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11 Gruselromane zum Fest: 1200 Seiten Spannung -  Alfred Bekker

11 Gruselromane zum Fest: 1200 Seiten Spannung (eBook)

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2021 | 1. Auflage
1400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-5071-7 (ISBN)
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11 Gruselromane zum Fest: 1200 Seiten Spannung von Alfred Bekker Über diesen Band: Dieser Band enthält folfende Gruselromane: Seelenhunger Die Insel des Magiers Murphy und die Verdammten Apokalyptische Reiter Die Spinnenkönigin Der Schlangentempel Ein Hauch aus dem Totenland Zeit der Werwölfe Blutige Tränen Biss zur Unsterblichkeit Der See des Unheils Die High School Saint Morn in Massachusetts wird von den Rittern des Heiligen Lichts geführt. Sie beschäftigen sich auch im Geheimen mit übernatürlichen Bedrohungen. Sie suchen gezielt nach übersinnlich begabten Jugendlichen, die dazu ausgebildet werden, das Böse mit übersinnlichen Mitteln zu bekämpfen. Um Saint Morn hat es seit Menschengedenken keine Wölfe mehr gegeben. Das ist nun aber anders. Schnell kommen die High-School-Schüler einem Werwolf-Clan auf die Spur

Es gibt Tage, an denen nichts klappt - und dieser Abend in der Met gehörte ganz bestimmt dazu. Das allgemeine Chaos, das im Inneren des Operngebäudes ausgebrochen war, hatte mich mit hinaus ins Freie gespült und ich war froh, mit einigermaßen heiler Haut davongekommen zu sein. Nur mein Smoking war etwas ramponiert, weil irgend jemand unbedingt gemeint hatte, sich daran festhalten zu müssen.

Mein Wagen stand in einer Nebenstraße. Es war kalt und feiner Nieselregen ging nieder. Mein Mantel war noch in der Garderobe, aber ich hatte keine Lust, mir jetzt die halbe Nacht damit um die Ohren zu schlagen, mich dort in eine endlose Schlange einzureihen. Es reichte, wenn ich ihn mir in den nächsten Tagen wiederholte.

Ich schlug den ramponierten Kragen des Smokings hoch und vergrub die Hände in den Taschen.

Mein Wagen stand am Straßenrand

Ich hatte ihn noch nicht erreicht, da ließ ein Geräusch mich herumfahren.

Schnelle Schritte.

Eine junge Frau rannte in Panik auf mich zu. Ihrer Kleidung nach hatte sie ebenfalls zu jenem Publikum gehört, das Zeuge von Carlo Carisis Comeback hatte werden wollen, bevor eine Art Massenhysterie die Fortsetzung des Konzerts verhinderte.

Die junge Frau lief barfuß.

Die hochhackigen Schuhe hielt sie in den Händen. Das nussbraune Haar fiel ihr bis weit über die Schultern. Sie drehte sich immer wieder keuchend um, blickte zurück zu ihren Verfolgern, die jetzt um die Ecke kamen.

Es waren vier Personen.

Sie schienen sich ihrer Sache ganz sicher zu sein, jedenfalls legten sie nicht die geringste Eile an den Tag. Als die Verfolger in das flackernde Licht traten, das von der Neonreklame einer Boutique verbreitet wurde, sah ich ihre Gesichter.

Unwillkürlich erfasste mich kalter Schauder.

Wie Totenschädel, durchfuhr es mich.

Die Gesichter der Verfolger hatten etwas Mumienhaftes an sich. Die Haut wirkte wie Pergament. Bleich und faltig spannte sie sich über die Knochen. Die Augen waren starr und...

...tot!, dachte ich sofort, obwohl das natürlich absurd war. Erst jetzt sah ich, dass auch eine Frau unter den Verfolgern war. Ihrer Kleidung nach bestand die Verfolgergruppe ebenfalls aus Personen, die gerade einen Opernbesuch hinter sich hatten. Die Frau trug ein Abendkleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte, die Männer trugen Smoking.

Wie gebannt starrte ich ihnen entgegen.

