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Sternkreuzer Proxima - In der Falle (eBook)

Folge 5
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
120 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-8102-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sternkreuzer Proxima - In der Falle - Dirk van den Boom
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Nur noch ein Hypersprung trennt die Proxima von ihrem Ziel - da fällt erneut der Antrieb aus. Weit und breit existiert nicht mehr als eine seit Jahrzehnten verlassene Minenstation. Major Vara und sein Team suchen dort nach einer Möglichkeit, an die benötigten Ersatzteile zu gelangen. Plötzlich erscheinen koloniale Verfolgerschiffe! Die Flucht ist unmöglich, der Kampf aussichtslos - nur ein Wunder kann die Proxima jetzt noch retten!

ÜBER DIE SERIE

Odyssee durch ein Imperium am Abgrund!

Die Terranische Republik zerbricht. Ehemalige Kolonien erklären ihre Unabhängigkeit und stürzen die Galaxis ins Chaos. In einer katastrophalen Schlacht kann sich der terranische Sternkreuzer Proxima gerade noch aus der Kampfzone retten. Auf dem Rückzug kämpft die Proxima ums bloße Überleben und wird zum Spielball in einem unübersichtlichen Krieg. Doch Captain Zadiya Ark und ihre Crew ahnen nicht, dass das Schicksal noch weitaus härtere Schläge für sie bereithält ...

Sternkreuzer Proxima: die neue Military-SF-Serie von Dirk van den Boom - als eBook und digitales Hörbuch.

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Zu seinen wichtigen Werken gehören der "Kaiserkrieger-Zyklus" (Alternative History) und die Reihe "Tentakelkrieg" (Military SF). Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Zu seinen wichtigen Werken gehören der "Kaiserkrieger-Zyklus" (Alternative History) und die Reihe "Tentakelkrieg" (Military SF). Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.

2


»Und aus diesem Grund schauen wir uns das genau an«, erklärte Lieutenant Espinoza, die ihre Schultern so bewegte, als wollte sie die Last der Dienstgradabzeichen abstreifen, die an ihrer Uniform angebracht waren. Marcus Hamilton beobachtete diese eher unbewussten Bewegungen mit Interesse, denn er ahnte, wie sich die Frau fühlte. Ihre ganze Karriere hatte sie damit verbracht, Vorgesetzten so sehr auf die Nerven zu gehen, dass diese nur ganze selten erkannten, was für eine hoch qualifizierte und intelligente Person sie war. Jetzt, da sie diese herausragenden Fähigkeiten endgültig eingeholt hatten, kam sie damit nur langsam zurecht, und ihr Unwille war förmlich greifbar. Warum wollte sie die Verantwortung nicht tragen? Das war eine wichtige Frage, denn sie fiel auf ihn zurück. Die ganzen dummen Witze über die Akademie, die Margie zu jeder unpassenden Gelegenheit machte, gingen über das neckische Ärgern eines guten Freundes hinaus. Dahinter standen in ihrem Fall ein stummer Anspruch und stilles Lob, bei anderen eher widerwilliger oder neidischer Respekt. Und seine eigene Reaktion darauf entsprach in so vielen Punkten Espinozas Abneigung, die ihr am Ende doch nicht geholfen hatte. Sie war also eine Seelenverwandte. Woran lag das? War es Bequemlichkeit? War es die Furcht vor einem großen Schritt? War es Fatalismus angesichts ihrer schlechten Situation? Wozu sollte man nach Höherem streben, wenn doch alles sinnlos war?

Marcus wusste, dass er sich diesen Fragen eines Tages stellen musste, schon um seiner selbst willen. Aber sie waren mit einem so unangenehmen Gefühl der Selbsterkenntnis verbunden, dass er ihnen lieber auswich. Espinoza aber erinnerte ihn an diesen Akt der Verdrängung, und das machte es besonders schwierig, ihr zuhören zu müssen. Auch wenn sie so gar nichts für seine Befangenheit konnte und er ihr eigentlich ganz gerne zuhörte. Sie konnte recht witzig sein.

Er verscheuchte den Gedanken. Er hatte gerade einen Befehl erhalten, er, Margie, zwei weitere Techniker und Sergeant Vickers von der Marineinfanterie, die er jetzt etwas besser kannte. Jedenfalls gut genug, um nicht die ganze Zeit Angst vor ihr zu haben, was bisher seine instinktive Reaktion auf ihre Gegenwart gewesen war. Vickers wirkte immer noch einschüchternd. Sie hatte viel zu viele Muskeln, um nicht diesen Eindruck zu erwecken. Aber sie war auf seiner Seite.

