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Imperium der Erde: Chronik der Sternenkrieger Extra -  Alfred Bekker

Imperium der Erde: Chronik der Sternenkrieger Extra (eBook)

Sternenkrieger Extra 3
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
360 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4617-8 (ISBN)
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von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 342 Taschenbuchseiten. 1200 Jahre sind vergangen, seit ein Raumschiff namens STERNENKRIEGER zu seiner ersten Mission aufbrach. Admiral Raimondo schuf aus dem Bund der Humanen Welten das IMPERIUM DER HUMANITÄT, regiert es als unsterblicher, genetisch veränderter MASTERMIND und führt einen erbarmungslosen Eroberungskrieg. Auf der anderen Seite steht eine Allianz, in der sich die Sternenreiche der K'aradan, Morrhm, Fulirr, Yroa und andere zusammengeschlossen haben, um dem aggressiven Expansionsdrang der Menschheit Einhalt zu gebieten. Es kommt zur entscheidenden Raumschlacht um die Zentralwelt des Imperiums: Die Erde! Dieser Roman ist in folgende Teile gegliedert: Sunfrosts Ruhm (Alfred Bekker) Das Rascheln des Universums (Alfred Bekker) Fairoglans Mission (Alfred Bekker) Raumschlacht um die Erde (Alfred Bekker) Alfred Bekker ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen mit einer Gesamtauflage von über 4,5 Millionen Exemplaren. Außerdem ist er Verleger und Jazz-Musiker. Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane und Bücher für junge Leser. Alfred Bekker wurde vor allem durch seine Fantasy-Romane bekannt. Als Fantasy-Autor erreichte Alfred Bekker ein großes Publikum mit seinen Romanen um DAS REICH DER ELBEN, sowie den Trilogien um die DRACHENERDE, GORIAN und DIE HALBLINGE VON ATHRANOR. Außerdem schrieb Alfred Bekker die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER (7 Bände), DIE WILDEN ORKS (5 Bände) und ZWERGENKINDER (bislang 4 Bände). Für junge Leser erfand Alfred Bekker Buchserien wie TATORT MITTELALTER und DA VINCI's FÄLLE. Alfred Bekker schreibt außerdem regelmäßig Ostfrieslandkrimis um Kommissar Steen von der Kripo Emden. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Kommissar X, John Sinclair, Bad Earth und Jessica Bannister.

von Alfred Bekker

Weit entfernt von der Erde, im Einflussbereich der Allianz Kalimpan...

Ein unruhiges Zittern erfasste Hgrreks grazilen Körper. Es war eine Reaktion der Nerven, die höchste emotionale Erregung signalisierte. Allzu lange hatte Hgrrek Fassung bewahren und den wahren Zustand seiner Seele verschleiern müssen.

Er war schließlich der Erste der Chgorr.

Der oberste Repräsentant eines der Völker, die sich in der Allianz Kalimpan zusammengeschlossen hatten. Die Chgorr glichen etwa ein Meter sechzig hohen Schmetterlingen von ausgesprochen filigraner, zartgliedriger Gestalt. Trotz der Tatsache, dass sie auf Angehörige anderer Spezies sehr zerbrechlich wirkten, wussten sie sich durchaus ihrer Haut zu wehren und verfügten über eine Flotte von bewaffneten Raumschiffen. Einen mehrere Dutzend Lichtjahre durchmessenden Raumsektor um die Heimatwelt Lasraf herum hatten sie unter ihrer Kontrolle. Stützpunkte und Kolonien befanden sich auf einer ganzen Reihe von Planeten.

Aber das Volk der Chgorr stand jetzt an einem Wendepunkt in seiner Entwicklung. Genau wie die gesamte Allianz Kalimpan.

Die Krise stand unmittelbar bevor.

Hgrrek spürte es mit jeder Faser seines zerbrechlich wirkenden Körpers. Auch wenn viele in seinem Volk sich vor dieser Erkenntnis noch drückten -—es half nichts, die Augen vor dem Unvermeidlichen zu verschließen.

