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Midnight Shadows - Gefährliches Verlangen (eBook)

Shapeshifters of New York

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
300 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-0179-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Midnight Shadows - Gefährliches Verlangen - Sara Hill
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Ich legte meine Hand auf seine Wange und zwang ihn mich anzusehen. Seine Pupillen waren wieder zu Schlitzen geworden. Aber es machte mir keine Angst mehr. Neugierig musterte ich seine Augen. So ohne Furcht betrachtet, waren sie wunderschön.

Jennifer hat nur ein Ziel, als sie nach New York kommt: Sie will endlich herausfinden, was mit ihrer Schwester Renee passiert ist. Seit Monaten ist sie verschwunden. Jennifers erste Spur führt sie zu Renees Job bei der Leon Corporation. Doch dort trifft sie nur auf eine Mauer der Verschwiegenheit. Als sie den attraktiven, aber undurchschaubaren COO Ethan Chase kennenlernt, ahnt sie, dass er mehr über Renee weiß, als er zugibt. Jennifer spürt, dass ihr dieser Mann mit den Katzenaugen und dem betörenden Duft gefährlich werden kann. Aber wenn sie ihre Schwester wiedersehen will, muss sie sich auf ihn einlassen. Und so gerät sie in einen Sog aus Leidenschaft und Gefahr und taucht ein in eine Welt, von der sie nicht mal ahnte, dass sie existiert.

Midnight Shadows - Gefährliches Verlangen ist Band 2 der Paranormal-Romance-Reihe Shapeshifters of New York.

E-Books von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.


Kapitel 1


Etwas verloren stand ich neben dem Bus, den ich gerade verlassen hatte, ein eisiger Windhauch streifte mein Gesicht, und ich schlug den Kragen der Jacke hoch. Der Frühling ließ dieses Jahr wirklich auf sich warten. Ich zog den Griff des Koffers heraus, um ihn hinter mir herrollen zu können. Anschließend kramte ich mein Handy aus dem Lederrucksack und ließ mir die Adresse zu der Wohnung anzeigen, die ich über das Internet angemietet hatte. Genauer gesagt handelte es sich um ein möbliertes Zimmer, das erschwinglich war. Eine gewisse Sofia hatte eine Mitbewohnerin gesucht. Es war wichtig, mit meinen bescheidenen Mitteln zu haushalten, denn ich hatte keine Ahnung, wie lange ich in der verfluchten Stadt bleiben musste. Aber ich wollte die Wahrheit herausfinden, die Wahrheit darüber, wo meine Schwester war. Vorher würde ich New York nicht verlassen.

Wochenlang hatten meine Eltern und ich nur spärliche WhatsApp-Nachrichten von Renee bekommen. Bis zu einem gewissen Grad war das nichts Ungewöhnliches, vor allem, da sie eine neue Arbeitsstelle angetreten hatte, die sie sehr in Beschlag nahm. Wenn ich sie fragte, was sie genau machte, hatte sie immer abgewinkt und gemeint, dass sie sich lieber über etwas anderes unterhalten wolle, da sie gefühlte vierundzwanzig Stunden am Tag und sieben Tage die Wochen über nichts anderes als ihren Job rede. Auch in ihrem Liebesleben habe es Veränderungen gegeben. Neuer Job und frisch verliebt, da sei für die Familie keine Zeit.

Laut ihrer letzten Nachricht wollte sie dann aus heiterem Himmel auf Weltreise gehen. Okay, sie war abenteuerlustig, aber so abenteuerlustig?

Danach kam gar nichts mehr. Als dann meine Anrufe nur noch ins Leere gingen und eine Computerstimme behauptete, dass Renees Nummer nicht vergeben sei, waren meine Eltern und ich doch alarmiert. Dad reiste nach New York, doch in Renees Wohnung lebte mittlerweile ein Ehepaar namens Hall. Von ihnen erfuhr er, dass Renee angeblich ihre Reisepläne in die Tat umgesetzt hätte. Aber die Halls hatten die Wohnung über die Firma von Mr Hall bekommen und nie mit meiner Schwester persönlich zu tun gehabt. Mister Hall arbeitete für die Leon Corporation wie auch Renee vor ihrem Verschwinden. Zuerst stürmte mein Dad die Firma und verlangte lautstark Renees Vorgesetzten, bis er vom Wachdienst hinauskomplimentiert wurde. Es gab sogar ein YouTube-Video von seinem Auftritt. Dann ging er zur Polizei, aber die hängten sich bei einem Vermisstenfall nicht sonderlich rein. Es würde, ihrer Aussage zufolge, in New York zu viele »echte« Verbrechen geben, um nach einer volljährigen Frau zu suchen, die einfach keine Lust auf ihre Familie hatte.

