Straße ins All 11: Kosmisches Heiligtum (eBook)
180 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4556-0 (ISBN)
Planet der Rätsel
Wilfried A. Hary
Vor zweitausend Jahren lebte und wirkte der für die Galaxis der Prupper größte Entdecker aller Zeiten. Er hieß Eg-Ul-Eg, ein Name, der nicht nur für Prupper äußerst gewöhnungsbedürftig war. Doch nach hundert Jahren aufsehenerregender Entdeckungen fremder, bewohnbarer Welten kannte jedes Prupperkind diesen Namen. Auf seiner letzten Exkursion geschieht es: Zum ersten Mal findet er auf einem noch jungfräulichen Planeten das Artefakt einer fremdartigen Kultur, verborgen in einem Berg. Alles deutet darauf hin, dass es sich um ein Erbe des Alten Feindes handelt, der dreitausend Jahre zuvor den Großen Krieg in die Prupper-Galaxis brachte und danach spurlos verschwand. Allerdings kann er nicht herausfinden, was genau sich in dem Berg befindet, da dieser undurchdringlich für jedwede Art von Ortung ist.
Nach ihm kommen hochrangige Wissenschaftler auf die nach ihrem Entdecker benannte Welt, und sie spüren auch noch andere Rätsel dieses Planeten auf. Eines davon handelt von einem seltsamen Tier, das sie Erdwurm nennen. Und dann finden sie einen Zugang zu dem Berg – und hoffentlich auch zu seinem Geheimnis...
DIE HAUPTPERSONEN:
Professor Dr. Flar Nesral – Er ist der wissenschaftliche Leiter der »Wissenschaftsstadt« auf EG-UL-EG und hasst es, unter Zeitdruck zu stehen.
Vi-eil Sredna – Ein Experte im Auffinden von Unauffindbarem, so möchte man ihn beschreiben, und deshalb hat ihn Flar Nesral zum Leiter eines der Forschungsteams gemacht, dem es gelingen soll, dem »Rätselberg« seine Rätsel zu entreißen.
»Bär« und »Schlange« – Illustre Gestalten, die Flar Nesral als Jäger auf den Erdwurm ansetzt. Ob den beiden, unterstützt von drei Kameraden, wirklich gelingt, was sie sich vorgenommen haben?
*
Die sieben Menschen benötigten eine Weile, bis sie in die Wirklichkeit zurückfanden. Das Geschehen um jene neuentdeckte Welt mit Namen EG-UL-EG hatte sie in seinen Bann gezogen.
»Gut, dass du die Erzählung von damals unterbrochen hast«, brummte Dr. Dimitrij Wassilow missmutig, »denn ich habe ordentlich Hunger. Obwohl ich sagen muss, das ist recht interessant gewesen. Gibt es diese Welt heute noch?«
»Natürlich, auch nach zweitausend Jahren«, antwortete Peris, die Stimme des Mysteriums, das sie in die Vergangenheit der Prupper-Galaxis einführte – und vor allem auch in seine eigene Vergangenheit. Und genau diese hatte angeblich jede Menge mit den Rätseln von EG-UL-EG zu tun, jener Welt, die damals nicht zu Unrecht von dem einen oder anderen als wahrer »Planet der Rätsel« bezeichnet worden war.
»Interessant«, kommentierte jetzt auch Ken Randall. »Und was ist aus ihr geworden?«
»Ich greife ungern den Geschehnissen vor, aber so viel kann ich jetzt schon verraten: Gegenwärtig ist EG-UL-EG eine der wichtigen Welten innerhalb der Galaxis. Sie hat ihr Antlitz nicht nur durch die Katastrophe drastisch verändert, die damals kurz bevorstand, sondern auch gewissermaßen nach ihrer zweiten Entdeckung, wovon ich noch erzählen werde, weil diese, soweit es mich mich betrifft, sehr wesentlich ist.«
»Kommen wir doch einmal ab von diesem Thema und nutzen die Gelegenheit der Unterbrechung nicht nur zur Nahrungsaufnahme!«, meinte Dr. Yörg Maister süffisant und schaute kurz und mit geschürzten Lippen zu Dimitrij hinüber. »Mir brennt da nämlich schon länger eine Frage unter den Nägeln, die ich endlich loswerden will.«
»Ich weiß«, sagte Peris, die Stimme des Mysteriums, schlicht.
»Du hast wieder in meinem Kopf herumgeschnüffelt!«, klagte Yörg Maister sie an. Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung. »Wie auch immer, ist ja eh nicht zu ändern ... Also, zu meiner Frage: Du hast uns ziemlich anschaulich alles mitgeteilt, was da mit dem Tor zu einem anderen Universum zu tun hatte, ehe du weitere tausend Jahre in die Vergangenheit gegriffen hast, um uns vom Planeten EG-UL-EG zu berichten. Wir waren die ganze Zeit sozusagen unmittelbar mit dabei, als unsichtbare Zaungäste. Das ist dir vortrefflich gelungen. Bleibt trotzdem meine Frage: Wie kann es sein, dass sich hier, alternierend zu unserem Universum, gewissermaßen gleichzeitig ein weiteres Universum befindet?«
»Wieso fragst du, wenn du die Antwort schon im Kopf hast?«, wunderte sich die Stimme.
