Julia Saison Band 61 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0169-9 (ISBN)
HAND IN HAND IN DEN FRÜHLING VON CHARLOTTE LAMB
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Kathryn Ross wurde in Afrika geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in England und Irland. Eigentlich ist sie ausgebildete Therapeutin, aber die Liebe zum Schreiben war stärker, und schließlich hängte sie ihren Beruf an den Nagel. Als Kind schrieb sie Tier- und Abenteuergeschichten für ihre Schwester und Freundinnen. Mit 13 wurde sie Herausgeberin der Schülerzeitung und schrieb ihr erstes Schauspiel, das bei einem Wettbewerb prompt den ersten Preis gewann. Zehn Jahre später ging dann ein großer Traum in Erfüllung: Ihre erste Romance wurde veröffentlicht. Kathryn lebt mit ihrem Mann und den beiden Stiefsöhnen im englischen Lancashire. Über 20 Romances hat sie bis jetzt verfasst und hofft, dass noch viele folgen werden.
1. KAPITEL
Juliet Newcome war gerade auf dem Sprung, ihre Wohnung zu verlassen. In diesem Moment klingelte das Telefon. Fast wäre sie nicht an den Apparat gegangen, denn ein mit Terminen angefüllter Tag lag vor ihr. Allerdings war es ihr noch nie leicht gefallen, das Schrillen des Telefons zu ignorieren. So kehrte sie seufzend um und nahm den Hörer ab.
„Julie? Ich bin es“, meldete sich ihre Mutter mit erregter Stimme. „Gut, dass ich dich erreiche, ich fürchtete schon, du wärst bereits auf dem Weg zur Arbeit. Und ich muss sofort los, wenn ich den Zug nach London noch erwischen will, und dann dauert es wieder eine Ewigkeit, von dort nach Heathrow zu gelangen. Oh, ich hasse es, zu reisen.“
Stirnrunzelnd sagte Juliet: „Langsam, Mum. Wovon sprichst du überhaupt? Wo willst du denn hinfahren?“
„Na, das ist es doch gerade! Ich habe es selbst erst heute Morgen erfahren … nein, gestern Abend, nein, eigentlich mitten in der Nacht.“
Shirley Mendellis etwas zusammenhanglose Rede überraschte ihre Tochter nicht im Geringsten. Daran war sie gewöhnt.
Insgeheim war Juliet froh, diese sprunghafte Art nicht geerbt zu haben. Äußerlich sah sie ihrer Mutter sehr ähnlich, beide waren groß und schlank, hatten dichtes kastanienbraunes Haar, blaue Augen sowie ebenmäßige Gesichter und makellose Haut. In ihrem Temperament waren sie jedoch grundverschieden. Juliet war ruhig und vernünftig, Shirley impulsiv und unpraktisch.
„Was hast du gehört?“, fragte Juliet ruhig, doch das konnte natürlich den Redestrom ihrer Mutter nicht eindämmen – wenn man sie unterbrach, dauerte es noch länger.
„Ich versuche doch, es dir zu erklären, Juliet. Bitte hör mir zu“, bat Shirley jetzt. „Heute früh um drei klingelte das Telefon. Ich bin aus tiefstem Schlaf hochgeschreckt. Natürlich ist es unmöglich, um diese Zeit einen Flug zu buchen. Deshalb ging ich wieder ins Bett, aber ich konnte nicht einschlafen. Also bin ich wieder aufgestanden, habe meinen Koffer gepackt und aufgeräumt. Danach habe ich den ersten Flug nach Italien gebucht.“
„Italien?“ Juliet erschrak. „Es geht also um Giorgio? Ist er krank?“
Ihr Stiefvater hielt sich seit einigen Wochen in Italien auf. Zweimal jährlich unternahm er Einkaufsfahrten für die kleine Ladenkette, die ihnen gemeinsam gehörte. Sie verkauften erstklassige handgefertigte Schuhe und andere luxuriöse Lederwaren. Erst gestern Morgen hatte Juliet mit ihm telefoniert. Da war er bester Laune gewesen. Was immer sich danach ereignet hatte, es musste völlig unerwartet geschehen sein.
„Festgenommen!“, rief Shirley dramatisch.
