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Liebesglück auf Umwegen (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
361 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-035-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liebesglück auf Umwegen -  Maddie Dawson
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Was wäre die Liebe ohne einen Funken Magie?

Bei Marnie MacGraw und Patrick Delaney ist eigentlich alles perfekt, denn sie sind verliebt und auch wenn sie beide nicht perfekt sind - umso perfekter passen sie zusammen. Doch nach und nach ziehen Wolken am Beziehungshimmel auf. Marnie möchte heiraten und Kinder haben und wirft sich voller Überschwang in ihr gemeinsames Leben. Patrick hingegen kämpft wieder und wieder mit den Dämonen seiner Vergangenheit und verfällt immer mehr ins Grübeln. Bis es eines Tages an der Tür klingelt und dort die achtjährige, quirlige Fritzie steht - eine Überraschung aus Patricks altem Leben. Niemals hätte er gedacht, dass er eine Tochter haben könnte. Es war doch nur ein One-Night-Stand und jetzt ist er auf einmal Vater?

Marnie stellt sich der neuen Situation. Zwar hatte sie sich ihre eigene Familie anders vorgestellt, aber immerhin sind sie jetzt eine kleine Familie! Patricks Angst verletzt zu werden wird jedoch größer und größer und er verschließt sich zusehends. Bald stellt sich heraus: wo sie beide vorher wie Puzzleteile ein perfektes Ganzes ergaben, so wenig passen sie nun zusammen. Marnie ist verzweifelt. Wie kann sie weiterhin auf die Magie des Universums vertrauen, wenn es ihr nun ihr hart erkämpftes Glück wieder nehmen will?



Maddie Dawson wuchs in den Südstaaten auf, in einer Familie von Geschichtenerzählern. Ihre zahlreichen Jobs als Aushilfslehrerin, als Verkäuferin, Schreibkraft für Krankenberichte, Kellnerin, Katzensitterin, Empfangsdame eines Hochzeitseinladungsunternehmens, als Kindermädchen, Erzieherin, EKG-Technikerin und Taco-Bell-Taco-Macherin waren nur deshalb erträglich, weil sie sich bei der Arbeit Geschichten ausgedacht hat. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Guilford, Connecticut und ist eine erfolgreiche Bestseller-Autorin.

Kapitel eins
Marnie


Patrick kommt zu spät zu unserer Verabredung zum Abendessen, worüber ich nicht böse bin, denn so habe ich ein paar Minuten für mich, während ich an unserem Lieblingstisch im hinteren Teil vom »LaMont« auf ihn warte. Ich nippe an meinem Merlot und übe in Gedanken, wie ich ihm die große Frage stellen soll.

Patrick und ich sind jetzt seit fast vier Jahren zusammen, und ich kann mit ihm über jeden noch so winzigen Gedanken sprechen, der mir durch den Kopf geht, aber das hier – das hier ist eine der ganz großen Fragen. Eine, die das Leben verändert. Und Patrick hatte schon genügend lebensverändernde Situationen in seinem Leben. Genug für hundert Jahre. Er hätte also ganz sicher nichts dagegen, wenn der aktuelle Ist-Zustand noch ein paar Jahrzehnte anhielte.

Aber … ich schon.

Also nehme ich einen großen Schluck Wein und schließe die Augen. Ich habe heute extra früher im Blumenladen Feierabend gemacht, um üben zu können. Zum Glück sind wir hier in Brooklyn, wo die Leute in der U-Bahn keinerlei Notiz davon genommen haben, dass ich laut vor mich hinredete und dabei wichtige Punkte an den Fingern abzählte.

Und so weit bin ich bisher gekommen: »Patrick«, werde ich sagen, »ich liebe dich mehr als alles auf der Welt. Du bist das Salz in meiner Suppe. Die Creme in meinem Oreo-Keks. Der Zuckerguss auf meiner Torte. Und du bist der Horizont all meiner Sehnsucht.«

Kitschig? Gott, ja, auch wenn der Teil mit dem Horizont und der Sehnsucht auch als poetisch durchgehen könnte, zumindest mit der richtigen Betonung. Wenn ich Glück habe, lacht er. Und wenn er lacht, wird es einfacher sein. Dann werde ich einfach mit der Frage herausplatzen, und dann ist es vorbei. Ja oder Nein.

»Ja oder Nein, Patrick«, werde ich sagen. »Nimm dir alle Zeit, die du brauchst, mein Liebster, aber bitte denk daran, dass ich schon dreiunddreißig bin, und das laute Hämmern, das du hörst – tja, das ist mein Herz.«

Um Himmels willen, reiß dich zusammen, Marnie.

