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Romana Extra Band 105 (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0021-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 105 - Lilian Darcy, Kandy Shepherd, Ann McIntosh, Lucy Foxglove
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SÜSSE KÜSSE IN MARSEILLE von LUCY FOXGLOVE
Worauf habe ich mich bloß eingelassen? fragt Charlotte sich verzweifelt. Sie spielt die Verlobte des Stararchitekten François Dupont, im Gegenzug saniert er ihr Café in Marseille. Aber weder von süßen Küssen am blauen Mittelmeer noch von Liebe war dabei die Rede!
MEIN BRASILIANISCHER TRAUMMANN von ANN MCINTOSH
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Die Australierin Lilian Darcy hat einen abwechslungsreichen Weg hinter sich. Sie studierte Russisch, Französisch und Sprachwissenschaften und ging nach ihrem Abschluss als Kindermädchen in die französischen Alpen. Es folgten diverse Engagements am Theater, sowohl auf der Bühne als auch als Drehbuchautorin. Später hat Lilian Darcy als Lehrerin für Französisch und Englisch gearbeitet, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen und in die Computerbranche einzusteigen. Sie schrieb Computerprogramme, bis Sie Ihren Mann, einen New Yorker Schriftsteller, heiratete. Heute leben die Autorin und ihr Mann mit ihrer Tochter und ihren drei Söhnen in New South Wales, Australien. Lilian Darcys erster Roman wurde 1981 veröffentlicht. Seitdem hat sie mehr als 70 Liebesromane geschrieben. Sie wurde für ihre Romane 'Der Prinz von Aragovia' und 'Schicksalhaftes Wiedersehen' für den RITA-Award nominiert, den wichtigsten Preis für Liebesromane in den USA.

1. KAPITEL

Marseille, Frankreich

An diesem Morgen hatte Charlotte mehr denn je das Gefühl, dass ihr Traum Ähnlichkeit mit einer Seifenblase hatte. Dabei lebte sie diesen Traum vom eigenen Café jetzt schon ein ganzes Jahr. Obwohl es noch so früh war, saßen auf der Außenterrasse bereits ein paar Gäste, und die Küche war erfüllt vom Duft der Brioches, die Elise gerade aus dem Ofen zog. Charlotte ließ ihren Blick durch das Café in dem schmalen Haus an der Rue Perpignan schweifen. Sie liebte den weißen Stuck an den Decken, die Wände in ihrem hellen Vanilleton und die wunderbar gedrechselten Stühle und runden Tische aus hellem Holz. Draußen leuchteten die Schirme in den Farben des Cafés. Lindgrün und rosa. Für Charlotte war das hier ein Stück heile Welt. Ihr Traum. Allerdings hatten Träume dummerweise die Angewohnheit, dem Alltag nicht standhalten zu können. Charlotte versuchte, ihre innere Unruhe abzuschütteln.

„Musst du nicht langsam los?“ Elise, ihre Geschäftspartnerin und Cousine, trat mit einem Tablett in die Küche und riss sie damit aus ihren trüben Gedanken.

Charlotte atmete tief durch, legte die letzte kleine tartelette au citron auf das Silbertablett und verstaute es vorsichtig im Transportkorb. Sorgfältig glich sie die aufgereihten Törtchen mit dem Bestellschein ab.

„Warum bestellt jemand siebzehn Törtchen?“, fragte sie. „Warum nicht achtzehn oder sechzehn?“

Elise warf einen kurzen Blick auf den Zettel in Charlottes Hand. „Soweit ich weiß, arbeiten im Büro von François Dupont vier Angestellte außer ihm. Jeder bekommt vier Törtchen, oder sie haben Kundschaft. Monsieur Dupont selbst isst immer nur eins. Er hat keinen süßen Zahn.“ Sie zwinkerte ihrer Cousine zu.

„Manchmal glaube ich, du kennst die Essensvorlieben von jedem einzelnen Bewohner Marseilles.“ Charlotte lachte.