„Festgenommen? Giorgio? Aber weshalb, um Himmels willen?“
Juliet konnte sich Giorgio beim besten Willen nicht als Gesetzesbrecher vorstellen. Er war einfach nicht der Typ dazu, er liebte das angenehme Leben zu sehr. La dolce vita. Für ihn bedeutete das gute Kleidung, ein gemütliches Zuhause, ein schickes Auto, eine Frau, die ihn liebte und ihm jeden Wunsch von den Augen ablas, exklusives Essen, edlen Wein, die Zigarre nach dem Dinner.
Juliet hatte Giorgio immer für einen der glücklichsten Menschen gehalten. Obwohl schon über sechzig, war er immer noch sehr attraktiv mit seinem silbergrauen Haar und den dunklen Augen, der stets gebräunten Haut und seinem charmanten Wesen. Ihre Mutter betete ihn geradezu an, und auch er schien sie sehr zu lieben.
„Warum weiß ich nicht, Julie“, jammerte Shirley jetzt. „Ich konnte es nicht herausbekommen. Zuerst habe ich mit einem Polizisten gesprochen, der irgendwas von Übertretung der Verkehrsregeln sagte. Er hatte einen scheußlichen Akzent. Durch den Schock haben mich meine Italienischkenntnisse ziemlich im Stich gelassen, und ich habe nur die Hälfte von allem verstanden. Dann durfte ich mit Giorgio sprechen, aber nur ganz kurz. Er beteuerte, er sei unschuldig, er habe es nicht getan. Völlig aufgelöst war er, den Tränen nahe. Du kennst ihn ja.“
„Allerdings.“ Juliet musste unwillkürlich lächeln. Giorgio gehörte zu jenen Männern, die stets der Fürsorge einer Frau bedurften. Seine Mutter war eine temperamentvolle, dominante Sizilianerin gewesen, die zwölf Kinder geboren hatte. Sie hatte sie alle besitzergreifend geliebt und mit eiserner Hand erzogen. Nur aus diesem Grund war Giorgio damals mit fünfundvierzig Jahren noch unverheiratet gewesen. Seine Mutter hatte mehrmals eine Ehe verhindert.
Ihr ältester Sohn hatte ein Mädchen geheiratet, das sie für ihn ausgesucht hatte. Doch Giorgio, der Jüngste, war ihr Liebling, und sie wollte ihn nicht fortlassen. Giorgio fügte sich seiner Mutter, weil er sie liebte und ihre Gefühle nicht verletzen wollte.
Der Tod seiner Mutter hatte ihn anschließend befreit, und bald darauf heiratete er die erste Frau, in die er sich verliebte. Überraschenderweise war es eine Ausländerin, eine englische Touristin.
Diese erstaunlich unerwartete Heirat hätte leicht katastrophale Folgen haben können, doch dazu kam es nicht. Im Gegenteil, die Verbindung wurde ein voller Erfolg, und heute, mehr als fünfzehn Jahre danach, waren die beiden immer noch glücklich.
„Du verstehst also, warum ich so schnell wie möglich zu ihm muss“, sagte Juliets Mutter.
„Natürlich. Der arme Giorgio! Er ist bestimmt in einer schrecklichen Verfassung. Möchtest du, dass ich auch mitkomme? Ich müsste einige Verabredungen neu treffen, aber das wäre möglich. Am späten Nachmittag könnte ich fliegen, sicherlich gibt es da eine Verbindung.“
„Nein, nein, Juliet, das schaffe ich schon allein. Es ist mir lieber, wenn du hier bleibst, damit ich dich anrufen kann, falls ich etwas brauche. Geld oder einen Anwalt, was weiß ich. Außerdem, was soll aus dem Geschäft werden, wenn wir alle drei gleichzeitig fort sind?“
Juliet lächelte. „Ach, ich glaube, das würde schon ein paar Tage weiterbestehen. Aber ich werde tun, was dir am liebsten ist, das weißt du. Kann ich dir jetzt irgendwie helfen?“
„Nur eines noch – wäre es dir möglich, am Wochenende zum Cottage zu fahren, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist? Die Arbeiter sollten bis dahin mit dem Küchenausbau fertig sein. Ich möchte nur, dass jemand nachschaut, ob sie auch alles richtig gemacht haben. Mrs. Cottman, meine Raumpflegerin, wollte sich eigentlich darum kümmern. Aber ihre Tochter hat ein Baby bekommen, und deshalb ist sie nach Leeds gefahren, um ihr ein wenig zu helfen. Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt im Haus aussieht, und es belastet mich; also, wenn du …“
„Natürlich. Heute ist Donnerstag, nicht wahr?“ Juliet überlegte und versuchte, sich auf ihre Termine fürs Wochenende zu besinnen.
