Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Morde für lange Lesenächte: Krimi-Paket -  Alfred Bekker,  Horst Bieber,  Uwe Erichsen,  Cedric Balmore

Morde für lange Lesenächte: Krimi-Paket (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
800 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4417-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
(CHF 5,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Morde für lange Lesenächte: Krimi-Paket von Alfred Bekker, Horst Bieber, Cedric Balmore & Uwe Erichsen, A.F.Morland Dieses Buch enthält folgende Krimis: A.F.Morland: Tardelli und die Diamanten Cedric Balmore: Das gnadenlose Syndikat Horst Bieber: Die Kommissarin gibt auf Alfred Bekker: Eine Leiche im Kofferraum Alfred Bekker: Killer ohne Namen Alfred Bekker: Den Tod vor Augen Alfred Bekker: Satansjünger Uwe Erichsen: Travers und das Dynamit-Komplott Marlene Schelm, genannt Lene, ist eine tüchtige aber auch eigenwillige Erste Kriminalhauptkommissarin in der Mordkommission. Ist es wirklich nur ein Zufall, dass die letzten drei Fälle auf ihrem Schreibtisch, sie an die Umstände erinnern, wie vor 14 Jahre ihre Tochter Tanja verschwunden ist? Selbst heute sitzt der Schmerz noch tief. Die Wunde will einfach nicht heilen. Ihre Kollegen vermuten, dass die Kommissarin sich deshalb hinter ihre Arbeit versteckt, damit man ihr nicht vorwerfen kann, die Suche nach ihrer Tochter vorschnell aufgegeben zu haben. Als man ihr aus heiterem Himmel und ohne stichhaltige Begründung einen Fall wegnehmen will, setzt sie dickköpfig alles auf eine Karte und ermittelt auf eigene Faust und nur mit Hilfe weniger Freunde hartnäckig weiter. Unversehens stolpert sie damit aber auch in die große Politik und gerät damit in einen Sumpf aus Intrigen und Gewalt, doch Lene will sich davon nicht einschüchtern lassen, selbst wenn sie dafür den Polizeidienst quittieren müsste.

Die Liste, die Roberto Tardelli von COUNTER CRIME erhielt, wies zehn Namen auf. Zehn Leute, die mit Sergio Tanarra so gut standen, um ihn bei sich aufzunehmen und vielleicht sogar vor den Bluthunden der Mafia zu verstecken. Wenigstens für eine Weile. Drei davon lebten in Los Angeles. Sie klammerte Roberto Tardelli von vornherein aus, denn Tanarra würde bestimmt keinen Fuß mehr in diese Stadt setzen, in der er beinahe sein Leben eingebüßt hätte. Außerdem stammten die Diamanten von dort. Nein, L.A. kam für Sergio Tanarra nicht in Frage.

Blieben sieben Personen, an die sich Tanarra um Hilfe wenden konnte. Sie waren zum Teil über den Süden der Vereinigten Staaten verstreut. Der Rest hatte sich aus den verschiedensten Gründen nach Mexiko abgesetzt.

Roberto begann mit der Suche bei Lydia Quinn in Corpus Christi, einer Stadt mit mehr als hunderttausend Einwohnern am Golf von Mexiko. Lydia wohnte gleich hinter dem Bahnhof. Das Gebäude war schmalbrüstig, grau und schäbig. Dreckige Kinder spielten davor mit einer zerbeulten Konservendose. Ein alter weißhaariger Neger beobachtete Roberto mit wässrigen Augen.

Der CC-Agent stieg eine steile Holztreppe hoch. Auf einem weißen Karton, der mit einem Reißnagel an der Tür festgemacht war, stand Lydia Quinns Name. Klingelknopf gab es keinen. Roberto klopfte. Ein schwarzhaariges Ding mit schmaler Taille und schweren Brüsten in der weit offenen Bluse öffnete.

„Sie wünschen?“ Ihr Blick war misstrauisch. Sie war bereit, die Tür sofort wieder zuzuschmettern.

„Miss Lydia Quinn?“, erkundigte sich Roberto mit dem Anflug eines Lächelns um die Lippen.

„Und wer sind Sie?“

„Mein Name ist Tardelli. Roberto Tardelli. Kann ich Sie einen Moment sprechen?“

„Ich habe keine Zeit. Ich habe viel zu tun. Ich kann mir keine Hausgehilfin leisten, muss alles selber machen.“

Roberto blieb freundlich.

