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Die schöne Ärztin und die große Liebe: 7 Romane - Der dramatische Arztroman Sammelband -  A. F. Morland

Die schöne Ärztin und die große Liebe: 7 Romane - Der dramatische Arztroman Sammelband (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
700 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-5196-7 (ISBN)
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Die schöne Ärztin und die große Liebe: 7 Romane - Der dramatische Arztroman Sammelband von A.F.Morland Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Arztromane: Dr. Kayser und das Mädchen Die Patientin, die ihr Kind verschenkte Hochzeit mit der schönen Ärztin Ihre Verzweiflung war groß Er rettete ihr das Leben Ein Jahr nur trug sie seinen Namen Stirn nicht an gebrochenem Herzen Apathisch lag Anuschka in ihrem Bett auf der Intensivstation. Sie schien nichts von dem, was um sie herum vor sich ging, wahrzunehmen. Glanzlos schauten ihre schönen Augen zur Decke hoch - sogar dann, wenn Dr. Kayser sie besuchen kam. Dem Grünwalder Arzt zerriss es das Herz. Was war nur aus der lebensfrohen, glücklichen und hoffnungsfrohen Anuschka geworden ... ein unglückliches Wesen, das den Verlust des geliebten Mannes einfach nicht verkraften konnte. Anuschka drohte an gebrochenem Herzen zu sterben, wenn nicht ein Wunder geschah ...

Wat machste denn fürn Jesicht, Marie-Luise?“, fragte Schwester Gudrun, Dr. Kaysers langjährige Sprechstundenhilfe, ihre junge Kollegin. „Du siehst ja aus, als hätten dir die Hühner dat Brot wegjefressen.“ Marie-Luise Flanitzer seufzte schwer. „Ach, Gudrun, seien Sie froh, dass Sie nicht verheiratet sind.“

„Jibt es Knatsch im Hause Flanitzer?“, fragte die Perle von der Spree gespannt. Solche Sachen interessierten sie immer brennend.

Marie-Luise winkte ab. „Ich möchte nicht darüber reden.“

Gudrun hob warnend den Finger. „Ist aber nicht jesund, allet in sich hineinzufressen, meine Liebe. Davon wird man krank.“

Marie-Luise rang sich ein mattes Lächeln ab. „Warum sagen Sie nicht gleich, dass Sie vor Neugier beinahe platzen?“

„Ick?“ Gudrun legte die Hand empört auf ihren voluminösen Busen. „Also hören Se mal. Dat Wort Neujier jibt es doch jar nicht in meenem Vokabular!“

„Sie möchten nur einfach alles wissen.“

„Wissen is Macht“, tönte die übergewichtige Gudrun Giesecke. „Informiert sein is alles.“ Sie schaute auf ihre Armbanduhr. „Heilijer Bimbam, dat Wartezimmer is knackevoll, und der Herr Doktor...“

„Einen wunderschönen hygienischen guten Morgen wünsche ich den Damen“, sagte plötzlich Dr. Sven Kayser hinter der grauhaarigen Arzthelferin.

Gudrun schwang herum. „Ick dachte schon, Se würden heute blaumachen, Chef“, schmunzelte sie.

„Da sehen Sie mal wieder, wie leicht man sich doch irren kann, Icke“, gab der Grünwalder Arzt amüsiert zurück und drückte Gudrun seine Bereitschaftstasche in die Hand. Er hatte sich nichts vorzuwerfen, hatte die Zügel nicht schleifen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Er hatte gearbeitet und bereits sieben Hausbesuche hinter sich. „Kontrollieren Sie, was an Ampullen fehlt und ergänzen Sie sie bitte“, verlangte er.

„Wird jemacht, Chef“, gab Gudrun zurück. „Se können sich wie immer voll uff mir verlassen.“

Sven Kayser betrat das Behandlungszimmer. Gudrun folgte ihm auf leisen Sohlen. Der Grünwalder Arzt zog seine Jacke aus, hängte sie über einen Kleiderbügel und schlüpfte in seinen weißen Arztkittel.

