Straße ins All 17: Das Weltentor ist ein Moloch (eBook)
160 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4691-8 (ISBN)
In der Falle - Wilfried A. Hary
Tod an Bord – Begegnung der grausigen Art
Das Randall-Team befindet sich im Paralleluniversum und versucht vergeblich, im Auftrag des Mysteriums in den abgeschotteten Re-na-xerv-Sektor einzudringen, denn San-dir-um, im Innern des Sektors, hat die Möglichkeit entwickelt, Weltentore zu entdecken – und zu nutzen. Damit könnten sie jederzeit in unserer Heimatgalaxis auftauchen, um alles humanoide Leben für immer auszulöschen. Also nicht nur Kyphorer, sondern auch die Menschheit! Weil sie alles Humanoide wie nichts sonst hassen, ausgelöst durch den ständigen Konflikt mit Gro-pan.
Doch dann entdecken sie in einem nahen Sonnensystem das Wrack eines Riesenraumers. Tanya Genada und Rotnem gehen an Bord und bringen in Erfahrung, dass dieses Raumschiff ungezählte Insektoide von den verschiedensten Planeten gesammelt und in Kryoschlaf versetzt hat. Damit wollte es offensichtlich zurückkehren in den abgeschotteten Sektor, aber wie könnte das überhaupt möglich sein?
Sie sind hier, um es herauszufinden, unterschätzen jedoch die Gefahr, in der sie sich befinden...
DIE HAUPTPERSONEN
Ken Randall, Tanya Genada, Dr. Janni van Velt, Dr. Dimitrij Wassilow, Dr. Yörg Maister, Mario Servantes und Juan de Costa – Sie wollen unbedingt in den geheimnisvollen Re-na-xerv-Sektor.
Rotnem – Der Prupper-Kyborg will sich bewähren – zum Wohle nicht nur der Menschheit. Und dann macht er gemeinsam mit Tanya Bekanntschaft mit dem wahren Grauen – und einem Wesen, das hier niemand erwartet hätte...
*
Unterwegs zur Zentrale kontrollierten Rotnem und Tanya Genada noch mehrere Seitengänge: Von jedem aus ging es in verschiedene Sektoren, die Rotnem nur noch Waben nannte. Er hatte inzwischen ein klares Bild davon, wie das Riesenraumschiff aufgebaut war: Wie die einzelnen Saftzellen in einer Orange, mit dem Unterschied, dass ein ausgeklügeltes, symmetrisches Gangmuster es wie ein stützendes Gerüst durchzog. Die Sterngänge, also diejenigen, die von der Mitte geradlinig nach außen führten, dienten offensichtlich der inneren Sicherheit. Deshalb waren dort in eigens für sie geschaffenen Seitenräumen Wachroboter postiert, mit ziemlich mächtigen Waffen bestückt, gegen die sie nicht die geringste Chance gehabt hätten, auch Rotnem, der Kyborg, nicht. Doch es war ihm bislang gelungen, die Informationsstränge, die zur Zentrale führten, so zu manipulieren, dass sie nach wie vor unentdeckt geblieben waren.
Und jetzt wollten sie sozusagen direkt in die Höhle des Löwen, eben in die Zentrale.
Tanya konnte es immer noch nicht fassen: »In jeder dieser Waben befinden sich ungezählte Insektoide im Kryoschlaf. Wahre Monster, keines kleiner als einen halben Meter.«
Rotnem ging nicht darauf ein. Er war gerade wieder damit beschäftigt, die Gangwände abzutasten, um auf diese Weise alles abzuscannen. Tanya wusste ja inzwischen, dass er empfindliche Sensoren in den Händen versteckt hatte. Obwohl Rotnem ihr nicht zuzuhören schien, murmelte sie weiter: »Und nicht nur Sauerstoffatmer. Die anderen jedoch machen nach unserer bisherigen Schätzung weniger als ein Zehntel der Gesamtladung aus.«
Sie schüttelte den Kopf, wie um einen Albdruck loszuwerden. Sie wussten zwar jetzt, dass es sich um eine Art Sammelraumer handelte, aber es entzog sich völlig ihrer Kenntnis, wozu dies überhaupt dienen sollte. Vor allem auch seit sie wussten, dass nicht nur komplette lebende Organismen gesammelt worden waren, sondern darüber hinaus eine schier unermesslich große Datenbank an Geninformationen zu dieser Sammlung gehörte. Wozu benötigten die San-dir-umer so etwas? Und dass dieses Schiff hier im Auftrag von San-dir-um unterwegs gewesen war, daran herrschte keinerlei Zweifel.
Kurz dachte Tanya an die Möglichkeit, dass der Großraumer nur deshalb so lange – immerhin schätzungsweise Jahre – hier im Orbit um den dritten Planeten des unbekannten Sonnensystems geblieben war, weil das Gro-pan-Raumschiff, das es zum Wrack geschossen hatte, bevor es selber vernichtet worden war, die ganze Zeit ein Notsignal gesendet hatte. Es hätte jeden Moment ein Rettungskommando auftauchen können aus Gro-pan, und diesem wollte das Schiff wahrscheinlich nicht vormachen, wie es zu schaffen war, die Barriere nach San-dir-um im abgeschotteten Sektor zu überwinden. Und der Notrufsender war leichtsinnigerweise von ihnen ausgeschaltet worden!
Aber dann beruhigte sie sich: Falls das Schiff wirklich den Orbit verlassen konnte, dann wohl kaum vor den Augen des Schiffes der Götter, das sie CHAMÄLEON genannt hatten. Solange die CHAMÄLEON da war, um auf ihre Rückkehr zu warten, würde nichts passieren. Davon durften sie ausgehen. Es galt also nach wie vor herauszufinden, wie das Schlupfloch im Sonnensystem, wie sie es inzwischen nannten, benutzt werden konnte.
