RICHARD HELFER´S PANTOMYSTERIUM (eBook)
256 Seiten
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99093-766-2 (ISBN)
Richard Helfer wurde im Jahre 1970 geboren. Vom Beginn seiner ersten bewussten Wahrnehmungen an, erzählt er seine Geschichte, wie er zum Wünschelrutengehen kam, und wohin ihn sein Weg bis heute führte. Dabei taucht er ein in die geheimnisvolle unsichtbare Welt, die jeden von uns umgibt. Mysteriöse Wirklichkeiten werden zu Fakten der besonderen Art. Sind sie bereit? Bereit diese, seine, unsichtbare Welt näher kennen zu lernen? Nicht Sichtbares sichtbar zu machen, das ist sein täglicher Drang. Immer neues zu erfahren und zu begreifen. Fakten werden der Fiktion entrissen und dabei zur mysteriösen Wirklichkeit erklärt. Raumenergetische Phänomene sowie Technologien der anderen Art, begleiten sie bis zum absoluten Höhepunkt seiner Geschichte. Am Ende eines halben Jahrhunderts angelangt, beginnt Richard nun, seine Entdeckungen für Sie offen zu legen. Seien Sie also gespannt. Lauschen Sie der Stille des Unsichtbaren. Noch eines um Schluss: Fürchten Sie sich nicht!
Kapitel 2 Meine ersten bewussten Erinnerungen
Es begab sich zu einer Zeit, inmitten einer kalten Jännernacht im Jahre 1970, als ich schließlich bereit war, das Licht dieser Welt zu erblicken. Im Krankenhaus, in Stockerau, kam ich als zweites Kind meiner Eltern Franz und Herta Helfer zur Welt. Mein Bruder war zwei Jahre zuvor angereist. Er wurde somit mein erster Spielgefährte. Vater hatte beschlossen, dass ich Richard Martin heißen solle. Mein Bruder bekam ja wie damals üblich, bereits den Namen meines Vaters und dessen Vaters, nämlich Franz Xaver Josef Johann.
BILD 2/1 Mein Bruder Franzi (rechts) und ich
Wir wohnten in Sierndorf, genauer gesagt in der Bergsiedlung, die durch die Bahnlinie getrennt von der Ortschaft, an einem Hügel angelegt war. Meine erste bewusste Erinnerung war vom „Kindergarten gehen“ geprägt, den ich zunächst gemeinsam mit meinem Bruder Franz besuchte. Als ich vier Jahre alt war, bekam ich eine schwere trockene Lungenentzündung. Somit lag ich in einem Spitalsbett, das vollkommen mit feuchten Tüchern verschlossen bzw. umhüllt war. Nur durch eine kleine Luke konnte ich das Geschehen rund um mich wahrnehmen. So blieb mir auch die Erinnerung von einem Fenster, durch welches ich den Mond in der Nacht betrachten konnte, wie eingebrannt auf einer CD erhalten. Die Krankenschwestern waren richtige Schwestern aus einem Kloster. Na ja, gut stand es nicht um mich und meine Gesundheit. Eine lange Zeit verbrachte ich in deren Obhut, als es schließlich hieß, dass ich zur Kur fahren müsse. Zwölf Wochen lang war ich dann in einer Lungenheilanstalt in Lilienfeld einquartiert.
BILD 2/2 Lungenheilanstalt Lilienfeld
BILD 2/3 Haupteingang
Damals war es ein Luftkurort, wo viele Kinder und Jugendliche auf Erholung waren. Der riesige Schlafsaal, die vielen Betten, all das ist mir noch immer lebhaft und bildlich in Erinnerung. Sogar auf den Namen meines Bettnachbarn kann ich mich noch erinnern. Herbst war sein Name, den Vornamen weiß ich jedoch nicht mehr. Egal. Mit ihm hatte ich die meiste Gaudi. Eines Nachts, wir lagen in unseren Gitterbetten, kletterte er auf das hochgezogene, geschlossene Gitter und wollte darüber klettern. Am höchsten Punkt angekommen, krachte Herbst lautstark mitsamt dem Gitter in die Tiefe. Das war was. Ich zerkugelte mich vor Lachen, er jedoch, bekam von den herbeigeeilten Schwestern nichts Gutes zu hören. Am frühen Morgen musste er zur Strafe für längere Zeit in einer Ecke des Schlafsaales stehen.
