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Weber -  Ludwig Nohl

Weber (eBook)

Eine Musikerbiografie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
110 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-724-4 (ISBN)
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Carl Maria von Weber war ein deutscher Komponist, Dirigent und Pianist. Weber schuf mit dem 'Freischütz' die bedeutendste romantische und volkstümliche Oper. Null Papier Verlag

Ludwig Nohl (1831-1885) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller.

Ludwig Nohl (1831–1885) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller.

Einleitung
1. Die Jugendzeit.
2. Auf den Wogen des Lebens.
3. Die Wanderjahre.
4. Kampf und Sieg.
5. Der Freischütz.
6. Euryanthe.
7. Oberon.
8. Tod und Bestattung.

1. Die Jugendzeit.


(1786-1804)

C. M. von We­ber, wie er sich zu un­ter­zeich­nen pfleg­te, ent­stamm­te ei­ner ge­adel­ten nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Fa­mi­lie und sein Sinn blieb zeit­le­bens Kai­ser und Reich von da­mals als der ei­gent­li­chen Ver­tre­tung von Deutsch und Hei­mat­lich­keit mit leb­haf­tem Emp­fin­den zu­ge­wandt. Sein Va­ter hat­te ein au­ßer­or­dent­lich be­weg­tes Le­ben ge­führt, in dem aber ei­nes stets wie ein Po­lars­tern fest­ge­stan­den war: einen mu­si­ka­li­schen Ge­ni­us zum Soh­ne zu ha­ben. Die Lie­be zur Kunst und zwar be­son­ders zu Thea­ter und Mu­sik war nach al­t­ös­ter­rei­chi­scher Art in der Fa­mi­lie ein zwei­tes Stück Le­ben. Der Bru­der die­ses Franz An­ton We­ber war je­ner Mann­hei­mer Souf­fleur und Ko­pist, des­sen drit­te Toch­ter in Wien Mo­zarts Frau wur­de, und Franz An­ton selbst ward, nach­dem er zu­erst Of­fi­zier, dann Be­am­ter ge­we­sen, hin­ter­ein­an­der Thea­terdi­rek­tor, Mu­sik­di­rek­tor, Stadt­mu­si­kus und wie­der Thea­terdi­rek­tor, als welch letz­te­rer er fast das gan­ze hei­li­ge rö­mi­sche Reich durch­zog.

Sein Sohn Carl Ma­ria ward im Jah­re 1786 zu Eu­tin ge­bo­ren, und zwar wie in der Fa­mi­lie als das wahr­schein­lichs­te an­ge­nom­men war, am 18. De­zem­ber. Doch ver­ließ der Va­ter schon im nächs­ten Früh­jahr das Land der see­igen Bu­chen­wäl­der, um eben von Nor­den nach Sü­den und um­ge­kehrt die deut­schen Lan­de als Thea­terdi­rek­tor zu durch­zie­hen. Die Mut­ter, Ge­nofe­va von Bren­ner aus Bay­ern, war eine sanf­te stil­le lei­den­de Frau. Auch der Sohn hat­te von Ge­burt an ein Lei­den am Schen­kel­kno­chen, das ihn in der ers­ten Ju­gend den Kna­ben­spie­len ent­zog und nie­mals im Le­ben das Ge­fühl vol­ler Ge­sund­heit ge­nie­ßen ließ. In­fol­ge des­sen lahm­te er in spä­te­ren Jah­ren et­was auf dem rech­ten Fuße. Doch ward er so von Ju­gend an ge­wöhnt, den Quell der Fri­sche und Hei­ter­keit in sich selbst und der in­ne­ren An­span­nung zu su­chen. And­rer­seits er­scheint als ein großer Vor­teil für sei­ne ei­gen­ar­ti­ge Ent­wick­lung die frü­he Ver­traut­heit mit der Büh­ne. »Sohn des Thea­terdi­rek­tors, Ge­spie­le der Kin­der der Schau­spie­ler und Mu­si­ker, durch sei­ne kör­per­li­che Schwä­che an die Nähe der El­tern ge­bun­den, war für ihn das Thea­ter, das Or­che­s­ter, die Büh­ne die Welt, die sonst dem Kna­ben Stra­ße, Gar­ten und Hof um­schlie­ßen«, sagt sein Sohn, sein Bio­graf. Doch zeig­te er an­fangs nicht be­son­de­re mu­si­ka­li­sche Be­ga­bung. Sein Va­ter und ein äl­te­rer Stief­bru­der Fri­do­lin ga­ben ihm Mu­sik­un­ter­richt. Letz­te­rer schlug ihm im Zorn ein­mal den Vio­lin­bo­gen über die klei­nen Hän­de und zwar mit den weg­wer­fen­den Wor­ten: »Carl, du kannst viel­leicht al­les wer­den, aber ein Mu­si­ker wirst du nim­mer­mehr!« Der Übe­rei­fer des Va­ters, der durch­aus ein Wun­der­kind ha­ben woll­te, dräng­te die un­be­fan­ge­ne Äu­ße­rung des an­ge­bor­nen Ta­len­tes wohl eher zu­rück. Denn als der Kna­be einen ver­nünf­ti­gen Leh­rer be­kam, zeig­te sich die­ses so­fort von selbst. »Den wah­ren fes­ten Grund zur deut­li­chen cha­rak­ter­vol­len Spiel­art auf dem Kla­vie­re und glei­che Aus­bil­dung bei­der Hän­de habe ich dem bra­ven, stren­gen und eif­ri­gen Heusch­kel in Hild­bur­g­hau­sen zu ver­dan­ken«, schreibt er spä­ter selbst. Dies war im Jah­re 1796-97 ge­we­sen.

