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Zu den Sternen und noch weiter: Sammelband 7 SF-Romane -  Freder van Holk

Zu den Sternen und noch weiter: Sammelband 7 SF-Romane (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
800 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-3988-0 (ISBN)
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Sammelband 7 SF-Romane: Zu den Sternen und noch weiter Von Freder van Holk Der Weg der Menschheit zu den Sternen ist das Thema dieser klassischen Science Fiction Romane Es geht um die Abwehr von Außerirdischen, die Geheimnisse des Kosmos und um den Platz der Menschheit im Universum. Was die kürzlich erst bekannt gewordene, Aufsehen erregende Entdeckung des österreichischen Wissenschaftlers Prof. Ehrenhaft nahe legt, die Kraft des Lichts wirtschaftlich nutzbar zu machen, hat Freder van Holk bereits vor Jahren erahnt. In seinem Roman ?Sonnenmotor Nr. l? skizziert er eine Apparatur zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie und hat damit eine alte Sehnsucht der Menschen gezeichnet, deren Erfüllung nach der Entdeckung Prof. Dr. Ehrenhafts, des Direktors des physikalischen Instituts der Wiener Universität, vielleicht in nicht mehr allzu großer Ferne liegt. In dem Roman Freder van Holks wird geschildert, wie es in hartem Ringen mit Widerständen und Widersachern einem jungen Ingenieur gelingt, den ersten wirklich brauchbaren Motor zu schaffen, der ohne jede andere Kraftquelle nur durch die Sonnenenergie getrieben wird. Dieses Buch enthält folgende SF-Abenteuer: Freder van Holk: Sonnenmotor Nr. 1 Freder van Holk: Raumschiff im Strahlensturm Freder van Holk: In der Gluthölle des Transpluto Freder van Holk: Aufzeichnung vom Prokyon Freder van Holk: Hexenkessel Titan Freder van Holk: Die Roboter von Nova Atlantis Freder van Holk: Roboterintrigen

Der Schneesturm jagte pressend über das Land. Er heulte hoch oben wie ein Rudel heiserer Wölfe, überschlug sich mit kreischenden, spitzen Pfiffen und orgelte zögernd in Sekunden der Stille mit einer wehmütigen Klage hinein, um mit harten, fauchenden Stößen seinen einförmigen, wütigen Sang wieder aufzunehmen. Die kristallenen Nadeln des Schnees fegten mit der grauen Dichte eines riesigen Besens tiefschräg gegen den Boden, verquirlten jäh zu stäubenden Wolken, lösten sich zu taumelnden Flocken und fügten sich von neuem dem zornigen Druck. Eine fahl umrissene Bodenwelle stemmte sich trotzig gegen den rüttelnden Sturm, der den steinernen Rücken aufriss, überschüttete und wieder aufriss, bis das weiße Bett hinter dem Steilhang zu den verschwommenen Konturen hinaufwuchs.

Im Windschatten dicht unter dem Abbruch stieß die Tragfläche eines Flugzeuges wie ein breites, ungefüges Messer aus der Schneedecke heraus. Neben ihr brach der Schnee ein und gab ein Loch frei, aus dem sich eine pelzvermummte Gestalt schaufelnd herausarbeitete. Ein Mensch quälte sich in der Verlorenheit des Nordens um die Atemluft, die ihm die Schneewirbel und die wachsende Hülle zu rauben drohten. Schaufel um Schaufel hob er mühsam beiseite, dann stampfte er auf geflochtenen, breitflächigen Schneeschuhen um die aufgereckte Tragfläche herum zur Felswand. Langsam, ganz langsam kam er voran, denn der Schnee hielt den Versinkenden bei jedem Schritt, und der Sturm schüttete ihm die eisigen Kristalle unaufhörlich ins Gesicht.

Eine Stange stand schräg über der pulvrigen Fläche, eine dünne Eisenstange, die im Fels verankert sein musste, denn der Einsame hielt sich an ihr, während er sich ein Stück in die Tiefe wühlte. Im Grunde des Loches hockte er sich nieder und zog einen flachen Kasten herum, der bisher auf seinem Rücken gehangen hatte. Schmale, junge Hände kamen aus den plumpen Fäustlingen heraus, öffneten den Kasten und tasteten über die farbigen Knöpfe, während sich der Rücken als Schutzdach krummbog. Trotzdem stäubte der Schnee auf die schwarze Platte und auf die beiden Rundscheiben, hinter denen schlanke Zeiger nervös über die Skalen spielten.

