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Die Autodoktoren - Zwei drehen am Rad (eBook)

Die besten Geschichten aus der Werkstatt
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
240 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45986-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Autodoktoren - Zwei drehen am Rad -  Hans-Jürgen Faul,  Holger Parsch
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Der SPIEGEL-Bestseller aus der Werkstatt! Die Autodoktoren haben das Herz auf dem rechten Fleck - und verlieren nicht ihren Sinn für Humor, auch wenn alle Leitungen blank liegen. Denn Hans-Jürgen Faul und Holger Parsch, den beiden Autodoktoren, ist der Erhalt eines Autos wichtiger, als mal eben schnell etwas zusammen zu basteln: Ihr Buch ist daher nicht nur ein Geschenk für Fans der Autodocs und ihrer Streaming-Serie, sondern ein Bericht von der Arbeit an Autos und ihren Besitzern.  Hier begegnen sich Schrauber mit Leidenschaft und Menschen mit den irrsten Geschichten, den verrücktesten Fahrzeugen - und so drehen die Autodoktoren auch mal selbst am Rad. Ihre Geschichten strapazieren das Zwerchfell wie ein Geländetrip die Stoßdämpfer eines Wagens. Jeder Autobesitzer kennt das - oder kennt jemanden, dem so etwas schon passiert ist: Es quietscht, hämmert, nagelt und ruckt - und das Auto muckt. Die Frage steht im Raum: Fährt das noch oder kann das weg?   Wem vertraut man sich da am besten an? Den Autodoktoren Hans-Jürgen Faul und Holger Parsch - denn sie haben ein Händchen für die ganz schweren Fälle, haben die besten Tipps, die schrägsten Typen und die schrillsten Automodelle, und ihr Sinn für Humor übersteht so manchen Härtetest. Auf ihren Prüfstand kommen Autos, denen angeblich nicht zu helfen ist. Und auch die Besitzer haben ihre Macken. Als Add-On finden hier Auto-Besitzer*innen und Auto-Fahrer*innen, die Zerstreuung und Erleichterung suchen oder einfach nach Lust und Laune unterhalten werden wollen, eine Liste der häufigsten Pannen mit Tipps zur Soforthilfe. Wer dies liest, kann mitreden - und mitlachen. Die Autodoktoren Hans-Jürgen Faul und Holger Parsch sind bei Vox-'auto-mobil' seit Jahren auf Sendung. Seit 2017 sind sie mit einem YouTube-Kanal live: 400.000 Follower und monatlich 4,5 Mio Zuschauer! Wer die Autodoktoren sind? Hans-Jürgen Faul, geb. 1955, ist Kfz-Elektrikermeister und seit 1980 selbständig. Nach der Weiterbildung zum Bosch-Systemtechniker erhielt er 1989 den Meistertitel des Kfz-Mechanikers und führt seit 1997 eigenständig seinen Betrieb. Seit 1998 ist er im Vorstand der Kfz-Innung Köln. Holger Parsch schloss die Ausbildung zum Kfz-Elektriker 1989 mit dem Meistertitel ab, gründete 1990 eine Kfz-Werkstatt und ist im Vorstand der Kfz-Innung Köln. Seit 2007 ist er mit Hans-Jürgen Faul als 'Die Autodoktoren' im TV (Vox) zu sehen. Seit 2017 betreiben sie mit Produzent Lars Faust einen Youtube-Kanal mit Millionen treuer Follower.

Hans-Jürgen Faul, geb. 1955, ist Kfz-Elektrikermeister und seit 1980 selbständig. Nach der Weiterbildung zum Bosch-Systemtechniker erhielt er 1989 den Meistertitel des Kfz-Mechanikers und führt seit 1997 eigenständig seinen Betrieb. Seit 1998 ist er im Vorstand der Kfz-Innung Köln. 

