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Das galaktische Imperium (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022
576 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-26218-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das galaktische Imperium - Isaac Asimov
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Im 32. Jahrhundert hat ein Teil der Menschheit, die sogenannten Spacer, mit seinen Robotern fremde Planeten besiedelt, während der andere Teil auf der Erde geblieben ist. Nun droht der Heimatwelt der Menschheit der Kollaps durch Überbevölkerung, und so verlassen mehr und mehr Raumschiffe das Sonnensystem. Einige der Spacer wollen der Expansion nicht tatenlos zusehen. Als mehrere Siedlerschiffe von der Erde vernichtet werden, wird D. G. Baley, ein Nachkomme des berühmten Detective Elijah Baley, mit den Ermittlungen beauftragt. Er bittet einen alten Freund seines Vorfahren um Hilfe: den Roboter R. Daneel Olivaw. Die beiden machen sich auf eine Jagd quer durch die Galaxis - und entlarven dabei eine Verschwörung, an der sowohl Menschen als auch Roboter beteiligt sind ...

Isaac Asimov zählt gemeinsam mit Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu den bedeutendsten Science-Fiction-Autoren, die je gelebt haben. Er wurde 1920 in Petrowitsch, einem Vorort von Smolensk, in Sowjetrussland geboren. 1923 wanderten seine Eltern in die USA aus und ließen sich in New York nieder. Bereits während seines Chemiestudiums an der Columbia University begann er, Geschichten zu schreiben. Seine erste Kurzgeschichte erschien im Juli 1939, und in den folgenden Jahren veröffentlichte er in rascher Folge die Erzählungen und Romane, die ihn weltberühmt machten: die »Foundation«-Erzählungen und die Robotergeschichten, in denen er die drei Regeln der Robotik formulierte. Beide Serien verband er Jahrzehnte später zu einer großen »Geschichte der Zukunft«. Neben der Science-Fiction hat Asimov auch zahlreiche populärwissenschaftliche Sachbücher zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben. Er starb im April 1992.

II.   Der Ahne?


5

Erinnerung!

Etwas, das natürlich stets vorhanden ist, aber gewöhnlich verborgen bleibt. Und etwas, das dann, manchmal, mit dem richtigen Anstoß, plötzlich hervortritt, klar und deutlich, in Farbe, hell, bewegt und lebend.

Sie war wieder jung; jünger als dieser Mann, der da vor ihr saß – jung, um Liebe und Leid zu empfinden –, nachdem ihr lebender Tod auf Solaria seinen Höhepunkt erreicht hatte, im bitteren Ende jenes ersten, den sie als ihren »Ehemann« empfunden hatte. (Nein, selbst jetzt würde sie seinen Namen nicht aussprechen, nicht einmal in Gedanken.)

Doch aus ihrem damaligen Leben waren ihr die Monate aufwallender Gefühle mit dem zweiten – Nicht-Mann – näher, auf den dieser Begriff zugetroffen hatte. Man hatte ihr Jander, den humanoiden Roboter, gegeben, und sie hatte ihn ganz zu dem ihren gemacht, bis er, so wie ihr erster Mann, plötzlich tot war.

Und dann, endlich war da Elijah Baley, der nie ihr Ehemann gewesen war, dem sie nur zweimal begegnet war, im Abstand von zwei Jahren, jedes Mal nur ein paar Stunden an ein paar wenigen Tagen. Elijah, dessen Wange sie einmal mit der bloßen Hand berührt hatte und dabei aufgeflammt war; und dessen unbekleideten Körper sie später in ihren Armen gehalten hatte und dabei ganz in Flammen gestanden war.

Und dann ein dritter Ehemann, mit dem sie ruhig und in Frieden gelebt hatte; ein Frieden, in dem sie mit Triumphlosigkeit für Nichtelend bezahlt hatte; ein Leben, in dem sie am Vergessen festhielt, um das Vergangene nicht noch einmal durchleben zu müssen.

Bis eines Tages (sie wusste nicht genau, wann das gewesen war; jener Tag, der so in ihre schlafenden, von Qualen freien Jahre hereingebrochen war) Han Fastolfe, nachdem er sich angemeldet hatte, aus seiner angrenzenden Niederlassung herübergekommen war.

Gladia betrachtete ihn mit einiger Sorge, denn er war ein viel zu beschäftigter Mann, um einfach nur einen nachbarschaftlichen Besuch zu machen. Nur fünf Jahre waren seit jener Krise verstrichen, aus der Han als führender Staatsmann Auroras hervorgegangen war. In Wahrheit war er der Vorsitzende des Planeten, wenn auch ein anderer diesen Titel trug, und damit der wahre Führer aller Spacerwelten. Er hatte nur so wenig Zeit, ein Mensch zu sein.

