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Straße ins All 1: Rebellen unter ferner Sonne -  Wilfried A. Hary

Straße ins All 1: Rebellen unter ferner Sonne (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
180 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4207-1 (ISBN)
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Am 15. Juli des Jahres 2063 misslingt die Erfindung des Transmitters, in der Form, dass ein siebenköpfiges Team nicht - wie vorgesehen - auf dem Mond, sondern auf einem fremden Planeten herauskommt. Durch Zufall sind die Menschen in ein bestehendes Transmitter-Netz eingedrungen. Doch wer sind dessen Erbauer? Eine große Weltraum-Saga von Science Fiction-Autor Wilfried A. Hary.

Der Clan der Rebellen Wilfried A. Hary




Am 15. September 2063, um 4:37 Uhr, wollte ein Team mittels STERNENTOR von Phönix zur Erde zurück springen. Genau im Moment ihrer Materialisation im Erd-STERNENTOR bei Mechanics Inc. wurde dieses von Saboteuren des Konkurrenten Flibo gesprengt. Das erzeugte eine schreckliche Katastrophe - nämlich die Transmitter-Katastrophe (siehe Band 11).

Vierundzwanzig Menschen sind von der Katastrophe betroffen. Sie sind seitdem spurlos verschwunden. Was ist aus ihnen geworden?

Das Team um Ken Randall landet auf einer Welt namens TUSTRA - und wird zum Spielball revolutionärer Kräfte. Überhaupt handelt es sich um eine Welt der krassen Gegensätze, wofür nicht nur die enormen Unterschiede zwischen den Rassen verantwortlich sind, die hier leben und noch haben sie nicht durchschaut, wer als Freund oder Feind gelten kann - wenn man überhaupt jemanden als Freund bezeichnen sollte. Denn am Ende befinden sie sich in einer völlig ausweglosen Situation: Sie sitzen in der Falle - und Gas strömt aus. Tödlich oder nicht?


DIE HAUPTPERSONEN:

Ken Randall, Tanya Genada, Dr. Janni van Velt, Dimitrij Wassilow, Dr. Yörg Maister, Mario Servantes und Juan de Costa: Das Team sollte zur Erde zurück – und landet durch die Transmitter-Katastrophe (siehe Band 11) auf TUSTRA!

Be-teh - einer der Bewohner von Tustra. Ein so genannter ›Ba-to-neh‹.

Jeromee Jeri-emos Damus - ein verweichlichter Sub-Prupper (die Prupper stammen ursprünglich von den Kyphorern ab), der gern ganz hoch hinauf käme und deshalb zum Rebellen wurde.

Papaya Deran - Prupper einer höheren Kaste - mit ganz eigenen Plänen, die sich nur bedingt mit denen der anderen Rebellen deckten.


*


Der Gronmei war spindeldürr, wie es seiner Rasse entsprach. Sein hageres Gesicht war im wahrsten Sinne des Wortes unmenschlich. Die kalten Augen glitzerten wie Gletscherseen. Der Befehl, den er bekommen hatte, war eindeutig: »Betäuben!« Und er würde diesen Befehl ausführen - egal, welche Folgen dies für die sieben Menschen haben würde: Er drückte auf den entsprechenden Knopf und beobachtete, was weiter auf den Bildschirmen geschah.

Die sieben unbekannten Menschen, die unerwartet im STERNENTOR-Bahnhof hier auf TUSTRA aufgetaucht waren, befanden sich in einer Halle. Früher diente sie als Werkstätte für Gleiter. Heute war sie das Hauptquartier des Clans der Rebellen auf TUSTRA. Drei Ba-to-neh hatten die sieben Menschen vom Bahnhof her gebracht, unter Einsatz ihres Lebens. Hier waren sie von bewaffneten Gronmei empfangen worden. Doch das hatte nichts genutzt: Jetzt waren diese Menschen doch Herr der Lage geworden - gemeinsam mit den Ba-to-neh, die sich von ihren Auftraggebern verraten fühlten.