»Weil ich es von dir höre möchte – und auch, weil die anderen sich wahrscheinlich noch nicht viele Gedanken darüber gemacht haben. Wie denn auch, denn du lenkst uns ja ständig mit etwas anderem ab!«
»Nun gut: Es gibt mehr als ein Universum. Das ist klar. Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, wie ihr inzwischen definitiv wisst. Aber jene anderen Universen existieren zwar zur selben Zeit, aber nicht im selben Raum. In meinem Beispiel, als ich Neb Reniets zitierte mit seiner Annahme, die Universen würden im übergeordneten Raum wie Blasen schweben, um sich irgendwann an einer bestimmten Stelle rein zufällig zu berühren, entstand vielleicht der Eindruck der Gleichzeitigkeit nicht nur in Zeit, sondern auch in Raum, also in Raumzeit. Aber das ist ja nur ein Denkmodell. Die Berührung kann überall stattfinden, unter gewissen Voraussetzungen, wie ihr gesehen habt. Zumindest, was diese Art von Berührung betrifft. Doch ist es letztlich unerheblich, wo sich beide Universen gleichzeitig befinden. Gut, es ist schwer vorstellbar für einen normalen Menschen, genauso wie für einen normalen Prupper, aber du giltst ja nicht umsonst auf der Erde als Genie, Yörg Maister. Also hast du damit wohl keinerlei Probleme: Das Tor zwischen Universen ist das, was man vielleicht eine Quantenbrücke nennen könnte: Zwei Universen werden quantenmechanisch miteinander verschränkt.
Es gibt auch noch andere Beispiele solcher Verschränkungen, die allerdings völlig anders geartet sind. Ihr kennt das als die sogenannten Löcher im All – bitte nicht mit sogenannten Schwarzen Löchern verwechseln –, die bis fast eine Milliarde Lichtjahre Durchmesser haben können. Aber auch die materielosen Bereiche zwischen den Milchstraßenhaufen, die sich regelrecht zu Membranen leerer Schaumblasen anordnen, deuten auf einen Verschränkungseffekt hin. Doch dies sind dann nicht wirklich Tore zu jenen anderen Universen, mit denen Verschränkungen stattfinden, um solche Phänomene hervorzurufen.«
»Aber wenn das Tor von NAI-ROG, das ja heute noch existiert, und zwar hier ganz in der Nähe, wie du behauptet hast ...« Yörg Maister schöpfte tief Atem. »Ja, wenn dieses Tor keinen direkten Zugang mehr zu jenem Paralleluniversum bietet, wie würdest du dann die Brücke nennen, die dazwischen entstanden ist?«
»Ich habe ja schon erklärt, dass es sich dabei um eine Art neues Miniuniversum handelt, das doppelt verschränkt ist, nämlich mit beiden parallel existierenden Universen gleichzeitig. Dabei spielen Entfernungen nicht die geringste Rolle. Durch die Verschränkungen entsteht ein Effekt der Gleichzeitigkeit in Raumzeit. Doch das bedeutet andererseits auch, dass dieses Miniuniversum, das ich gewissermaßen in Besitz genommen habe, um es mit meinen Gedanken auszufüllen, nichts gemein hat mit den Raumzeiten der beiden Universen, die es verschränkt. Mit anderen Worten: Es hat völlig eigene Naturgesetze.«
»Solche, die du maßgeblich bestimmst«, vermutete Yörg Maister.
»Richtig!«, wurde ihm bestätigt.
»Und wer garantiert uns denn nun, dass du uns die ganze Zeit über die Wahrheit berichtet hast? Ich meine, es wäre doch auch gut möglich, dass all dies Bestandteil deines eigenen Universums ist? Du bist dort Herrscher und Gott! Ich nehme an, dir ist dort alles möglich, auch die Täuschung von uns, bis in die letzte Konsequenz. Wer garantiert uns denn, dass wir wirklich hier sitzen, um von dir über alles unterrichtet zu werden, was angeblich für später relevant sein soll? Wer sagt uns denn, dass du nicht in Wirklichkeit nach wie vor deine Spielchen mit uns treibst?«
» Ich sage es euch!«, behauptete die Stimme fest, und sie schien von allen Seiten gleichzeitig zu kommen. Dabei wussten die Menschen, dass sie die Stimme von Peris in Wirklichkeit nicht über die Ohren aufnahmen, sondern sie klang direkt in ihren Köpfen auf. »Ihr seid viel zu wichtig, als dass ich ein solches Spiel mit euch treiben würde, nur um mir selbst einen Zeitvertreib zu gönnen. Alles, was ich mit euch tue, dient einem äußerst wichtigen Zweck – und dieser Zweck wird am Ende euer Auftrag sein. Natürlich, ihr werdet dann selbst darüber bestimmen, ob ihr diesen Auftrag annehmen werdet oder nicht, aber ich habe keinerlei Alternative zu euch. Niemand sonst kann tun, was ihr in meinem Auftrag tun sollt.«
»Ja, das hast du schon mehrfach angedeutet, obwohl nicht ganz klar wurde, um welchen Auftrag es sich handelt«, räumte Yörg Maister ein.
»Sieh mal, Yörg Maister, indem ich euch so haargenau von Eg-Ul-Eg und den damaligen Geschehnissen auf jenem rätselhaften Planeten berichte, sorge ich dafür, dass ihr am Ende genauestens über mich Bescheid wisst. Das mache ich nicht zum Spaß, sondern ich will alles offenlegen, wirklich alles, damit ihr am Ende garantiert frei entscheiden könnt. Niemals würde ich auf die Idee kommen, euch zu betrügen oder euch auch nur etwas vorzuenthalten. Das müsst ihr mir glauben. Und eines Tages werdet ihr...
Erscheint lt. Verlag | 19.9.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
ISBN-10 | 3-7389-4556-3 / 3738945563 |
ISBN-13 | 978-3-7389-4556-0 / 9783738945560 |
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Größe: 814 KB
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