Hgrrek stieß ein paar Töne im Hochfrequenz-Bereich aus, die nicht einmal das feine Gehör eines Chgorr noch wahrzunehmen vermochte. Allerdings hatten diese unhörbaren Laute eine beruhigende Wirkung auf die Psyche. Sie waren Teil eines Rituals der Hgalrrah-Meditationsschule. Es war üblich, dass die geistige und politische Elite von Lasraf bei Hgalrrah-Lehrern die Kunst der Selbstbeherrschung gelernt hatte. Mit Hilfe bestimmter Übungen und Rituale sollte unter höchster psychischer oder physischer Belastung ein Zustand des Gleichgewichts erreicht werden. Ein Nebeneffekt war die weitgehende Beherrschung äußerlich sichtbarer Anzeichen emotionaler Regungen. Die Veränderungen der Flügelfärbung gehörten dazu.

Hgrrek trat auf die von innen durchsichtige Wand seiner Residenz zu. Seine langen, sehr dünnen Bein-Extremitäten verliehen ihm dabei ein erstaunliches Maß an Stabilität.

Die Residenz des Ersten der Chgorr lag hoch über As-Lasraf.

"Perle von Lasraf" - so lautete die Übersetzung dieses Namens.

As-Lasraf war die größte und bedeutendste Stadt auf der Heimatwelt der Chgorr. Die kokonartigen Gebäude waren nahezu perfekt an die natürliche Umgebung angepasst. Der einzige Kontinent Lasrafs war zum Großteil mit dichtem Dschungel bedeckt. Die Luftfeuchtigkeit war enorm. Der hohe Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre sorgte für einen beträchtlichen Treibhauseffekt. Die Vegetation neigte unter diesen Bedingungen zu Riesenwuchs. Bäume von bis zu dreihundert Metern Höhe waren durchaus keine Seltenheit. Die kokonartigen Gebäude der Chgorr hingen wie reife Früchte von den gewaltigen Ästen dieser aus extrem hartem Holz bestehenden Bäume, von denen manche bis zu zwanzigtausend Planetenumläufe alt werden konnten.

Lasrafs Sonne leuchtete wie ein verwaschener Lichtfleck durch die Wolken hindurch.

Ka-La-Lasraf wurde sie in der Sprache der Chgorr genannt. Das große Licht von Lasraf.

Im Gegensatz dazu gab es in der Nacht die kleinen Lichter von Lasraf. So bezeichneten die Chgorr sowohl die drei bei Nacht sichtbaren Monde ihres Heimatplaneten, als auch den Nachbarplaneten Tasaragh, der von Lasraf aus wie eine gewaltige tiefblau leuchtende Scheibe wirkte.

Außer den Nachtmonden besaß Lasraf auch noch drei Trabanten, die vom Tageslicht überstrahlt wurden und daher unsichtbar waren.

Sämtliche Planeten und Monde des Heimatsystems der Chgorr wurden durch röhrenartige Konstrukte miteinander verbunden. Die sechs Monde umliefen Lasraf deshalb in geostationären Bahnen, die die Chgorr vor langer Zeit mit großem technischem Aufwand synchronisiert hatten.

Die Umlaufgeschwindigkeit der anderen Planeten des Systems war ebenfalls mit Lasrafs Umlauf um seine Sonne synchronisiert.

Gemeinsam umkreisten sie Ka-la-Lasraf, ihr Zentralgestirn.

Die Verbindungen zu den Trabanten und Nachbarwelten waren nicht fest verankert. Die röhrenartigen, aus einem überraschend dünnen, karbonartigen Material bestehenden Bauwerke waren durch ein Energiefeld mit der Planetenoberfläche verbunden. Durch Eigenrotation wanderten sie und erschienen Tag für Tag zur gleichen Uhrzeit wieder exakt am selben Ort. Durch diese Verbindungen verkehrte eine Art interplanetarer Rohrpost. Es gab Fracht- und Personenkabinen die unablässig zwischen den einzelnen Welten hin und her pendelten.

Yrgadh nannten die Chgorr diesen Weltenverbund.

Ein Begriff, den bisher niemand wirklich zufriedenstellend in eine der anderen Allianz-Sprachen hatte übersetzen können.

Er bedeutete gleichermaßen so etwas wie System, Verbund, aber auch Heimat oder vertrauter Kokon.

Hgrrek ließ den Blick über die Stadt schweifen. Seine Residenz hing am höchsten Ast eines besonders großen Urwaldriesen. Gut sechshundert Meter ragte dieser fast hundert Meter durchmessende Stamm empor und war damit selbst für lasrafische Verhältnisse von außergewöhnlicher Größe. Nirgends in As-Lasraf gab es einen Punkt, von dem aus man eine bessere Sicht über die gesamte Stadt gehabt hätte.

