Star Wars™ Die Hohe Republik - Das Licht der Jedi (eBook)
496 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-27010-0 (ISBN)
Lange vor der ersten Ordnung und dem Imperium wachten die Jedi-Ritter über die Hohe Republik. Es war ein goldenes Zeitalter des Friedens.
Eine Explosion im Hyperraum bedroht die Leben von Milliarden. Zum Glück sind die Jedi stark in der Macht, und sie eilen unverzüglich herbei, um das Schlimmste zu verhindern. Der kleinste Fehler kann zur Katastrophe führen, doch die Völker der Galaxis blicken voll Zuversicht auf ihre Beschützer. Aber während sich die Aufmerksamkeit aller auf ihre Helden richtet, wächst jenseits der Grenze der Hohen Republik eine Bedrohung heran, die das Herz eines jeden Jedi in Angst und Schrecken versetzen wird.
Die erste Phase der Hohen Republik:
1. Das Licht der Jedi
2. Im Zeichen des Sturms
3. Der gefallene Stern
4. Orkanläuferin
Charles Soule hat sich als Autor von Marvel Comics (u.a. Daredevil, Star Wars) einen Namen gemacht und arbeitet außerdem als Musiker und Anwalt. Er lebt in Brooklyn, New York.
Gemeinsam mit Cavan Scott, Justina Ireland, Claudia Gray und Daniel Jose Older entwarf er das Konzept von »Star Wars - Die Hohe Republic« und schrieb den ersten Band »Das Licht der Jedi« gleich an die Spitze der »New York Times«-Bestsellerliste.
1
HYPERRAUM, LEGACY RUN
3 Stunden bis zum Einschlag
Alles ist gut.
Captain Hedda Casset betrachtete ein zweites Mal die Anzeigen und Schirme, die in ihren Kommandosessel eingebaut waren. Sie überprüfte immer alles doppelt. Eine Laufbahn von mehr als vierzig Jahren lag hinter ihr, und sie war überzeugt, dass sie nur so lange überlebt hatte, weil sie stets zweimal hinsah.
»Alles ist gut«, sagte sie, laut diesmal, damit ihre Brückenmannschaft es hören konnte. »Zeit für meinen Rundgang. Lieutenant Bowman, die Brücke gehört Ihnen.«
»Verstanden, Captain«, bestätigte ihr erster Offizier. Er stand von seinem Platz auf, um den Kommandosessel zu übernehmen, bis der Captain von dem abendlichen Spaziergang zurückkehrte.
Nur wenige Langstreckenfrachter wurden wie Militärschiffe geführt. Hedda hatte mehr als genug Raumschiffe mit fleckigen Decks, tropfenden Leitungen und Rissen in der Cockpitscheibe gesehen, und jedes Mal traf sie der Anblick wie ein Stich ins Herz. Sie selbst hatte ihre Karriere als Jägerpilotin bei den Vereinten Sondereinheiten von Malastare und Sullust begonnen und in ihrem kleinen Sektor an der Grenze des Mittleren Rands für Ordnung gesorgt. Ihre erste Maschine war ein Incom Z-24 gewesen, ein Ein-Mann-Jäger, den alle nur den Schwirrkäfer nannten, und ihre Einsätze hatten sich größtenteils um die Jagd auf Piraten und dergleichen gedreht. Doch im Lauf der Jahre war sie zum Kommandanten eines schweren Kreuzers aufgestiegen, einem der größten Schiffe in der Flotte. Eine gute Karriere im Dienste einer guten Sache.
Sie war mit Auszeichnung aus den VSE entlassen worden und verdingte sich seitdem als Captain für Frachtflüge bei der Byne-Gilde – ihre Version eines entspannten Ruhestandes. Doch mehr als dreißig Jahre im Militärdienst ließen Ordnung und Disziplin zur zweiten Natur werden – sie flossen praktisch durch Heddas Adern. Und darum kommandierte sie jedes Schiff, das man ihr zuwies, als würden sie in die entscheidende Schlacht gegen die Hutt-Armada ziehen, auch wenn sie in Wirklichkeit nur eine Ladung Ogruts von Welt A nach Welt B transportierten. Ihr aktuelles Schiff, die Legacy Run, bildete da keine Ausnahme.
Hedda stand auf und erwiderte Lieutenant Jary Bowmans zackigen Salut. Als sie sich streckte, spürte sie, wie die Knochen in ihrer Wirbelsäule knirschten und knackten. Zu viele Patrouillenflüge in winzigen Cockpits, zu viele Manöver mit hoher Zentrifugalkraft – manchmal im Kampf, manchmal einfach nur, um sich lebendig zu fühlen.