Hans-Jürgen Faul, geb. 1955, ist Kfz-Elektrikermeister und seit 1980 selbständig. Nach der Weiterbildung zum Bosch-Systemtechniker erhielt er 1989 den Meistertitel des Kfz-Mechanikers und führt seit 1997 eigenständig seinen Betrieb. Seit 1998 ist er im Vorstand der Kfz-Innung Köln. Holger Parsch schloss die Ausbildung zum Kfz-Elektriker 1989 mit dem Meistertitel ab, gründete 1990 eine Kfz-Werkstatt und ist im Vorstand der Kfz-Innung Köln. Seit 2007 ist er mit Hans-Jürgen Faul als "Die Autodoktoren" im TV (Vox) zu sehen. Seit 2017 betreiben sie mit Produzent Lars Faust einen Youtube-Kanal mit Millionen treuer Follower.

1. Wir können auch anders


Hans-Jürgen: Gibt es was Schöneres als Autofahren, Holger?

Holger: Ohne nachzudenken: Ja, Autos reparieren. Ich repariere lieber. Hans-Jürgen ist wunschlos glücklich, wenn er stundenlang hinterm Steuer sitzen darf, aber ich hab nur begrenzten Bock auf Selberfahren, ich finde Mitfahren schön, und wenn wir zusammen im Wohnmobil unterwegs sind, leg ich mich hinten rein.

Hans-Jürgen: Ich kann bis zu elf Stunden am Stück fahren, und so lange braucht auch keiner eine Unterhaltung mit mir anzufangen. Ich konzentriere mich aufs Fahren, und dann fehlt mir nichts, alles andere nervt. Meine Frau weiß das und spricht mich nur im Notfall an. Allerdings gibt es einen Satz, den sie sich selten verkneifen kann: »Musst du schon wieder so rasen?« Junge, Junge … Dabei kennt sie die Antwort: »Ich rase nicht, ich fahre bloß schnell.« Der Rest ist dann Schweigen …

Holger: … bei 230 km/h. Das verstehe ich nun wiederum. Volle Pulle auf der Rennstrecke, mit einem TT oder Vergleichbarem – macht mir auch Spaß, bin ich dabei. Ich wusste gar nicht, dass ein Hobby-Racer in mir steckt, aber auf einer Rennstrecke fahre ich auch gerne schnell. Seitdem wir die Möglichkeit haben, ab und zu mit schnellen Karren über eine Rennstrecke zu brettern …

Hans-Jürgen: Oder so was total Beklopptes zu machen wie beim Stockcar-Rennen mitzufahren …

Holger: Ja, stimmt. Auweia. Stockcar. Da kannst du Gas geben wie ein Wilder, eine Riesengaudi. Damals bei dem Stockcar-Rennen in Uelzen hieß es ursprünglich ja, die Birte Karalus wird fahren, damals Moderatorin bei VOX, und die Autodoktoren sollten das Boxenteam stellen, nachdem sie Birte im Vorfeld den alten Audi 80 umgebaut haben. Ein bisschen nur, wie es vorher hieß. Im Klartext bedeutete das aber: alles rausreißen, Überrollkäfig reinschweißen und lebenswichtige Teile nach innen verlegen wie Kühler, Wasserleitungen, Tank und was sonst noch in Flammen aufgehen könnte. Vier oder fünf Tage haben wir uns alle Mühe gegeben, ihren Audi in einen Rammbock zu verwandeln, und dann vor Ort, vor dem ersten Trainingslauf, kriegt Birte plötzlich Angst.

Hans-Jürgen: Aber irgendwie auch verständlich: Die anderen Teilnehmer wussten ja Bescheid. Ein VOX-Team geht an den Start, die Autodoktoren sind involviert – das hatte sich herumgesprochen. Und Stockcar-Fahrer sind natürlich Autofahrer der besonderen Art. Die fahren Autos kaputt – das ist doch eigentlich krank. Das Fahrerfeld bestand jedenfalls aus sehr robusten Kerlen, und die haben Birte schon angekündigt: »Dich legen wir aufs Kreuz.«

Holger: Das war wörtlich zu nehmen. Die können alle fahren. Und die wissen genau, wo sie dich treffen müssen, um dich rauszukegeln. »Nee«, sagt Birte, »das will ich nicht, das mach ich nicht, ich steige aus.« Da hab ich Hans-Jürgen tief in die Augen geschaut und ihn von meiner Sicht der Dinge unterrichtet: »Ist doch geil! Ich fahr den Audi, du fährst den Capri, auf diese Art haben wir beide Spaß.« Man hatte uns nämlich freundlicherweise noch ein weiteres Fahrzeug, einen Ford Capri, zur Verfügung gestellt, und jetzt mussten wir uns ranhalten. Aber wozu sind wir die Autodoktoren …