»Was genau suchen wir, Ma’am?«, fragte Margie, die bereits dabei war, ihre persönliche Ausrüstung zu prüfen. »Und warum dort?«

Espinoza nickte und wies auf die dreidimensionale Kartenprojektion. Sie alle saßen an einem Tisch in der Messe, die sie in diesem Moment als Briefingraum benutzten. Es gab keinen Grund für große Geheimhaltung. Die Projektion zoomte an eine bestimmte Stelle des Systems heran, in dem sich die Schiffe aufhielten.

»Es ist eine verlassene Minenstation, die vor sieben Jahren als unrentabel aufgegeben wurde. Das ist die einzig nennenswerte Installation in diesem System, von ein paar Baken einmal abgesehen, die aber nicht viel hergeben. Sie liegt im Asteroidengürtel zwischen dem zweiten und dritten Planeten, wie sie hier erkennen können. Die Minenstation wurde von einer privaten Firma betrieben und gilt laut dem Katalog als ›versiegelt‹. Eine solche Eintragung zieht einige rechtliche Konsequenzen nach sich: Sie muss in Bezug auf ihre Lebenserhaltung weiterhin funktionsfähig sein, damit sie im Notfall als Rettungsstation benutzt werden kann.«

»Wir atmen noch ganz gut auf diesem Schiff«, gab Marcus zu bedenken, handelte sich damit aber nur einen strafenden Blick des Chefingenieurs ein. Thomson saß bei ihnen, denn zwei seiner Leute würden diese Reise mitmachen.

»Danke für den Hinweis. Die Erfahrung …« Thomson betonte das Wort, um keinen Zweifel daran zu lassen, um wessen langjährige und umfassende Erfahrung es hier ging. »… zeigt allerdings, dass gerade private Firmen oft Material zurücklassen, das nicht mehr dem aktuellen technischen Stand entspricht. Der Abtransport wäre zu teuer und die Vernichtung unnötig. Also wird das Zeug gleich mit eingemottet und abgeschrieben. Darauf spekulieren wir. Sie kennen unser Problem. Unsere Lösung wäre ein leistungsfähiger 3-D-Drucker, mit dem wir ein Ersatzteil herstellen können. Wenn alles klappt, muss es noch für exakt einen Sprung funktionieren, dann sind wir am Flottenhauptquartier.« Er schaute grimmig in die Runde. »Ich hoffe mal, dass die Republik noch nicht so weit heruntergekommen ist, dass sie keine Ersatzteile mehr für uns bereitstellen kann. Sollte das eintreten, ist ohnehin alles egal.«

Trotz seines festen Blicks lag Mutlosigkeit in seiner Stimme. Der Chefingenieur nahm jede Beschädigung seines Schiffes persönlich, und der Ausfall des Moduls hatte ihn tief getroffen. Er hatte so viel Arbeit in dieses Schiff gesteckt, und jetzt ließ es ihn immer wieder im Stich. Für jemanden wie Thomson war die Proxima ein Lebewesen, um das er sich kümmerte, und wie jedes Lebewesen hatte auch dieses seine Launen. Marcus kannte sogar das Fremdwort für den Umstand, der hinter dieser psychologischen Bindung steckte: Anthropomorphisierung, also Vermenschlichung. Wenn man daran dachte, wie die Schiffs-KI manchmal mit einem sprach, war das absolut nachvollziehbar. Marcus aber hatte sich mit den Mechanismen dahinter befasst, weil er exakt das vermeiden wollte. Er war bereit, sich in Freundschaft und Liebe an einen anderen Menschen zu binden. Aber gewiss nicht an einen Gegenstand. Man sah ja, wohin das führte. Im Zweifel wurde man nämlich sitzen gelassen.

Thomson spielte ihnen den offiziell hinterlegten Bauplan der verlassenen Station auf ihre Computerpads, und noch auf dem Weg zum Hangar machte sich Marcus damit vertraut. Die Station hatte keinen Eigennamen, nur eine Kennziffer, und zu ihren besten Zeiten war dort eine aktive Besatzung von neunundzwanzig Arbeitern untergebracht gewesen. Sie befand sich auf einem größeren Asteroiden, der von vielen weiteren ähnlichen Objekten begleitet wurde, war wie eine Wabe geformt und verfügte an jeder Außenwand über Hangars, aus denen die automatischen Abbauroboter ausschwärmten, um ihre Beute einzusammeln. Die Verarbeitungsanlage mit der Abschussrampe für die ebenfalls ohne Besatzung fliegenden Frachtmodule befand sich in der Mitte. Dort lebten und arbeiteten auch diejenigen, die sich um alles kümmerten. Wozu genau eine solche Installation eine so große Besatzung benötigte, wusste Marcus nicht, aber vielleicht war das auch der Grund, warum sie irgendwann unrentabel geworden war. Das System war reich an Erzen, aber nicht an besonders seltenen. Hier hatte man auf Masse abgebaut und einen ersten Schritt in der Weiterverarbeitung gemacht.

