Todtsteltzers Rückkehr (eBook)
638 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-9137-4 (ISBN)
Die verzweifelte Suche nach der Rettung - gegen alle Widerstände ...
Nachdem er sich in die Braut des Königs verliebte, wurde Lewis Todtsteltzer zum Gesetzlosen erklärt - wie sein berühmter Ahne Owen. Die Gelegenheit für den ehemaligen Paragon Finn Durandal, dem König die Kontrolle zu entziehen und sich als die Macht hinter dem Thron zu installieren.
Aber Durandal ist nicht die größte Gefahr für das Imperium. Der Schrecken, der gemäß der alten Prophezeiungen die Menschheit vernichten wird, rückt näher. Die Prophezeiungen sagen auch, dass nur eine Legende den Schrecken aufzuhalten vermag, eine Legende, die vor mehr als zweihundert Jahren verschwand: Owen Todtsteltzer. Lewis will nicht glauben, dass der Retter der Galaxis tot ist. So begibt er sich in die dunkelsten Winkel des Universums, um seinen verlorenen Vorfahren zu finden. Ein Vorhaben, das Finn Durandal als existenzielle Bedrohung ansieht ...
'Abenteuer, Raumschlachten, Heldentum und exotische Schauplätze - Green mischt alle Zutaten zu einer außergewöhnlichen Space Opera.' (Booklist)
Simon R. Greens große SF-Serie um Owen Todtsteltzer, die ihm den Durchbruch brachte - jetzt endlich wieder erhältlich, erstmals als eBook!
Die Legende von Owen Todtsteltzer: 1. Der Eiserne Thron, 2. Die Rebellion, 3. Todtsteltzers Krieg, 4. Todtsteltzers Ehre, 5. Todtsteltzers Schicksal, 6. Todtsteltzers Erbe, 7. Todtsteltzers Rückkehr, 8. Todtsteltzers Ende
Weitere Romane aus dem Todtsteltzer-Universum: Nebelwelt - Geisterwelt - Höllenwelt
eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.
<p><strong>Simon R. Green</strong> (*1955) kommt aus Bradford-on-Avon, England. Während seines Literatur- und Geschichtsstudiums an der Leicester University begann er mit dem Schreiben und veröffentlichte einige Kurzgeschichten. Doch erst 1988, nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, verkaufte er seine ersten Romane. Seinen Durchbruch erlangte er Mitte der Neunziger mit der SF-Weltraumoper-Saga um Owen Todtstelzer: Eine Serie, die - wie er selbst sagt -irgendwie außer Kontrolle geraten ist, da er eigentlich nur drei Bücher schreiben wollte ...Mittlerweile umfasst Simon R. Greens Werk weit über 40 Romane, das neben Science Fiction auch verschiedene Subgenres der Fantasy von Dark bis Funny, von High bis Urban abdeckt.</p>
Simon R. Green (*1955) kommt aus Bradford-on-Avon, England. Während seines Literatur- und Geschichtsstudiums an der Leicester University begann er mit dem Schreiben und veröffentlichte einige Kurzgeschichten. Doch erst 1988, nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, verkaufte er seine ersten Romane. Seinen Durchbruch erlangte er Mitte der Neunziger mit der SF-Weltraumoper-Saga um Owen Todtstelzer: Eine Serie, die - wie er selbst sagt -irgendwie außer Kontrolle geraten ist, da er eigentlich nur drei Bücher schreiben wollte ...Mittlerweile umfasst Simon R. Greens Werk weit über 40 Romane, das neben Science Fiction auch verschiedene Subgenres der Fantasy von Dark bis Funny, von High bis Urban abdeckt.
KAPITEL ZWEI:
BRÜDERLICHE LIEBE UND ANDERE GESICHTSPUNKTE
Es war dunkel in den Privatgemächern des Königs. Alle Vorhänge waren zugezogen, die Tür war sicher verschlossen. Und Douglas Feldglöck, der letzte privilegierte Nachfahre einer adligen Linie, Parlamentspräsident und gewählter König des größten Imperiums der Menschheit, saß allein in seinen luxuriösen Gemächern, trug nur einen verblassten alten Morgenmantel, war unrasiert und zerzaust und starrte ins Leere. Sein früher gut aussehendes Gesicht war schlaff, die Augen leer, und das, was er an Gedanken hatte, war langsam und verdrießlich, wies keinerlei Bedeutung für irgendjemanden auf, nicht mal für ihn selbst. Jemand klopfte an seine Tür und tat dies schon seit einiger Zeit, aber er konnte sich einfach nicht aufraffen. Es interessierte ihn einen Dreck. Sie gaben bestimmt letztlich auf und entfernten sich, ließen ihn wieder in Ruhe, ganz wie es alle Welt heutzutage tat.