Die junge Frau hatte mich inzwischen erreicht. Sie blieb stehen, rang nach Luft. Das lange Abendkleid behinderte sie ziemlich beim Laufen.

Sie wandte sich noch einmal kurz zurück, sah den Verfolgern entgegen, die ihr mit seltsam mechanischen Bewegungen folgten.

Wie Marionetten, dachte ich.

Oder wie Zombies...

Du hast zu viele miese Filme gesehen!, schalt ich mich gleich darauf einen Narren.

"Sie sind in Schwierigkeiten, Ma'am?“, fragte ich.

Sie antwortete nicht.

Panik leuchtete in den Augen der jungen Frau auf. Sie starrte an mir vorbei die Straße entlang. Auch von dort näherten sich jetzt einige schattenhafte Gestalten. Nur als dunkle Umrisse waren sie erkennbar, aber die marionettenartige Art und Weise ihrer Bewegungen sprach für sich.

Die junge Frau deutete auf meinen Wagen.

"Ist das Ihrer?"

"Ja."

"Nehmen Sie mich mit! Bitte!"

"Von mir aus..."

"Schnell! Sonst ist es zu spät!"

Ihre Stimme vibrierte. Sie zitterte halb vor Kälte, halb vor Furcht. Ich schloss ihr die Beifahrertür des Chryslers auf, sie stieg ein. Ich umrundete die Motorhaube, blieb kurz stehen und warf noch einen Blick auf die Verfolger, die sich von allen Seiten näherten.

Dann stieg ich ebenfalls ein und setzte mich ans Steuer.

"Was haben Sie für einen Ärger mit denen?“, fragte ich.

"Nun machen Sie schon!“, schrie sie mich an.

"Sicher - ich weiß nur ganz gerne, worauf ich mich einlasse!"

Ich startete den Wagen, lenkte ihn nach links auf die Fahrbahn.

Die bleichen Schattengestalten postierten sich mitten auf der Straße.

Ich fuhr hupend auf sie zu. Das beeindruckte sie allerdings nicht im mindesten.

"Fahren Sie einfach! So fahren Sie doch!“, rief die Frau, außer sich vor Furcht.

"Sind Sie wahnsinnig?"

Ich bremste. Mochte die junge Frau neben mir auch noch sehr in Not sein - ich hatte nicht die Absicht, einen kaltblütigen Mord für sie zu begehen. Schon gar nicht, so lange ich nicht wusste, worum es überhaupt ging und wer im Recht war.

Die Reifen quietschten.

Der Chrysler rutschte ein Stück über den feuchten Asphalt und blieb nur wenige Meter von den Schattengestalten entfernt stehen.

"Es wäre wirklich nett, wenn Sie mir ein blasse Ahnung davon geben würden, was hier eigentlich gespielt wird", raunte ich meiner Beifahrerin zu. "Wer weiß, vielleicht sind die da draußen im Recht und suchen Sie, um Sie dem Gesetz zuzuführen!"

"Sehen die vielleicht wie Cops aus?“, rief sie. "Die werden Sie und mich umbringen!"

"Das werden wir sehen", sagte ich und griff unter mein Jackett, wo eine großkalibrige Automatik im Holster steckte.

Die junge Frau sah mich mit großen Augen an.

"Ich bin Privatdetektiv", erklärte ich ihr.

"Stecken Sie das Ding weg! Sie werden damit nichts ausrichten!"

"Ach - aber ich hätte diese Leute einfach überfahren sollen, ja?"

Ich öffnete die Tür, die Waffe im Anschlag.

"Gehen Sie aus dem Weg!“, rief ich.

Kehlige, beinahe tierische Laute drangen mir entgegen. Die bleichen Schattengestalten näherten sich weiter. Sie waren völlig unbeeindruckt!

"Stehen bleiben!", rief ich noch einmal. Aber ich dachte nicht im Ernst daran zu schießen. Nicht auf Unbewaffnete - und das waren diese Männer und Frauen offenbar.