Eine Minute nur verharrte der Mensch, dann schloss er den Kasten und suchte den Weg zurück. Er glitt in das Loch hinter der Tragfläche hinein, schob die Schneeschuhe unter eine dunkle Wölbung aus Metall und zwängte sich durch einen Türspalt in das Innere des Flugzeugs, dessen Bruchschäden der Schnee verbarg.

In der engen Wohnkabine, in der nur die Einbeulung einer Wandverstrebung die Katastrophe andeutete, brannte ein Licht. Es stand auf einem Klapptischchen. Sein Schein fiel auf beschriebenes Papier und auf das abgezehrte Gesicht eines Mannes, der auf dem einzigen Ruhebett lag. Er schrieb so hastig, als habe er nicht mehr viel Zeit vor sich. Der Eingetretene zog sich die Parka herunter. Der schwere Pelz gab einen Knaben frei, dessen brennendes Gesicht die Weichheit seiner Jugend und die Erschöpfung seiner Wanderung zeigte, dessen helle, blaue Augen aber bereits die Härte des Mannes verrieten.

»Du arbeitest schon wieder, Vater?« fragte er spröde.

Über die Mienen des Mannes ging ein Zucken. »Gleich, Thomas.«

Thomas Rotter legte den Pelz beiseite, fuhr sich mit den Fingern durch das verdrückte weißblonde Haar und setzte sich auf das Fußende des Ruhelagers. Von dort aus verfolgte er aufmerksam, wie die Hand seines Vaters eilig über das Papier ging. Liebe und Sorge wanderten mit seinen Blicken.

Klaus Rotter ließ endlich den Block sinken.

»Entschuldige, Thomas - ich musste das erst schreiben. Wie viel Magneton hast du?«

»Unverändert, Vater.«

»Viel Schnee?«

»Nicht sehr schlimm. Möchtest du etwas essen?«

»Danke - nein. Aber es ist warm.«

»Der Schnee liegt über uns. Oder hast du wieder Fieber?«

Der Mann lächelte, aber es sah aus, als bereite ihm dieses Lächeln geheime Schmerzen.

»Nein, Thomas. Du stelltest ja selbst fest, dass mein Gesicht nicht mehr gerötet ist. Der Schnee hält uns warm. Er ist wie ein liebevoller Freund, von dem man nicht weiß, ob man ihm fluchen oder danken soll. Hüte dich in deinem Leben vor Menschen, die kalt und weich zugleich wie Schnee sind.«

»Ja, Vater.«

Sie schwiegen. Klaus Rotter schloss die Augen. Seine Hände krampften sich in die Decke, die über seinen Beinen lag, dass die Knöchel weiß heraustraten. Der Junge forschte in dem verhangenen Gesicht. Sein Vater erschrak, als er die bläulichen Lider hob und diesen Blick auf sich entdeckte.

»Warum siehst du mich so ernst an, Thomas?«

Die gebrochene Doppelfalte zwischen den Brauen des Knaben verschwand.

»Du lehrst mich selbst, Menschen so anzusehen, als ob man sie zeichnen müsste.«

»Ja, das schützt vor der Gewalt eines unklaren Eindrucks. Doch - bin ich dir nicht vertraut genug?«

»Es ist etwas Fremdes an dir, Vater.«

»Und was ist es?«

»Ich weiß nicht, aber es ist so schrecklich wie die plötzliche Stille des Sturms.«

»Du bist ein Mensch, Thomas. Menschen rasen mit dem Sturm ihres Lebens, ohne zu erfahren, ob die Kraft bei ihnen oder hinter ihnen liegt. Und sie erschrecken in den Pausen, in denen sie sich selbst überlassen zerflattern. Sieh zu, dass der Sturm stets aus dir selbst komme, dann wirst du auch die Stille meistern.«

»Ich will es versuchen, Vater.«

Rotter wälzt sich auf die Seite und stützt sich etwas auf.

