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Der Höllentrank: Gruselroman Großband 11/2020 -  Rolf Michael,  Earl Warren,  Henry Rohmer

Der Höllentrank: Gruselroman Großband 11/2020 (eBook)

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2020 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4693-2 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Gruselromane: Der Teufel mit dem Lorbeerkranz (Rolf Michael) Messalinas Höllentrank (Rolf Michael) Azteken-Zauber (Earl Warren/Henry Rohmer) Dämonenterror (Earl Warren/Henry Rohmer) »Sieh genau hin, Moronthor! Zweitausend Jahre sind fast vergangen, aber für dich ist es sehr wichtig, den Feind zu erkennen, bevor er dich erkannt hat!« Die Hand des weißgekleideten, alten Mannes wies auf eine mächtige Schale, in der violettgrüner Dampf waberte. Langsam und träge wichen die Schwaden und gaben den Blick auf eine kristallklare Flüssigkeit preis. Wie aus weiter Ferne schob sich im Zentrum der Flüssigkeit eine Projektion heran. Immer deutlicher waren die Konturen zu erkennen. »Was ist das, Merlin?« fragte der Meister des Übersinnlichen gespannt. »Und warum zeigst du mir das? Wenn mich meine Kenntnisse nicht täuschen, ist das eine Halle in einem Haus zur Zeit der römischen Kaiser. Der Mann da, der sich im Fieberwahn auf dem Bett wälzt, wer ist das?«

​Der Teufel mit dem Lorbeerkranz


Rolf Michael



»Sieh genau hin, Moronthor! Zweitausend Jahre sind fast vergangen, aber für dich ist es sehr wichtig, den Feind zu erkennen, bevor er dich erkannt hat!« Die Hand des weißgekleideten, alten Mannes wies auf eine mächtige Schale, in der violettgrüner Dampf waberte. Langsam und träge wichen die Schwaden und gaben den Blick auf eine kristallklare Flüssigkeit preis.
Wie aus weiter Ferne schob sich im Zentrum der Flüssigkeit eine Projektion heran. Immer deutlicher waren die Konturen zu erkennen.
»Was ist das, Merlin?« fragte der Meister des Übersinnlichen gespannt. »Und warum zeigst du mir das? Wenn mich meine Kenntnisse nicht täuschen, ist das eine Halle in einem Haus zur Zeit der römischen Kaiser. Der Mann da, der sich im Fieberwahn auf dem Bett wälzt, wer ist das?«
***

