Aus dem Schatten : Thiaroye
Verlag der Autoren
978-3-88661-402-8 (ISBN)
Amar stammt aus dem Senegal und lebt in Paris. Er hat seinen Vater nie kennengelernt; dieser gehörte zu den so genannten Senegalschützen, die im Zweiten Weltkrieg an der Seite Frankreichs gegen Deutschland kämpften.
Den Krieg hatte er überstanden, kam aber nie zu Hause an. Jahrzehnte später liest der Lehrer Régis in den Aufzeichnungen seines sterbenden Großvaters von dem grauenhaften Ereignis, dem Amars Vater zum Opfer fiel.
Die Journalistin Nora will verstehen, was in diesem toten Winkel der Geschichte geschehen ist, und beschließt, eine Radiosendung darüber zu machen. Die Schicksale der Figuren sind miteinander verflochten, ihre Geschichten verbinden sich mit der europäischen Geschichte, mit der Geschichte des europäischen Kolonialismus, dessen Erbe bis heute nicht aufgearbeitet ist.
Alexandra Badea, 1980 in Rumänien geboren, ist Autorin, Regisseurin und Bühnenbildnerin. In Bukarest begann sie ein Theaterstudium, das sie in Paris beendete, wo sie seit 2003 lebt. Ihre Stücke sind in französischer Sprache vielfach inszeniert und bei L'Arche Éditeur veröffentlicht worden. Neben Theaterstücken hat sie auch einen Roman ("Zone d'amour prioritaire", 2013), Hörspiele und mehrere Kurzfilme geschrieben. Für ihr Stück "Zersplittert" erhielt sie 2013 den Grand Prix de Littérature Dramatique. "Quais de Seine", der zweite Teil ihrer Trilogie "Points de non-retour", wurde 2019 beim Festival d'Avignon uraufgeführt, in Kooperation mit dem Pariser Théâtre national de la Colline. Alexandra Badeas Schreiben entfaltet das Allgemeine im Individuellen und verleiht denjenigen Sprache, die nicht gehört werden. 2013 wurde sie mit dem Grand Prix de Littérature Dramatique ausgezeichnet.
Frank Weigand wurde 1973 in Stuttgart geboren und lebt als freiberuflicher Journalist und Übersetzer in Berlin. Er interessiert sich vor allem für kollaborative Übersetzungsprozesse und den machtpolitischen Aspekt sprachlicher und kultureller Übertragung. Bislang hat er über 50 Stücke französischer und frankophoner Dramatiker sowie Sachbücher aus den Bereichen Soziologie, Philosophie und Performancetheorie ins Deutsche übertragen. Seit 2011 gibt er gemeinsam mit der Regisseurin Leyla-Claire Rabih die Theateranthologie "SCÈNE - neue französische Theaterstücke" im Verlag Theater der Zeit heraus. Als Experte für zeitgenössischen Tanz ist Frank Weigand Mitglied der Jury des Hauptstadtkulturfonds.
Enthält die Stücke "Thiaroye", "Quai de Seine" und "Diagonale der Leere".
Eine dramatische Geschichte aus der Gegenwart, in der ein Verbrechen aus kolonialer Vergangenheit ans Licht kommt, das den Lebensgeschichten der Hauptpersonen eine neue Wendung verleiht. Die in Rumänien aufgewachsene, französische Schriftstellerin Alexandra Badea holt in diesem Buch ein historisches Ereignis, das in der offiziellen Geschichtsschreibung lange verdrängt wurde: das Massaker von Thiaroye, das die Kolonialtruppen an über 300 Senegalschützen verübten, als diese ihren Sold forderten. Bis heute kennt man den genauen Ort der Gräber nicht. »Die Schattenseiten der Geschichte« müsse sie als Neufranzösin nun ebenso mit sich tragen wie die großen, glorreichen Kapitel, erfuhr Alexandra Badea bei ihrer Einbürgerung. Diesen Schattenseiten, die beispielhaft für die europäische Kolonialgeschichte stehen, spürt die Autorin seither nach, daraus entsteht die Theater-Trilogie AUS DEM SCHATTEN. Mit THIAROYE liegt nun der erste Teil auf Deutsch vor.
Erscheinungsdatum | 21.10.2021 |
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Reihe/Serie | Aus dem Schatten | Theaterbibliothek |
Übersetzer | Frank Weigand |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Points de non-retour |
Maße | 115 x 187 mm |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
Schlagworte | Drama • Kolonialismus • Massaker • Senegalschützen • Theaterstück • Thiaroye • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-88661-402-6 / 3886614026 |
ISBN-13 | 978-3-88661-402-8 / 9783886614028 |
Zustand | Neuware |
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