„Zwei Minuten würden mir reichen.“

Lydia fuhr sich durch das rabenschwarze Haar und seufzte.

„Na schön, Sie Quälgeist. Kommen Sie herein und sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben!“

Roberto sah sich in der Wohnung um. Lydia hatte große Wäsche gehabt. Sie war gerade beim Bügeln. An den Wänden im Wohnzimmer hingen eine Menge Fotos von dem Mädchen. Sie war auf allen nackt. Roberto wusste, dass sie sich ihr Geld mit Strippen verdiente. Sie stammte aus Los Angeles. Dort war sie eine Zeitlang Sergio Tanarras Freundin gewesen. Das Verhältnis hatte jedoch nicht das gehalten, was sich die beiden davon versprochen hatten, und so hatten sie sich wieder getrennt. Ohne ein böses Wort, und mit dem Versprechen, immer für den anderen da zu sein, wenn er Hilfe brauchte. Nun, Sergio Tanarra hätte jetzt sehr gut Hilfe gebrauchen können.

„Setzen Sie sich, wenn Sie irgendwo Platz finden, Mr. Tardelli!“, sagte Lydia und zuckte mit den Achseln. Sie stellte sich wieder ans Bügelbrett und setzte die Arbeit, die sie wie die Pest hasste - wie sie sagte - lustlos fort.

Roberto beobachtete sie eine Weile nachdenklich. Lydia Quinn machte auf ihn einen etwas unsicheren Eindruck. Es schien ihm, als hätte sie etwas zu verbergen. Sie wich seinem Blick aus und drängte ihn nicht, den Grund zu nennen, dessentwegen er zu ihr gekommen war. Kannte sie den Grund? Sie fing plötzlich nervös an, belangloses Zeug zu plappern. Sie sprach von Los Angeles, und dass sie von einer Filmkarriere geträumt hatte, aus der dann aber nichts geworden war, obwohl sie bei einem ausgezeichneten Lehrer Schauspielunterricht genommen hatte.

„Ich geriet an den falschen Agenten“, sagte sie, aber sie schien es nicht wirklich zu bedauern. „Er bot mir miese Rollen in drittklassigen Stücken an, und da ich eine junge, hungrige Schauspielerin war, die endlich mal auf einer Bühne stehen und sich bestätigen wollte, griff ich sofort zu. So tingelte ich jahrelang durch die Provinz. Die Angebote wurden immer miserabler. Als ich endlich begriffen hatte, dass ich den falschen Kurs segelte, war ich bereits beim Strip gelandet. Irgendwann kam mir dann die Idee, hierher nach Corpus Christi zu gehen, denn in dieser Stadt kann ich Abend für Abend wenigstens noch einige Jahre lang die Große spielen, die ich im Grunde genommen niemals war ...“

Roberto legte die Beine übereinander.

„Sie waren in Los Angeles mit einem Mann namens Sergio Tanarra zusammen, Lydia. Seinetwegen bin ich hier.“ Er beobachtete das rassige Mädchen. Ihre Augen flatterten. Die Spur war also heiß.

„Sergio“, erwiderte Lydia, und ihr Blick schweifte in die Ferne. „Sergio gehört der Vergangenheit an. Leider. Ich glaube, er war der einzige Mann, den ich wirklich geliebt habe.“

„Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?“

„Gott, das ist schon eine Ewigkeit her.“

„Lydia, ich habe Gründe, anzunehmen. dass Sie mir nicht die Wahrheit sagen.“

Das Mädchen starrte ihn mit funkelnden Augen an.

„Was fällt Ihnen ein? Wie können Sie mich eine Lügnerin nennen? Wer sind Sie eigentlich? Was wollen Sie von Sergio?“

„Der Junge hat die größte Dummheit seines Lebens gemacht“, sagte Roberto eindringlich. „Die Geschichte kann ihn Kopf und Kragen kosten. Wenn Sie wissen, wo er steckt, müssen Sie es mir sagen, Lydia. Glauben Sie mir, er hat meine Hilfe verdammt dringend nötig.“

Lydia stellte das Bügeleisen beiseite. Sie schob ihr Kinn trotzig vor.

