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Die Gefangene des Rockers -  Bärbel Muschiol

Die Gefangene des Rockers (eBook)

Rockerroman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-203-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
(CHF 3,90)
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Grayson ist, was er ist - ein Wolf durch und durch: Wen er jagen will, den jagt er und wer ein Mal in sein Visier geraten ist, sollte sein Testament machen. Der Präsident des Weapon Wolves Motorcycle Clubs kennt keine Gnade und so setzt er alles daran, Moshe, seinen Vorgänger, der den Club hintergangen und verraten hat, aufzuspüren und zu töten. Dazu ist ihm jedes Mittel recht, er entführt seine Tochter Sarah, um Moshe aus seinem Versteck zu locken. Rücksichtslos und grausam ist dieser Killer, Frauen benutzt er nur, sie bedeuten ihm nichts. Doch Sarah nötigt ihm Respekt ab, sie lässt sich nicht einschüchtern, wehrt sich und fährt die Krallen aus. Letztlich hat sie aber keine Chance gegen das beeindruckende Muskelpaket mit den sexy Grübchen. Und das hat auch mit seiner faszinierenden Ausstrahlung zu tun: düster, heiß und hochexplosiv!
Die neue Rockerserie beinhaltet:
1. Die Gefangene des Rockers 1
2. Die Gefangene des Rockers 2
3. Die Gefangene des Rockers 3



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

Prolog » Irgendwo in fucking Tijuana «


 

Grayson – der Präsident

 

Prüfend lasse ich den Blick über die Menschenmenge gleiten, suche die unzähligen Gesichter nach dem Wichser ab, dem ich schon vor Wochen jede einzelne Kugel meines gottverdammten Magazins hätte verpassen sollen.

Warum ich es längst nicht getan habe?

Bullshit, keine Ahnung!

Ganz bestimmt nicht wegen unangebrachter Sentimentalität oder falscher Bruderschaft – sondern eher aus Desinteresse!

Moshe war für etwas mehr als zwei Jahre der Präsident der Weapon Wolves, unserem Outlaw Motorcycle Club, der sich kurz hinter der amerikanischen Grenze mitten in fucking Tijuana niedergelassen hat.

Ursprünglich waren wir ein ganz normaler MC aus Kalifornien: Waffen, Nutten, Casinos, das ganze Programm. Aber das hat dem Großteil unserer Member nicht mehr gereicht - mich eingeschlossen, wir wollten mehr, viel mehr.

Damals in den USA waren wir kleine Fische. Idioten, die sich mit den Schlipsträgern des FBI ein nie endendes Katz- und Mausspiel geliefert haben.

Bestechungsgelder an den örtlichen Sheriff, eine Nutte für den Staatsanwalt und Morddrohungen an den zuständigen Richter.

Tag für Tag – Woche für Woche - Jahr für Jahr war es dieselbe Scheiße!

Moshe und ich waren die Ersten, die den Plan verfolgt haben, die Grenze nach Mexiko zu überschreiten und uns dort niederzulassen.

Moshe war schon immer ein Lügner, das Einzige, was uns verbunden hat, war die Kutte, die wir trugen und der Wolf darauf, dem wir für immer unsere Treue geschworen haben.

Hier in Tijuana laufen die Dinge anders, wir verstecken uns nicht, haben sämtliche Spielchen gestrichen und konzentrieren uns nur aufs Wesentliche: Macht. Geld und Sex.

Es hat mehrere Monate gedauert, bis es uns gelungen ist, die einheimischen Gangs, die sich überall auf der Welt in den Grenzgebieten herumtreiben, davon zu überzeugen, dass jetzt die Weapon Wolves das Sagen haben.

Sie haben sich gewehrt, wir haben sie getötet: schnell und gnadenlos.

In Tijuana bleiben die Toten liegen, hier macht sich keiner die Mühe, Gräber auszuheben und seine Spuren zu beseitigen.

Nicht mein Blut - nicht mein Problem.

Moshe hatte sich anfänglich zum Präsidenten ernannt, das war mir einerlei.

