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John Sinclair Sonder-Edition 120 (eBook)

Der Zombie-Pharao

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-9086-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Sonder-Edition 120 - Jason Dark
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Es gab ihn bereits in der Zeit, bevor Atlantis im Meer versank und das Reich der Ägypter erblühte. Man verehrte ihn, betete ihn an - und brachte ihm Menschenopfer dar, an deren Fleisch er sich labte und das ihm Unsterblichkeit gab. Er verfügte über unglaubliche Kräfte, denn er war ein Abkömmlich eines Sternenvolks!
Jetzt kehrte Hosion, der Goldene Pharao, aus dem Dunkel des Vergessens zurück, um seine Macht zu erneuern! Doch die Tochter eines verschollenen Forschers brachte meinen Freund Bill Conolly und mich auf seine Fährte. In Ägypten stellen wir uns dem Goldenen Pharao, der zum Zombie-Pharao geworden war!

Es wäre schon einem Zufall gleichgekommen, hätte ein Nichteingeweihter das versteckt liegende Tal entdeckt. So aber wussten nur wenige Bescheid, und diejenigen, die eingeweiht waren, bekamen später die Zungen abgeschnitten, damit sie nicht reden konnten.

Das wusste Hescon nicht, als er den Auftrag in stockfinsterer Nacht von einem Fremden aus dem Süden angenommen hatte. Der war wie ein Dieb in seine Hütte geschlichen und hatte ihm ein neues Boot versprochen, wenn Hescon eine bestimmte Fracht an ein bestimmtes Ziel brachte.

Hescon hatte nur zugehört. Er dachte an sein altes Boot, an das mehrmals geflickte Segel. Ein neues Boot wäre ein Traum gewesen.

»Was soll ich dafür tun?«

»Nur die Fracht an einen bestimmten Ort bringen.«

»Welche Fracht?«

»Keine Fragen. Stimmst du zu?«

Hescon hatte nicht lange überlegt und trotzdem mit einer gewissen Schlitzohrigkeit zurückgefragt: »Was soll ich tun, wenn es mein altes Boot nicht schafft?«

»Du willst deinen Lohn schon im Voraus?«

»Ich dachte mir, dass …«

»Nein!«, sprach der Fremde, der stets im Dunklen blieb und sein Gesicht durch ein Tuch verborgen hielt. »Auf diesen Handel lasse ich mich nicht ein. Du bekommst das Boot, wenn du die Fracht abgeliefert hast.«

Hescon startete keinen weiteren Versuch. Er stimmte zu und fragte nach den Einzelheiten.

Der Fremde antwortete vage. »Sei jeden Abend in deiner Hütte. Noch vor Sonnenuntergang, klar?«

»Ja, das werde ich.«

Der Fremde war gegangen und hatte Hescon mit seinen Überlegungen allein gelassen. Die folgenden Tage vergingen voller Spannung. Er war auf den Fluss hinausgefahren, zum Fischen, und hatte auch einigermaßen Erfolg gehabt.

Und doch gehörte er stets zu den Ersten, die zurück in den winzigen Hafen segelten, um den Einbruch der Dunkelheit nur nicht zu verpassen.

Wie weit die Reise in südliche Richtung verlief, wusste er nicht. Irgendwo dort musste der Fluss seine Quellen haben. Reisende hatten davon berichtet, sie sprachen von einer heißen, unheimlichen Gegend mit dichten Wäldern und gefährlichen Tieren, die es dort gab. Menschenfresser sollten ebenfalls in den Wäldern hausen. Es gab Krokodile, die auf ihre Opfer lauerten.

Das alles wusste Hescon oder glaubte es zu wissen, denn ob es der Wahrheit entsprach, hätte er nicht zu sagen vermocht.

Wenn seine Freunde und andere Fischer ihn besuchen wollten, um ein Schwätzchen zu halten, täuschte er Müdigkeit vor. Er wollte einfach nicht mit ihnen sprechen. Dafür nähte er an seinem Segel. Es hatte einfach zu viele Risse und dünne Stellen, die ein kräftiger Windstoß aufreißen konnte. In die Gefahr wollte er nicht geraten.