BILD 2/4 Schlafsaal
Das war eine sehr intensive und einprägsame Zeit. Das Schlimmste für mich war die tägliche Ration an Milch, die wir trinken mussten. Ich konnte keine Milch trinken. Das war und ist bis heute das grauslichste Getränk überhaupt für mich. Wahrscheinlich bin ich in einem früheren Leben einmal in Milch ertrunken. Noch heute bäumt sich mein Innerstes und mein Körper gegen rohe Milch auf. Die vertrage ich überhaupt nicht. Der Geruch allein lässt mich bereits erschaudern. Leider hatten die Schwestern kein Mitleid mit mir. Ich musste die Milch wohl oder übel trinken. Zuerst unter Aufsicht der Schwestern, dann im Wettstreit mit Herbst. So rasch wie möglich. Die Augen und Nase zu und runter die Ludmilla. Nur so schaffte ich es die weiße Brühe zu trinken. Herbst und ich teilten gemeinsam, ja fast brüderlich, die vorhandenen Spielsachen. Er bekam aber auch die tollsten Geschenke von seiner Familie. An ein ferngesteuertes Auto kann ich mich ebenfalls gut erinnern. Es war ein riesiger ferngesteuerter VW-Käfer, genauer gesagt, ein „Polizei-Bugl“. Das war zur damaligen Zeit schon etwas sehr Besonderes. An den riesigen Kasten mit unzähligen Spielsachen darin kann ich mich noch sehr gut erinnern.
BILD 2/5 Großer Spielekasten
Viele Wanderungen durch die waldreiche Natur begleiteten den Alltag in der Lungenheilanstalt. Die meiste Zeit jedoch mussten wir in unseren Betten liegen und einfach nur frische Luft zur Heilung unserer Lungen einatmen. An den schönen Tagen unseres Aufenthaltes wurden die riesigen Fenster des Schlafsaales geöffnet. Manche Betten wurden sogar auf den Balkon geschoben. Da hast du gleich ein Luftbad der besonderen Art genossen. Über Stunden die Waldluft inhalierend, vergingen schließlich Tage, Wochen und Monate. Beim Schreiben dieser Zeilen, bzw. beim Recherchieren von Bildern über die Lungenheilanstalt von damals, stieß ich zu meiner Überraschung auf Bilder, die verborgene Emotionen und Erinnerungen hervorriefen, die ich damals, vermutlich zum „Selbstschutz meiner Seele“ ins Unbewusste verbannte. Beim Betrachten der Bilder kamen plötzlich emotionale Erinnerungen zum Vorschein die ich bis dato nicht kannte. Plötzlich war es keine schöne Zeit mehr, sondern Betroffenheit erfüllte mein Innerstes. Was war da noch alles geschehen? Das Gute daran war, dass es ein Ende gab. Schließlich kam der Tag, der letzte Tag, wo alle Abreisenden noch einmal gründlich untersucht wurden. Die Sitzbank in der Eingangshalle ist mir noch sehr einprägsam in Erinnerung geblieben. Darauf saß ich eine gefühlte Ewigkeit. Ich wartete ungeduldig auf das Zeichen einer Schwester, bis ich durch die Eingangstüre ins Freie zu meinen Eltern laufen durfte. Während der Heimreise sprach ich kein einziges Wort. Auch zuhause angekommen, benötigte ich noch eine gewisse Zeit, bis ich endlich auftaute und schließlich zu sprechen begann. So zumindest berichtete es mir meine Mutter. Schlussendlich bin ich wieder froh und heiter, gemeinsam mit meinem Bruder durchs Leben gewandelt.
BILD 2/6 Sitzbank im Eingangsbereich
Hinter dem Haus lag ein großer Garten mit angrenzendem Wald. Dieser wurde bald zu unserer Spielfläche, von wo aus ich begann, die Welt bzw. die Natur zu erkunden. In unserer Freizeit waren wir nur draußen, zuerst im Hof, im Garten, und als wir dann größer wurden, gehörte uns, und damit meine ich auch die Nachbarskinder sowie Schulfreunde, der Wald. Natürlich gingen wir nebenbei auch zur Schule. Die Volksschule besuchte ich in Sierndorf. Dahin brauchte ich nur 10 Minuten zu gehen. Zurück konnte es dann schon einmal länger dauern. Eines Tages bekamen wir einen neuen Herrn Pfarrer im Religionsunterricht. Er war gerade erst neu in die Sierndorfer Pfarre gekommen. Fritz P. war ein sehr lustiger, fröhlicher Mensch. Den meisten Schabernack in der Klasse machte er selbst und hat dabei auch am lautesten gelacht. Ja, das war sein Markenzeichen, sein lautes, heiteres Lachen. Wir waren gleich auf einer „Wellenlänge“, würde man heute sagen. Meine Eltern haben mich und meinen Bruder schon öfters in die Kirche mitgenommen. Damit meine ich, fast jeden Sonntag. Das war auch okay für mich, denn es war halt normal oder üblich zur damaligen Zeit. Ich kann mich noch gut an die Szene erinnern, als ich mit meiner Mutter in das Haus, in dem der Pfarrer damals wohnte, eintrat, wo wir in einem Zimmer beim Herrn Pfarrer vorsprachen. Ich wollte mich als Ministrant anmelden. Das freute ihn natürlich sehr. Auch mein damaliger bester Schulfreund ging von nun an gemeinsam mit mir in den Minis-tranten Unterricht. Ministrant, ja, das muss man schon lernen. Das machte riesigen Spaß, die richtige Choreografie einzustudieren, einmal stehen, dann sitzen, wieder zum Altar wandeln, zum richtigen Zeitpunkt niederknien, und das Wichtigste natürlich, die richtigen Klingelzeichen zu geben. Dass war schon faszinierend und aufregend zugleich. Was wir da genau taten, das wussten wir zu dem Zeitpunkt gar nicht, aber es gehörte halt so. Die Sache mit dem Wasser und Weinkännchen war auch nicht schlecht, denn das richtige Mischungsverhältnis musstest du schon gut treffen. Ein volles Kännchen Wein in den Becher, Kelch würde ich heute sagen, hineingießen, und dann die homöopathische Dosis von nur einem Tropfen Wasser, auch aus einem vollen Kännchen dazu, das war schon eine „Herumeierei“. Zuviel Wassertropfen erfreuten den Herrn Pfarrer sichtlich nicht. Von nun an war ich für die nächsten Jahre mit Leib und Seele Ministrant. Da stand ich nun, jeden Sonntag, noch dazu wochentags, zu den Abendmessen und samstags zu den Hochzeiten und Begräbnissen. Ich stand immer neben unserem Herrn Pfarrer, also voll im kirchlichen Rampenlicht. Das Besondere an unserer Kirche ist, dass sie eine Schlosskirche ist. Früher hatte das Dorf eine eigene Kirche. Diese wurde jedoch auf Grund einer Reform eingespart und einfach abgerissen. Der Platz wird bis heute als Ortsfriedhof genutzt.
BILD 2/7 Schlosskirche - Schloss Sierndorf
BILD 2/8 Hochaltar
BILD 2/9 Foto Altarraum
An den wichtigsten Feiertagen, also bei Hochämtern, da waren wir immer sechs bis zehn, oder auch mehr Ministranten. Da mussten wir spezielle Choreografien einstudieren und auch viel dafür üben, was uns sehr viel Freude machte. Einmal, es war in der Osterzeit, machten wir gerade vom „Ratschengehen“ Pause. Gemeinsam spielten wir Fangen im Schlosspark, und das natürlich...
Erscheint lt. Verlag | 8.10.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
ISBN-10 | 3-99093-766-9 / 3990937669 |
ISBN-13 | 978-3-99093-766-2 / 9783990937662 |
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Größe: 22,1 MB
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