»Warum wird so etwas geschlossen?«, fragte Vickers. Thomson beantwortete die Frage bereitwillig.

»Fortschritte in der Technologie ließen vor allem im Raumschiffbau immer mehr in Labors erzeugte Baustoffe zum Einsatz kommen, die traditionelle Materialien verdrängten. Niemand benötigt ernsthaft noch große Mengen an echten Erzen, zumal jedes System von Natur aus über ausreichende Vorräte verfügt. Ein interstellarer Abbau ist daher unnötig. Der Krieg hielt die Station möglicherweise noch etwas länger am Leben, aber die großen Werften waren weit von hier entfernt, von den Reparaturdocks am Flottenhauptquartier einmal abgesehen. Irgendwann lohnte es sich einfach nicht mehr.«

Vickers nickte. Das war nachvollziehbar.

»Ihre Mission«, sagte Espinoza, »besteht darin, zur Station zu fliegen, sie in Betrieb zu nehmen und nach einem Drucker zu suchen. Sollten Sie einen finden, stellen Sie ein Steuermodul her und treten schnellstmöglich den Rückweg an. Alles ganz einfach.«

Marcus wusste, was aus Einsätzen wurde, die Vorgesetzte als »ganz einfach« einstuften. Er verkniff sich einen Kommentar.

Zwischen dem Ende des Briefings und ihrer Abreise verging nicht viel Zeit.

Als er im Shuttle Platz genommen hatte, kannte er den Aufbau der Station und begann bereits, sich mit den Kameraden darüber zu unterhalten, wo sie aller Voraussicht nach am ehesten auf geeignete Werkstattgeräte stoßen würden. Die Station musste dergleichen eigentlich aufweisen. Minenroboter waren allerlei Belastungen und Unwägbarkeiten ausgesetzt und bedurften der ständigen Wartung. Die Station war viel zu klein, um ein großes Ersatzteillager zu beherbergen. Der Stauraum wurde für die Erze genutzt und war selbst nur ein Durchgangslager für den weiteren Abtransport. Ob sie aber finden würden, worauf Thomson hoffte, wagte Marcus nicht zu spekulieren. Er teilte die Hoffnung des Chefingenieurs, richtige Zuversicht war es aber nicht.

Das kleine Raumfahrzeug löste sich behutsam von der Proxima. Die beiden großen Schiffe würden weiter in Richtung des Sprungpunktes fliegen, der sie rein theoretisch zum Flottenhauptquartier bringen würde – zumindest die Achat konnte diese Theorie auch in die Praxis umsetzen, aber wie man hörte, würde sich Captain Yin eher von Gliedmaßen trennen, als seine Kameraden im Stich zu lassen. Es würde einen ausdrücklichen Befehl von Ark erfordern, um ihn dazu zu zwingen, und selbst dann wollte Marcus keine Wetten darauf abschließen. Das Shuttle würde einen anderen Kurs wählen, wodurch der Flug einige Stunden dauern würde. In den beengten Verhältnissen des Beibootes war das keine angenehme Aussicht.

Man würde ihnen entgegenkommen, wenn es sich als notwendig erweisen mochte, dieses Versprechen holten sie sich vor ihrer Abreise noch ab. Marcus hoffte, dass dieser Fall nicht eintreten würde.

Flottenraumboote wie ihre Fähre waren vielseitig einsetzbar, schnell, wartungsarm und robust,...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2020
Reihe/Serie Proxima
Proxima
Proxima
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Aliens • Aufstand • Außerirdische • David Weber • episch • first contact • Honor Harrington • Hörbuch • Imperium • John Ringo • Krieg • Militär • Military SF • nimue alban • Odyssee • Politik • Rebellen • Reihe • Schlacht • Science Fiction Romane • Serie • Space Opera • Strategie • Taktik • Weltraumoper • Zusammenbruch
ISBN-10 3-7325-8102-0 / 3732581020
ISBN-13 978-3-7325-8102-3 / 9783732581023
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