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Mozart -  Ludwig Nohl

Mozart (eBook)

Eine Musikerbiografie

(Autor)

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2024 | 2. Auflage
149 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-733-6 (ISBN)
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Wolfgang Amadeus Mozart war ein Salzburger Musiker und Komponist der Wiener Klassik. Sein umfangreiches Werk genießt weltweite Popularität und gehört zum Bedeutendsten im Repertoire klassischer Musik. Null Papier Verlag

Ludwig Nohl (1831-1885) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller.

Ludwig Nohl (1831–1885) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller.

1. Die Kindheit und die Jugendreisen.
2. Die große Pariser Kunstreise.
3. Idomeneo.
4. Entführung. Figaro. Don Juan.
5. Zauberflöte. Titus. Requiem.

1. Die Kindheit und die Jugendreisen.


Wolf­gang Ama­de Mo­zar­t ist am 27. Ja­nu­ar 1756 in Salz­burg ge­bo­ren. Sein Va­ter Leo­pold stamm­te aus ei­ner bür­ger­li­chen Fa­mi­lie der da­ma­li­gen frei­en Reichs­stadt Augs­burg und war in die Fürs­terz­bi­schöf­li­che Re­si­denz Salz­burg ge­kom­men, weil dort eine gute Uni­ver­si­tät war, denn er woll­te die Rech­te stu­die­ren. Wie er sich aber schon wäh­rend die­ses Stu­di­ums durch Mu­sik­un­ter­richt zu er­hal­ten hat­te, so muss­te er bald ganz in frem­de Diens­te tre­ten: er ward Kam­mer­die­ner ei­nes Dom­herrn Graf Thurn und spä­ter zu­erst Hof­mu­si­kus, dann Ka­pell­meis­ter des Erz­bi­schofs. Im Jah­re 1747 hat­te er die Pfle­ge­toch­ter ei­nes na­hen geist­li­chen Stifts ge­hei­ra­tet; bei­de gal­ten ih­rer­zeit für das schöns­te Ehe­paar in Salz­burg. Von sie­ben Kin­dern blie­ben ih­nen zwei, Ma­ria Anna ge­nannt Nan­ner­l und un­ser Wolf­gang, der meist Wo­fer­l ge­nannt ward. Die Schwes­ter war etwa fünf Jah­re äl­ter und bei­de zeig­ten von Kind­heit an ganz au­ßer­or­dent­li­chen Mu­sik­sinn.

Ein al­ter Haus­freund er­zählt, so­bald Mo­zart mit Mu­sik sich ab­zu­ge­ben be­gon­nen, sei­en alle sei­ne Sin­ne für alle üb­ri­gen Ge­schäf­te so gut wie tot ge­we­sen. Ja selbst die Kin­de­rei­en und Spie­le muss­ten, wenn sie für ihn in­ter­essant sein soll­ten, mit Mu­sik be­glei­tet sein: »wenn wir Spiel­zeu­ge von ei­nem Zim­mer ins an­de­re tru­gen, muss­te al­le­mal der von uns, so leer ging, einen Marsch dazu sin­gen oder bla­sen.« »Ich ward ihm da­her«, heißt es wei­ter, »weil ich mich mit ihm ab­gab, so äu­ßerst lieb, dass er mich oft zehn­mal an ei­nem Tage frag­te, ob ich ihn lieb habe, und wenn ich es zu­wei­len auch nur zum Scherz ver­nein­te, stan­den ihm gleich die hel­lich­ten Zäh­ren im Auge, so zärt­lich und wohl­wol­lend war sein gu­tes Herz­chen.«

Stolz und Ehr­sucht, so ver­neh­men wir hier fer­ner, ver­riet er nicht, aber er woll­te stets nur vor großen Mu­sik­ken­nern spie­len und wenn man ihn auch nur dar­in be­trog. Er lern­te, was ir­gend ihm der Papa auf­gab, und hing al­lem, was er tat, so ganz an, dass er al­les Üb­ri­ge, so­gar die Mu­sik, bei­sei­te setz­te. Er war schon als Kind voll Feu­er und Leb­haf­tig­keit, und hät­te er nicht die vor­treff­li­che Er­zie­hung sei­nes ernst­ge­sinn­ten stren­gen Va­ters ge­habt, er hät­te der ruch­lo­ses­te Bö­se­wicht wer­den kön­nen, so emp­find­lich war er für je­den Reiz, des­sen Güte oder Schäd­lich­keit er zu prü­fen noch nicht im­stan­de war.

Schon im fünf­ten Jah­re kom­po­nier­te er in sein Übungs­buch, das man noch heu­te im Mo­zar­te­um in Salz­burg se­hen kann, eben­falls klei­ne Me­nuet­ten, und einst­mals tra­fen ihn der Papa und der Haus­freund gar bei der Kom­po­si­ti­on ei­nes Kon­zer­tes an, das aber so schwer war, dass es kein Mensch hät­te spie­len kön­nen. Sein Ge­hör war so fein, und sein Mu­sik­ge­dächt­nis von Kind­heit an so si­cher, dass er sich beim Spiel sei­ner klei­nen Vio­li­ne er­in­ner­te, dass des Haus­freun­des »But­ter­gei­ge« um einen hal­b­en Vier­tel­ston tiefer ge­stimmt war. Da­rum konn­te er als Kind den Trom­pe­ten­ton nicht er­tra­gen und be­kam, als ein­mal der Va­ter den­noch die Pro­be mach­te, hef­ti­ge Krämp­fe.