„Chef“, sagte Gudrun gepresst.

Sven Kayser drehte sich um. „Ja, Icke?“

„In Marie-Luises Ehe is irjend etwas faul“, informierte die füllige Sprechstundenhilfe den Doktor in verschwörerischem Ton. „Ick habe leider nischt aus ihr herausjekriegt, aber vielleicht ham Se mehr Jlück. Würd’ mir wirklich interessieren, wat da los is.“

Dr. Kayser grinste. „Meine liebe Gudrun, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich brühwarm weitererzähle, was mir Marie-Luise möglicherweise anvertraut.“

„Ick dachte, wir wären hier so wat wie ’ne nette kleene Familie“, schmollte seine bewährte Helferin.

„Das sind wir.“ Sven Kayser nickte. „Das sind wir. Aber auch in einer Familie darf jeder seine kleinen Geheimnisse haben.“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch. „Wer kommt als erstes dran?“

„Frau Weizenböck“, antwortete Schwester Gudrun.

„Sieh an, sieh an“, staunte Sven Kayser. „Sie kuriert sich ausnahmsweise mal nicht selbst?“

„Se hat ’nen hässlichen Furunkel in der Armbeuge, von dem se sich anscheinend nich selbst befreien kann.“

„Na, dann wollen wir mal sehen, was wir für Frau Weizenböck tun können“, sagte Sven Kayser.

Die siebenundfünfzigjährige Emmy Weizenböck war eine nette, sympathische Frau, die viel von Kräutern und wenig von Medikamenten hielt.

An und für sich hatte Dr. Kayser nichts gegen diese Einstellung. Leider verordneten viel zu viele seiner Kollegen viel zu oft starke Pharmazeutika mit unerwünschten Nebenwirkungen, wo ein schwächeres und unschädliches homöopathisches Mittel vollauf gereicht hätte. Die Kehrseite der Medaille war aber, dass manche Patienten ihre anfangs noch harmlosen Krankheiten so lange mit unzulänglichen Hausmittelchen selbst zu kurieren versuchten, bis es fünf Minuten vor zwölf war, bis, aus medizinischer Sicht, der Hut brannte und vom herbeigeflehten Arzt ein rasches Wunder erwartet wurde.

Frau Weizenböck gehörte zum Glück nicht zu dieser unvernünftigen Gruppe. Sie wusste ganz genau, wo ihre Grenzen waren, und hatte diese noch nie überschritten.

„Schicken Sie Frau Weizenböck herein“, bat Dr. Kayser.

Gudrun Giesecke nickte. „Is jut, Chef.“ Sie zögerte, hinauszugehen, sah den Arzt an und fragte: „Und wann reden Se mit Marie-Luise?“

„Im Moment steht noch nicht fest, ob ich das überhaupt tun werde.“ Gudrun konnte seine Haltung nicht verstehen. „Sie macht ’n Jesicht wie sieben Taje Rejenwetter.“

„Wenn ihre Arbeit nicht darunter leidet, werde ich mich nicht in ihre Privatangelegenheiten mischen. Und Icke...“

„Ja, Chef?“

Dr. Kayser lächelte. „Sie sollten sich an mir ein Beispiel nehmen.“

Gudrun Giesecke ging beleidigt hinaus. Das Telefon auf Sven Kaysers Schreibtisch läutete. Der Grünwalder Arzt nahm den Hörer ab und meldete sich.

Am anderen Ende war Solveig Abel, die Besitzerin des renommierten Waldhotel Abels, Svens bezaubernde Lebenspartnerin. „Störe ich?“, erkundigte sie sich.

„Darf ich dich in einer Stunde zurückrufen?“, fragte Dr. Sven Kayser.

