arbeiten mit herakles
ça-ira-Verlag
978-3-86259-158-9 (ISBN)
Aber dieses Zwielicht war ja nicht bloß seines, seine Taten – wie zum Beispiel Ungeheuer bekämpfen, gegen Barbaren zu Felde ziehen, Sümpfe trockenlegen, Rinder schlachten, dazu seine Züge bis ans Ende der bewohnten Erde und darüber hinaus in ein teils tödliches, teils paradiesisches Jenseits – waren ebenso viele Gründungsakte der Zivilisation. – Damit lag das zweite Ziel auf der Hand: ich mußte den Riß deutlich machen, der durch unsere Zivilisation hindurchgeht – Freud, der ihn sah, zweifelte an ihren Selbstheilungskräften und setzte dennoch auf sie – und den der Heros, Repräsentant von Todes- und Lebenstrieb, in seiner Person verkörpert. Zerreißungs- und nicht Vermittlungsfigur – denn dazu hätte es des vermittelnden Worts bedurft, das unterscheidet ihn von den Vermittlern der Erlösungsreligionen –, führt er die entdämonisierenden Schlußfiguren der Logik, die sich zur Plausibilisierung ihres im Kern genealogischen Verfahrens auf Heroenmythologie beruft, in figura ad absurdum. Der Figur des Heros, die an ihren Widersprüchen nicht zerbricht, vielmehr dazu herausfordert, sich realistisch auf sie einzulassen, galt meine Aufmerksamkeit. Es war der Begriff der Figur, die ein dialektisches Denken erst möglich machte.
Inhalt
Anamnetisches Vorwort
Erste Vorlesung, Zweite Vorlesung, Dritte Vorlesung, Vierte Vorlesung, Fünfte Vorlesung, Sechste Vorlesung, Siebte Vorlesung, Achte Vorlesung, Neunte Vorlesung, Zehnte Vorlesung, Elfte Vorlesung, Zwölfte Vorlesung, Dreizehnte Vorlesung, Vierzehnte Vorlesung
Anmerkungen
Stichwortartige Übersicht
Editorische Notiz
Geboren 1927 in Berlin wurde er im Alter von 15 Jahren als Luftwaffenhelfer eingezogen. 1943 überlebte er ein Verfahren wegen Wehrkraftzersetzung und Defätismus. Ab dem Wintersemester 1945/46 studierte er an der unter sowjetischer Militäradministration stehenden Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden (ab 1948 Humboldt-Universität) Jura und Philosophie, Psychologie und Theologie, Kunst- und Literaturgeschichte. Dort wurde er nach einem improvisierten Vortrag zur Verteidigung Sartres gegen stalinistische Kritik denunziert, was ihn dazu veranlasste, 1948 im Westteil der Stadt als Student an der Gründung der Freien Universität mitzuwirken. Auf die Promotion in Philosophie 1952 folgte auf verschlungenen und hindernisreichen Wegen erst im Jahre 1964 die Habilitation mit dem Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen. 1968 wurde Klaus Heinrich Direktor des Religionswissenschaftlichen Instituts, 1971 ordentlicher Professor für Religionswissenschaften auf religionsphilosophischer Grundlage. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1995 wurde er 1998 Ehrenmitglied der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Im Jahre 2002 erhielt er den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Erscheinungsdatum | 28.01.2020 |
---|---|
Reihe/Serie | Klaus Heinrich ; 9 |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 225 mm |
Gewicht | 850 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Märchen / Sagen |
Geisteswissenschaften ► Philosophie | |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie | |
Schlagworte | Bündnisgenossen • Faszinationsgeschichte • Geistlosigkeit • Geschlechterspannung • Gesellschaftsanalyse • Gesellschaftskritik • Heidegger • Mythologie • Religionsphilosophie • Religionswissenschaft • Ursprungsdenken • Utopie |
ISBN-10 | 3-86259-158-1 / 3862591581 |
ISBN-13 | 978-3-86259-158-9 / 9783862591589 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich