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Briefe an seine Nachbarin

Buch | Hardcover
117 Seiten
2021
Insel Verlag
978-3-458-19500-9 (ISBN)
CHF 23,90 inkl. MwSt
lt;p>Marcel Prousts Lärmphobie ist so legendär wie das mit rohen Korkplatten zur Geräuschdämpfung ausgekleidete Zimmer seiner Wohnung. Im Boulevard Haussmann 102 in Paris, wo Proust von 1906-1919 wohnte und sein Jahrhundertwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit schuf, macht ihm unter anderem der Baulärm in der Wohnung des Zahnarztes im Stockwerk über ihm zu schaffen. Proust freundet sich (brieflich) mit dessen Ehefrau an, Marie Williams. Er bittet, er schmeichelt, er scherzt, er zieht alle Register, um sich zumindest für einige Stunden die für seine Arbeit und die wenigen Stunden Schlaf nötige Ruhe zu verschaffen.

Der Band versammelt die erhaltenen, bisher unveröffentlichten Briefe an Mme Williams, aufschlussreich erläutert und kommentiert vom Proust-Biographen Jean-Yves Tadié, sowie einen Essay von Andreas Maier über unser Verhältnis zu Umweltgeräuschen, vor allem denen menschlich-zivilisatorischen Ursprungs.

Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 in Auteuil geboren und starb am 18. November 1922 in Paris. Sein siebenbändiges Romanwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist zu einem Mythos der Moderne geworden. Eine Asthmaerkrankung beeinträchtigte schon früh Prousts Gesundheit. Noch während des Studiums und einer kurzen Tätigkeit an der Bibliothek Mazarine widmete er sich seinen schriftstellerischen Arbeiten und einem – nur vermeintlich müßigen – Salonleben. Es erschienen Beiträge für Zeitschriften und die Übersetzungen zweier Bücher von John Ruskin. Nach dem Tod der über alles geliebten Mutter 1905, der ihn in eine tiefe Krise stürzte, machte Proust die Arbeit an seinem Roman zum einzigen Inhalt seiner Existenz. Sein hermetisch abgeschlossenes, mit Korkplatten ausgelegtes Arbeits- und Schlafzimmer ist legendär. In Swanns Welt, der erste Band von Prousts opus magnum, erschien 1913 auf Kosten des Autors im Verlag Grasset. Für den zweiten Band, Im Schatten junger Mädchenblüte, wurde Proust 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die letzten Bände der Suche nach der verlorenen Zeit wurden nach dem Tod des Autors von seinem Bruder herausgegeben.

Jean-Yves Tadié ist Professor für französische Literatur an der Pariser Sorbonne.

Bernd Schwibs, geboren 1945, ist nach Stationen an der Fondation Maison des Sciences de l’Homme, beim Suhrkamp Verlag, bei den Zeitschriften Psyche und Westend jetzt freier Übersetzer.

»Auf dem Wege zur Lektüre der 'Recherche' sehr nützlich, weil der Autor charmant und fasslich erklärt, wie man sich als gebildete Dame von Welt seinem Zyklenroman nähert.« Tilman Krause DIE WELT 20210522

»Auf dem Wege zur Lektüre der ›Recherche‹ sehr nützlich, weil der Autor charmant und fasslich erklärt, wie man sich als gebildete Dame von Welt seinem Zyklenroman nähert.«

»... [Es] finden sich Brief für Brief prosaische Schmuckstücke.«

»Wie geräuschirritativ er war, bezeugen die liebeswürdigen, aber entschiedenen epistolarischen Interventionen bei siner Nachbarin ...«

»[Die Nachbarin] verehrte Proust, Proust revanchierte sich mit Charme, Geist, Blumen und echter Sorge, als sie krank war. ... Hübsch wie immer: Die Insel-Bücherei ...«

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Insel-Bücherei ; 1500
Übersetzer Bernd Schwibs
Vorwort Jean-Yves Tadié
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 121 x 187 mm
Gewicht 208 g
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte Auf der Suche nach der verlorenen Zeit • Briefe • Frankreich • Geschenk • Geschenkbuch • IB 1500 • IB1500 • Insel-Bücherei 1500 • Lärm • Umweltgeräusche
ISBN-10 3-458-19500-9 / 3458195009
ISBN-13 978-3-458-19500-9 / 9783458195009
Zustand Neuware
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