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Straße ins All 19: Die Bombe des Geistes -  Wilfried A. Hary

Straße ins All 19: Die Bombe des Geistes (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
160 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4753-3 (ISBN)
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Heiko Chan und sein Freund Don Jaime am Südpol - in illustrer Gesellschaft: PSI-Menschen, auch ein wenig abfällig Mutanten genannt. Sie haben die sagenhaften Relikte aus grauer Vorzeit gefunden, die eine enorme Macht versprechen. Reicht sie, um die Erde wieder von den kyphorischen Invasoren zu befreien? Liberanto, alias Arndt Soklund, war schon einmal hier gewesen, und seine Stadt, die er als Chef von Bionic Inc. vor Jahren schuf, erwacht im ewigen Eis, damit er sein Erbe erneut antritt... Dieser Band enthält folgende SF-Abenteuer von Wilfried A. Hary: Das kosmische Geheimnis Arndt Soklund Die Psi-Bombe

Das kosmische Geheimnis - Wilfried A. Hary (Erno Fischer)



Haiko Chan und sein Freund Don Jaime am Südpol – in illustrer Gesellschaft: PSI-Menschen, auch ein wenig abfällig Mutanten genannt. Sie haben die sagenhaften Relikte aus grauer Vorzeit gefunden, die eine enorme Macht versprechen. Reicht diese, um die Erde wieder von den kyphorischen Invasoren zu befreien?

Aber da scheint noch ein uraltes Geheimnis darauf zu harren, entschlüsselt zu werden, weil von diesem abhängt, ob sich ihre Hoffnungen wirklich erfüllen können.

Seine Offenbarung begann im Jahr 2053, als Liberanto, alias Arndt Soklund, schon einmal hier gewesen war…


DIE HAUPTPERSONEN:

Haiko Chan und Don Jaime López de Mendoza Tendilla y Ledesma – der Survival-Spezialist und sein Freund kommen von einem Schlamassel in den nächsten.

Lisa – Das kleine Mädchen ist erst vier Jahre alt. Aber sie ist ein sogenannter PSI-Mensch und trägt das Wissen ihrer verstorbenen Mutter in sich.

Liberanto – Der Exterrorist heißt in Wirklichkeit Arndt Soklund und muss sich der veränderten Situation auf der Erde anpassen – und nicht nur dieser.

Das Relikt – Es ist lediglich ein Diener, wie es scheint, jedoch ein Diener, der versagt hat.


*


Antarktis, Anno 2053


Die Projektion war völlig lebensecht. Sie zeigte ein absolut fremdartiges Wesen. Es hatte schwarz glänzende, schuppige Fischhaut, zwei Augen und sechs Gliedmaßen, die wie Tentakel wirkten; zwei davon an der Unterseite des Rumpfes und so verdickt, dass das Wesen aufrecht darauf gehen konnte.

Arndt Soklund betrachtete das Wesen und schluckte schwer. Der Raum, in dem es sich befand, war nicht erkennbar, sondern versank in farbigen Nebeln.

»Die Kangrahs!«, sagte die Stimme des Relikts aus grauer Vorzeit, das er insgeheim den verrückten Computer nannte, und ließ den Anblick auf Arndt Soklund einwirken.

Das Wesen bewegte sich unbeholfen, doch der Schein trog. Die Greifwerkzeuge hatten durchaus die Fähigkeit, sehr differenziert zuzugreifen. Obwohl sie keine Ähnlichkeit mit menschlichen Händen hatten: Aus einem handgroßen Teller wuchs ein Dutzend verschieden langer Tentakel, kräftig, aber nicht dick. Sie konnten sehr komplizierte Arbeiten verrichten und waren menschlichen Händen sogar überlegen.

Der Computer demonstrierte es, indem er das scheinbar lebendige Wesen, das vor Arndt Soklund aus dem Nichts entstanden war, verschiedene Arbeiten ausführen ließ.

Nur die fremdartige Form und die deshalb ungewohnte Bewegungskoordination ließen den Kangrah unbeholfen wirken. In Wahrheit war genau das Gegenteil der Fall.