»Du kennst ihn sehr gut. Die Menschheit spricht heute noch mit Abscheu von seinen Greueltaten. Es ist Gajus Cäsar, den man auch Caligula nennt. Jetzt gerade in diesem Augenblick ist er an der Schwelle zwischen Tod und Leben!«
»Davon habe ich gehört!«, erklärte Professor Moronthor. »Nach dieser Krankheit soll er erst wirklich zur Bestie geworden sein!«
»Aber du sollst wissen, warum er es geworden ist!« erklärte Merlin mit erhobener Stimme. »Erkennst du, was dort neben dem Bett des Kranken am Entstehen ist?«
Ein trockenes Krächzen kam aus dem Munde von Professor Moronthor. Er sah das Etwas, das da aus dem Nichts heraus erschien. Eine Gestalt, deren Anblick ihm ein Schauer über den Rücken rieseln ließ.
Ein Dämon…
***
»An vielen Teilen der Weltgeschichte sind mir unerklärliche Vorgänge aufgefallen, Moronthor!« vernahm der Mann mit dem französischen Paß und dem Titel eines Professor für Parapsychologie die Worte seines weisen Montor, der ihn auf magischem Wege in den Saal des Wissens von Caermardhin geholt hatte. »Jetzt erst bin ich der Lösung des Rätsels auf die Spur gekommen. Asmodis hatte selten einen so schlauen Plan, dich beiseite zu räumen!«
»Und was hat er vor?« fragte Moronthor gespannt.
»Er versucht, durch den Einsatz von Dämonenkräften gewisse Änderungen in der Vergangenheit der Menschheit durchzuführen. Dies hier ist ein Versuch… !«
»Ich verstehe nicht!« sagte Professor Moronthor befremdet.
»Jede noch so kleine Veränderung in der Vergangenheit kann große Dinge bewirken!« erklärte Merlin. »Was würde geschehen, wenn jemand beispielsweise Napoleon Bonaparte in den Wirren der Französischen Revolution denunzieren würde? Eine Kleinigkeit für einen Dämon, die für den Betroffenen das unausweichliche Ende der Guilottine bedeutet. Damit würde aber die Zeit nach der Revolution ganz anders verlaufen!«
»Und wie?« fragte Professor Moronthor gespannt.
»Irgendwann wirst du es wissen, mein Freund!« erklärte Merlin. »Denn wenn die Konstellationen und meine Berechnungen den Zeitpunkt angeben, werde ich dich rufen und dir die Möglichkeit geben, in der Vergangenheit das Werk der Dämonen zu vereiteln. Wenn es der Schwarzen Familie gelingt, einige Fakten der Weltgeschichte zu ändern, wird es dich, Moronthor, niemals geben. Asmodis ist sehr klug. Und was wichtiger ist -er kennt alle deine Vorfahren über die vergangenen Jahrhunderte hinweg. Es muß ihm nur gelingen, ein Glied dieser Kette zu zerbrechen. Dann ist es unmöglich, daß du überhaupt je geboren wirst!«
»Aber ich bin doch hier! Ich lebe doch!« rief Professor Moronthor aufgeregt. »Eine Tatsache, an der nicht einmal Asmodis etwas ändern kann!«
»Für einen Menschen weißt du viel, mein Freund!« erklärte der uralte Magier von Avalon leise. »Dennoch ist dein Wissen im Vergleich mit den Dingen, die sich mir offenbarten, wie ein Wasserglas im Vergleich zu den Ausmaßen der Weltmeere. Selbst ich kann die Zusammenhänge nur ahnen. Doch Asmodis ist der Teufel oder zum Mindesten eine sehr große Macht in der Hölle. Er hat nichts zu verlieren, wenn das Experiment schief laufen sollte. Aber er kann alles gewinnen, wenn er es schafft, deine Existenz zu verhindern!«
»Dann bringe mich jetzt in die Vergangenheit, damit ich den Dämon vernichten kann!« bat Professor Moronthor aufgeregt. »Was immer er vorhat, ich muß es verhindern. Jetzt sofort!«
»Und womit?« fragte Merlin mit leisem Spott in der Stimme. »Du besitzt im Augenblick keine Waffe gegen ihn. Denn mein Amulett, das ich aus der Kraft der entarteten Sonne schuf, ist jetzt im Dienste des Bösen. Und du selbst bist derzeit ein Flüchtling, nachdem Leonardo de Aranaque auf die Erde zurückgekehrt ist!«
»Ich weiß!« knirschte der Meister des Übersinnlichen. »Er überwand alle Dämonensperren und herrscht jetzt wieder auf Château Aranaque. Und das Amulett war ihm sofort wieder zu Diensten. Aber das Beaminster-Cottage in Dorset ist dämonensicher! Und von dort werde ich mir zurückholen, was mir Leonardo genommen hat. Immerhin habe ich den Ju-Ju-Stab und das Schwert ›Gwaiyur‹ gerettet!«