Ich lächle angesichts der Stimme in meinem Kopf. Es ist Blix – na ja, nicht wirklich, denn sie ist schließlich tot, aber genau das hätte sie gesagt, wenn sie jetzt hier wäre. Wenn ich die Augen zusammenkneife, sehe ich sehr deutlich, wie sie mir am Tisch gegenübersitzt, schwebend und fast durchsichtig, mit all ihren bunten Tüchern und Ketten und langen Röcken, mit ihren wild abstehenden Einsteinhaaren, wie sie den Kopf schüttelt und mir zuruft, ich solle endlich aufhören, mich wegen dieser Frage zu stressen.

Entspann dich einfach! Vertrau wenigstens dieses eine Mal dem Universum, okay?

Bei Blix drehte sich immer alles um das Universum, und ehrlich gesagt waren es sie und ihr Universum, die mich hierhergebracht haben. Sie war eine einzigartige Verkupplungskünstlerin, und sie hat immer gesagt, dass sie zwei Dinge sofort wusste, als sie mich kennengelernt hat: dass ich eine geborene Verkupplerin sei und dass Patrick und ich zusammengehören. (Es störte Blix auch nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Großneffen verlobt war. Sie und das Universum wussten bereits, dass diese Beziehung eine aussichtslose Sache war.)

Ich selbst bin mir allerdings nicht so sicher gewesen, ob ich ihr glauben sollte. Tatsächlich war ich fassungslos, als ich kurz nach ihrem Tod erfuhr, dass sie mir ihr Haus in Brooklyn vermacht hatte, weil sie anscheinend beschlossen hatte, dass ich, Marnie »Niemand Besonderes« MacGraw, ihre Verkupplungsnachfolgerin werden und ihre aktuellen Projekte erben sollte, genauso wie all die bezaubernden Außenseiter, die sie zu Lebzeiten um sich geschart hatte.

Natürlich hatte ich nicht vor, etwas dermaßen Verrücktes zu tun und in ihr Haus am anderen Ende des Landes zu ziehen. Damals hatten ihr Großneffe und ich uns schon scheiden lassen, und ich wohnte wieder bei meinen Eltern in Florida, mit gebrochenem Herzen und vom Leben überrumpelt. Nachdem ich ein paar Monate lustlos meinen Exfreund aus der Highschool gedatet hatte, habe ich irgendwie aus Versehen zugestimmt, ihn zu heiraten. Ich hatte also keinerlei Pläne, eine Verkupplerin zu werden. Und schon gar nicht in – Brooklyn? Willst du mich veräppeln? Stattdessen kam ich mit der festen Absicht hierher, das Haus zu verkaufen und wieder nach Hause zu fliegen … aber zufälligerweise wohnte dieser Typ namens Patrick in der Souterrainwohnung eben jenes Hauses.

Und … es stellte sich heraus, dass Patrick mein wahres Zuhause ist.

Okay, wenn ich ehrlich bin, war er nicht der Mann, den ich mir ausgesucht hätte. Aber ich habe gelernt, dass die Liebe nicht immer in der Verpackung kommt, die wir vielleicht erwarten. Zum einen ist er ein Einsiedler, während ich immer dabei bin, Pläne zu entwickeln, um nicht alleine sein zu müssen. Aber er ist klug und witzig und vielleicht auch ein winziges bisschen verrückt – auf die gute Art –, und er kann einen Backofen bedienen, und er weiß genau, was er sagen muss, wenn ich nicht mehr weiter weiß oder traurig bin. Er backt die besten Kuchen ganz ohne Rezept, und er ist der einzige Mensch, den ich kenne, der stundenlang in der Badewanne über das Weltgeschehen philosophieren könnte, und außerdem lässt er mich immer die Creme von seinen Oreos essen. Er hat sich von Anfang an um mich gekümmert und mich zum Lachen gebracht, selbst als ich noch eine jammernde Nervensäge war, die keine Ahnung vom Leben in der Großstadt hatte. Und ich habe mich auf eine Art und Weise in ihn verliebt, wie ich mich noch nie zuvor in jemanden verliebt habe.

Was beweist, dass wir nichts über uns selbst wissen, denn so habe ich mir mein Leben definitiv nicht vorgestellt, als Freundin eines grüblerischen, aber witzigen Künstlers und Besitzerin eines Blumenladens, in dem ich nebenbei Menschen verkupple. Ich dachte immer, mit dreiunddreißig wäre ich mit Blix’ gut aussehendem Großneffen verheiratet und würde neben meinen Eltern wohnen und samstags mit meiner Schwester am Pool abhängen, während unsere Ehemänner den Grill anheizen und unsere Kinder im Buggy Mittagsschlaf halten.

Die wichtigste Frage, die ich mir meiner Vorstellung nach mit dreiunddreißig stellen würde, wäre die, ob es als Beilage Kartoffelsalat oder lieber Maiskolben geben sollte.