Aber das wirkliche Problem, dachte sie, während sie eine Strähne grauen Haares hinter ihr Ohr strich, ist, dass es einfach zu viele Jahre sind.
Sie verließ die Brücke und ging einen kurzen Korridor hinab; die Grenze zwischen dem präzisen Uhrwerk ihres Kommandodecks und der größeren, chaotischeren Welt der Legacy Run. Das Schiff war ein modularer Frachttransporter der Klasse A, erbaut von Kaniff Yards und mehr als doppelt so alt wie Hedda selbst. Folglich hatte das Schiff seinen Zenit längst überschritten, aber es konnte noch immer solide Leistung erbringen, solange es sorgsam gepflegt und regelmäßig gewartet wurde – und das wurde es. Dafür sorgte sein Captain.
Die Run war ein Allzweckschiff, freigegeben für den Frachttransport und auch für den Transport von Passagieren – daher auch das Wörtchen »modular« in der Klassenbezeichnung. Der Großteil des Schiffes bestand aus einem riesigen Abteil, geformt wie ein langes, dreieckiges Prisma, mit dem Maschinenraum an einem Ende und der Brücke am anderen, während der Rest für die Fracht bestimmt war. Aus dieser zentralen »Wirbelsäule« ragten in regelmäßigen Abständen hohle Metallarme heraus, an denen kleinere Module angebracht werden konnten. Insgesamt gab es Platz für 144 solcher Abteile, die ihrerseits selbst angepasst werden konnten, um alle möglichen Arten von Fracht zu beherbergen.
Die Vielseitigkeit des Schiffes gefiel Hedda. Es bedeutete, dass man nie wusste, wohin die nächste Reise ging oder welche seltsamen Herausforderungen einen erwarteten. Einmal war der gesamte Mittelteil des Hauptabteils in einen Wassertank umgewandelt worden, um einen gigantischen Säbelfisch von den Sturmmeeren Tibrins in das private Aquarium einer Fürstin auf Abregado-rae zu bringen. Hedda und ihre Mannschaft hatten das Tier sicher ans Ziel gebracht, aber es war nicht einfach gewesen – genauso wenig wie das Biest drei Zyklen später wieder nach Tibrin zurückzuschaffen, weil es krank geworden war und die Angestellten der Fürstin keine Ahnung hatten, wie man einen Säbelfisch behandelte. Eines musste Hedda der Frau trotzdem lassen: Sie hatte den vollen Frachtpreis gezahlt, um das Tier nach Hause zu schicken. Viele Wesen, vor allem Adelige, hätten den Fisch einfach verenden lassen.
Ihr aktueller Auftrag war im Vergleich dazu ein Kinderspiel. Die Frachtsektionen der Legacy Run waren zu 80 Prozent mit Siedlern gefüllt, die von den übervölkerten Kern- und Koloniewelten zum Äußeren Rand wollten, um dort ein neues Leben zu beginnen. Neue Möglichkeiten, neue Horizonte. Hedda Casset konnte sie verstehen. Sie war ihr ganzes Leben lang rastlos gewesen, und vermutlich würde sie es auch bis zu ihrem Tod bleiben. Jedes Mal, wenn sie aus dem Aussichtsfenster blickte, suchten ihre Augen nach etwas Neuem, Unbekanntem.
Weil sie Siedler transportierten, waren die meisten Module simple Passagierkonfigurationen mit kleinen Kabinen, deren Sitze zu Betten ausgeklappt werden konnten – welche theoretisch gemütlich genug sein sollten, um darauf zu schlafen. Jedes Abteil verfügte zudem über Sanitäranlagen, ein Gepäckfach, einen Holoschirm und eine kleine Essnische. Passagiere, die bereit waren, für ein wenig Luxus tiefer in die Tasche zu greifen, bekamen auch eine von einem Droiden bemannte Kochstation und eine abgetrennte Schlafnische – aber auf diesem Flug gab es nur wenige davon. Siedler waren sparsam. Wären sie reich, würden sie vermutlich gar nicht erst zum Äußeren Rand fliegen, um sich eine neue Zukunft aufzubauen. Der dunkle Rand der Galaxis war ein Ort der Herausforderungen, die aufregend, aber auch tödlich sein konnten. Tatsächlich sogar öfter tödlich als aufregend.