„Ich habe am Wochenende nichts Wichtiges vor“, meinte Juliet schließlich.
Nur eine Verabredung mit dem Mann, mit dem sie zurzeit befreundet war, aber die musste sie eben absagen. Wichtiger war es jetzt, ihre Mutter zu beruhigen.
„Ich werde morgen Abend hinfahren. Aber denke bitte daran, nach fünf kannst du mich nicht mehr erreichen, erst nach neun im Cottage.“
„Es ist eine lange Fahrt, Darling. Bist du sicher, es macht dir nichts aus?“
„Ganz sicher. Im Gegenteil, es wird mir gut tun, einmal ein paar Tage aus London herauszukommen“, versicherte Juliet. „Mach dir darüber keine Gedanken. Konzentriere dich ganz auf Giorgio, gib ihm einen Kuss von mir und nimm dir den besten Anwalt. Am besten setzt du dich direkt nach deiner Ankunft mit den Brüdern Lazaro in Verbindung. Sie kennen Giorgio seit Jahren und sind wirklich fähige Anwälte. Ich bin sicher, sie werden euch gern helfen. Und Mum … du meldest dich doch so bald wie möglich, nicht wahr?“
„Natürlich, Darling. Ich muss mich jetzt beeilen, sonst verpasse ich noch das Flugzeug. Bye-bye, ich rufe dich bald an.“
Nachdenklich legte Juliet den Hörer auf. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, ihre Mutter zu begleiten. Shirley wurde leicht hektisch und geriet in Panik. Nach fünfzehn Jahren Ehe mit Giorgio sprach sie zwar fast fließend Italienisch, aber in beängstigenden Situationen ließen ihre Sprachkenntnisse sie oft im Stich.
Juliet zögerte. Dann entschied sie abzuwarten, bis ihre Mutter das nächste Mal anrief. Notfalls konnte sie auch morgen früh noch nach Mailand fliegen.
Ein arbeitsreicher Tag lag vor ihr. Sie hatte die Absicht, alle drei Londoner Filialen aufzusuchen. Sie verdrängte also für den Augenblick jeden Gedanken an ihre Mutter und Giorgio und eilte zur Garage. Juliet besaß einen kleinen roten Kombi, der sich als ungeheuer praktisch erwiesen hatte. Auf der Ladefläche konnte sie jede Menge Ware unterbringen, trotzdem war das Fahrzeug nicht zu groß, um im dicht gedrängten Londoner Verkehr einen Parkplatz zu finden.
Es war typisch für Juliet, dass sie ihren Wagen nach so praktischen Gesichtspunkten ausgewählt hatte. Genauso typisch war es für Shirley, ihrer einzigen Tochter diesen romantischen Namen zu geben. Juliet selbst gefiel er nicht: Kinder neigen dazu, sich über ihre Klassenkameraden lustig zu machen. Wo immer sie zur Schule ging, verfolgten sie Sprüche wie „Romeo, wo bist du, mein Romeo?“ oder gar „Wer hat dich denn vom Balkon gelassen?“ Glücklicherweise nannten die meisten ihrer jetzigen Bekannten sie Julie.
Bis auf Vater, dachte sie plötzlich und verzog das Gesicht. Er hatte sie stets Juliet genannt. Diese Starrköpfigkeit war typisch für ihn, so war er in allen Dingen. Will Newcomes Einstellung zum Leben war schon lange vor Juliets Geburt festgefahren gewesen. Solange sie ihn kannte, hatte er sich nie verändert. Sie bezweifelte, ob er es jemals tun würde. Nie...
Erscheint lt. Verlag | 23.4.2021 |
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Reihe/Serie | Julia Saison |
Julia Saison | Julia Saison |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Saison • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • SpringSale24 |
ISBN-10 | 3-7515-0169-X / 375150169X |
ISBN-13 | 978-3-7515-0169-9 / 9783751501699 |
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