Diese Jahre hatten ihm ihr Zeichen aufgeprägt – und würden das auch weiterhin tun, bis er traurig starb, in dem Gefühl, versagt zu haben, obwohl er nie eine Schlacht verloren hatte. Kendel Amadiro, der besiegt worden war, war ein lebender Beweis dafür, dass häufig der Sieg die größere Last sein kann.

Trotzdem blieb Fastolfe ruhig, gelassen und geduldig und beklagte sich nie. Aber selbst Gladia, sowenig sie sich auch für Politik und die endlosen Manipulationen der Macht interessierte, wusste, dass die Kontrolle über Aurora, die er nur mit ständigem Einsatz festhalten konnte, ihm alles nahm, was das Leben lebenswert machte. Sie wusste auch, dass er sie nur festhielt – oder von ihr festgehalten wurde –, weil er glaubte, es sei zum Nutzen – wessen? Auroras? Der Spacer? Oder einfach nur einer vagen Vorstellung eines idealisierten Guten?

Sie wusste es nicht und schreckte davor zurück, zu fragen.

Aber dies war nur fünf Jahre nach der Krise. Er vermittelte immer noch den Eindruck eines jungen, von Hoffnung erfüllten Mannes, und sein angenehmes, eher hässlich wirkendes Gesicht war immer noch imstande zu lächeln.

»Ich habe eine Nachricht für Sie, Gladia«, sagte er.

»Hoffentlich eine angenehme«, sagte sie höflich.

Er hatte Daneel mitgebracht. Für sie war es ein Zeichen, dass die alten Wunden angefangen hatten zu heilen; dass sie Daneel jetzt mit ehrlicher Zuneigung ansehen konnte und ohne jeden Schmerz, obwohl er doch gleichsam eine Kopie ihres toten Jander war, in allen Einzelheiten. Sie konnte zu ihm sprechen, obwohl er mit einer Stimme antwortete, die fast genau die Janders war. Fünf Jahre hatten ihre Wunden vernarben lassen und den Schmerz fast betäubt.

»Das hoffe ich«, sagte Fastolfe mit sanftem Lächeln. »Sie kommt von einem alten Freund.«

»Es ist nett, dass ich alte Freunde habe«, sagte sie, bemüht, nicht sarkastisch zu klingen.

»Von Elijah Baley.«

Die fünf Jahre verflogen, und sie spürte den Stich, die Qual zurückflutender Erinnerungen.

»Geht es ihm gut?«, fragte sie mit halb erstickter Stimme nach einer vollen Minute benommenen Schweigens.

»Sehr gut. Und was noch wichtiger ist, er ist nahe.«

»Nahe? Auf Aurora?«

»Im Orbit um Aurora. Er weiß, dass ihm die Genehmigung zur Landung nicht erteilt werden kann, selbst wenn ich meinen vollen Einfluss einsetzte, sonst würde er darum ersuchen. Er würde Sie gern sehen, Gladia. Er hat mit mir Verbindung aufgenommen, weil er meint, ich könnte es einrichten, dass Sie sein Schiff besuchen. Ich denke, das lässt sich machen – aber nur, wenn Sie es wünschen. Wünschen Sie es?«

»Ich … ich weiß nicht. Das kommt zu plötzlich, um darüber nachzudenken.«

»Selbst zu plötzlich für eine impulsive Entscheidung?« Er wartete und sagte dann: »Ehrlich, Gladia, wie kommen Sie mit Santirix zurecht?«

Sie sah ihn mit leicht geweiteten Augen an, als verstünde sie nicht, weshalb er das Thema gewechselt hatte – und dann verstand sie. »Wir kommen gut miteinander zurecht«, sagte sie.

»Sind Sie glücklich?«

»Ich bin … nicht unglücklich.«

»Das klingt ja nicht gerade ekstatisch.«

»Wie lange kann die Ekstase anhalten, selbst wenn es eine Ekstase wäre?«

»Haben Sie vor, eines Tages Kinder zu haben?«

»Ja«, sagte sie.

»Planen Sie eine Veränderung in Ihrem Familienstand?«

Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Noch nicht.«

»Dann, meine liebe Gladia, wenn Sie den Rat eines recht müden Mannes haben wollen, der sich unbehaglich alt fühlt, dann sollten Sie die Einladung ablehnen. Ich kann mich an das wenige erinnern, was Sie mir erzählt haben, nachdem Baley Aurora verlassen hatte. Und ich konnte offen gesagt mehr daraus schließen, als Sie vielleicht denken. Wenn Sie ihn jetzt sehen, könnten Sie vielleicht enttäuscht sein, weil die Wirklichkeit das nicht hält, was die sich langsam verklärende Erinnerung verspricht; oder – wenn nicht enttäuscht, dann noch schlimmer, weil das Wiedersehen etwas wieder aufreißt, was gerade im Begriff ist zu vernarben.«

Gladia, die genau das gedacht hatte, musste feststellen, dass es ausreichte, den Vorschlag in Worte zu kleiden, um ihn abzulehnen.

