Tarzan - Band 4 (eBook)
422 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-805-0 (ISBN)
Edgar Rice Burroughs (01.09.1875-19.03.1950) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er wurde bekannt als Erzähler zahlreicher Abenteuergeschichten. Die berühtesten von ihm erfundenen und von anderen in zahlreichen Filmen und Comics übertragenen Helden sind Tarzan und John Carter.
Edgar Rice Burroughs (01.09.1875–19.03.1950) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er wurde bekannt als Erzähler zahlreicher Abenteuergeschichten. Die berühtesten von ihm erfundenen und von anderen in zahlreichen Filmen und Comics übertragenen Helden sind Tarzan und John Carter.
Ein Riesenaffe reist nach London
Ajax, der dressierte Affe
Pawlowitschs Ende
Eine tolle Fahrt
Die kleine braune Meriem
Erste Dschungeltaten
Der »elfte« Löwe
Korak, der »Töter«
Kameraden
Mangani, Manus und die bunten Vögel
Dieser da ist euer neuer König
Die Tierfalle
Meriem bekommt neue Herren
»Bwana« und seine Farm
Das Heer der Paviane
Die Jagd
Der »Mann von Welt« in Afrika
Tantor schreitet durch die Waldnacht
Korak, der Einsame
Der Ritt ins Unbekannte
Zu spät
Das tote Dorf
Abdul Kamak, der Sohn der Wüste
Tantor hält Abrechnung
Die schaurige Nacht
Tarzan ist wieder da!
Ein Riesenaffe reist nach London
Ein Boot der »Marjorie W.« trieb zurzeit der Ebbe den breiten Ugambi mit der Strömung hinab; es war der Bemannung anzusehen, dass sie sich freute, die harte Ruderarbeit der Stromaufwärtsfahrt hinter sich zu haben, und jeder machte es sich, so gut es ging, bequem. Man war ja noch etwa drei Meilen von der »Marjorie W.« entfernt, die allerdings sofort in See gehen sollte, sowie sie das lange Boot samt seiner Insassen an Bord hatte.
Als so jeder seinen Gedanken nachhing oder sich mit seinen Kameraden mehr oder weniger angeregt unterhielt, wurde plötzlich die Aufmerksamkeit aller nach dem Nordufer des Stromes gelenkt: Dort stand jemand … War es ein Mensch? Weit ausgestreckt die dürren, abgemagerten Arme … und dazu die bettelnden Rufe in höchsten Fisteltönen!
Was will er eigentlich? stieß einer der Matrosen hervor. Es ist ein Weißer! brummte der Steuermann vor sich hin. Dann kommandierte er: Alle Mann an die Ruder! Wollen gerade auf ihn zu halten und sehen, was mit ihm los ist, fügte er noch hinzu.
Beim Näherkommen erkannten sie in der Gestalt deutlich das klägliche Zerrbild eines Menschen. Ein paar armselige weiße Locken deckten wirr und kraus das Haupt, der nackte Körper schien nur Haut und Knochen, und um die schmalen Lenden hing lose ein Leinenfetzen. Tränen rannen von den eingefallenen und narbenbedeckten Wangen, als der Mann die Ankömmlinge mit fremdem, unbekanntem Gestammel anredete.
Das ist vielleicht ein Russe, meinte der Steuermann. Kannst du Englisch? rief er dem Fremdling zu.
Er verstand die Frage und radebrechte nun langsam und stockend hervor, was er wollte. Es machte den Eindruck, als seien Jahrzehnte verflossen, seit er das letzte Mal englisch gesprochen hatte, doch ließ sich seinen Worten so viel entnehmen, dass er unter allen Umständen aus diesem »Lande der Schrecken« fortwollte. Als er an Bord der »Marjorie W.« war, erzählte er seinen Rettern seine ganze Leidensgeschichte, die überall mit lebhafter Anteilnahme aufgenommen wurde. Es war eine ununterbrochene Kette von Entbehrungen, Nöten und Qualen gewesen, die ihn zehn Jahre lang gefesselt hatte. Und tatsächlich war auch nichts, was beim Anblick dieses bedauernswerten Menschenwracks an die stattliche Erscheinung des Schurken Alexei Pawlowitsch von einst erinnert hätte.