»Es gibt auch Kleidungsstücke!«, sagte der Computer und verstärkte seine Erklärung durch einen Gedankenimpuls, der Arndt Soklund die hauchdünnen, undurchsichtigen Gebilde erkennen ließ, die an verschiedenen Körperstellen scheinbar aufgeklebt waren.

»Die Kangrahs waren maßgeblich an der Katastrophe beteiligt, die diese Anlage hier fast völlig zerstörte. Es geschah vor undenkbarer Zeit, denn nach meiner bisherigen Information gab es zu diesem Zeitpunkt noch kein mit dem heutigen vergleichbares Leben auf der Erde. Der Planet war im Gegenteil sehr unwirtlich.«

»Milliarden von Jahren in der Vergangenheit gar?«, vermutete Arndt Soklund.

»Ich möchte da vorsichtiger sein. Vielleicht fünfhundert Millionen bis anderthalb Milliarden. Mehr auf keinen Fall. Nun, später werde ich hoffentlich darüber Näheres aussagen können, wenn ich Gelegenheit hatte, mehr Daten zu entschlüsseln. Doch es wird schwierig sein, denn mein Ortungs- und Wirkungsradius ist äußerst gering. Meine Kapazitäten sind noch enorm begrenzt – immerhin nach einer so langen Zeit.

Doch lassen wir das. Kehren wir zur Rasse der Kangrahs zurück. Sie beherrschten eine ganze Galaxie. Die zurückliegende Katastrophe, die mich für diese lange Zeitspanne lahmlegte, lässt vermuten, dass es sie heute längst nicht mehr gibt.

Die Kangrahs waren hochintelligent, hypersensibel und technisch in genialer Weise versiert. Ihre Sensibilität machte sie verschlossen gegenüber natürlichen Vorgängen. Sie empfanden die Gesetze von Ökologie und Natur als erschreckend grausam. Deshalb setzten sie alles daran, diese Gesetze zu durchbrechen. Ihre Herrschaft über ihre Herkunftsgalaxie war keine Gewaltherrschaft, obwohl die Kangrahs alles taten, den anderen Rassen ihre Denkweise aufzupfropfen. Sie wollten unabhängig sein von allen natürlichen Vorgängen, wollten das Universum mit ihren Ansichten des Schönen, Guten, Erhabenen, aber auch des Skurrilen und Abstrakten überschütten. In ihrem so praktizierten Rassenwahn waren sie unfähig, das Ende abzusehen, und sie versuchten alles, ihren Standpunkt zu behaupten. Sie erklärten der Natur den Krieg und verloren in drastischer Weise, indem sie untergingen.«

Während der Computer sprach, wurde im Hintergrund die Spirale einer Galaxie sichtbar. Sie verfärbte sich glutrot. Der Kangrah peitschte mit den Tentakeln. Sein Bild wurde allmählich durchsichtig und verging. Es blieb die Galaxie, die in chaotischer Weise zu existieren aufhörte.

Aber auch dieses Bild verblasste und machte einem anderen Platz: dem eines Wesens, das menschenähnlich wirkte.

»Die Kangrahs waren nicht allein. In ihrer Galaxie beherrschten sie sämtliche anderen Rassen. Doch ihre Herrschaft blieb nur auf ihre Galaxie beschränkt. Außerhalb gab es andere bestimmende Wesen, und diese waren völlig anders in ihrer Rassenideologie, ihrer Denkweise und natürlich in ihrem Handeln. Sie verstanden sich als Behüter der kosmischen Ordnung des Lebens. Für sie war die Ökologie das Höchste aller Gesetze, das Naturgesetz überhaupt.«

Das Bild eines Planeten entstand. Dieser Planet hatte keine Ähnlichkeit mit der Erde, und dennoch sagte der Computer: »Die Erde! So sah sie aus in der Zeit, in der sich die Vorgeschichte abspielte. Ich raffe die Ereignisse zusammen und beschränke mich auf das Wesentliche.«

Raumschiffe tauchten aus der Leere des Universums auf und schwebten durch das Bild.