"Mit Ihrer Waffe können Sie nichts ausrichten!“, rief die junge Frau vom Beifahrersitz. "Kommen Sie in den Wagen zurück..."

Da hatte die erste dieser zombiehaften Gestalten mich erreicht. Ich blickte in ein aschgraues, faltiges Gesicht, eine mumienhafte Fratze des Todes... Eisige Schauder überkamen mich und ich begann zu ahnen, dass meine Gegenüber kaum noch etwas Menschliches an sich hatten...

Dürre Finger - kaum mehr als von pergamentartiger Haut überspannte Knochen - packten mich mit einer Kraft, die ich ihnen niemals zugetraut hatte. Ein heftiger Stoß erfasste mich, schleuderte mich einige Meter weiter. Hart kam ich auf den Asphalt, rollte mich ab und versuchte so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen.

Eine geradezu unmenschliche Kraft hatte in den dürren Armen meines Gegenübers gesteckt.

Die junge Frau schrie.

Glas klirrte.

Einer der Zombies hatte mit einem einfachen Faustschlag die Scheibe der Beifahrertür zerschlagen. Die junge Frau wehrte sich verzweifelt, während sich Knochenhände würgend um ihren Hals legten. Ich hob die Automatik und feuerte. Mein Schuss fegte dicht über das Dach des Chryslers hinüber und traf den Würger an der Schulter. Die Wucht, mit der das Projektil durch seinen Smoking hindurchfetzte, riss ihn zurück.

Sein totenbleiches Gesicht wirkte irritiert. Die leeren Augen suchten nach mir. Ihre Farbe veränderte sich. Sie wurden glühend rot. Ein grunzender Laut kam über die aufgesprungenen, blutleeren Lippen. Ein wütendes Brüllen, kein Schmerzenslaut.

Mit den Händen betastete er die Stelle, an der er getroffen worden war. Die Wunde blutete nicht. Und sie schien den Mann auch nicht weiter zu beeinträchtigen.

Das geisterhafte Leuchten in seinen Augen begann zu pulsieren. Die junge Frau öffnete die Tür, knallte sie mit voller Wucht gegen den Leib des Würgers, der erneut nach ihr greifen wollte. Ehe er das tun konnte, verpasste ich ihm einen weiteren Schuss in den Oberkörper, der ihn etwa einen Meter zurücktaumeln ließ. Schwankend stand er da, während die junge Frau um ihr Leben rannte.

Auch wenn ihre Verfolger über eine geradezu unheimliche Kraft verfügten, so waren ihre Bewegungsabläufe doch verhältnismäßig langsam.

Die Frau wich einem der Zombies geschickt aus, dann erreichte sie mich.

"Hatte ich es Ihnen nicht gesagt?“, keuchte sie.

Mir fiel der in Silber gefasste dunkelrote Stein auf, den sie um den Hals trug. Für einen Moment glaubte ich, darin ein Schimmern erkennen zu können. Ein Schimmern, das mich an das gespenstische Leuchten in den Augen jenes mumienhaften Würgers erinnerte, den ich angeschossen hatte.

Aber das war vielleicht auch Einbildung...

"Vorsicht!“, rief sie.

Ich wirbelte herum, sah gerade noch eine bleiche Hand auf mich zukommen. Vor mir erhob sich eine massige Gestalt, mindestens anderthalb Köpfe größer als ich. Der Mann, der sich jetzt auf mich stürzte, wirkte ebenso mumienhaft wie die anderen Verfolger. Auch in seinen Augen blitzte es kurz dunkelrot auf.

Ich wich zurück, während mein Gegenüber einen wütenden Laut ausstieß.

Ich feuerte zweimal hintereinander.

Die Gestalt wankte zurück.

Das totenbleiche Gesicht verzog sich ungläubig.

"Dort hin!“, rief unterdessen die junge Frau. Wir rannten zwischen den Reihen der sich marionettenhaft und fast wie in Zeitlupe bewegenden...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-5071-0 / 3738950710
ISBN-13 978-3-7389-5071-7 / 9783738950717
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