Tanya blieb stehen, weil Rotnem ebenfalls stehen geblieben war, um die eine Gangwand noch intensiver zu untersuchen. Sie schürzte die Lippen und dachte: Schade, dass es keine Möglichkeit gibt, mit der CHAMÄLEON Funkkontakt aufzunehmen und sie über die Erkenntnisse zu unterrichten, die wir inzwischen gewinnen konnten! Das verhindert leider die Isolation des Raumschiffes.
Hier, im Innern, war von einem Wrack überhaupt nichts mehr zu sehen. Als Wrack erschien der Großraumer nur noch nach außen hin. Sämtliche Systeme der äußeren Verteidigung waren restlos zerstört. Ansonsten hatte das Raumschiff die verstrichene Zeit im Orbit genutzt, um eventuell ausgefallene Systeme fast komplett wieder auf Vordermann zu bringen. Überhaupt war durch die kurze Kampfhandlung kein Wesen im Kryoschlaf zu Schaden gekommen.
Rotnem nickte ihr zu. »Ich habe jetzt noch einmal alles kontrolliert: Wir sind nach wie vor unsichtbar für die Zentrale – und das, obwohl es nicht mehr weit ist!«
Nicht mehr weit?, schrien Tanyas Gedanken alarmiert.
Sie schaute sich suchend um. Nichts deutete darauf hin, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatten. Sie sah nach vorn, in die Richtung, in die sie noch gehen mussten. Der Gang wirkte so endlos wie die ganze Zeit über schon. Da Licht regelrecht aus den Wänden drang, vermischte dieses schon nach relativ kurzer Distanz den restlichen Verlauf zu einem Lichtschleier, den Tanya auch dann nicht durchdringen konnte, wenn sie die optischen Systeme ihres Raumhelmes dazuschaltete.
Rotnem deutete in diese Richtung: »Wir befinden uns im Endstück, wenn man so will.« Er deutete in die entgegengesetzte Richtung. »Da haben wir ja die letzte Kreuzung passiert. Also befindet sich die Zentrale in einer Entfernung von weniger als fünfzig Metern.«
»Immerhin, dann müsste doch schon etwas zu sehen sein ...?«, murmelte Tanya und ging einfach weiter.
Rotnem schloss zu ihr auf. Sie schritten nebeneinander.
Tanya versuchte vergeblich, vor ihnen etwas zu erkennen. Das gelang ihr erst nach den nächsten Metern: Als würde ein Schatten aus dem Lichtschleier auftauchen, genau in der Mitte des Gangverlaufs.
Sie gingen weiter. Tanya lauschte in sich hinein. Seltsam, ihr Instinkt warnte sie vor keiner Gefahr. Also schien auch keine solche zu drohen. Und auch das Gefühl, beobachtet zu werden, war seit dem letzten Mal nicht wieder entstanden. Wahrscheinlich hatte sie sich das sowieso nur eingebildet. Immerhin war die ganze Umgebung hier dermaßen unheimlich, dass dies durchaus möglich war.
Unwillkürlich tastete sie nach der tödlichen Strahlwaffe, obwohl sie schon wusste, dass sie damit gegen einen Wächterroboter nur wenig hätte ausrichten können. Aber es gab ihr dennoch ein wenig mehr Sicherheit.
Der dunkle Fleck wurde größer und entpuppte sich als ein lichtschluckender Energievorhang. Tanya blieb stehen, während Rotnem vortrat, um die nähere Umgebung des Energievorhangs abzusuchen.
»Undurchdringlich!«, war seine niederschmetternde Prognose. »Offensichtlich gehört zur Sicherung des inneren Systems auch ein Schutzschirm.«
»Aber ein Schutzschirm, der permanent ist?«, wunderte sich Tanya. »Also, wenn man bedenkt, dass das gesamte Gangsystem ständig hell erleuchtet ist, einmal abgesehen von den Waben – und dann auch noch dieser Schutzschirm ... Was für eine Verschwendung von Energie! Und dabei ist uns nicht ein einziges Mal jemand begegnet, dem das Licht hätte nutzen können.«
»Und ein Schutzschirm gegen jemanden, den es gar nicht geben kann!«, betonte Rotnem.
»Nun, es gibt ja doch jemanden, nämlich uns.«
»Wovon der Zentralcomputer ja sowieso gar nichts weiß«, erinnerte sie Rotnem.
»Du gehst nach wie vor davon aus, dass dieser Riesenraumer überhaupt keine lebende Besatzung hat?«
»Ja, oder hast du inzwischen ein Besatzungsmitglied sehen können?« Rotnem deutete auf den Schutzschirm. »Lass mich schätzen: Die Zentrale hat höchstens einen Durchmesser von fünf Metern. Eine ziemlich kleine Zentrale für ein Schiff, das rund einen Kilometer im Kugeldurchmesser hat, findest du nicht auch? Und der Schutzschirm liegt ziemlich eng darum herum, hat also einen Durchmesser von nur wenig über fünf Metern. Dabei verschluckt er sogar Licht. Er lässt praktisch nichts hindurch. Falls das Schiff total zerstört werden würde ... Ich glaube inzwischen, dass die Zentrale...
Erscheint lt. Verlag | 7.11.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
ISBN-10 | 3-7389-4691-8 / 3738946918 |
ISBN-13 | 978-3-7389-4691-8 / 9783738946918 |
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