»Das Schwert einzusetzen, ist gefährlich!« warnte Merlin. »Wenn es will, dient es dem Bösen!«
»Aber der Ju-Ju-Stab!« begehrte Moronthor auf. »Er ist gegen Dämonen wirksam !«
»Gegen Dämonen - ja!« nickte Merlin. »Doch achte darauf, was damals geschehen ist…! Konzentriere dich auf die Dinge, die einst waren und die ich hier für dich noch einmal geschehen lasse!«
Mit der rechten Hand deutete der greise Magier mit den Augen eines Jünglings auf das von Nebelschwaden umgebene Bild in der Schale. Die abartige Gestalt eines Dämonenwesens, entstanden aus dem Nichts, war vollendet.
Er sah, wie der kranke Kaiser schweißgebadet emporfuhr und aus glasigen Augen das unheimliche Wesen anstarrte.
Aber nicht einmal Merlin wußte, was das Höllenwesen an die Lagerstatt des fiebernden Kaisers gerufen hatte…
***
Vergangenheit:
Rom, die Ewige Stadt, im Oktober des Jahres 37 nach der Zeitwende.
»Der Kaiser stirbt!« hörte man es flüstern. »Er hat bereits seine Schwester Drusilla zur Erbin eingesetzt!«
»Jupiter gebe ihm seine Gesundheit wieder!« flehten andere Menschen auf offener Straße. Von den Altären der Tempel stieg der beißende Qualm der Rauchopfer zum Himmel, während die Priester in monotonen Litaneien die Götter um das Leben des Imperators anflehten.
Denn nach der Schreckensherrschaft des gräßlichen Kaiers Tiberius hatte für Rom unter der Herrschaft des jungen Kaiser Gajus Cäsar eine glückliche Zeit begonnen. Dieser Caligula, wie man ihn heimlich nannte, gab den Römern das, wonach sie sich sehnten und was ihnen Tiberius verwehrte. Die Spiele im Amphitheater und die Wagenrennen im Circus.
Und dieser noch recht junge Herrscher litt an einer unbekannten Krankheit und rang mit dem Tode. Die Ärzte im Kaiserpalast auf dem Palatin standen vor einem Rätsel.
Die durch die Straßen der Vorstadt auf dem Aventin patroullierenden Soldaten der Prätorianergarde wichen vor einer weiblichen Gestalt in grauschwarzen Gewändern zurück, die eben aus dem matt erleuchteten Eingang eines baufälligen Hauses trat.
Die Frau war noch nicht alt, wie man an ihren Gesichtszügen erkannte. Nur die Kleidung gab ihr den gespenstischen Eindruck, der ihre weiblichen Reize in den Hintergrund drängte. Das Gesicht jedoch war bleich wie eine Totenmaske. Kaltglitzernde Augen verrieten gnadenlose Härte.
»Eine Lemure! Eine Gestalt aus der Unterwelt!« haucnte einer der sonst so disziplinierten Prätorianer.
»Sie ist schlimmer als alle Schrecken der Unterwelt zusammen!« gab ein anderer halblaut zurück. »Kennt ihr sie nicht? Es ist Locusta, die Giftmischerin und Hexe vom Aventin!«
Nur ein Zucken der Mundwinkel zeigte an, daß die düster gekleidete Frau die Worte verstanden hatte. Flüchtig streiften ihre Augen die Prätorianer, die mit schnellen Schritten um die nächste Hausecke gingen.
Gebannt starrten ihre Augen zum Himmel. Wie eine Herde rasender Pferde trieben Wolken über den nachtschwarzen Himmel. Wetterleuchten flammte am Horizont auf und hüllte für den Bruchteil eines Augenblicks die Szenerie in ein gleißendes Licht.
»Die Zeit… sie naht heran… ich spüre es…!« murmelte Locusta tonlos. »Der Kaier stirbt. Aber ich will nicht, daß er stirbt. Er soll leben… durch mich leben! Und dann werde ich durch ihn herrschen. Hilf mir, großmächtiger Asmodis! Zeige mir, wann die Zeit da ist, deinen Diener zu rufen!«
Die letzten Worte schrie sie gegen den beginnenden, heulenden Sturm.
In der Hölle wurde der Ruf vernommen. Jäh riß die dahinrasende Wolkendecke auf. Kalt glitzerten die Sterne herab.
Es war nur für drei Herzschläge, dann hatte sich die Wolkendecke wieder geschlossen. Doch für die Locusta reichte die Zeit.
»Die Steme stehen günstig!« kicherte sie. »Der Feuerstern schafft Aufruhr im Hause des Drachen, und das Zeichen des Adlers steht in Konjunktion mit den Mächten der Chaosgestime. Nun gilt es, die alte Zaubermacht der Hexen von Boroque zu erproben!«
Wie der...

Erscheint lt. Verlag 7.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-4693-4 / 3738946934
ISBN-13 978-3-7389-4693-2 / 9783738946932
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