Bald war sei­ne mu­si­ka­li­sche Fer­tig­keit so weit, dass er die meis­ten Sa­chen vom Blatt spiel­te. Eben so war Nan­nerl schon früh ganz un­ge­mein vor­ge­schrit­ten und des­halb be­gann der Va­ter im Jah­re 1762, als sie sechs und zehn Jah­re alt wa­ren, mit den Kin­dern zu rei­sen, um, wie er sag­te, der Welt die­ses Wun­der Got­tes zu zei­gen.

Der nächs­te Ort war Mün­chen, da­mals wie heu­te die ei­gent­li­che Haupt­stadt Süd­deutsch­lands, dann die Kai­ser­stadt. Ma­ria The­re­sia wie ihr Ge­mahl und ihre Kin­der wa­ren sehr mu­si­ka­lisch. Sie nah­men die Kin­der in echt deut­scher Herz­lich­keit auf und Wo­ferl sprang denn auch der Kai­se­rin ohne wei­te­res auf den Schoß und küss­te sie. Zu Ma­rie An­to­i­net­te aber, die ihm von dem glat­ten Fuß­bo­den auf­ge­hol­fen hat­te, sag­te er: »Sie sind brav, ich will Sie hei­ra­ten«. Der jüngs­te Sohn, der schö­ne und lie­bens­wür­di­ge Erz­her­zog Ma­xi­mi­lian, war mit Mo­zart gleich­alt­rig, er blieb stets sein Freund und ward auch spä­ter der Gön­ner Beetho­vens. In den Klei­dern die­ser jun­gen kai­ser­li­chen Kin­der ge­malt hän­gen Wo­ferl und Nan­nerl im Mo­zar­te­um: sein see­len­vol­les Auge und ihre knos­pen­de Schön­heit ha­ben einen un­ver­gleich­li­chen Reiz.

Jetzt lern­te er, sechs Jah­re alt, auch Vio­li­ne spie­len und der Va­ter ließ nicht nach, ihm in je­der Wei­se den bes­ten mu­si­ka­li­schen Un­ter­richt zu ge­ben. Denn er war selbst ein tüch­ti­ger Kom­po­nist und hat eine Vio­lin­schu­le ge­schrie­ben, die ih­rer­zeit be­rühmt war und auch über­setzt wur­de. Und zwar ging dies auf den Rei­sen in völ­lig glei­cher Wei­se fort, so­gar das Or­gel­spiel trat bald dazu. Zu­nächst war im Som­mer 1763 Süd­deutsch­land der Schau­platz die­ser klei­nen Wun­der­ta­ten. In Hei­del­berg fuh­ren die jun­gen Füße mit ei­ner sol­chen Ge­schwin­dig­keit auf dem Pe­dal um­her, dass der Pfar­rer die­ses Wun­der an die Or­gel selbst an­schrieb. In Frank­furt hör­te ihn Goethe und ge­wann da­mit einen Maß­stab für alle spä­ter auf­tre­ten­den Ta­len­te in der Mu­sik: sei­ne Spät­jah­re schau­ten be­kannt­lich den ähn­lich mu­sik­be­gab­ten Kna­ben Fe­lix Men­dels­sohn. In Pa­ris war der Hof glei­cher­wei­se huld­voll. Doch als der kind­lich un­be­fan­ge­ne Wo­ferl die ge­schmink­te Pom­pa­dour eben­falls um­hal­sen woll­te, ge­sch­ah ein Ab­wei­sen der Zärt­lich­keit, so­dass er emp­find­lich aus­rief: »Wer ist denn die da, dass sie mich nicht küs­sen will? Hat mich doch die Kai­se­rin ge­küsst!« Auf Ma­ria The­re­sia hielt er über­haupt große Stücke und sein Herz blieb zeit­le­bens, wie wir noch se­hen wer­den, »gut kai­ser­lich«.

Die Prin­zes­sin­nen wa­ren umso lie­bens­wür­di­ger und kehr­ten sich nicht an die Eti­quet­te. Al­les war er­staunt, ein sol­ches Kind je­den Ton nach dem Ge­hör be­zeich­nen zu hö­ren, ohne Kla­vier kom­po­nie­ren und nach dem blo­ßen Ge­hör zum Ge­sang be­glei­ten zu se­hen, und Bei­fall wie Ein­nah­me wa­ren über­all glän­zend.

Noch güns­ti­ger war dar­auf im Jah­re 1764 die Auf­nah­me in Lon­don, denn das Kö­nigs­paar selbst war deutsch und Hän­del hat­te den Sinn für gute Mu­sik dort dau­ernd be­grün­det, wäh­rend die fran­zö­si­sche Mu­sik un­se­ren Rei­sen­den da­mals leer und fros­tig vor­kam, ein »lang­wei­li­ges Ge­plärr«. So war denn der Auf­ent­halt auch sehr lang in Eng­land und der Va­ter be­nutz­te die Ge­le­gen­heit des Un­ter­richts ei­nes gu­ten ita­liä­ni­schen Sän­gers für Wo­ferl, der denn auch bald die da­mals al­les be­herr­schen­de »wäl­sche« Wei­se selbst ganz be­herrsch­te. In Lon­don schrieb Mo­zart auch sei­ne ers­ten Sym­pho­ni­en.

Die Rück­rei­se im Jah­re 1765 ging über Hol­land, wo bei­de Kin­der le­bens­ge­fähr­lich krank wur­den und der Va­ter sei­ne Kraft zu ei­ner so schwe­ren Auf­ga­be wie der...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Reihe/Serie Musikerbiografien
Musikerbiografien
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Beethoven • Haydn • Klassische Musik • Liszt • Mozart • Musiker • Oper • Operette • Spohr • Wagner • Weber
ISBN-10 3-96281-733-6 / 3962817336
ISBN-13 978-3-96281-733-6 / 9783962817336
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