„Na, hör mal, über François Dupont sind doch ständig irgendwo Interviews und dergleichen zu lesen. Er ist nun mal der bekannteste Architekt in ganz Südfrankreich. Man munkelt doch sogar, dass er den Prisker-Preis verliehen bekommen soll.“

„Nun ja, aber nur ein Törtchen …“

Elise grinste. „Ich schätze, er wird schon noch andere Sachen vernaschen außer diesem Törtchen.“

„Trotzdem.“ Charlotte sah sich suchend um und griff dann kurzentschlossen nach einem petit pain à la tomate, ihrer neuesten herzhaften Kreation. „Kann ja nicht sein, dass der arme Mann uns vom Fleisch fällt.“ Sie verpackte das nach Oregano und Tomate duftende Blätterteiggebäck in eine kleine Tüte. „So, ich muss los, die Tartes sind für elf Uhr bestellt.“

Wie immer wählte sie sorgfältig eine CD aus und stellte die Musik an, bevor sie den lindgrünen Lieferwagen durch die engen Nebenstraßen Marseilles steuerte. Gitarrenriffs und dunkle Beats erfüllten den Wagen. Musik gab ihr Ruhe und Kraft; und die hatte sie heute besonders nötig.

Mittlerweile kannte Charlotte die Stadt wie eine Einheimische, nein, vermutlich sogar noch besser. Das kleine Lavendelsträußchen am Rückspiegel baumelte hektisch, als sie eine scharfe Linkskurve nehmen musste, um einem parkenden Wagen auszuweichen. Sie sollten sich wirklich bald mal Gedanken machen, ob sie sich zusätzlich zu dem Lieferwagen noch ein Lieferfahrrad zulegten. Es gab einfach Orte in der Stadt, die waren mit dem Auto schlecht zu erreichen, und mit einem Fahrrad wäre man vermutlich viel schneller.

Sie bremste abrupt, als sie ans Ende der Straße kam. Vor ihr erstreckte sich ein Meer aus hupenden Autos. Ja, jetzt zum Beispiel wäre ein Fahrrad eindeutig die bessere Wahl. Der Verkehr auf der Rue de Paris war mörderisch, und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit, verband sie doch das touristische Zentrum mit den wichtigsten Geschäftsstraßen.

Als sich wieder etwas bewegte und Charlotte ein paar Meter weitergekrochen war, bog sie bei der nächsten Möglichkeit ab. Sie nahm lieber einen Umweg in Kauf. Das war ja nicht zum Aushalten! Der Duft des Lavendels beruhigte ihre Nerven, genau wie Elise es ihr versprochen hatte. Eigentlich hatte ihre Cousine sie gar nicht mehr alleine mit dem Auto fahren lassen wollen, weil sie jedes Mal völlig außer sich wieder im Café Charlise ankam. Elise war davon überzeugt, dass Charlottes Schimpftiraden über den Marseiller Autoverkehr schon viele Gäste vertrieben hatten. Dabei schimpfte Charlotte grundsätzlich in ihrer Muttersprache, und die wenigsten Franzosen sprachen gut genug Englisch, um ihre stets fantasievollen Flüche verstehen zu können. Außerdem schimpfte sie natürlich nur in der Küche.

Fünfzehn Minuten später parkte Charlotte den Wagen in der Lieferzone vor dem Bürogebäude, in dem sich das Architekturbüro befand. Mit seinen spiegelnden Wandflächen und dem merkwürdig eingedellten und hügeligen Dach erinnerte es Charlotte fast an ein Törtchen. Sie lächelte. Fehlten nur noch ein paar kleine Himbeeren und Schokoladentröpfchen und vielleicht ein Klecks von dieser göttlichen Nougatcreme, die Elise neulich kreiert hatte.

Charlotte rückte ihre Sonderparklizenz gerade, stieg aus und nahm den Transportkorb aus dem Kofferraum. Jahrelange Übung erlaubte es ihr, die Türen zu schließen und den Wagen zu verriegeln, ohne den Korb abstellen zu müssen. Mittlerweile wieder etwas positiver gestimmt, lief sie auf die Doppelflügeltür aus dickem dunkel getöntem Glas zu.

Zum Glück betrat genau vor ihr ein Mann das Gebäude, das Handy am Ohr, und öffnete die Tür so, dass Charlotte hinter ihm hindurchschlüpfen konnte. Doch plötzlich ließ er die Tür einfach los, und sie knallte mit voller Wucht gegen Charlottes Korb. Er kippte, und alle Törtchen fielen auf den Gehweg. Ein kurzer wütender Schrei entfuhr Charlotte. Als sie das zerquetschte Nougattörtchen sah, kamen ihr fast die Tränen.

Die Tür ging wieder auf, und jemand sprach sie an. „Pardon, Madame. Ich habe Sie nicht gesehen! Sind Sie verletzt?“

„Nein, aber die Lieferung.“ Sie deutete auf die Straße und eins der halb zerquetschten Törtchen.