Dad war unverrichteter Dinge und als gebrochener Mann zurückgekehrt, Renee blieb verschwunden. Keine Nachrichten, keine Anrufe, sie war einfach nicht mehr erreichbar, wie vom Erdboden verschluckt.

Wenn meine Schwester ein neues Handy hatte, warum wollte sie uns ihre Nummer nicht mitteilen? Bei unserem letzten Telefonat hatte mir Renee anvertraut, dass sie Dates mit einem hohen Tier aus der Chefetage hätte. Mit wem genau hatte sie nicht verraten wollen.

Das alles war seltsam, und ich hätte schon früher herkommen sollen. Aber Bob, der Leiter Schrägstrich Chefredakteur der Summerville Sun, für die ich als Journalistin oder eher als Mädchen für alles arbeitete, hatte ewig keinen Ersatz für mich gefunden. Denn Mike, der Fotograf, und ich waren Bobs einzige Mitarbeiter. Hoffentlich machte meine Vertretung Karen ihre Sache gut, sonst würde Bob meine Beurlaubung schneller wieder zurücknehmen, als ich New York buchstabieren konnte.

Überall wimmelte es hier von Menschen. Es war kein Vergleich zu Summerville. Aus jeder Richtung drang Gehupe zu mir, Sirenen heulten durch die Häuserschluchten. Es roch nach Abgasen und anderem Übel, über das ich mir keine Gedanken machen wollte. Ich würde Renees Begeisterung für diese Stadt niemals verstehen. Mir gefiel es in Summerville. Es war ruhig, jeder kannte jeden, und man konnte dort sogar unbesorgt seine Haustür offen stehen lassen.

Die Rollen des Koffers ratterten hinter mir über den Asphalt, während mich die Navigations-App zur nächsten U-Bahn-Station leitete. Der Gurt des Rucksacks rutschte von meiner Schulter, und ich musste stehen bleiben, um ihn wieder hochzuziehen.

Im Untergrund wurde es nicht besser, im Gegenteil: Alle Menschen schienen sich zum gemeinsamen U-Bahnfahren verabredet zu haben.

Vor einer Tafel blieb ich stehen. Um zu meiner Unterkunft zu gelangen, musste ich zweimal umsteigen. So weit, so gut. Dann hieß es, ein Ticket zu lösen. Ich entschied mich für eine Metro-Card, die ich mit einem Guthaben belud. Denn das würde sicherlich nicht die einzige Fahrt während meines Aufenthalts im Big Apple bleiben. Nun hatte ich ein Ticket, dazu eine ungefähre Vorstellung, wie ich fahren musste, also konnte nichts mehr schiefgehen.

Eine Dreiviertelstunde später stand ich vor einem typischen New Yorker Brownstone House. Mein Blick glitt die braune Ziegelfassade hinauf. Das Gebäude besaß vier Stockwerke sowie eine Souterrainwohnung und machte einen gepflegten Eindruck. Die Gegend hier war um einiges ruhiger, und Bäume säumten die Straße. Ich schob den Griff in den Koffer, hob ihn hoch, erklomm die Stufen vorbei an der Souterrainwohnung und läutete.

»Hallo, wer ist da?«, erklang es aus der Sprechanlage.

»Ich bin Jennifer Clark, wir haben wegen des Zimmers per E-Mail kommuniziert«, antwortete ich, worauf der Summer ertönte. Ich drückte die Tür auf.

»Dritter Stock«, hörte ich die Frauenstimme noch sagen, dann schritt ich den gefliesten Gang entlang zu einer dunklen Treppe. Die Stufen knarzten, als ich sie hochstieg, und der Geruch von vielen Jahrzehnten, die das Haus schon gesehen haben dürfte, begleitete mich. Es roch nicht unangenehm, nur eben anders, als ich es gewohnt war – irgendwie alt. Summerville duftete nach frisch gemähtem Gras, dem Apfelkuchen meiner Mom und preisgekrönten Rosen in den Vorgärten – zumindest im Sommer.

Endlich erreichte ich den dritten Stock und klopfte gegen die Tür von Apartment A. Die von B lag gegenüber, und es kam mir so vor, als hätte ich einen Schatten unter dem Türspalt gesehen. Offensichtlich ein aufmerksamer Zeitgenosse oder auch eine Genossin, wer auch immer da seine Nachbarschaft im Auge behielt. Ich klopfte noch mal, dann hörte ich Schritte.