Hans-Jürgen: Mal halblang, Holger. Wir hatten keine Ahnung von Stockcar-Rennen. Wir wussten nur so ungefähr, was auf uns zukam. Klar, man steuert eine alte Karre mit Überrollkäfig und ohne Scheiben auf einem Schotter- oder Lehmparcours immer im Kreis – in diesem Fall in einer Kiesgrube – und versucht, die Konkurrenten rauszuschießen. Man fährt denen einfach in die Kiste, sodass sie sich entweder überschlagen oder in einen Sandhaufen bohren. Deine Aufgabe ist natürlich, so lang wie möglich im Rennen zu bleiben – also immer die anderen im Auge behalten. Und vor allem immer schön nach hinten gucken, weil du dich auf keinen Fall am Heck erwischen lassen darfst, sonst machst du einen Salto und bist draußen.

Holger: Und selber rammen bringt Punkte. Scheppern tut’s auf jeden Fall. Also schon unser Gebiet. Und wir haben gewütet, erst bei mir in der Werkstatt, hinterher in Gesellschaft der anderen Fahrer draußen auf freiem Feld. Die Autos mussten sicher sein, die mussten feuersicher sein, da durfte nichts drin rumfliegen, wir also die Kisten komplett ausgeschlachtet, den Rahmen reingeschweißt, damit uns nicht das Dach erschlägt, wenn wir auf dem Kopf landen, den Auspuff nach oben gelegt, sodass er aus der Hutablage rauskam, und vorne einen Eisenschweller reingeschweißt. Der Schweller war eigentlich nicht erlaubt, aber weißt du, wenn du rumgeschleudert wirst und in Gegenrichtung zum Stehen kommst, fahren sie frontal auf dich drauf. Macht dem Fahrer zwar nichts, der hängt in seinem 6-Punkte-Gurt, dem kann nicht viel passieren, aber der Wagen sollte es überstehen.

Dafür war dann aber auch später einige Schrauberei nötig. Zwischen den Trainings und den Rennläufen. Und wie schweißt man an einem Auspuffrohr ohne Hebebühne, aber auf freiem Feld? Man trommelt fünf, sechs Leute zusammen, hebt das Auto an, legt es auf die Seite und stellt es hinterher genauso wieder auf die Räder. Dabei läuft natürlich Öl in den Luftfilter; es qualmt also mächtig, wenn du den Motor danach startest, aber das interessiert da draußen keinen – um dich herum brennt und qualmt es sowieso pausenlos. Ich seh’s noch vor mir: Hans-Jürgen ist gerade mit dem Schweißgerät zugange, weil wir den Fahrersitz umbauen müssen, da geht neben uns ein ganzes Auto in Flammen auf. Wir gleich mit unseren Feuerlöschern dahin, das Kamerateam atemlos hinterher, total irre.

Hans-Jürgen: Wie Dschungelcamp. Eigentlich überhaupt nicht unsere Art. Hat auch manchmal Überwindung gekostet. Zum Beispiel: Mitten in der Nacht vor dem Rennen müssen wir einen anderen Motor für den Audi auftreiben. Irgendwer im Dorf an der Rennstrecke hat noch einen in seiner Garage liegen, wir also hin, den alten Motor raus, den neuen rein, auf freier Wildbahn, im Zelt, ohne Hebemechanismus, ohne Kran, ohne alles, sind am Ende total fertig, aber Hauptsache, der Wagen läuft, lassen den neuen Motor an, und es macht taktaktaktak … Pleuellagerschaden. Da sagt Holger: »Scheißegal, damit fahren wir trotzdem. Mal gucken, wie lang der hält.« Hat das Rennen auch tatsächlich überstanden … Und weil kein Kameramann die Rempeleien überleben würde, haben wir zum Schluss noch diese kleinen Actionkameras mit Saugnäpfen in unseren Wagen angebracht, vorne, hinten, überall. Unser Ausflug in die Stockcar-Szene sollte ja gesendet werden.