Es war eine heiße Zeit. Der Fluss stank. Er führte nicht sehr viel Wasser. Tagsüber stand die Sonne über ihm und schickte ihre Glut auf das träge fließende Wasser.

Sie alle lebten vom Fluss. Die Hütten waren kümmerlich, weil das Hochwasser sie immer wieder wegschwemmte, aber auch die Felder überflutete.

Die Bauern bauten Hirse und Korn an. Ihr Land gab dank der Bewässerungskanäle reichlich her, sodass sie viel davon verkaufen konnten, und so ging es den Menschen relativ gut.

Es war am vierten Tag nach dem Besuch des Fremden, als Hescon noch vor Untergang der Sonne sein Segel wendete und zum Ufer zurückfuhr, das wie eine flache Linie vor ihm lag.

Der Tag war heiß und schwül gewesen.

Die Insekten tanzten in grauen Wolken, sie waren überall, und auf den Körpern der Menschen klebte der Schweiß.

Jedes Atmen wurde zur Qual, die Luft drückte. Der Wind wehte schwach, er blähte das alte Segel kaum, sodass Hescon schon mit dem Gedanken spielte, zum Ruder zu greifen, um schneller ans Ufer zu gelangen. Er schaffte es ohne.

Es war ein schlimmer Tag gewesen, und in der Nacht würde es kaum abkühlen, das wusste Hescon. Aber er machte sich nichts daraus, er kannte dieses Land am großen Fluss, er war hier geboren, hier war seine Heimat, hier würde er auch sterben.

Hescon zerrte sein Boot weit an Land, damit es vor dem Hochwasser sicher war. Die Fischer hatten sich dafür Gestelle gebaut, die auf runden Baumstämmen standen.

Die Fische, die Hescon an diesem Tag ins Netz gegangen waren, hatte er wieder in den Fluss geworfen. Sie hätten nicht einmal für eine Mahlzeit gereicht, doch es würden bessere Tage kommen, davon war er überzeugt.

Seine Hütte stand etwas abseits. Aus Lehmziegeln war sie errichtet worden. Beim letzten Hochwasser hatte er Glück gehabt, da war sie nicht zerstört worden.

Bevor er sie betrat, schaute er nach Norden. Reisende hatten berichtet, dass der große, breite Fluss dort in ein Meer münden würde. Zuvor aber verzweigte er zu vielen kleinen Wasserarmen, und dort oben lag auch die geheimnisvolle Stadt Alexandria. Von ihr hatte er immer nur gehört, sie aber noch nie gesehen. Es sollte eine besonders große und stolze Stadt sein. Hescon träumte manchmal von ihr. In seinen Träumen malte er sich dann aus, wie sie sein könnte.

Prächtige Häuser sah er und Paläste und nicht solch mickrige Hütten wie am Fluss.

Irgendwann würde auch er einmal die Stadt besuchen, das stand für ihn fest. Vielleicht auch mit seinem neuen Boot, denn flussabwärts ging die Reise schneller.

Leider würde seine nächste in die andere Richtung führen. Da kam er langsamer voran.

Hescon hob die Schultern und betrat seine Hütte. Auf dem Boden lag die Sisalmatte, die ihm als Schlafplatz diente. Es war stickig zwischen den Wänden. Das Ungeziefer zertrat er mit den Sohlen seiner Sandalen. Sein Essen hatte er hochgestellt. Es war ein Brei aus Hirse und Fett, hart und gleichzeitig talgig.

Er setzte sich auf seine Matte, starrte gegen die Wände und aß in Ruhe. Sein Blick war dabei auf die rechte der beiden Luken gerichtet. Wenn er dort hinausschaute, konnte er erkennen, wie die Sonne wanderte und die Schatten länger wurden.

Er kaute, schluckte und schaute. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. Als Fischer gehörte er zu den Menschen, die Geduld haben mussten, und er ließ seine Gedanken fließen. Dabei schaute er zu, wie Käfer und anderes Ungeziefer in seine Hütte krochen. Sie spürten genau, wenn sich der Tag dem Ende neigte, sie kamen von überallher, von draußen, auch von innen, denn sie hockten in den Wänden.

