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Straße ins All 23: Böse Macht im Weltraum -  Wilfried A. Hary

Straße ins All 23: Böse Macht im Weltraum (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
190 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4871-4 (ISBN)
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'Die größte Bedrohung seit Menschengedenken!' Das Randall-Team befindet sich mit seinem Schiff, der CHAMÄLEON, im Paralleluniversum und gelangt dort in den abgeschotteten Re-na-xerv-Sektor. Inzwischen hat sich die Besatzung um Ken Randall mit zwei seltsamen Wesen zweckverbündet: Par Men Dor und Knor Ram Tarr. Doch es gibt noch einige Geheimnisse zu ergründen, wollen sie mit ihrer Mission zur Rettung aller humanoider Völker des Multiversums erfolgreich sein. Und sie entdecken eine Macht, die Böses ahnen lässt - sehr Böses... Dieser Band enthält folgende SF-Abenteuer von Wilfried A. Hary: Sternentöter Das Ende der Macht Tanz mit dem Teufel

Das Ende der Macht - Wilfried A. Hary (Erno Fischer)




»Ein Planet wird abtrünnig

und die Kyphorer wollen ihn vernichten!«


Die Kyphorer haben ein geradezu teuflisches Unterhaltungsformat, das nicht von ungefähr an das irdische »Big Brother« erinnert. Mit dem gravierenden Unterschied: Hier muss ein ganzer Planet dafür herhalten: Kahlim-Salem! Und die unfreiwilligen Bewohner wissen gar nichts über ihre Rolle.

Cat Groskowsky gerät mit ihren beiden Begleitern Kawilas und Rebellenführer Del Shannon nach Kahlim-Salem, denn hier gibt es eines der heimlichen »Göttertore«. Sie weiß nicht, wieso die Stationscomputer dieser Tore sie als »Göttin« ansehen – und kommt auf die Idee, Kawilas in die Simulation zu schmuggeln.

Nachdem diese Aktion endlich glücklich beendet werden konnte (siehe Band 37: »Ausbruch aus der Hölle«), nimmt Del Shannon Kawilas mit zum Rebellenstützpunkt. Dabei benutzt er das »Göttertor«, durch das sie hierher gelangten. Cat Groskowsky bleibt zurück, als ahnte sie, dass noch ganz besondere Aufgaben auf sie warten – und darin irrt sie sich keineswegs…


DIE HAUPTPERSON:

Cat Groskowsky – findet auf dem Stützpunkt-Planeten der Rebellen das »Tor der Götter« (siehe Band 25) und gelangt von dort auf den »Big-Brother«-Planeten der Kyphorer: Kahlim-Salem. Aber nicht, um hier zu bleiben…


*


»Jetzt, wo wir sozusagen unter uns sind…«, begann der Stationscomputer. Es »klang« irgendwie vorsichtig. Konnte es denn überhaupt sein, dass man eine telepathische Stimme dermaßen einschätzen konnte?

Cat fragte sich dies und beantwortete es sogleich selbst: »Durchaus kann man das!« Und sie fügte in Gedanken hinzu: Wenn man eine telepathische Stimme nicht einschätzen kann, welche überhaupt?

Denn sie wusste, der Stationscomputer war nicht einfach nur eine Maschine. Er war wie ein lebendiges Wesen, das auch zu Emotionen fähig war. Und solche Emotionen hielten ihn anscheinend zurzeit gefangen.

Was war der Grund?

Cat gab sich geduldig. Sie war sicher, dass sie den Stationscomputer des sogenannten Göttertores auf Kahlim-Salem nicht zu drängen brauchte. Obwohl sie sich fragte, wieso er gewartet hatte, bis sie allein waren, also bis Kawilas überraschenderweise gemeinsam mit Del Shannon auf den Rebellenplaneten zurückgekehrt war. Dort wollte Del Shannon die Lage sichten und Pläne schmieden, wie sie einen Eingriff in die Abläufe auf Kahlim-Salem wagen konnten, ohne ein zu großes Risiko eingehen zu müssen.

