrbauch würde alles geben, ja, aber ihm war klar, dass er sein schönes blauäugiges Pony wahrscheinlich buchstäblich zu Tode reiten würde.

Andererseits hatte er keine Wahl.

Sie waren überall. Sie waren über ihm und sogar unter ihm, wie er entsetzt feststellte, als seitlich plötzlich der Boden aufbrach, riesige Scheren mit Leichtigkeit Baumwurzeln durchtrennten und ein massiger Dämon aus der Erde kroch. Mit langen Sätzen nahm ein breitschultriger, vierarmiger Glabrezu die Verfolgung auf, der das Tempo von Knurrbauch problemlos halten konnte.

Dicht hinter Regis folgte ein geierartiger Dämon, der halb flog, halb rannte.

Knurrbauchs Atmung wurde immer mühsamer, und Regis wusste, dass er diesem Dämon nicht mehr lange entfliehen konnte.

Dennoch sagte er störrisch: »Nein«, senkte den Kopf tiefer und trieb sein erschöpftes Tier zu einem halsbrecherischen Tempo an. Er hoffte nur, dass sie nicht an einem Baum landen würden.

Showithal Terdidy hielt Doregardo für den besten Halblingreiter aller Zeiten, und dies wurde gerade aufs Neue bestätigt: Mühelos lenkte Doregardo den schwarzen Hengst durch das Gewirr der Bäume, ohne bei Hindernissen oder Dickicht nennenswert langsamer zu werden. Jede Biegung sah er rechtzeitig voraus, lehnte sich in die Kurve und trieb sein Pony, dem er voll vertraute, vorwärts. Dass dieses Tier ihm ebenfalls vertraute, war unverkennbar.

Ein ganzer Schwarm Dämonen jagte Doregardo, darunter auch etliche, die er sehr geschickt von Showithal abgelenkt hatte. Doregardo würden sie nicht erwischen, glaubte Showithal.

Niemand erwischte den großen Doregardo von den Grinsenden Ponys.

Als er sein Pony bergab in die nächste Baumgruppe lenkte, waren ihm die Dämonen auf den Fersen. Trotz seiner Zuversicht hielt Showithal den Atem an und verzog das Gesicht, als die Bäume heftig in Bewegung gerieten und er das Knurren, Kreischen und Brüllen der Dämonen vernahm.

Aber da kam Doregardo auch schon seitlich herausgaloppiert. Bisher hatten er und sein Pony keinen Kratzer davongetragen, soweit Showithal das sehen konnte, und momentan hatte er die Verfolger abgeschüttelt. Der Kampf im Wald hingegen ging weiter.

Trotz der verzweifelten Lage musste Showithal Terdidy lächeln. Doregardo hatte die Dämonen gegeneinander gehetzt, und jetzt fielen die chaotischen Wesen mit Zähnen und Klauen übereinander her.

Als die beiden sich kurz darauf auf einer Lichtung wiedertrafen, war klar, dass Doregardo ihnen wertvolle Zeit verschafft hatte.

»Die ganze Truppe ist nach Rebenblut umgekehrt«, teilte Doregardo seinem Stellvertreter mit. »Wir haben keine Verluste, aber das wird nicht lange so bleiben.«

»Es sind einfach zu viele«, stimmte Showithal zu.

Wie aufs Stichwort gerieten die Büsche hinter ihnen in Bewegung, und gleich darauf brachen zwei groteske Dämonen auf die Lichtung. Die beiden Halblinge waren jedoch schon wieder in Bewegung. Doregardo ließ Showithal, der direkt auf die ferne Siedlung zupreschte, einen Vorsprung, während er selbst im Wald im Zickzack ritt.

Aber es tauchten immer mehr Schatten an ihren Flanken auf, und über ihnen summte es lautstark. Trotz aller Anstrengungen und aller taktischen Manöver von Doregardo wussten die beiden, dass sie in großen Schwierigkeiten steckten, als sie sich ein Stück weiter auf einem breiten Weg wiedersahen. Bald darauf erreichten sie gemeinsam die nächste Lichtung. Inzwischen verstanden sie das Ausmaß ihres Problems.

»Es werden andere durchkommen«, sagte Doregardo düster zu seinem Freund.

»Wir schaffen das!«, beharrte Showithal.

Doregardo nickte, war aber offenkundig nicht überzeugt. Showithal erging es ähnlich, denn inzwischen waren die Schatten vor ihnen und bewegten sich rechts und links zwischen den Bäumen.

»Also dann«, sagte Doregardo. »Du in gestrecktem Galopp. Kopf runter und vorwärts! Ich beschäftige unsere fiesen Verfolger. Grüß mir Spinne und Lady Donnola, ja?«

Er trieb sein Pony an, kam aber nicht weit, denn Showithal griff ihm in die Zügel und hielt ihn zurück.

Doregardo sah ihn fragend an.

»Wenn du sie ablenkst, werden sie mich letztlich doch erwischen«, sagte Showithal. »Das weißt du selbst. Nur Doregardo schafft es nach Rebenblut. Und nur allein.«

»Es werden auch andere schaffen«, beharrte Doregardo.

»Möglich. Aber willst du das Risiko eingehen? Wie viele werden sterben, wenn niemand sie warnt?«

»Dann warn du sie. Ich komme nach.«

»Nein«, sagte Showithal leise. »Reite du. So schnell du kannst.«

»Ich verschaffe dir einen Vorsprung.«

Die beiden Halblinge waren ihr Leben lang Freunde gewesen und seit Jahrzehnten Waffenbrüder. In dem langen Blick, den sie jetzt wechselten, lagen Freundschaft und brüderliche Liebe.

Und Akzeptanz.

»Los«, sagte Showithal.

Doregardo schüttelte wieder den Kopf.

»Sonst verschwendest du meine Tapferkeit!«, warnte Showithal.

Doregardo wollte antworten, doch es gab nichts mehr zu sagen. Er ging nicht davon aus, dass auch nur einer von ihnen den Wald lebend verlassen würde. Aber wenn jemand mit etwas Vorsprung eine gewisse Chance hatte, dann natürlich er. »Ich hoffe, Regis-Spinne schafft es nach Tiefwasser«, sagte er.

»Ich hoffe, Doregardo schafft es nach Rebenblut«, erwiderte Showithal. »Und ich hoffe, er bringt Lady Donnola und all die anderen hinter König Bruenors mächtigen Toren in Sicherheit.«

»Also bis...

Erscheint lt. Verlag 17.1.2022
Reihe/Serie Die Generationen-Trilogie
Die Generationen-Trilogie
Übersetzer Imke Brodersen
Sprache deutsch
Original-Titel Boundless - A Drizzt Novel (Generations 2)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2022 • Bruenor • D&D • Drizzt • Dungeons & Dragons • Dungeons & Dragons: Ehre Unter Dieben • Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves • Dunkelelf • eBooks • Elfen • Fantasy • forgotten realms • Heroische Fantasy • High Fantasy • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2022 • Rollenspiel • Zaknafein
ISBN-10 3-641-26653-X / 364126653X
ISBN-13 978-3-641-26653-0 / 9783641266530
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