Ein Rascheln erfüllte die Luft.

Sensoren übertrugen dieses Geräusch ins Innere der Residenz.

Der Erste der Chgorr wollte es so.

Es beruhigte ihn zusätzlich. Ist es nicht paradox?, überlegte er. Einerseits möchte ich allein sein, um durch die Rituale der Hgalrrah-Meditation neue Kraft für die vor mir liegenden Aufgaben und Prüfungen zu schöpfen—andererseits hole ich mir per Sensorschaltung DAS RASCHELN in meine Einsamkeit.

DAS RASCHELN wurde einerseits durch die Blätter verursacht, die der leichte Wind aus Nordwest bewegte. Andererseits gab es Hunderttausende von Chgorr-Flügeln, die diesem Rascheln eine spezielle Note hinzufügten. Es wimmelte nur so von schmetterlingshaften Chgorr, die von einem Gebäude zum anderen flogen.

DAS RASCHELN war für einen Chgorr nicht einfach irgendein Geräusch. Schon gar nicht für Anhänger der Hgalrrah-Meditationsschule. DAS RASCHELN hatte eine spirituelle Bedeutung. Es versicherte einen Chgorr der Anwesenheit seiner Artgenossen und vermittelte dadurch ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Chgorr, die auf einsamen Stützpunkten, draußen im All ihren Dienst tun mussten und nur Kontakt zu einer Handvoll Crewmitglieder hatten, ließen sich dieses RASCHELN per Hyperfunk übertragen. Tonträgeraufzeichnungen kamen dafür nicht in Frage. Um das richtige Gefühl zu erzeugen, musste DAS RASCHELN live aus einer der Städte auf Lasraf übertragen werden. Notfalls taten es auch Sendungen von anderen Welten, die zum Weltenverbund des Yrgadh gehörten.

Hgrrek blickte nach Westen.

Ein Gebilde, das zunächst wie ein gewaltiger Strich aussah, den jemand in den Himmel hineingemalt hatte, näherte sich und wurde rasch größer.

Die Verbindung nach Tasaragh, erkannte Hgrrek sofort. Pünktlich wie stets. Das Energiefeld, das die interplanetare Röhrenverbindung an die Oberfläche Lasrafs band, ließ die Vegetation am Boden vollkommen unbeschadet. Es strich über die Oberfläche wie ein heftiger Wind. In den Wanderschneisen der interplanetaren Fahrstühle befanden sich selbstverständlich keine Siedlungen.

Hgrrek beobachtete, wie der Fahrstuhl nach Tasaragh sich immer weiter näherte.

In der Umgebung stiegen mit Antigravaggregaten ausgestattete Gleiterkabinen empor und verschwanden nach und nach in der Öffnung des Fahrstuhls. Aus derselben Öffnung kamen im Gegenzug Dutzende von Kabinen ins Freie und landeten nach kurzem Flug in der Umgebung.

Wir sind ein Teil der Natur geblieben trotz all des technischen Fortschritts, den wir erreicht haben!, ging es Hgrrek durch den vergleichsweise winzigen Kopf, der auch keineswegs seine gesamte Gehirnmasse beherbergte. Aber nun steht unsere Zivilisation am Scheideweg...

Die Chgorr hatten sich der Allianz Kalimpan angeschlossen, um Schutz vor den aggressiven Menschen zu bekommen, jenen vollkommen rücksichtslosen Eroberern, die sich ein Planetensystem nach dem anderen einverleibten. Ihre Eroberungsgier schien dabei keine Grenze zu kennen. Kein noch so geschickter diplomatischer Schachzug konnte sie stoppen. Außerdem waren sie die Einzigen, die bislang die Wurmloch-Transition von Raumschiffen beherrschten.

Diese Technologie brachte sie gegenüber allen anderen bekannten organischen Lebensformen in Vorteil.

Schließlich konnten sie auf diese Weise viel schneller als ihre Gegner Nachschub an jeden beliebigen Ort der Galaxis bringen. Und dabei waren sie nur noch bei sehr langen Stecken auf das Netz der Permanenten Wurmlöcher angewiesen, mit dem einst die Alten Götter die Galaxis...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-4617-9 / 3738946179
ISBN-13 978-3-7389-4617-8 / 9783738946178
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