Ein Titel bedeutet mir wenig.

Ich bin, was ich bin, und dafür brauche ich keinen offiziellen Status – wen ich jagen will, jage ich und wer ein Mal in mein Visier geraten ist, sollte sein Testament machen. Ich bin ein Wolf durch und durch, ich lebe in meinem Rudel, jage jedoch stets allein.

Moshe hat den Fehler gemacht, mich zu betrügen, er hat einen Großteil des Gewinns unterschlagen, und dafür muss er sterben.

Loyalität ist ein Luxus, den sich nur wenige Menschen auf dieser Welt leisten können. Verrat ist die Regel und der Tod kommt immer zum Schluss.

Hier in Tijuana im Weapon Wolves Motorcycle Club gibt es nur wenige Regeln und im Grunde keine Gesetze.

Es war Moshes Entscheidung, mich zu hintergehen, und sie hat ihn alles gekostet.

Sein Leder und seinen Platz in meinem Club. Und nun wird er zu guter Letzt auch sein Leben verlieren.

Es mag sein, dass er Präsident genannt wurde, aber der Anführer war von Anfang an ich, und das war allen klar.

Moshe hat mich betrogen und nun wird er sterben.

Arrogant wie er ist, hat er nicht daran gedacht, dass ich seine einzige Schwäche kenne.

Selbst wenn es ihm gelingt, heute im Trubel der Touristen unterzutauchen, werde ich ihn schlussendlich in die Knie zwingen.

Seine Tochter Sarah lebt in einem kleinen Haus kurz hinter der Grenze auf der amerikanischen Seite, sie zu schnappen würde keinen Tag dauern.

Um ehrlich zu sein, würde ich es hassen, eine unschuldige Frau in diese dreckige Angelegenheit mit hineinzuziehen, aber wenn nötig, werde ich es tun.

Moshe hat seine Tochter kaum erwähnt, in den letzten Jahren habe ich nur ein Mal ein Foto von ihr gesehen. Damals war sie geschätzt fünfzehn oder sechzehn, jung und hübsch, aber viel zu jung, um mein Interesse zu wecken.

Mein Geschmack ist sehr speziell, nicht alle Frauen kommen mit dem, was ich nachts mit ihnen anstelle, klar.

Moshes kleines Töchterchen würde an mir zerbrechen wie ein Spiegel, nachdem er mit meiner Faust Bekanntschaft gemacht hat.

Fluchend folge ich dem Weg noch ein paar große Schritte. Es ist heiß, die Sonne strahlt unbarmherzig auf uns herab, die bunten Fähnchen über meinem Kopf flattern im Wind.

 

Dutzende kleine Läden säumen die Straße, sie verkaufen Kleider, Gewürze und billigen Scheiß – hoffen, sich damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. In den Kneipen zwischen den Geschäften gibt es warmes Bier und kalten Tequila. Würzige Aromen dringen aus den Küchen der kleinen Restaurants, die sich alle paar Meter zwischen den Shops befinden.

Eine Gruppe alter Männer sitzt auf verbogenen Plastikstühlen. Sie erkennen mich sofort, mustern mich interessiert und bemerken die Waffe in meiner rechten Hand.

Junge Typen, die auf der Suche nach Drogenkurieren sind, kreuzen meinen Weg und weichen respektvoll einen Schritt zurück. Dann machen sie sich wieder daran, ahnungslose Touris aufzuspüren, die sie für ihre Zwecke benutzen können. Das Risiko, hier ausgeraubt zu werden, ist hoch, jedoch überschaubar. Im Hinterland, etwas weiter von der Grenze entfernt, sollte sich jedoch keiner dieser naiven Urlauber blicken lassen. Entführungen, Erpressungen und Geiselnahmen sind keine Seltenheit und gehören, seit ich mich hier in Mexiko niedergelassen habe, ebenfalls zu meinem Business.

Endlich blitzt das Gesicht meines ehemaligen Bruders in der Menschenmenge auf, panisch riskiert er einen Blick über seinen Rücken, entdeckt mich und beginnt zu laufen.