Selbst der Weg dorthin ist tückisch, dachte Hedda, als sie an einem großen Bullauge vorbeikam. Der Wirbel des Hyperraums zog ihren Blick magnetisch an, aber sie riss die Augen los, bevor der blaue Strudel sie hypnotisieren konnte. Wie leicht verlor man zwanzig Minuten, einfach weil man aus dem Fenster starrte. Man konnte dem Hyperraum nicht trauen. Er war nützlich, sicher; er brachte einen von Punkt A nach Punkt B, und er war die Triebfeder der republikanischen Expansion jenseits des Kerns, aber niemand verstand ihn wirklich. Wenn sich ein Navidroide bei der Berechnung der Koordinaten auch nur um eine Winzigkeit verkalkulierte, war man schon nicht mehr auf der markierten Route, sondern auf einem ungewissen Weg zu einem ungewissen Ziel. So etwas konnte selbst im dichten Netz der Hyperraumstraßen nahe dem Galaktischen Kern passieren, und hier draußen, wo bislang nur eine Handvoll Routen kartografiert war … Da musste man extra vorsichtig sein.
Hedda verdrängte den Gedanken und ging weiter. Die Legacy Run flog gerade auf der meistbereisten und am besten gesicherten Hyperraumroute, die zu den Welten des Äußeren Rands führte. Hier waren ständig Schiffe unterwegs, in beide Richtungen. Insofern gab es keinen Grund zu Sorge.
Andererseits hielt Captain Hedda Casset das Leben von neuntausend Passagieren in den Händen. Es war ihr Pflicht, sie sicher an ihr Ziel zu bringen – sich Sorgen zu machen, gehörte praktisch zum Job.
Sie verließ den Korridor und betrat das zentrale Abteil: ein riesiger, runder Raum, der auf Flügen wie diesem als inoffizieller Gemeinschaftsraum für die Passagiere fungierte. Kinder spielten mit einem Ball, während Erwachsene in kleinen Gruppen zusammenstanden und plauderten. Hier konnten sie sich die Beine vertreten, wenn sie der Beengtheit ihrer Kabinen in den Modulen entfliehen wollten. Der Raum hatte nur wenig zu bieten – eine gewaltige Röhre, wo mehrere Korridore zusammenliefen –, aber es war sauber; dafür sorgte die automatisierte Putzkolonne, die auf Drängen des Captains an Bord geholt worden war. Einer dieser spinnenbeinigen Droiden kletterte gerade an der Wand entlang und ging seiner Arbeit nach. Auf einem Schiff von der Größe der Run gab es immer irgendetwas sauberzumachen.
Hedda nahm sich einen Moment, um den Blick über die Gruppen schweifen zu lassen. Sie zählte knapp zwanzig Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunftswelten. Da waren natürlich Menschen, aber auch vierarmige, pelzige Ardennianer, eine Familie von Givin mit ihren charakteristischen, dreieckigen Augen und sogar ein Lannik mit verkniffenem Gesicht, hochgebundenem Haar und großen, seitlich abstehenden Ohren – die sah man an Bord nur selten. Doch ganz gleich, woher sie stammten, sie waren alle einfache Wesen, die darauf warteten, ein neues Leben zu beginnen.
Eines der Kinder drehte sich herum.
»Captain Casset!«, rief der Junge. Er war menschlich, mit olivenfarbener Haut und rotem Haar. Hedda kannte ihn.
»Hallo, Serj«, sagte sie. »Was gibt es Neues? Alles in Ordnung hier hinten?«
Die anderen Kinder unterbrachen ihr Spiel und versammelten sich um Hedda.
»Wir könnten ein paar neue Holos gebrauchen«, erklärte Serj. »Wir haben schon...
Erscheint lt. Verlag | 16.8.2021 |
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Reihe/Serie | Die Hohe Republik |
Die Hohe Republik – Phase 1 | |
Die Hohe Republik – Phase 1 | |
Die Hohe-Republik-Reihe | Die Zeit der Hohen Republik |
Übersetzer | Andreas Kasprzak |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Star Wars™ Light of the Jedi (The High Republic 1) |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Angriff der Klonkrieger • Blockbuster • das erwachen der macht • Das Imperium schlägt zurück • Der Aufstieg Skywalkers • Die dunkle Bedrohung • Die Hohe Republik • Die letzten Jedi • Die Macht • Die Mutprobe • Die Rache der Sith • Die Rückkehr der Jedi-Ritter • Disney • eBooks • Eine neue Hoffnung • Film • Filmbuch • George Lucas • Georg Lucas • Han Solo • Harrison Ford • high republic • In die Dunkelheit • Jedi • Jedi-Ritter • Knights of the old Republic • Neue Epoche • Neuerscheinung 2021 • Neuerscheinung 2022 • Science Fiction • Sith • Space Opera • Star Wars Kanon • The Mandalorian |
ISBN-10 | 3-641-27010-3 / 3641270103 |
ISBN-13 | 978-3-641-27010-0 / 9783641270100 |
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