Und auch die Sann-Gronmei, eigentlich nur niedriges Hilfsvolk, hatten sich auf die Seite der Menschen geschlagen. Dabei wussten diese Menschen überhaupt nicht, wo sie sich hier befanden: Ganz offensichtlich hatte sie der Zufall her verschlagen.

Das Gas strömte aus zahlreichen Düsen und verbreitete sich rasch in der Halle. Auch im Kommandostand, von wo aus früher die Gleiter nach erfolgter Reparatur einem Härtetest unterzogen worden waren, entstand eine Gaswolke. Wer sich dort aufhielt, würde nicht verschont werden.

Der Gronmei hatte mit seinen Artgenossen in der Halle kein Mitleid. Das Gas würde bei ihnen nur Kopfschmerzen hinterlassen - nach dem Wiedererwachen. Das war zu verkraften. Aber vielleicht reagierte der Metabolismus der Menschen mit - Tod?

Es war dem Gronmei in der Schaltzentrale egal. Er führte nur einen Befehl aus, für den er weder Verantwortung, noch Garantie übernahm. Er war Werkzeug eines anderen und dieser andere starrte von einem der Bildschirme auf ihn. Er hatte genau dieselben Szenen vor Augen wie der Ausführende. Aber er hatte keine Möglichkeit, persönlich einzugreifen. Dazu war er zu weit weg.

Die Menschen, Gronmei, Ba-to-neh und Sann-Gronmei rangen bereits mit der drohenden Bewusstlosigkeit. Einer der Menschen befand sich in dem Gleiter, mit dem sie angekommen waren: Er nahm fälschlich an, das bereits angedrohte Betäubungsgas könnte nur dort entströmen.

Wäre der Gronmei in der Schaltzentrale ein Mensch gewesen, hätte er jetzt gewiss verächtlich gelächelt, aber ein Gronmei zeigte niemals Emotionen. Höchstens angesichts seines gewaltsamen Todes - und auch da nur bedingt. Ansonsten wirkten sie wie wandelnde Bio-Automaten.

In stoischer Ruhe wartete der Gronmei ab, bis alle zusammenbrechen würden. Dann konnte er das Betäubungsgas wieder abpumpen, damit man die Halle betreten konnte.

Es interessierte ihn nicht einmal, was seine Auftraggeber mit den Menschen eigentlich vorhatten. Warum sie nicht schon von vornherein beschlossenen hatten, die ungebetenen Gäste auf TUSTRA einfach zu liquidieren. Damit wäre man eine Menge Sorgen losgeworden.

Den Gronmei interessierte überhaupt nichts - außer seinem Auftrag. Und der war jäh gefährdet, denn irgendetwas geschah, womit niemand gerechnet hatte...


*


Ken Randall schaute den Ba-to-neh von der Seite an. Die sehen alle gleich aus!, konstatierte er.

Da fuhr der Ba-to-neh herum und zischte ihn an: »Riechst du nicht das Gas? Die wollen uns jetzt wirklich betäuben!«

Ken Randall brauchte nicht einmal die berühmte Schrecksekunde, um zu einem Entschluss zu kommen: Er war ein Überlebensspezialist, also Experte dafür, in den extremsten Situationen klar zu kommen. Seine geschulten Instinkte schalteten sich blitzschnell ein und ließen ihn handeln…

Aber er konnte es nicht selber tun. Es war zu wenig Zeit gewesen, sich mit den Kontrollen des Gleiters vertraut zu machen. Auf TUSTRA war alles so anders als auf der Erde.

Der Ba-to-neh!

