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Tränen der Macht - Geheimnis Elfania -  Julia Schmidt

Tränen der Macht - Geheimnis Elfania (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
428 Seiten
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99093-975-8 (ISBN)
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Ein Hund, ein Buch und zwei äußerst attraktive Mitschüler stellen Joyces geordnetes Leben völlig auf den Kopf. Ihre Träume sind plötzlich überaus realistisch, sie entdeckt, dass sie mit dem Welpen reden kann und, um ihr Leben noch komplizierter zu machen, steht in dem mysteriösen Buch ihr Name geschrieben. Doch was hat das alles miteinander zu tun und wem kann sie vertrauen? Das muss Joyce schnellstmöglich herausfinden, denn ihre bislang unbekannte Vergangenheit macht die Schülerin zur Gejagten, im Reich der magischen Wesen.

Julia Schmidt wurde am 26.11.2000 in Wien geboren und lebt dort mit ihrer Familie. Im Juli 2019 maturierte sie in der AHS Neulandschule Grinzing in Wien, seit Herbst studiert sie an der VetMed Uni Vienna Veterinärmedizin. Neben dem Lesen und ihren Tieren ist das Dressurreiten ihre größte Leidenschaft. Als echter Bücherwurm war Julia schon bevor sie überhaupt lesen konnte für Bilderbücher und Gute-Nacht Geschichten zu begeistern. Tiergeschichten und Fantasieromane haben sie schon bald inspiriert immer wieder kurze Geschichten zu verfassen. Bereits mit 16 Jahren verfasste sie die Rohfassung von "Tränen der Macht - Geheimnis Elfania" und verwirklichte sich damit den großen Traum einmal ein Buch zu schreiben.

JOYCE

Austestung

Vor einem Monat

Entgeistert starrte ich auf die Austestung vor mir. Ich hörte die gedämpfte Stimme der jungen, braunhaarigen Ärztin auf mich einreden, nahm jedoch alles nur wie durch eine Mauer wahr. Ich fixierte den Zettel in meiner Hand, als könnte ich dadurch das Ergebnis verändern.

Allergien: Tierhaare stand dort in großen, dicken Buchstaben. Schwarz auf weiß. Von mir aus hätte ich auf alle möglichen Lebensmittel verzichten können, selbst mit irgendwelchen Medikamenten oder Sprays hätte ich mich abgefunden. Gluten, Laktose, Ragweed oder Lupinen all diese anderen seltsam klingenden Allergene, die es heutzutage gab. Nur nicht Tierhaare!

»… Kontakt zu Tieren so gut wie möglich vermeiden. Eine Therapie wird wohl zu aufwendig werden und auch einige Jahre dauern, da zu viele Tierarten involviert sind. Außerdem können wir noch nichts über die Auswirkungen auf Jugendliche voraussagen, denn diese Methode ist relativ neu«, hörte ich die raue Stimme der Ärztin, allerdings mehr zu meiner Mutter gewandt als zu mir.

Auf einmal erdrückte mich der große Behandlungsraum. Ich musste hier raus. Sofort! Ich war froh, dass meine Mutter das ebenfalls bemerkte, denn sie verabschiedete sich schnell von der Frau, die mein Unglück verkündet hatte. Vielleicht lag es allerdings auch nur daran, dass ich schon halb zur Tür hinaus war. Ich brauchte Luft!

Im Freien lehnte ich mich gegen die raue Hausmauer und atmete tief durch. Mum musste anscheinend drinnen noch etwas mit der Sekretärin besprechen, also wartete ich. Für manche mochte eine Tierhaarallergie nichts Schlimmes sein, doch ich hatte den großen Traum einmal Tierärztin zu werden. Ich hatte mir immer viele Tiere gewünscht, doch nie welche bekommen. Es hatte an meinem Vater gelegen, der selber die gleiche Diagnose hatte. Allerdings glaubte ich immer noch, dass bei ihm mehr Hysterie vor den Tieren, als tatsächliche Unverträglichkeit dahintersteckte.