Aber wisst ihr was? Blix hatte das mit der Magie voll drauf, und irgendwie hat sie mir dieses Talent übertragen, und in diesem Augenblick höre ich, wie sie mir ins Ohr flüstert: Um Himmels willen, Marnie, hör auf damit. Du wirst alles bekommen, was du dir wünschst. Vertrau einfach auf das Universum.

Während ich so dasitze und in Gedanken meine Rede probe, werde ich plötzlich abgelenkt von der Szene, die sich am Nebentisch abspielt. Ein nett aussehender Hipster in einem karierten Hemd und mit einem Filzhut auf dem Kopf wird auf äußerst unterhaltsame Art von einer in Weiß und Gold gekleideten älteren Dame mit blonden Haaren angeschrien. Zweifellos seine Mutter. Die beiden haben die gleiche Nase. Alle im Restaurant bekommen haarklein mit, was los ist. Eine Mom aus Florida ist nach Brooklyn gekommen und hat jetzt die Schnauze voll von uns. Und ihr ahnungsloser Sohn, der die Zeichen nicht erkannt hat, hat sich unverschämterweise etwas zu essen bestellt, obwohl sie für just diesen Augenblick ihren Abgang plante.

Sie ist stinksauer. »Wenn du glaubst, dass ich durch den verdammten Flughafen renne, nur weil du etwas namens Wachtelei-Slider bestellen musst, auf das wir bestimmt eine geschlagene halbe Stunde warten müssen, hast du dich aber so was von geschnitten!«, meckert sie. »Ich habe die Schnauze voll von deiner Rücksichtslosigkeit. Ich habe mir ein Uber bestellt und gehe jetzt. Du bringst mich nicht zum Flughafen.«

Normalerweise ist es eine Riesenerleichterung, wenn man jemanden nicht zum Flughafen bringen muss. Aber der Typ nimmt die Neuigkeiten mit dem glasigen Blick eines Mannes auf, dessen Mutter schon viel zu lange zu Besuch ist. Er murmelt leise, ihr Flieger gehe doch sowieso erst in vier Stunden und, nur zur Information, Wachtelei-Slider seien im Handumdrehen zubereitet.

Ich schicke ihm gerade in Gedanken ein Du schaffst das, Junge, wir sind alle für dich da hinüber, als plötzlich meine Hand zuckt und das Glas umstößt, aus dem sich Merlot auf die Tischdecke und in meinen Schoß ergießt. Nicht nur ich springe auf, um dem Wein zu entkommen, auch der Typ am Nebentisch erhebt sich mit der Schnelligkeit eines Feuerwehrmannes, der bei einem Einsatz in ein brennendes Gebäude stürmt. Er reicht mir eine Handvoll Servietten.

»Oh, vielen Dank«, sage ich zu ihm. »Das ist wirklich sehr nett.«

»Hier. Vielleicht brauchen Sie noch mehr«, sagt er und holt noch mehr.

»Nein«, schreit seine furchterregende Mutter. »Hört auf damit. Ihr verteilt es nur noch weiter. Moment, ich weiß, was hilft.«

Und in einer einzigen schnellen Bewegung steht sie auf und schüttet mir ihren Weißwein über den Schoß. Als wäre es die normalste Sache der Welt.

Ich keuche und blinzle fassungslos. Die gesamte Vorderseite meines Körpers fühlt sich eiskalt an und ist klitschnass dank jetzt zweier Gläser Wein.

»OH, ZUR HÖLLE, WAS WAR DAS DENN?«, ruft der Typ entsetzt.

»Weißwein entfernt Rotwein«, erklärt seine Mutter. »Glaub mir. Sie wird mir dankbar sein.«

»Mom!«, ruft er. »Du kannst doch nicht einfach einer fremden Person Wein in den Schoß kippen!« Er wendet sich mir zu. »Es tut mir so leid. Wirklich. Bitte, Mom, setz dich hin. Du machst alles nur noch...

Erscheint lt. Verlag 15.2.2021
Reihe/Serie Brooklyn Love Story
Brooklyn Love Story
Brooklyn Love Story
Übersetzer Sabine Neumann
Sprache deutsch
Original-Titel A happy Catastrophe
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Boston • Brooklyn • Cecilia Ahern • David Nicholls • Hochzeit • Jojo Moyes • Liebe • Liebe findet uns • Liebesgeschichte • Liebeszauber • Lorie Nelson Spielman • Love Story • Neuanfang • San Francisco • Sarah Morgan • So klingt dein Herz • Susan Mallery • USA • verliebt • Zwei an einem Tag
ISBN-10 3-96797-035-3 / 3967970353
ISBN-13 978-3-96797-035-7 / 9783967970357
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