»Schnell weg hier!«

Und da bewies der Ba-to-neh, dass auch er rasch zu reagieren vermochte: Seine beiden stämmigen Tentakelarme, die bis zu vier Meter lang werden konnten, griffen in die Schalter. Seine anderen beiden Arme, die mit den feingliedrigen Fingern an ihren Enden, betätigten Tastaturen. Sie tanzten darauf herum wie lebendige, selbständige Wesen. Ein irres Stakkato, dem Ken Randall kaum mit den Augen folgen konnte.

Ein gewaltiger Ruck ging durch den Gleiter, gerade als die ersten Schwaden von Gas herein kamen und Ken Randall zu Boden zwingen wollten.

Verzweifelt hielt er sich fest. Die Sinne schwanden ihm. Dieses verdammte Teufelszeug, das seine Lunge füllte, obwohl er den Atem anhielt, das sogar in seine Poren kroch, das ihn benommen machte, ihn daran hindern wollte, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen...

»Yei-eehhh!«, schrie der Ba-to-neh begeistert und seine Bauchmembran dröhnte dabei wie das bespannte Fell einer Standpauke.

Es gab noch einen Lärm, der ihn spielend übertönte: Der Gleiter, groß wie ein mittlerer Bus, gebaut aus gehärtetem Metall, krachte mit voller Wucht gegen das hermetisch verriegelte Tor.

Hier waren sie herein gekommen, aber der Weg nach draußen war ihnen versperrt worden.

Mit voller Wucht - das bedeutete mit höchsten Beschleunigungswerten!

Ein infernalisches Kreischen.

Ein Donnern wie beim schwersten Gewitter - oder wie bei einer Detonation.

Aus dem Donnern wurde eine Art Naturkatastrophe, als der Ba-to-neh sah, dass der erste Versuch scheiterte - und als er in die Halle zurück setzte, um erneut Anlauf zu nehmen.

Diesmal war die Wucht ungleich größer.

Ken Randall fühlte sich von einer unsichtbaren Riesenfaust gepackt und quer durch den Gleiter geschleudert. Da half alles Festhalten nichts. Da waren Urgewalten am Werk.

Dem Ba-to-neh war es gelungen, dem Gleiter Energien zu entlocken, die normalerweise blockiert waren.

Ken Randall hatte anfangs geglaubt, die Ba-to-neh wären bloß Angeber, aber inzwischen hatte er erkannt, dass sie nicht nur angeben konnten: Sie waren tatsächlich Genies. Wenn man sie nur mal ließ!

Ken Randall hatte nichts dagegen. Er krümmte sich noch im Flug zusammen und hatte dadurch eine verhältnismäßig weiche Landung.

Das Donnern, das Kreischen von zerreißendem Material, das Beben des Gebäudes...

Das waren Dinge, die seine Sinne marterten. Aber alles dies lohnte sich, als frische Luft herein wehte und das Gas vertrieb.

Schlagartig war Ken Randall wieder klar im Kopf. Die Wirkung des Gases wurde mit dem Eindringen der Frischluft sogleich aufgehoben.

Der Ba-to-neh kreischte und dröhnte vor Vergnügen. Er setzte den Gleiter wieder in die jetzt offene Halle hinein: »Los, worauf wartet ihr noch?«

Schon war er am Gleiterausgang. Seine vier Meter langen Fangarme schnellten hinaus, bekamen zwei Menschen gleichzeitig zu packen und rissen sie herein, als wären sie nur leblose Strohpuppen. Ken Randall schaute in die verdutzten, verzerrten Gesichter von Janni van Velt und Juan de Costa.

Dr. Janni van Velt verdrehte die Augen. Das Gas zeigte bei ihr noch Wirkung. Kein Wunder, denn die Konzentration war hier drinnen immer noch höher als im Gleiter.

Nicht mehr lange!, dachte Ken Randall zerknirscht.

Jetzt reagierten auch die anderen beiden Ba-to-neh. Sie schnappten sich die Menschen...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-4207-6 / 3738942076
ISBN-13 978-3-7389-4207-1 / 9783738942071
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