Ich betrachtete den hellblauen Himmel, den ein paar Schäfchenwolken, sowie die herrliche Nachmittags- sommersonne zierten. Es war ein bildschöner Tag und doch konnte ich mich nicht freuen. Unwillkürlich überkamen mich Schuldgefühle, während ich das schöne Naturbild, mit meinem nicht allzu erfreuten Gesicht betrachtete. Ein wenig beschämt wandte ich meinen frustrierten Blick dem grauen Betonboden zu, als könnte dieser mir weiter helfen.

Die Natur sowie die Tiere hatten mich immer schon fasziniert. Ich fuhr zwar wie normale Teenager mit den Öffis und nutzte auch alle anderen Einrichtungen der modernen Stadt, ohne mich dabei schlecht zu fühlen, doch ich bevorzugte die Wälder und unangetasteten Wiesen. Wieder einmal bedauerte ich, dass wir unser Ferienhaus am Land verkaufen mussten, da sich meine Mutter sonst das Schulgeld für mich nicht hätte leisten können. Wie gerne wäre ich jetzt dort durch die bereits abgedroschenen Felder gelaufen und hätte den jungen Rehböcken zugesehen, wie sie spielerisch ihre Kräfte maßen. Ein Hauch von Sehnsucht überfiel mich, weshalb ich schmerzhaft aufseufzte.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als die Türe neben mir aufschwang. Meine Mutter, Maria Smith, kam auf mich zu, während sie mir mitfühlend, aber aufmunternd zulächelte. In den Sonnenstrahlen konnte ich zwischen ihren schulterlangen, natürlich braunen Haaren schon einige silbergraue Strähnchen ausmachen. Trotzdem war sie sportlich und nie müde. Sie versuchte mich ein wenig aufzuheitern, indem sie mir mein Lieblingseis, Cheesecake mit Brösel-Streuseln kaufte, bevor wir das Auto zwischen den vielen anderen suchten.

Zwei Straßen vor unserer Wohnung bat ich meine Mutter, mich schon aussteigen zu lassen. Ich wollte mich in ein Café setzen, um die Neuigkeiten zu verdauen.

»Schatz, du weißt, wie wenig ich davon halte, dass du alleine etwas unternimmst.« Die übermäßige Fürsorglichkeit meiner Mutter war mir völlig entfallen. Ich seufzte.

»Ich rufe Macey und Lacy an, dass sie auch vorbeikommen und außerdem kannst du ja warten, bis ich drinnen bin.« Wenn auch nicht ganz überzeugt, stimmte sie zu und lenkte den Wagen in eine soeben frei gewordene Parklücke.

»Bis später, Mum!«, rief ich noch, obwohl ich schon aus dem Auto gesprungen war. Meine Stimme klang dabei definitiv zu erfreut, als dass sie zu meiner jetzigen Stimmungslage gepasst hätte.

Ich wartete, bis die Ampel beim Zebrastreifen auf Grün schaltete und ging direkt zu meinem Lieblingscafé auf der gegenüberliegenden Seite. Der Autolärm hier in der Gegend war zwar meistens nicht übermäßig groß, trotzdem war er mir momentan eine Spur zu laut. Ein kleines graues Auto hupte, da der ältere Mann, der hinter mir die Straße überqueren wollte, auch nach der Grünphase noch nicht das andere Ende erreicht hatte. Ich schüttelte den Kopf und wunderte mich, warum es die Menschen heutzutage immer so eilig hatten. Prompt wurde ich von einem weiteren Mann angerempelt. Er fand es jedoch nicht einmal der Mühe wert, sich nach mir umzudrehen.

Während ich mein Smartphone aus der Tasche kramte, grüßte mich ein freundlicher Kellner. Da ich mich an meinen Stammtisch setzte, kam er wie jedes Mal, um mich zu bedienen.

»Hot Chocolate mit extra milk?«, fragte er wissend mit seinem netten englischen Akzent und zwinkerte mir zu.

»Ich bitte darum«, lächelte ich zurück und wählte Maceys Nummer. Sie meldete sich wie immer, gleich nach dem ersten Pieps-Ton.