»Nein, Han. Ich muss ihn sehen«, widersprach sie, »aber ich fürchte mich davor, es allein zu tun. Würden Sie mitkommen?«

Fastolfe lächelte müde. »Ich bin nicht eingeladen, Gladia. Und wenn ich eingeladen wäre, würde ich mich gezwungen sehen abzulehnen. Im Rat steht eine wichtige Abstimmung bevor. Staatsgeschäfte, verstehen Sie, denen ich mich nicht entziehen kann.«

»Armer Han!«

»Ja, ich bin wirklich arm. Aber Sie können nicht allein gehen. Soviel mir bekannt ist, können Sie kein Schiff lenken.«

»Oh! Nun, ich hatte gedacht, ich würde …«

»Eine Linienmaschine nehmen?« Fastolfe schüttelte den Kopf. »Völlig unmöglich! Ein im Orbit befindliches Erdenschiff zu besuchen und an Bord zu gehen – und das wäre unvermeidlich, wenn Sie ein kommerzielles Fahrzeug nehmen – würde eine Sondergenehmigung erfordern, und die wiederum würde Wochen dauern. Wenn Sie nicht gehen wollen, Gladia, brauchen Sie nicht einmal zu sagen, dass Sie ihn nicht zu sehen wünschen. Wenn der Papierkram und die nötigen Genehmigungen Wochen dauern, dann bin ich sicher, dass er nicht so lange warten kann.«

»Aber ich will ihn doch sehen«, sagte Gladia jetzt entschlossen.

»In dem Fall können Sie mein privates Shuttle nehmen, und Daneel kann Sie hinbringen. Er kann sehr gut damit umgehen und würde sich ebenso wie Sie freuen, Baley zu sehen. Wir werden den Flug einfach nicht melden.«

»Aber dann bekommen Sie Schwierigkeiten, Han.«

»Vielleicht wird es niemand erfahren – oder wenigstens so tun. Und wenn jemand Schwierigkeiten macht, muss ich mich eben damit befassen.«

Gladia senkte einen Augenblick lang nachdenklich den Kopf und sagte dann: »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, werde ich so egoistisch sein und das Risiko eingehen, dass Sie Schwierigkeiten bekommen, Han. Ich will zu ihm.«

»Dann werden Sie gehen.«

5 a

Es war ein kleines Boot, viel kleiner, als Gladia erwartet hatte; in einer Weise behaglich, in einer anderen beängstigend. Immerhin war es so klein, dass es keine Einrichtungen für Pseudoschwerkraft besaß, und das Gefühl der Gewichtslosigkeit bot zwar einen dauernden Anreiz zu amüsanten gymnastischen Übungen, erinnerte sie aber ebenso dauernd daran, dass sie sich in einer ungewöhnlichen Umgebung befand.

Gladia war Spacer. Es gab über fünf Milliarden Spacer, die über fünfzig Welten verstreut waren und die alle auf den Namen stolz waren. Und doch, wie viele von denen, die sich Spacer nannten, waren wahrhaft Raumreisende? Sehr wenige. Vielleicht achtzig Prozent von ihnen hatten ihre Geburtswelt nie verlassen. Und selbst von den verbleibenden zwanzig Prozent waren nur wenige mehr als zwei- oder dreimal durch den Weltraum gereist.

Sie selbst war ganz sicher kein Spacer im Wortsinne, dachte sie niedergeschlagen. Einmal (einmal!) war sie durch den Weltraum gereist, und das war vor sieben Jahren gewesen: die Reise von Solaria nach Aurora. Jetzt begab sie sich zum zweiten Mal in einer kleinen...

Erscheint lt. Verlag 8.3.2022
Reihe/Serie Roboter und Foundation – der Zyklus
Roboter und Foundation – der Zyklus
Übersetzer Heinz Nagel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Robots and Empire
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte 2022 • diezukunft.de • eBooks • Ferne Welten • Foundation • Foundation und Imperium • Foundation und Roboter • Fremde planeten • Future History • Neuerscheinung • Roboter • Science-Fiction-Klassiker • Weltraum
ISBN-10 3-641-26218-6 / 3641262186
ISBN-13 978-3-641-26218-1 / 9783641262181
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