„In einer Stunde bin ich nicht mehr hier“, sagte Solveig. Die Witwe war ein gepflegter, damenhafter Typ von achtunddreißig Jahren und genau wie Sven mit ihrem Beruf verheiratet. „Ein sehr guter Bekannter möchte in Tschechien ein Hotel kaufen. Er hat mich um meinen fachlichen Rat gebeten. Ich soll mir den Betrieb ansehen. Wenn ich okay sage, kauft er, wenn nicht, lässt er die Finger davon. Er nimmt mich in seiner Privatmaschine mit. Wir starten in einer halben Stunde.“

„Wie lange bleibst du?“ Dr. Kayser versuchte sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. In der Tür erschien Frau Weizenböck. Der Grünwalder Arzt hob die Hand, und die Patientin trat noch nicht ein.

„Kann ich noch nicht sagen“, antwortete Solveig.

„Tja, dann wünsche ich dir einen guten Flug.“

„Danke. Bist du sauer?“

„Nicht sauer, aber nicht gerade übertrieben begeistert“, gestand Sven Kayser. „Wir wollten...“

„Ich weiß“, fiel Solveig Abel ihm ins Wort. „Wir holen es ein andermal nach, ja?“

„Wer ist eigentlich dieser sehr gute Bekannte?“, wollte Dr. Kayser wissen. „Sein Name ist Uwe Strasser.“

„Der Immobilienkaiser?“

„Ja.“

„Sag ihm, ich erwarte von ihm, dass er sich dir gegenüber wie ein Gentleman verhält“, knurrte Dr. Kayser, „sonst...“

Solveig lachte. „Keine Gefahr.“

„Wieso nicht?“

„Uwe Strasser mag keine Frauen.“ Dr. Kayser war erleichtert. „Gott erhalte ihm sein Anderssein.“

„Du könntest mir auch vertrauen, wenn Uwe Strasser normal veranlagt wäre, weil ich dich nämlich ganz schrecklich liebe.“

Sven Kayser lachte. „Was ist daran schrecklich?“

Am anderen Ende der Leitung ertönte eine Hupe. „Ich muss Schluss machen “, sagte Solveig Abel hastig. „Ich rufe dich von drüben wieder an.“ Es klickte in der Leitung. Die blonde Witwe hatte aufgelegt.

„So, Frau Weizenböck!“, rief Sven Kayser zur Tür. „Bitte!“

Die Patientin, eine kleine, vollbusige, sommersprossige Frau, trat ein. „Grüß Gott, Herr Doktor.“

Dr. Kayser bat sie um Entschuldigung, weil er sie hatte warten lassen.

„Aber das macht doch nichts, Herr Doktor“, sagte Emmy Weizenböck verständnisvoll.

Sie war seit siebzehn Jahren geschieden. Ihr Mann hatte etwas mit der Frau seines Chefs angefangen. Die Sache war aufgeflogen, und er hatte nicht nur seinen Job, sondern auch Emmy verloren.

Noch mal hatte Emmy Weizenböck nicht geheiratet. Diese eine Ehe, die von Anfang an, und sieben Jahre lang, keine gute Ehe gewesen war, hatte ihr vollauf gereicht.

Dr. Kayser gab ihr die Hand und forderte sie auf, sich zu setzen. Frau Weizenböck trug den linken Arm in einer Schlinge.

„Schwester Gudrun sagt, Sie haben einen Furunkel in der Armbeuge“, begann der Grünwalder Arzt.

„Ja“, bestätigte die Patientin. „Normalerweise würde ich Sie mit so etwas nicht behelligen, aber die Zeit drängt. Wenn das nicht der Fall wäre, würde ich dem Übel selbst zu Leibe rücken. Ich würde mir einen Tee aus Birkenblättern, Zichorienwurzel, Faulbaumrinde, Holunderblüten, Kletterwurzel, Schachtelhalmkraut, Schafgarbenkraut, Stiefmütterchenkraut, Wacholderbeeren und Zaunwindenkraut zur inneren...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-5196-2 / 3738951962
ISBN-13 978-3-7389-5196-7 / 9783738951967
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