Er hatte sie alle weggeschickt, Freunde und Kollegen und Diener, hatte sie mit harten Worten und düsteren Ausdrücken verjagt. Er brauchte in seinem Schmerz die Einsamkeit, und er fand keine Verwendung mehr für Worte wie Pflicht oder Verantwortung. Er hatte eine Menge zu tun, was Nachsinnen und Hintergedanken und Selbstmitleid anging ... und ihm war gerade genug Würde verblieben, dass er dabei von niemandem gesehen zu werden wünschte. Besonders nicht von seinen Dienern. Trotz ihres ewigen Lächelns, ihrer freundlichen Worte und unterschriebenen Treueschwüre war nicht einer unter ihnen, dem er zugetraut hätte, selbst dann nicht mit seiner Story zu den Medien zu rennen, wenn der Preis stimmte. Früher wäre das undenkbar gewesen. Aber andererseits war früher eine ganze Menge undenkbar gewesen – ehe sein engster Freund ihn mit der einzigen Frau betrog, die Douglas je geliebt hatte.
Douglas wusste nicht recht, wie lange er schon allein im Dunkeln saß und sich bemühte, weder zu denken oder zu fühlen noch sich zu sorgen. Er tat ganz generell nicht mehr viel. Meist saß er einfach nur in seinem Sessel, aß und trank, wenn es ihm einfiel, und döste und schlief so viel, wie er nur konnte, weil er nur dann nicht daran denken musste, wie sein ganzes Leben zum Teufel gegangen war. Seit Zeitaltern hatte er sich nicht mehr rasiert oder gebadet, und es war ihm egal. Er hatte eine Schüssel mit etwas Lauwarmem auf dem Schoß, ohne dass er wusste, was es war. Er hatte keine Ahnung, ob es Zeit fürs Frühstück oder fürs Abendessen war, aber hin und wieder nahm er ein bisschen was mit den Fingern zu sich. Es schmeckte nicht besonders. Er war fix und fertig, und er wusste es. Irgendwie erschien es ihm passend.
Den Monitor vor sich hatte er seit Tagen nicht mehr eingeschaltet. Zu Anfang war das Ding ständig gelaufen und diente ihm als Ersatz für Gesellschaft. Er saß zusammengesunken davor und zappte benommen durch Hunderte von Nachrichtenkanälen, und er hoffte, irgendwo dort jemanden zu finden, der ihm erklären konnte, wie alles in Douglas’ Leben so schnell hatte schiefgehen können. Aber die Nachrichten erreichten nichts weiter, als ihm erbarmungslos vor Augen zu führen, wie rasch sein kostbares Goldenes Zeitalter wie aus eigenem perversen Willen zu etwas Düsterem verfiel. Wie es schien, gab es keine guten Nachrichten mehr. Die Militante Kirche war inzwischen in jeder bedeutsamen Hinsicht Staatsreligion des Imperiums. Tausende Fanatiker marschierten auf Hunderten Planeten durch die Straßen der Städte, hielten brennende Kreuze erhoben, verkündeten lautstark ihren grausigen Glauben und verdammten alle Ungläubigen. Die Reine Menschheit hatte sich ebenfalls in den Besitz der öffentlichen Stimmung gebracht und sie sich ganz zu Eigen gemacht, und überall erblühte der Hass auf alles und jeden, der oder das für nichtmenschlich erklärt werden konnte. Esper, Fremdwesen ... und überhaupt jeder, der nicht zur Reinen Menschheit oder zur Militanten Kirche gehörte. Es waren gefährliche Zeiten für Freidenker. Selbst auf belebten Straßen wurden Ketzer gejagt und abgeschlachtet, und niemand rührte auch nur einen Finger, um ihnen zu helfen.
Die Nachrichtensendungen selbst erklärten bislang nicht offen ihre Einstellung, aber die Anzeichen waren schon zu erkennen, wenn man ein Auge dafür hatte – in den Worten, wie die Kommentatoren sie wählten, in der Sprache, die nicht verurteilte, in den Anliegen und Personen, die überhaupt keine Sendezeit mehr erhielten. Douglas wurde müde, während er verfolgte, wie alles zerfiel. Alle Stimmen der Vernunft waren verstummt. Die meisten Politiker hatten Angst; die alte Kirche war mit ihrem sanften Patriarchen untergegangen; und die Paragone hatten sich zu ihrer großen Suche nach dem vermissten Owen Todtsteltzer davongemacht. Bislang gab es nirgendwo einen Hinweis auf den seligen Owen, und ein paar Paragone waren schon zurückgekehrt und verdammten die Suche als nutzlos.
Von Lewis Todtsteltzer und seinen verräterischen Gefährten war nichts zu hören. Douglas wusste noch nicht recht, ob das eine gute oder schlechte Nachricht war. Mit Sicherheit wusste er nur eins: Er erkannte gar nicht mehr wieder, was aus seiner Welt und seinem Imperium geworden war. Also schaltete er den Monitor aus und saß allein in der zunehmenden Düsternis und fühlte sich verloren, zerstört und nutzlos.