Zehn Jahre waren verflossen, seit der Russe dem Schicksal, das seinen Freund, den Bösewicht Rokoff, ereilt, entgangen war. Nicht nur einmal, nein, unzählige Male hatte Pawlowitsch in diesen zehn Jahren das Schicksal verwünscht, das Nikolaus Rokoff den Tod und damit die Befreiung von allen Leiden gewährt, während es ihm die schrecklichsten Schrecken eines Lebens zumaß, das wahrlich schlimmer als der Tod war, den es ihm hartnäckig immer und immer wieder versagte. Pawlowitsch hatte sich in den Dschungel davongemacht, sowie er Tarzans Tieren mit ihrem wilden Herrn und Gebieter an Bord der »Kincaid« den letzten Streich gespielt hatte. In seiner Angst, dass Tarzan ihn doch noch verfolgen und gefangennehmen könnte, hatte er sich in die Tiefen des Dschungels geflüchtet und war so schließlich in die Hände eines grausamen Kannibalenstammes gefallen, der Rokoffs Schandtaten noch sehr in Erinnerung hatte. Zehn Jahre lang hatte er dann die Zielscheibe aller Rachegelüste dieser Wilden sein müssen, Weiber und Kinder hatten ihn geschlagen und mit Steinen nach ihm geworfen, und die Männer waren nur zu oft mit Messern und Knüppeln über ihn hergefallen. Ein bösartiges Fieber nach dem anderen hatte sich ihn zu seinem Opfer auserkoren – und doch starb er nicht, auch als die Blattern ihn mit furchtbaren Krallen umklammerten.
Sie hatten ihn also mit an Bord der »Marjorie W.« genommen und dort für Nahrung und gute Pflege gesorgt. Gewiss, er kräftigte sich ein wenig, aber ihm war fast nichts davon anzusehen. Als das Wrack eines Menschen, zerschlagen und halbzerborsten, hatten sie ihn gefunden – und das Wrack eines Menschen, zerschlagen und halbzerborsten, würde er auch bleiben, bis der Tod ihn einmal zu sich rief, Alexei Pawlowitsch war noch in den vierziger Jahren, und doch hätte man ihn leicht für einen Achtziger gehalten. Die unergründliche Natur hatte dem bloßen Helfershelfer schwerere Strafen auferlegt, als der Führer und Anstifter auf sich nehmen musste.
Keinerlei Rachegedanken durchwühlten das Hirn dieses Alexei Pawlowitsch mehr, aber er grollte doch dem Manne, den er und Rokoff nicht hatten zerschmettern können. Groll empfand er auch, wenn er an Rokoff dachte, denn Rokoff hatte ihn mit sich in dieses Schreckensreich hineingerissen, dessen Qualen er nun bis zur Neige ausgekostet hatte. Er grollte auch der Polizei einiger Städte, aus denen er hatte fliehen müssen, er hasste die Gesetze, die Ordnung, er hasste alles. Den Matrosen, die ihn vor dem völligen Untergang gerettet hatten, trat er kaum näher. Zum Arbeiten war er zu schwach, er war auch viel zu griesgrämig, um ein guter Gesellschafter zu sein. Man ließ ihn bald allein; er mochte sich mit sich selbst beschäftigen.
Die »Marjorie W.« war seinerzeit von einer Vereinigung wohlhabender Fabrikanten gechartert worden; man hatte auf ihr ein Laboratorium eingerichtet und ihr einen Stab von Gelehrten mitgegeben, die nach einem Rohstoff suchen sollten, den die Unternehmer der Expedition bisher unter ungeheurem Kostenaufwand aus Südamerika einführen mussten. Um was für einen Rohstoff es sich handelte, war allein den Gelehrten an Bord der »Marjorie W.« bekannt. Für uns hat dies nur insofern Bedeutung, als der weitere Verlauf der Forschungsreise das Schiff, nachdem man Pawlowitsch an Bord genommen, nach einer Insel in der Nähe der afrikanischen Küste führte.
Das Schiff lag einige Wochen unweit des Inselufers vor Anker. Kein Wunder, dass das ewige Einerlei für die Mannschaft mit der Zeit recht langweilig wurde. Man ging also öfters an Land, und schließlich hatte auch Pawlowitsch das eintönige Leben an Bord gründlich satt und fragte, ob er sich den Matrosen anschließen dürfe.
Die Insel war dicht bewaldet, üppiges Dschungelgestrüpp wucherte bis zum Strande herab. Die Gelehrten waren weit ins Innere vorgedrungen und suchten nach den wertvollen Schätzen der unberührten Natur, die – wie die Eingeborenen des Festlandes ihnen versichert hatten – dort in...
Erscheint lt. Verlag | 12.12.2024 |
---|---|
Reihe/Serie | Tarzan bei Null Papier | Tarzan bei Null Papier |
Übersetzer | J. Schulze, Tony Kellen |
Verlagsort | Neuss |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Schlagworte | Aktuelle Sportstudio • Hollywood • Jane • Johnny Weißmüller • Liane • Tarzan und Jane • TKKG • Urwald |
ISBN-10 | 3-96281-805-7 / 3962818057 |
ISBN-13 | 978-3-96281-805-0 / 9783962818050 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 1,8 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich