Das KZ-Universum
Jüdischer Verlag
978-3-633-54302-1 (ISBN)
»Normale Menschen wissen nicht, dass alles möglich ist. Selbst wenn die Berichte der Zeugen ihren Verstand zwingen, es anzuerkennen, ihre Knochen glauben es nicht. Die KZler wissen es. Unter den KZlern wohnte der Tod in jeder Stunde ihres Daseins. Er hat ihnen all seine Gesichter gezeigt. Sie haben erfahren, wie er einen Menschen auf jede erdenkliche Weise entkleiden kann. Sie haben die obsessive Präsenz einer allgegenwärtigen Ungewissheit erlebt, die Erniedrigung durch Schläge, die Schwäche des Körpers unter der Peitsche, die Verheerungen des Hungers. Sie haben über Jahre in den phantastischen Kulissen einer Welt gelebt, in der alle Würde vernichtet war. Sie sind von den anderen Menschen durch eine Erfahrung getrennt, die nicht weitergegeben werden kann.«
Und Rosset schließt, dass der Zerfall einer Gesellschaft, die Zerstörung der Werte sich wie ein bedrohlicher Schatten über den ganzen Planeten lege.
David Rousset, 1912 in Roanne geboren, war in den 1930er Jahren französischer Sozialist, bereiste das nationalsozialistische Deutschland. Er wurde 1938 Journalist amerikanischer Zeitschriften. Im Oktober 1943 wurde Rousset wegen seiner politischen Arbeit von den deutschen Besatzern in Paris verhaftet, gefoltert und ins KZ Buchenwald gebracht. Er überlebte den Todesmarsch vom KZ Neuengamme nach Wöbbelin. Das KZ-Universum war sein erstes Buch, 1946 mit dem Prix Renaudot ausgezeichnet. Der Widerstandskämpfer Gérard Rosenthal nannte ihn den »Zeugen unter den Zeugen«. Rousset schrieb später wichtige Bücher über die politische Verfolgung und die Gefangenenlager in China, Spanien, Griechenland, in der Sowjetuion und dem damaligen Jugoslawien und unterstützte in den 1960er Jahren Präsident de Gaulle. David Rousset starb im Dezember 1997 in Paris.
»Die Mischung von konkreten Szenen und der Analyse der KZ-Strukturen macht das KZ Universum zu einem ungewöhnlichen, eindrucksvollen Werk mit Einblicken in eine Welt, die Rousset als 'toter Stern voller Leichen' umschreibt.« Otto Langels taz. die tageszeitung 20210131
»›Unter den KZ-Menschen wohnte der Tod in jeder Stunde ihres Daseins‹, schreibt Rousset. Diese Erfahrungen der ›KZ-Menschen‹ sei anderen Leuten nicht zu vermitteln, meinte er. Doch Rousset hat eine Sprache gefunden, die das Leid in diesem abgeschotteten ›Reich‹, in dem sich der Mensch ›Stück für Stück auflöste‹, wenigstens erahnen lässt.«
Robert Probst, Süddeutsche Zeitung
Erscheinungsdatum | 15.01.2020 |
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Übersetzer | Volker Weichsel, Olga Radetzkaja |
Vorwort | Jeremy Adler |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | L'Univers Concentrationnaire |
Maße | 142 x 218 mm |
Gewicht | 302 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 | |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte | |
Schlagworte | Bestseller • Bestseller bücher • Bestsellerliste • Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis 2020 • buch bestseller • bücher bestseller 2020 • Judentum • Konzentrationslager • L'Univers Concentrationnaire deutsch • Nationalsozialismus • Paul Scheerbart-Preis 2024 • Sachbuch • spiegel bestseller • spiegel bestsellerliste • Spiegel-Bestseller-Liste • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW 2019 |
ISBN-10 | 3-633-54302-3 / 3633543023 |
ISBN-13 | 978-3-633-54302-1 / 9783633543021 |
Zustand | Neuware |
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