Die Tiere zerklatschte er, wenn sie zu nahe an ihn herankamen. Sie rochen den Menschen und seine Nahrung.

Und die Sonne wanderte weiter. Noch schien sie gegen die Luke, doch sie hatte bereits ihre Farbe verändert. Das helle Gelb war einem tiefen Rot gewichen, die Schatten nahmen an Länge zu, demnach war der Ball tiefer gesunken.

Hescon hörte die Stimmen. Die anderen Fischer kehrten zurück. Jetzt zeigten sich auch die Frauen, die auf den Feldern gearbeitet hatten. Sie gingen in ihre Hütten, wo sie sich um Männer und Kinder kümmerten.

Es war der ewige Gleichklang. Nichts unterbrach die Ruhe und Schläfrigkeit des kleinen Fischerdorfes. Der Tag kam, der Tag ging, so war es immer, so würde es auch bleiben.

Nach dem Essen holte er den abgedeckten Tonkrug aus der Ecke. In ihm hielt sich das Trinkwasser ziemlich lange frisch. Bei der Trockenheit musste jeder mit dem wertvollen Gut Wasser sparen. Zum Glück waren die Brunnen tief genug gebohrt worden.

Er hob den Deckel ab und schaute in den Krug. Oft genug kam es vor, dass Ungeziefer auf der Oberfläche schwamm, das es trotz des Deckels geschafft hatte, seinen Weg zu finden.

Da brauchte er diesmal keine Sorge zu haben. Mit beiden Händen umfasste er den bauchigen Teil des Krugs, hob ihn an und setzte den Rand gegen die Lippen.

Er trank in langen durstigen Zügen. Das Wasser war bereits trübe, schmeckte schal und abgestanden, war zu warm, doch es erfrischte ihn trotzdem.

Nachdem er seinen Durst gelöscht hatte, stellte er den Krug wieder weg und legte den Deckel auf die Öffnung.

Als er sich umdrehte, hörte er Schritte. Ein Freund schob sich durch den Eingang. Er war Fischer wie Hescon und gleichzeitig sein Schwager.

Der Freund lächelte. »Du bist schon zurück?«

»Ja, ich wollte nicht mehr.«

»Nichts gefangen?«

Hescon nickte. »So ist es. Die Fische hätten nicht einmal für eine Mahlzeit gereicht.«

Sein Schwager hob die Schultern. Er sah Hescon ziemlich ähnlich. Beide hatten Oberlippenbärtchen und eine dunkle Hautfarbe, für die die Sonne Ägyptens sorgte.

Der mantelähnliche Umhang des Schwagers reichte bis über die Waden hinweg, auf dem grauen Haar trug er eine Kappe so wie Hescon auch, wenn er sich in der Gluthitze auf dem Fluss aufhielt. »Deine Schwester hat nach dir gefragt.«

»Sag ihr, dass es mir gut geht.«

»Sie wollte, dass du kommst.« Der Mann ließ nicht locker.

Hescon hob die Schultern. »Später, denn heute habe ich wirklich keine Zeit.«

»Die hast du nie.«

»Es wird mal anders sein.«

Der Schwager schüttelte den Kopf. Er wollte sich nicht so leicht abwimmeln lassen. »Was ist mit dir los, Freund? Rede, ich will es wissen. Bitte, sag es mir.«

»Nichts ist los.«

»Das glaube ich dir nicht. Du hast dich in der letzten Zeit verändert.«

»Ich denke nach.«

Der Grauhaarige musste lachen. »Worüber? Über den schlechten Fang vielleicht?«

»Nein, über mich. Bitte, ich bin müde.«

Sein Schwager verstand. »Gut, dann werde ich deiner Schwester sagen, dass du später kommst.«

»Ja, irgendwann …«

Kopfschüttelnd verschwand der Besucher,...

Erscheint lt. Verlag 7.1.2020
Reihe/Serie John Sinclair Sonder-Edition
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7325-9086-0 / 3732590860
ISBN-13 978-3-7325-9086-5 / 9783732590865
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