Der Va­ter war ein gar fah­rig aben­teu­ern­der und in spä­te­ren Jah­ren auch hoch­fah­ren­der Herr, der es in sei­nen stets wech­seln­den Ver­hält­nis­sen und oft sehr ge­wag­ten Un­ter­neh­mun­gen mit den Mit­teln sei­nen Zweck zu er­rei­chen nicht im­mer so ge­nau nahm. Aber ei­nes stand ihm als un­ver­rück­ba­re Le­bens­auf­ga­be da, sei­nem Soh­ne die­je­ni­ge Er­zie­hung zu ge­ben, die zu dem Be­ru­fe ei­nes tüch­ti­gen künst­le­ri­schen Schaf­fens not­wen­dig ist. So brach­te er ihn zu­nächst zu Haydns Bru­der Mi­cha­el nach Salz­burg, der als sat­tel­fes­ter Kon­tra­punk­ti­ker be­kannt war, und »Sechs Fughet­ten« hieß das ers­te Werk, das im zwölf­ten Jah­re des Kna­ben her­aus­kam. Dann aber schlug bei dem Va­ter die be­greif­li­che Vor­stel­lung durch, dass für einen zu­künf­ti­gen Opern­kom­po­nis­ten vor al­lem die Kennt­nis der Ver­wen­dung der Mit­tel der Mu­sik zu aus­drucks­vol­ler Dar­stel­lung der un­mit­tel­ba­ren Emp­fin­dung er­for­der­lich sei. Er führ­te ihn da­her nach Mün­chen, das seit 1778 durch Carl Theo­dor mit sei­ner Mann­hei­mer Ka­pel­le zu ei­ner be­deu­ten­den Stät­te der Kunst­pfle­ge er­ho­ben wor­den war. Lern­te der Kna­be hier bei ei­nem aus­ge­zeich­ne­ten Sän­ger der ita­lie­ni­schen Schu­le, Wal­lis­hau­ser (Va­le­si), vor al­lem den Ge­sang be­herr­schen, so­dass ihm die­ser spä­ter eben­so na­tür­lich war wie das prak­ti­sche Ver­ste­hen al­ler Büh­nen­er­forder­nis­se, so ver­half ein neu­er ver­stän­di­ger Leh­rer sei­nem na­tür­li­chen Ta­len­te, wie es zu­erst Heusch­kel er­kannt und ge­pflegt hat­te, zum Durch­bru­che. »Dem kla­ren stu­fen­weis fort­schrei­ten­den sorg­fäl­ti­gen Un­ter­rich­te des Letz­te­ren – es war der Kla­vier­meis­ter Kal­cher, – dan­ke ich größ­ten­teils die Herr­schaft und Ge­wandt­heit im Ge­brau­che der Kunst­mit­tel, vor­züg­lich in Be­zug auf den rei­nen vier­stim­mi­gen Satz, die dem Ton­dich­ter so na­tür­lich wer­den müs­sen, soll er rein sich und sei­ne Ide­en auch dem Hö­rer wie­der­ge­ben kön­nen, wie dem Dich­ter Recht­schrei­bung und Sil­ben­maß«, sagt er selbst. Eine gan­ze Rei­he von Kom­po­si­tio­nen, So­na­ten, Va­ria­tio­nen, Lie­der, eine große Mes­se und so­gar eine Oper »Die Macht der Lie­be und des Wei­nes« ent­stan­den in die­ser Stu­di­en­zeit von 1798-1800. Des Va­ters Stolz woll­te sie so­gar der Welt mit­tei­len. Es fand sich je­doch zum Heil der ru­hi­gen Fort­ent­wick­lung des Soh­nes da­für kein Ver­le­ger.

Da­mals lern­ten die We­bers den neu­er­fun­de­nen Stein­druck ken­nen, der uns heu­te die bil­li­ge Edi­ti­on Pe­ters und da­mit eine Kennt­nis der mu­si­ka­li­schen Meis­ter­wer­ke ver­schafft hat, wie sie so leicht bis­her nur von Wer­ken der Poe­sie und der bil­den­den Kunst zu ge­win­nen war. Der Va­ter war ganz be­geis­tert von die­ser Er­fin­dung Sen­ne­fel­ders und träum­te sich bei des Soh­nes Ta­lent gol­de­ne Ber­ge. Die­ser be­gann denn auch so­gleich mit Ei­fer selbst zu li­tho­gra­fie­ren, was ihm bei sei­ner Hand­fer­tig­keit im Zeich­nen leicht wur­de, ja er wuss­te so­gar bald auch die li­tho­gra­fi­sche Pres­se selbst zu ver­bes­sern. Als nun gar ein son­der­ba­rer Zu­fall, ein Brand, der sich auf einen ein­zel­nen Schrank bei Kal­cher be­schränk­te, sei­ne zahl­rei­chen Kom­po­si­tio­nen zer­stör­te, mein­te er nach der streng gläu­bi­gen Art, wie die from­me Mut­ter sie in ihn ge­legt hat­te, dies als einen Wink des Him­mels be­trach­ten und sich ganz der Li­tho­gra­fie wid­men zu sol­len. Ein Heft Va­ria­tio­nen, frei­lich noch recht...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Reihe/Serie Musikerbiografien
Musikerbiografien
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Beethoven • Haydn • Klassische Musik • Liszt • Mozart • Musiker • Oper • Operette • Spohr • Wagner • Weber
ISBN-10 3-96281-724-7 / 3962817247
ISBN-13 978-3-96281-724-4 / 9783962817244
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