»Ja, ich komme schon … immer mit der Ruhe«, sagte eine Frau, Schlösser wurden entriegelt, und ich stand einer älteren Dame gegenüber. Der Duft von Apfelkuchen folgte ihr.

»Sind Sie Sofia?«, fragte ich irritiert, denn ich hatte eigentliche eine Mitbewohnerin in meinem Alter erwartet.

»Ja, Schätzchen, und du bist Jennifer«, erwiderte sie und trat zurück, um mich in die Wohnung zu lassen.

Ich stand in einem kleinen Flur. Links konnte ich bis ins Wohnzimmer schauen, auf der rechten Seite endete mein Blick an einer Tür.

Sofia fuhr durch ihr kurzes Haar. Die freche Frisur ließ sie trotz der grauen Farbe sehr modern wirken, ganz weit weg von einer Oma mit Dutt. Auch ihr Lagenshirt und die schicke Stoffhose hatten nichts von einer alten Frau. Trotzdem stand sie offensichtlich zu ihren Falten, die von einem bewegten Leben berichteten. Vor allem die kleinen Fältchen um ihre Augen zeigten, dass sie schon einiges gesehen und vieles mit Humor genommen hatten.

»Hast du gut hierhergefunden?«, fragte sie.

»Wenn man das U-Bahn-System erst einmal verstanden hat, dann ist es ganz einfach«, erwiderte ich grinsend und stellte meinen Koffer vor die Tür gegenüber, den Rucksack ließ ich auf dem Rücken.

»Dann können wir mit der Wohnungsführung beginnen.« Sofia schloss die Eingangstür. »Dein Koffer steht vor dem Bad«, meinte sie. »Gleich hier rechts ist dein Zimmer.«

Sie ging die paar Schritte zur Tür und öffnete sie, woraufhin ich meinen Koffer nahm und ihr folgte. Das geräumige Zimmer besaß gleich drei Fenster, wodurch es äußerst hell war. Vor dem mittleren Fenster entdeckte ich die Feuerleiter. Die Wände begrüßten mich mit einem sanften Ziegelrot, wobei sämtliche Zierleisten sowie die Tür des Wandschranks weiß abgesetzt waren. Die Ahorndielen knarzten ein wenig, als ich das Zimmer durchquerte, um den Koffer auf dem Bett zu deponieren. Anschließend streifte ich den Rucksack vom Rücken und stellte ihn daneben.

»Die Kommode, der Schrank, eben alles hier im Zimmer gehört ganz und gar dir. Eine junge Frau kann ja nie genug Platz für ihre Kleidung haben«, sagte Sofia fröhlich und zwinkerte mir dabei zu.

Auf dem weißen Sekretär im Landhausstil vor dem dritten Fenster standen wunderschöne Teerosen in zartem Rosa, und Bilder an den Wänden zeigten weitere Blumen. Während ich durchs Zimmer ging, zog ich meine Jacke aus und legte sie auf dem gemütlich wirkenden Sessel in der Ecke ab.

»Ich fotografiere sehr gern. Aber es ist nur ein Hobby«, meinte Sofia, als ich vor der Nahaufnahme einer Lilie stehen blieb.

»Sie sind äußerst talentiert, Mrs Williams«, sagte ich.

»Ich bin Sofia, Kind, und lass uns nicht so förmlich sein, wir wohnen jetzt schließlich zusammen. So, das war noch nicht die ganze Wohnung. Gehen wir weiter.« Sofia verließ das Zimmer.

»Und du kannst Jen zu mir sagen«, bot ich ihr an.

»Jen finde ich gut.« Sie öffnete die Tür des Eingangs gegenüber. »Klein, aber fein. Leider hat das Bad kein Fenster«, sagte sie.

Ich schaute hinein. Es war sehr gepflegt, und durch die hellen Fliesen und die puristische Einrichtung wirkte es größer, als es war. Wir setzten unseren Weg fort, kamen dem Apfelkuchengeruch immer näher und passierten die offene...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2021
Reihe/Serie Shapeshifters of New York
Shapeshifters of New York
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Gestaltwandler • Jennifer Dellermann • jessica clare • Nalini Singh • Romantische Fantasy • Shapeshifter • Werwolf • Werwölfe
ISBN-10 3-7517-0179-6 / 3751701796
ISBN-13 978-3-7517-0179-2 / 9783751701792
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