Sofort nehme ich die Verfolgung auf, komme jedoch wegen der vielen Menschen nicht weit. Wütend reiße ich den Arm hoch und betätige zwei Mal den Abzug.

Die Einheimischen schenken den Schüssen kaum Aufmerksamkeit, aber die Amis lassen sich verängstigt auf den Boden fallen oder suchen in einem der Geschäfte Schutz.

Die Straße vor mir leert sich – endlich, sodass ich einen Blick auf Moshe werfen kann. Er rennt noch immer um sein Leben. So viel zu seiner Arroganz.

Keine Ahnung, wie er jemals auf die Idee kommen konnte, mich betrügen zu können.

Mit einem Fluch auf den Lippen verfolge ich ihn weiter, ärgere mich darüber, dass er nicht Manns genug ist, sich mir zu stellen, vor mir auf die Knie zu sinken und sich seiner Strafe zu unterziehen.

Wie kann er nur glauben, dass er mir entwischen kann?

Über viele Jahre hinweg habe ich als Kopfgeldjäger gearbeitet, ich weiß, wie man Personen aufspürt, vor mir gibt es kein Entkommen!

Mein ehemaliger Bruder verschwindet im Gewirr der Seitengassen. Ich folge ihm, mache mir aber nicht die Mühe zu laufen.

Rechts von mir taucht plötzlich ein Zebra auf, eingespannt in einen alten Wagen, der vollbeladen mit bunten Sombreros ist. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich, dass es sich bei dem Tier nur um einen angemalten Esel handelt.

Der ausgemergelte Mann auf dem Holzkarren nickt mir grüßend zu, zeigt dann in die Richtung, in die Moshe verschwunden ist.

Der Kies knirscht unter meinen Stiefeln, mein Finger liegt noch immer auf dem Abzug.

Ich entdecke Moshe, er hat einigen Vorsprung. Er wartet, erst als ich ihm ein gutes Stückchen näher gekommen bin, erkenne ich, vor was für einem Gebäude er steht: einer kleinen Kapelle. Die mit Mustern verzierte Türe hängt schief in den Angeln, der gelb bemalte Putz rieselt von den Mauern. Im Sand steht eine weinende Madonna mit zum Gebet gefalteten Händen, davor brennt eine einzelne Kerze.

Es riecht nach Staub und Weihrauch, widerwillig bleibe ich stehen, halte Abstand zu dem Gotteshaus und zu dem Mann, der mich verraten hat.

Ich bin kein religiöser Mensch. Weder glaube ich an Gott noch an den Teufel. Trotzdem respektiere ich den Glauben der anderen.

Soweit ich weiß, habe ich in meinem Leben noch nie eine Kirche betreten, geweihter Boden ist etwas, das ich meide. Moshe weiß das.

Bis auf mein Bike ist mir nichts heilig, dennoch gehe ich nicht so weit, in Kirchen, vor Kapellen oder auf Friedhöfen Blut zu vergießen.

Alles hat seine Grenzen, der Tod muss nicht überall zuhause sein.

Moshe scheint unbewaffnet zu sein. In seinen Augen glimmt Zuversicht auf, er denkt, er hat gewonnen, nur weil er es geschafft hat, bis zu dieser Kapelle zu kommen.

Damit irrt er sich.

Dieser Bullshit hat hier und jetzt ein Ende. Moshe war ein Wolf genau wie ich, er hat sein Rudel verraten und muss für diesen Verrat mit seinem Blut bezahlen.

In den Adern seiner Tochter fließt das gleiche Blut wie in seinen, doch der Schmerz, den er empfinden wird, wenn ich sein Fleisch und Blut für mich beanspruche, wird um ein Vielfaches höher sein als der, den eine Kugel in seinem Schädel ausgelöst hätte.

Entschlossen, ihm eine letzte Chance zu geben, sehe ich ihm direkt in die Augen.

„Ich...

Erscheint lt. Verlag 15.6.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-203-0 / 3965862030
ISBN-13 978-3-96586-203-6 / 9783965862036
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