Der Stationscomputer erläuterte es ihr endlich: »Es hat sich eine Zeitfalte geöffnet! Dies ist ein extrem seltener Fall.«

»Ich weiß«, hörte Cat sich selber sagen, obwohl sie sich eigentlich vorgenommen hatte, erst einmal still zu sein. Aber irgendwie erschien es ihr nötig, denn der Computer konnte nicht ihre Gedanken lesen, solange sie das nicht wollte. »Es ist auch auf dem Planeten passiert, den wir Phoenix tauften. Würde es öfter passieren, wäre das Raum-Zeit-Kontinuum gefährdet. So viel jedenfalls habe ich begriffen.«

»In diesem speziellen Fall ist das besonders brisant, denn es gibt eine klare Entscheidung von Seiten der kyphorischen Führung, den Planeten EXZAS sozusagen in einem einzigen Handstreich komplett auszulöschen, ohne jegliche Vorwarnung. Der Grund: Der größenwahnsinnige Diktator von EXZAS hat Tendenzen, seinen Machtbereich über den Planeten hinaus auszudehnen. Das kann die kyphorische Führung natürlich in keiner Weise dulden, und du weißt, dass sie in ihren Entscheidungen stets rigoros ist. Sie ist dem Diktator auf die Schliche gekommen, ohne dass ihm dies bewusst wurde. Also gilt es, ihn nicht erst groß darauf vorzubereiten, sondern zuzuschlagen, ehe er sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann. Wenn es ihm erst einmal gelingen sollte, tatsächlich Machtpositionen auf anderen Mitgliedswelten zu besetzen, wird es ungleich schwieriger, ihm Einhalt zu gebieten.«

»Aha?«, machte Cat Groskowsky und fragte sich im Stillen, wieso das für den Stationscomputer so eminent wichtig erschien. Zugegeben, die Vernichtung eines ganzen Planeten war eine besonders schlimme Sache, aber was hatte sie, Cat Groskowsky, letztlich damit zu tun?

Auch das erfuhr sie:

»Ich erwähnte bereits die Zeitfalte. Es ist derzeit unmöglich, nahe genug an den Diktator heranzukommen, um ihn auszuschalten, damit die Kyphorer vielleicht doch noch davon absehen, den Planeten zu vernichten. Eine Vernichtung jedoch wäre nicht nur für die Bewohner von EXZAS fatal, sondern auch für das dortige Göttertor.«

Aha, daher wehte also der Wind! Es war gewissermaßen die Solidarität mit dem dortigen Göttertor, vor allem jedoch mit dem dortigen Stationscomputer, was den Stationscomputer von Kahlim-Salem dermaßen mit Sorgen erfüllte.

»Würde es gelingen, sozusagen die gegenwärtige Situation dahingehend zu entspannen, indem man in der Vergangenheit etwas ändert, das sich bis heute auswirkt…«

»Was denn, du planst doch nicht etwa, mich durch die sogenannte Zeitfalte in die Vergangenheit zu schicken, damit ich dort die Gegenwart ändere?«, rief Cat erschrocken aus. »Hast du eine Ahnung, was das für Folgen haben könnte – über die möglichen Folgen der Planetenvernichtung durch die Kyphorer hinaus?«

»Natürlich habe ich das. Mit Verlaub, meine Göttin: Deshalb ist es besonders wichtig, einen solchen Eingriff eben so klein wie möglich zu halten. Es darf unter keinen Umständen der geschichtliche Ablauf verändert werden, Göttin.«

Wie oft sollte sie ihm eigentlich noch sagen, dass sie auf keinen Fall Göttin genannt werden wollte? Wenn er ihr wirklich so rigoros gehorchen würde, wie er vorgab, hätte er sich endlich an diese Bitte gehalten – oder?

So jedenfalls die Meinung von Cat, die jedes Mal innerlich zusammenzuckte, wenn sie so genannt wurde. War sie denn größenwahnsinnig wie jener Diktator, dass sie es schätzte, eine Göttin genannt zu werden? Nein, natürlich nicht! Alles andere als das sogar!