»Die Erde spielte eine besondere Rolle, denn sie war jener Punkt im Universum, an dem die Kangrahs mit den Behütern der kosmischen Ordnung, den Behütern der Weltenbäume, zusammentrafen.«

Die Raumschiffe wirkten eher wie Symbole – und das waren sie in der interpretierten Geschichte einer fast vergessenen Vergangenheit auch: Symbole!

Es waren die Schiffe der Kangrahs.

»Und die Behüter der kosmischen Ordnung?«, fragte Arndt Soklund.

»Auch sie hatten Raumschiffe, doch traten sie damit gegenüber den Kangrahs selten in Erscheinung. Sie waren verzweifelt bemüht, den Kangrahs keinen Aufschluss über ihre Denkart, Lebensart und vor allem nicht ihren kulturellen und pseudotechnologischen Hintergrund zu erlauben.«

»Pseudotechnologisch?«

Inzwischen gab es mindestens dreißig Kangrahraumer; schnittige Gebilde, die irgendwie gefährlich aussahen. Oder waren die Verschnörkelungen und Ausbuchtungen gar keine Waffensysteme?

Ein weiteres Raumschiff kam hinzu. Es war gigantisch und wirkte auf den ersten Blick wie ein langgestreckter Planet.

Ein optischer Betrug. Selbstverständlich war das Schiff wesentlich kleiner.

Arndt Soklunds Atem ging heftiger. Nein, so hatte er sich noch nie ein funktionierendes Raumschiff vorgestellt: Es sah aus wie ein Gigantbaum, den man in den Weltraum transportiert hatte. Die Rinde war grob und borstig, die Zweige hatte man nahe am Ansatz abgebrochen, so dass ihre Splitter wie warnende Zeigefinger herausragten. Astlöcher gab es ebenfalls. In ihrer Tiefe schimmerte es grünlich – genauso wie die »Haube«, die man über die gekappte Baumspitze gestülpt hatte.

Der Stamm wirkte dick und gedrungen, wie gestaucht. Es gab den Ansatz eines verflochtenen Wurzelwerks. Aus den wie Wunden aussehenden Schnittstellen der Wurzelfragmente sickerte es rot, um sich hinter dem Schiff zu einer schillernden Wolke zu vereinen. Die Wolke streckte sich und drückte den Stamm vorwärts.

Eine der Antriebsmöglichkeiten?

Arndt Soklund schluckte abermals. Vor seinen Augen flimmerte es.

Was für ein Raumschiff!

Pseudotechnologisch?, wiederholten seine Gedanken die an den Computer gestellte Frage. Der Computer hatte bereits geantwortet – nicht mit Worten, sondern mit dieser unglaublichen Szene.

»Dann sind diese Astlöcher wohl Schleusen?«

»Ja, Arndt Soklund. Das Schiff entstand durch gesteuertes Wachstum, wobei möglichst wenig verändert wurde. Es ist eine entfernte Verwandte von allen Yggdrasils, nicht tot, sondern sehr lebendig. Es hat keinen Computer an Bord, sondern ist selber das intelligente Wesen, das die Behüter der kosmischen Ordnung durch das All befördert. Die Behüter der kosmischen Ordnung befanden sich zeit ihres Lebens in Symbiose mit der Pflanzenwelt und mit dem Universum. Sie beuteten nicht aus, sondern lieferten ihrerseits Beiträge zum Erhalt ihrer pflanzlichen Partner. Begreife, dass du als Mensch dies lernen musst, um zu ähnlicher Vollendung zu gelangen. Begreife, dass alle Menschen das lernen müssen, um nicht nur den Weg ins All zu finden, sondern um zu einer Rasse zu werden, die im Einklang mit dem Universum steht.«

Arndt Soklund ahnte,...

Erscheint lt. Verlag 28.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-4753-1 / 3738947531
ISBN-13 978-3-7389-4753-3 / 9783738947533
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