Holger: Und als ich an den Start fahre … Ich sitze drin, fest angeschnallt, Mikrofon am Helm – und plötzlich: kurze Beklemmung, im nächsten Augenblick regelrechte Panik. Nebenbei bemerkt: Ich habe eine bescheinigte Klaustrophobie.

Ich bin gefangen. Ich kriege den Sicherheitsgurt aus eigener Kraft nicht auf. Ich kriege nicht mal den verdammten Helm abgezogen. Mir wird warm, mir wird heiß, ich bin eingeschnürt, ich bin gefesselt, und letzte Nacht das brennende Auto … Ich habe Platzangst, ich will nur noch raus. Wann geht’s denn jetzt los? Aber nichts tut sich da vorne. Schaffe es endlich, den Gurt zu lösen, stürze raus, brülle rum, und jetzt hat die Redakteurin ihrerseits Bammel:

»Was ist mit dir?«

»Ich habe Angst.«

»Angst wovor?«

»Angst, aus eigener Kraft nicht mehr da rauszukommen.«

»Was machen wir denn jetzt?«

»Lass mich erst mal zu Atem kommen.«

Ich tief durchgeatmet und dann überlegt: Nützt ja nichts. Muss doch irgendwie gehen … Habe mich also wieder reingesetzt, ruhig eingeatmet, ruhig ausgeatmet, bin zum Start gefahren, konzentriere mich, riskiere einen Blick nach rechts, einen nach links – da brennt schon wieder eine Kiste! Sofort ist die Angst zurück. »Können wir nicht endlich mal starten!!!« –, aber zunächst muss gelöscht werden. Als das Rennen dann losging, war mir allerdings schlagartig alles egal.

Hans-Jürgen: Holgers Audi wühlte sich wie eine alte Dampflok durch die Konkurrenz mit seinem hochgelegten Auspuff und dem ganzen Öl, das da in einer schwarzen Wolke rausblubberte. Und mich haben sie gleich zu Beginn in einen Sandhaufen geschickt. Wir hatten vorher ausgemacht: Nicht mit beiden Händen am Lenkrad abstützen, sonst splittern beim Aufprall die Knochen! Aber wer denkt bei dem Durcheinander daran? In dem Moment, wo mich einer in die Düne schickt, merke ich schon, wie ich mit der Hand aufs Lenkrad pralle. Mist. Die Hand ist wohl angeknackst, aber es muss weitergehen, den Rückwärtsgang eingelegt, raus aus dem Sandhaufen, wieder rein ins Gewühl.

Holger: Uns hatte es jedenfalls gepackt. Wir sind unsererseits mit Freuden in andere Kisten reingegrätscht. Macht voll Spaß, fremden Leuten die Autos zu demolieren. Du bist bis zum Anschlag mit Adrenalin abgefüllt; Prellungen, Schürfwunden, gebrochene Finger – alles nicht wirklich ein Problem. So lange du mitmischst, atmest du schneller als sonst, spürst keinen Schmerz und hast nur einen Gedanken: Dem krache ich jetzt auch noch in die Seite, und dann nichts wie weiter, nächsten Gang rein … Was für ein Wahnsinn!

Hans-Jürgen: Aber als der Film gesendet wurde, hat er keine überwältigende...

Erscheint lt. Verlag 27.8.2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Auto • Autodocs • Autodoktoren • Auto Fernsehsendung • Auto-Humor • Automechaniker • auto mobil • Automobil • autosendung • Auto verkaufen • Buch für Männer • DIY Buch • Ehemänner • Fahrberichte • Fahrzeug • Fehlersuche • Führerschein-Prüfung Geschenk • gebrauchter • Geschenk Autofahrer • Geschenk Frauen • Geschenk Männer • Haus und Auto • Hobbyschrauber und Profis • Humor • KFZ • Kfz-Mechatroniker • Kurioses • Mechaniker • PS Profi • Reparatur • Reparatur-Profi • Rostlaube • Schrauber • Sidney Hoffmann • Skurrile Geschichte • Unterhaltung für Männer • Vox-Serie • Weihnachtsgeschenk Männer • Werkstattalltag • Wissen • Zuschauerliebling
ISBN-10 3-426-45986-8 / 3426459868
ISBN-13 978-3-426-45986-7 / 9783426459867
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