»Ich pfeife auf deine Göttin!«, maulte sie. »Einerseits tust du gerade so, als sei ich die Tochter von Gottvater persönlich, andererseits scheust du dich nicht, mich in den sicheren Tod zu schicken. Und für mich ist ein solches Vorgehen sogar noch schlimmer als dies…«

»Mit Verlaub, meine Göttin, aber das ist nur eine Frage der Perspektive. Natürlich gibt es einen Plan. Niemals würde ich es wagen, dich einer unbekannten Gefahr auszusetzen, und sei es noch so wichtig. Darüber hinaus liegt die Entscheidung selbstverständlich voll und ganz bei dir. Was ich vorzutragen habe, ist lediglich ein Vorschlag, bestenfalls eine Bitte.«

»Also gut, begriffen, aber wie sieht nun den Plan aus?«

»Wir müssen sehr schnell handeln, denn die Zeitfalte besteht erst seit Minuten.«

»Hast du deshalb abgewartet, bis wir allein waren? Öh – und das nennst du nun einen Plan?«

»Ja, gewissermaßen. Aber um ganz ehrlich zu sein: Mir ist es sogar lieber so. Das bezieht sich jetzt auf die erste der beiden Fragen, mit Verlaub.«

»Geht es auch mal ohne den Verlaub? Mit Verlaub!«, knurrte sie missmutig.

Er fuhr ungerührt fort: »Ich möchte in diesem Zusammenhang mit Verlaub einfach nur darauf hinweisen, dass sowohl Kawilas als auch Del Shannon im Grunde genommen Unwürdige sind. Wenn du verstehst, was ich damit meine. Du bist eine echte Erbauerin, eine Göttin somit. Sie aber sind nur ganz gewöhnliche Kreaturen, die nicht würdig sind, überhaupt in diesen Räumen zu wandeln.«

»Ja, ja, ich weiß, Comp, das hast du alles nur deshalb geduldet, weil ich dich darum gebeten habe. Aber bleiben wir beim Thema: Wie viel Zeit habe ich eigentlich, bis die Zeitfalte sich wieder schließt?«

»Das kann man nicht vorausberechnen. Es kann jederzeit geschehen. Damit wäre jegliche Chance verwirkt und EXZAS endgültig der Vernichtung preisgegeben.«

»Worauf warten wir dann noch?«

»Das heißt, du bist mit dem Einsatz einverstanden? Selbst wenn er tödlich gefährlich ist?«

»Tödlich gefährlich?«, echote Cat alarmiert. In Gedanken fügte sie hinzu: Also doch!

»Für ein gewöhnliches Wesen wäre es eigentlich zu gefährlich, aber für dich als Göttin…«

»Bleibe konkret!«

»Nun, so eine Zeitfalte ist eben unberechenbar, obwohl wir versucht haben, sie zu berechnen, der Stationscomputer von EXZAS und ich. Sie ist bis zu einem gewissen Maß sogar steuerbar, zumindest in diesem speziellen Fall. Also wirst du zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit erscheinen, als der Diktator erst zehn Jahre alt war. Ich kann dir leider nicht präzise genug die Umstände erläutern, weil der Stationscomputer von EXZAS zum damaligen Zeitpunkt natürlich noch kein Augenmerk auf den Knaben hatte. Aber es gibt ein Psychogramm des Diktators mit den wichtigsten Einzelheiten von damals bis heute. Gewissermaßen sein Werdegang im Zeitrafferformat aus seiner eigenen Sicht. Der Stationscomputer wird bei deiner Ankunft dieses Psychogramm in dein Erinnerungszentrum übertragen. Ansonsten kann niemand voraussagen, wie du im Einzelnen vorgehen musst, bist du einmal in der Vergangenheit angelangt. Du wirst also auf dich allein...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-4871-6 / 3738948716
ISBN-13 978-3-7389-4871-4 / 9783738948714
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