»Komm näher zu mir, Thomas. Ich habe dir hier alles aufgeschrieben. Es wird gut sein, wenn du diese Bögen aufbewahrst. Vielleicht findest du später einmal von ihnen aus die Lösung des großen Geheimnisses, die mir versagt blieb. Wenn ich mir nach dem Absturz nicht noch das Bein gebrochen hätte und - hier sind die Zahlen bis zu jenem Unglückstag, Thomas, hier deine eigenen Ablesungen und meine Folgerung. Es ist kaum die Andeutung einer Idee, aber Ideen wachsen oft stärker als Menschen und können eine Welt ausfüllen.«

Der Knabe beugte sich tief über das Blatt.

»Du hast sehr schnell geschrieben, Vater. Die Worte sind wie zerrissen?«

»Es schreibt sich schlecht im Liegen. Warum zitterst du, Thomas? Hast du Angst?«

Der Knabe hob den Kopf und zwang die unruhigen Lippen.

»Nein. Warum sollte ich mich ängstigen? Du wirst ja bald gesund werden.«

Sie blickten sich in die Augen und wussten, dass sie sich belogen, um die leidvolle Erkenntnis für den anderen zu verzögern. Aber sie wussten es auch nicht so bestimmt, dass sie wagten, das schwere Wort auszusprechen. Der Rest einer Hoffnung schloss ihnen den Mund.

Klaus Rotter zählte sein Leben nur mehr nach Stunden, denn Frost und Brand waren in die Wunde über dem zersplitterten Knochen getreten und hatten das Bein bereits schwarz gefärbt. Er dankte insgeheim einer gütigen Macht, dass sie ihm die Kraft gab, solche Schmerzen lautlos zu tragen und an ihnen nicht wahnsinnig zu werden. Und er sorgte sich um seinen Jungen, der allein in der Polarzone zurückblieb.

Thomas Rotter berechnete das Leben seines Vaters nicht, doch er hatte heimlich die Decke zurückgeschlagen und das brandige Bein gesehen. Er liebte seinen Vater, und es war ihm oft, als müsse er vor Angst hinausschreien, aber er hielt sich zusammen. Sein Vater hoffte ja, wieder gesund werden zu können.

»Ja«, seufzte Rotter und wandte sich wieder dem Papier zu. »Das Bein wird heilen. Wenn der Schneesturm vorüber ist, werden wir uns nach Süden durchschlagen. Kannst du es lesen?«

»Ja, Vater.«

»Wie sonderbar«, grübelte Rotter. »Wir stecken einen Eisenstab in die Erde, wie es der Neigung der Inklinationsnadel entspricht. Wenn die Schräge von Nord nach Süd verläuft, wird der Eisenstab magnetisch. Und das magnetische Feld bleibt bei jeder Wetterlage, bei Tag wie bei Nacht gleich stark. Was bedeutet das?«

»Induktion durch einen parallelen Magneten«, las Thomas Rotter leise ab. »Vielleicht auch Einwirkung einer gleich bleibenden elektrischen Kraft, die von Ost nach West gerichtet sein müsste.«

»Das sind die beiden Zwangsfolgerungen«, nickte Rotter. »Und beide sind sonderbar genug, um vor ihnen zurückzuscheuen. Unter den vorliegenden Umständen kann eine Magnetisierung des Eisenstabes erfolgen, wenn er parallel zu einem anderen Magneten steht, der ihn induziert. Aber dieser Magnet müsste sehr stark sein. Und wo auf der Erde oder im Raum sollte sich dieser gewaltige Magnet befinden, der diesem Eisenstab ein magnetisches Feld aufzuzwingen vermöchte?«

»Gilt nicht die Erde selbst als Magnet?«

»Ja. Und vielleicht ist sie es auch. Aber dann müsste unser Eisenstab ganz anders stehen. Ich bin geneigt, mich an die zweite Möglichkeit zu halten.«

»Dann müsste dauernd ein elektrischer Strom von Osten nach Westen über die Erde streichen, Vater.«

»Freilich, und das würde nichts anderes bedeuten, als...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-3988-1 / 3738939881
ISBN-13 978-3-7389-3988-0 / 9783738939880
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