Das Türklopfen brach unvermittelt ab, und als er sich vage umblickte, hörte er scharf und eindeutig, wie jemand sein Türschloss öffnete. Jemand hatte einen Schlüssel – was eigentlich hätte unmöglich sein müssen. Die Tür ging auf, und Licht strömte ins Zimmer. Douglas hob die Hand, um die tränenden Augen zu schützen, und spähte schmerzhaft auf die dunkle Silhouette unter der Tür. Er hatte niemanden gerufen. Er hatte seit Zeitaltern niemanden mehr gerufen. Er fragte sich, ob seine Wachsoldaten ihn schließlich auch verraten hatten, und dann fiel ihm ein, dass das neue grausame Imperium womöglich entschieden hatte, ein König wäre nicht mehr erwünscht oder nötig, und dass nun jemand kam, um ihn von seinem Elend zu erlösen.
Zorn strömte durch seine Adern und vertrieb die angehäufte Lethargie. Er fuhr aus dem Sessel hoch und schwankte auf den Beinen, während er finster nach seinen Waffen Ausschau hielt. Er wusste aber nicht mehr, was er mit Pistole oder Schwert gemacht hatte, geschweige denn seiner Rüstung, also packte er eine schwere hölzerne Fußbank und funkelte die Gestalt an der Tür trotzig an, entschlossen, sein Leben teuer zu verkaufen.
»Gott, bist du fertig, Douglas!«, sagte Anne Barclay. »Du siehst fürchterlich aus und riechst noch schlimmer. Was hast du nur mit dir gemacht?«
Douglas senkte langsam die Fußbank, während seine alte Freundin Anne langsam ins Zimmer kam, sich umsah und laut schniefte.
»Manchen Leuten dürfte man gar nicht erlauben, allein zu leben. Ich habe Monate darauf verwandt, die richtigen Möbel für dieses Zimmer auszusuchen, und du hast eine Müllhalde daraus gemacht.« Sie ging rasch umher, öffnete die Vorhänge und schwatzte ohne Unterlass, während Tageslicht das Zimmer durchflutete. »Und ganz nebenbei: Deine Wachsoldaten taugen überhaupt nichts! Ich konnte mir durch Drohungen und Einschüchterungen viel zu leicht einen Weg an ihnen vorbeibahnen. Ich habe sie durch einige meiner eigenen Leute ausgewechselt. Und stell diese Fußbank hin, ehe du einen Muskelkater bekommst.«
Douglas setzte die Fußbank ab und bemühte sich um eine aufrechte Haltung. Das fiel ihm nicht leicht; die Beine waren wackelig, und das viele Licht erzeugte mörderische Kopfschmerzen. Aber es war eine Sache, sich selbst gegenüber einzuräumen, wie weit er sich hatte sinken lassen, und schon eine ganz andere, die Erkenntnis in Annes Augen zu erblicken. Er zog den Morgenmantel fest zu und gab sich Mühe, ihren anklagenden Blick mit gleicher Münze heimzuzahlen.
»Was machst du hier, Anne? Ich habe nicht nach dir geschickt. Und wie zum Teufel bist du hereingekommen? Die Tür war verschlossen.«
»Ich habe einen Schlüssel«, antwortete Anne lebhaft. »Ich leite schließlich deinen Sicherheitsdienst, erinnerst du dich? Und ich bin hier, weil du seit zwei Monaten nach niemandem mehr geschickt hast. Manche halten dich schon für tot. Und das ist ein Luxus, den du dir nicht mehr leisten kannst, Douglas. Es wird Zeit für dich, in die Welt zurückzukehren. In einer guten Stunde steht ein wichtiges Medienereignis bevor, und es ist ganz unumgänglich, dass du dabei zugegen bist.«
Douglas schniefte laut und setzte sich wieder. »Ich muss nirgendwo zugegen sein, Anne. Das Imperium braucht keinen König mehr, falls das überhaupt je anders war. Ich habe Nachrichten gesehen. Da draußen geht es zu wie in einem Irrenhaus.«
»Die Zeiten ändern sich, und wir müssen uns mit ihnen ändern.« Anne blieb vor ihm stehen, die Hände in den Hüften, und betrachtete ihn finster. »Sieh mal, ich habe eigentlich keine Zeit hierfür, Douglas. Etwas wirklich Wichtiges hat sich zugetragen, das dich persönlich angeht – dich und das ganze verdammte...
Erscheint lt. Verlag | 30.4.2020 |
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Reihe/Serie | Die Legende von Owen Todtsteltzer | Die Legende von Owen Todtsteltzer |
Übersetzer | Thomas Schichtel |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Dämonenkrieg • Drood • episch • Epos • Feder&Schwert • Galaxis • Geisterwelt • Höllenwelt • Imperium • Krieger • Kult • nebelwelt • New York Times Bestseller • Nightside • Planet • Raumschiff • Raumschlacht • Rebellen • Rebellion • Schwerter • Science Fantasy • Science Fiction Romane • SF • Shaman Bond • Space Opera • Star Wars • Weltraum • Weltraumoper |
ISBN-10 | 3-7325-9137-9 / 3732591379 |
ISBN-13 | 978-3-7325-9137-4 / 9783732591374 |
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