„Oje.“ Er sah ratlos zu Boden. „Kann ich etwas für Sie tun?“

„Können Sie zaubern?“, fuhr Charlotte den Mann an. Er hielt sein Handy immer noch in der Hand, schien nun aber auch endlich die Welt um sich herum wahrzunehmen.

Verwirrt schüttelte er den Kopf.

„Dann nicht. Mir fällt leider auch gerade kein passender Zauberspruch ein, und jetzt kann ich meinen Kunden nicht rechtzeitig beliefern. Siebzehn ist wohl eine Unglückszahl. Wenn Sie geschäftlich mit diesen Leuten zu tun haben, könnten Sie das dem Chef ausrichten.“ Erst als sie es ausgesprochen hatte, dämmerte ihr, dass es vielleicht keinen guten Eindruck machte, direkt vor dem Architekturbüro, das ihre Bestellung aufgegeben hatte, derart aus der Haut zu fahren. Aber die Gedankenlosigkeit mancher Menschen trieb sie in den Wahnsinn. Konnte man nicht ausnahmsweise mal die Leute um sich herum höflich behandeln? Männer, die einem die Tür aufhielten, schienen endgültig ausgestorben zu sein.

„Ich werde es mir merken.“ Er streckte Charlotte seine rechte Hand entgegen. „Darf ich mich vorstellen? François Dupont. Lassen Sie mir die Rechnung da, ich begleiche sie natürlich.“

Charlotte ergriff seine Hand und nickte, etwas peinlich berührt. „Ja, danke.“ François Dupont also. Der Stararchitekt persönlich! Er sah auf den ersten Blick sympathisch aus, und das obwohl er ihre Törtchen zerstört hatte. Aber die mochte er ja schließlich auch nicht, fiel ihr wieder ein. Sie musterte ihn kurz. Beinahe wäre ihr herausgerutscht, dass er nun wirklich nicht auf seine Linie achten müsste. Wenn sie nicht alles täuschte, war sein Bauch flach, möglicherweise hatte er sogar ein Sixpack unter seinem gut geschnittenen schwarzen Hemd. Sie räusperte sich und schaute wieder nach unten. Dass ihr nichts weiter einfiel, was sie sagen konnte, war total untypisch, und es ärgerte sie.

„Kommen Sie, ich helfe Ihnen.“ François Dupont steckte sein Handy weg und ging neben ihr in die Knie. Er hob eine zerquetschte kleine tarte tatin auf und legte sie in den Transportkorb, der wie durch ein Wunder auf die richtige Seite gefallen war. Leider lag trotzdem kein einziges Gebäckstück mehr darin. „Das sieht wirklich köstlich aus“, bemerkte er. „Da war der Geheimtipp unserer Sekretärin goldrichtig, wie mir scheint.“

Sie bückte sich ebenfalls und sammelte gemeinsam mit dem Mann den Rest ein. Siebzehn Törtchen, garniert mit Straßenstaub und kleinen Steinchen.

„Zu schade“, sagte François.

„Na ja, jetzt müssen Sie immerhin gar kein Törtchen mehr essen.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte er überrascht.

„Sie mögen doch nicht so gerne Süßes.“ Charlotte griff in ihre Handtasche und zog die kleine Papiertüte heraus mit dem Logo des Cafés. „Deshalb habe ich Ihnen noch etwas zum Probieren mitgebracht. Mögen Sie Tomaten?“

Zögernd nahm François die Tüte an. „Ich liebe Tomaten.“ Er schnupperte in die Tüte. „Riecht wunderbar. Aber wie kommen Sie darauf, dass ich nichts Süßes mag?“

„Meine Kollegin Elise kennt die Essgewohnheiten sämtlicher Menschen in dieser Stadt. Ach, was sage ich – vermutlich weiß sie sogar, was ganz Frankreich gerne isst und was eben nicht.“ Charlotte seufzte, immer noch um ihre Törtchen trauernd.

„Erstaunlich“, sagte er, und seine Stimme klang auf einmal wie dunkler Samt, was Charlotte genauso irritierte wie dieser Vergleich, der ihr plötzlich durch den Kopf geschossen war.

Was...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2021
Reihe/Serie Romana Extra
Romana Extra
Romana Extra
Übersetzer Dorothea Ghasemi, Bettina Ain
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Sammelband • Sommer der Liebe • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-0021-9 / 3751500219
ISBN-13 978-3-7515-0021-0 / 9783751500210
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