„Was soll Sergio denn verbrochen haben, he?“ Sie stemmte aggressiv die Fäuste in die Seiten. „Solange ich ihn gekannt habe, war er anständig. Okay, vielleicht hat er hin und wieder ein Geschäft gemacht, das nicht ganz sauber war, aber er war niemals das, was ich als einen Verbrecher bezeichnen würde.“ Sie hatte anscheinend ziemlich weitgesteckte Moralbegriffe. Eigentlich kein Wunder bei dem Umgang, den sie als Stripperin pflegte.

„Wenn Sie sich vor Sergio stellen, machen Sie einen großen Fehler, Lydia“, warnte Roberto das Mädchen.

„Ich weiß nicht, wo Sergio ist. Ich habe lange nichts mehr von ihm gehört. Wie kommen Sie darauf, dass er hierher nach Corpus Christi gekommen ist?“

„Er braucht einen guten Freund. Er muss sich verstecken.“

„Vor wem?“

„Vor der Mafia. Schon mal von dieser Organisation gehört?“ Roberto sah, wie Lydia Quinn bleich um die Nase wurde. Sie zog ihre Unterlippe zwischen die Zähne und biss darauf. „Die Menschenjäger der Cosa Nostra werden mit Sergio kurzen Prozess machen, wenn sie ihn aufgestöbert haben. Wollen Sie das? Wenn Sie Sergio Tanarra den Tod wünschen, dann verschweigen Sie mir weiter, wo ich ihn finden kann. Im anderen Fall rate ich Ihnen dringend, mir zu sagen, wo er steckt. Aber sagen Sie es bald, sonst ist sein Leben keinen Pfifferling mehr wert.“

Lydia wandte sich um. Sie holte eine Whiskyflasche aus dem Schrank und goss sich ein Glas voll. Sie fragte Roberto nicht, ob er auch etwas trinken wollte. Sie goss den Schnaps mit einem schnellen Ruck in ihre trockene Kehle und wartete mit geschlossenen Augen auf die Wirkung. Sie wusste anscheinend nicht, was sie tun sollte.

Für Roberto stand fest, dass sie Sergio Tanarra erst kürzlich wiedergesehen hatte. Wahrscheinlich war ihre alte Liebe zu ihm wieder aufgeflammt. Vielleicht hatte er ihr versprochen, bald zurückzukommen. Möglicherweise hatte er ihr auch ein neues Leben an seiner Seite in Aussicht gestellt. Sie wollte sich ihre Zukunft nun nicht dadurch verderben, indem sie preisgab, wohin Sergio gegangen war.

Der Whisky machte sie wieder ruhig. Sie öffnete die Augen und blickte Roberto abweisend an. „Tut mir leid, Mr. Tardelli. Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich weiß nicht, wo Sergio steckt. Er war niemals hier. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen, habe ihn beinahe schon vergessen.“

Roberto erhob sich wütend.

„Mädchen, ist Ihnen nicht klar, dass Sie mit dieser Antwort das Todesurteil über Sergio fällen? Er hat einen Boten der Mafia überfallen. Das ist bei Gott kein Spass. So etwas kriegt die Ehrenwerte Gesellschaft unter Garantie in die falsche Kehle, meine Liebe. Sergio war so verrückt, sich Diamanten im Wert von acht Millionen Dollar unter den Nagel zu reißen. Denken Sie, das tun die Dons mit einem Achselzucken ab? Ich bin davon überzeugt, dass man längst die nötigen Schritte unternommen hat, um Sergio Tanarras Untergang einzuleiten. Er wird den Bluthunden der Mafia nicht entkommen ...“

„Wer sagt mir, dass Sie nicht auch so ein Bluthund sind?“

„Ich würde Sie bestimmt ganz anders anfassen, wenn ich einer von denen wäre“, sagte Roberto schroff. „Die haben nicht so viel Geduld wie ich, und sie bringen jeden zum Reden, wenn sie es wollen, darauf können Sie sich verlassen!“

Lydia trank noch einen Whisky.

„Besser, Sie gehen jetzt, Mr. Tardelli“, sagte sie dann frostig.

Robertos Blick streifte den Wäschekorb und blieb an etwas Himmelblauem hängen. Einer Eingebung folgend lief er zum Korb und nahm das Wäschestück heraus. Es war ein...

Erscheint lt. Verlag 21.9.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4417-6 / 3738944176
ISBN-13 978-3-7389-4417-4 / 9783738944174
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,2 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
CHF 14,65
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
CHF 9,25
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
CHF 14,65