»Hey Joyceeee! Wie geht’s, wie steht‘s? Alles rotscha in Kambodscha und alles schick in der Physik? Schon lange nichts mehr von dir gehört!«

»Ach Mac, magst du mit Lacy kurz rüber zum Café kommen?«

»Und wenn du am anderen Ende der Welt wärst, wenn meine Joy Trübsal bläst, werde ich immer sofort zur Stelle sein! Das du überhaupt noch weiter fragst. Tztztz. Okay, gib mir fünf Minuten und wir sind da.« Ihre fröhliche und unbeschwerte Art stimmte jeden um mindestens drei Gefühlslagen besser. Die Ironie, mit der sie mit sich selbst sprach, wenn ihr die anderen nicht schnell genug antworteten, war einzigartig und brachte mich jedes Mal erneut zum Schmunzeln.

Tatsächlich, nicht einmal fünf Minuten später wurde die Tür des Cafés schwungvoll aufgerissen und meine zwei besten Freundinnen eilten zu mir. Begleitet wurden sie von einer riesigen Welle Leichtigkeit und Freude. Sie überschwappte mich noch bevor die beiden mich ganz erreicht hatten.

»Hallöchen, meine kleine Joyce! Was bedrückt dich?«, flötete Macey, während sie stürmisch, wie sie war, ihre Arme um mich schlang, so als hätten wir uns Jahre lang nicht mehr gesehen. Dabei waren es gerade mal drei Wochen.

»Wenn es ein Junge war … ich schwör dir, ich schlag ihn, bis er blau ist!« Mit einem Grinsen ballte Lacy ihre Fäuste und boxte in die Luft, bevor sie gleich weiterfuhr, »Nein, unsere Joy lässt sich nicht eiskalt abservieren. Hat man dir vielleicht deinen Sommerjob nicht bezahlt?«

»Hast du die Bibliothek ausgelesen und es gibt keine neuen Bücher mehr? Wenn es so ist, dann schreibe ich dir ein Neues!« Macey sah mich prüfend an. Als sie allerdings das freche Lächeln auf meinen Lippen sah, ergänzte sie beleidigt, »Ich bin mit einer knappen Drei durchgekommen, aber damit man das Buch nachher auch lesen kann, sollte das vielleicht doch lieber Lacy übernehmen.« Sie lachte hell auf und wir stimmten mit ein. Es war unbezahlbar, solche Freunde zu haben.

Während wir alle mitten im Sommer unsere heißen Schokoladen schlürften, Macey und Lacy waren der Meinung gewesen, sie müssten das gleiche bestellen wie ich, klagte ich ihnen das bittere Ergebnis der Austestung. Als Bestätigung hielt ich ihnen den Zettel unter die Nase. Beide begutachteten eingehend das Papier.

»Solche Ergebnisse stimmen nicht immer. Bei mir dachten sie anfangs auch, dass ich gegen eigentlich alle Lebensmittel allergisch bin.« Lacy schien sich allerdings gleich an meinen Erstickungsanfall bei unserer letzten gemeinsamen Reitstunde zu erinnern und fügte deshalb verlegen hinzu, »Und wenn, kann es ganz leicht sein, dass es sich im Laufe der Jahre von ganz alleine legt. Du hattest doch früher auch nichts gegen meinen Kater. Sogar bei deinem Praktikum letztes Jahr in der Tierklinik konntest du ganz normal arbeiten.«

»Schön wäre es auf jeden Fall, aber eher unwahrscheinlich. Ach, ich wollte das unbedingt studieren.« Ich atmete schwer aus. Es war bis vor ein paar Stunden mein größter Traum gewesen, kranken oder verletzten Tieren zu helfen. Ich hatte mich noch nie vor unangenehmen Gerüchen oder Blut gescheut, solange ich wusste, ich konnte helfen.

»Vielleicht kannst du mit Reptilien oder Fischen...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-99093-975-0 / 3990939750
ISBN-13 978-3-99093-975-8 / 9783990939758
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