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Das Phönix Projekt (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 3. Auflage
128 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7494-7384-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
(CHF 3,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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In einem alten Text finden fünf Jugendliche Hinweise auf ein geheimes Projekt. Daraufhin stellen sie ihre Welt in Frage und stoßen auf ein Geheimnis von ungeahnten Ausmaßen. Bis in ferne Zukunft entfaltet sich eine erschütternde Geschichte über die Wege der Menschheit auf diesem Planeten. Haben wir uns so weit von der Natur entfernt, dass ein Miteinander nicht mehr möglich ist? Und liegt gerade darin die größte Hoffnung?

Andre Pfeifer wurde 1968 in Weimar geboren und wohnt in Thüringen. Sein Lebenslauf gleicht einer Odyssee durch die verschiedensten Berufe. Andre ist gelernter Feinoptiker, arbeitete als Werkzeugmacher, als Elektriker, als Polier im Straßen- und Tiefbau. Er studierte Elektrotechnik und Physik, war tätig im Forst und verdiente sich als Fotograf. Auf zahlreichen monatelangen Reisen von Alaska bis Australien entdeckte er seine Liebe zu Natur und Abenteuer, die auch in seine Romane einfließt. Zauberhafte Landschaften bilden die Kulissen für seine Fantasyromane, die ohne Verherrlichung von Gewalt auskommen und stets überraschende und geistreiche Wendungen haben. Fast vergessene Werte wie Ehre, Treue, Aufrichtigkeit und die Liebe zu Natur und Tieren kennzeichnen seine Romanhelden, die oft Kinder oder Jugendliche sind. Es ist wichtig für unser aller Zukunft, den Blick ganz vieler Menschen auf die Schönheit unseres Planeten zu richten.

Vergangenheit


Eric sortiert die uralten Zettel in seinen Händen. Das Papier ist vergilbt, die Schrift kaum zu erkennen. Dann sieht er seine Freunde an und beginnt die Geschichte vorzulesen, die er ihnen versprochen hatte, eine Geschichte aus der Zeit vor dem Bau der großen Kuppelstädte.

*

Das Phönix Projekt

Wring, wring!

Es klingelte zum dritten Mal.

Er war zu spät. Wie zu Schulzeiten, als sein Freund fast jeden Tag auf ihn warten musste. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte ihm erneut, wie alt er geworden war. Nur noch graues Haar.

Er schmunzelte. Ja, graues Haar. Aber einige aus seiner alten Klasse hatten lichtes Haar. Oder gar keines mehr, wie sein Freund, der vor der Tür wartete. Er griff seine Jacke und sprang mit drei Schritten die Treppe hinunter. Wie damals!

„Ich brauche mich wohl nicht zu entschuldigen …“

„Nein. Vier Kilometer Fußweg. Da können wir viel Zeit herausholen.“

„Wie wäre es mit Jogging?“

„So hatte ich das nicht gemeint.“

„Zu alt?“

Sein Freund lachte. „Nein. Es würde ewig dauern, bis du dich umgezogen hättest. Und verschwitzt aufs Klassentreffen? Es genügt, dass wir auf diesem staubigen Forstweg durch den Wald dorthin laufen.“

„Was du ,Wald‘ nennst. Wir können froh sein, dass sie ein paar Bäume stehen gelassen haben. Seitdem Öl und Gas nur noch in Motoren verbrannt werden dürfen, geht es dem Wald für die Heizungen an den Kragen.“

„Ja, ein Holzhaus wie du es damals gebaut hast, kann sich heute keiner mehr leisten. Holz ist wertvoller als Öl.“

Er seufzte. „Die machen den ganzen Planeten zur Sau. Alles wird der sogenannten Ökonomie untergeordnet.“ Lästernd hob er die Hände. „Wir können uns Wald allein als Erholungsgebiet nicht leisten.“ Dann fuhr er nachdenklich fort. „Erinnerst du dich an den See mit dem Steg und der Hütte, die plötzlich abgerissen wurden.“

„Ja, mitten im Wald. Entweder du kamst mit dem Rad oder zu Fuß. Bist du dort nicht wöchentlich schwimmen gewesen?“

Er lachte. „Ja, während meiner Joggingrunde. Im Winter musste ich ein Loch ins Eis brechen.“ Betrübt blieb er stehen. „Nun gibt es kein Eis mehr. Und keinen Schnee. Verdammt. Ich dachte, wir kriegen das hin mit dem Klimaschutz. Wie beim Ozonloch. Da hat es geklappt. Keine FCKW mehr in die Luft und es wurde besser.“

Auch sein Freund verharrte. „Kohlendioxid ist eben etwas anderes. Das lässt sich nicht einfach wegregeln. Da hängt zu viel Bequemlichkeit dran. Keiner will vier Kilometer zu Fuß gehen. Komm weiter!“

„Als Obama amerikanischer Präsident wurde und zu einer der letzten Klimakonferenzen nach Kopenhagen fuhr, erinnerst du dich, vor über 20 Jahren, da dachte ich, jetzt kommen ein paar konkrete Richtlinien. So etwas wie: ,Ab 2020 darf kein Öl mehr verbrannt werden.‘ Aber nichts geschah. Diese Idioten freuten sich noch, als das Grönlandeis schmolz und die Arktis jeden Sommer eisfrei wurde, sodass sie dort an das Öl herankamen.“

„Das verlangsamte aber die Abholzung der kanadischen Wälder. Ölsandgeschäfte wurden unrentabel.“

„Du siehst in allem etwas Positives, hm? Selbst in der größten Not?“

„Und du? Hast du alle Hoffnung verloren? Warum arbeitest du nicht mehr im Naturschutz?“

„Weil er auch ohne mich prima funktioniert. Wo keine Wälder oder Bodenschätze sind, werden Nationalparks eingerichtet, in Wüsten und Steppen. Als Ausgleich für die Parks, deren Ressourcen geplündert werden. Und mit dem Klimawandel hat die Menschheit selbst die unberührten Regionen dieser Erde erreicht. Entweder kein Regen oder Überschwemmungen, entweder Kälte oder Hitze und Brände. Und jede Menge Orkane. Die Menschheit ist einfach zu blöd. Der letzte Dreck! Die …“

„Das kannst du so nicht sagen!“ Sein Freund klang wütend und stoppte.

Er wurde laut. „Doch. Kann ich! Weil es die Wahrheit ist! Und ich meine ,die Menschheit‘, nicht einzelne Menschen.“ Seine Stimme wurde wieder leiser. „Es ist die bescheuerte Gesellschaft, die so groß und komplex geworden ist, dass einzelne Menschen, ihr Wissen und Können und ihr guter Wille absolut nichts zählen! Wir können nichts verändern. Niemand kann das. Weil das System ein Selbstläufer ist. Ohne Kontrolle durch uns Menschen. Einige nutzen es besser als die anderen und verdienen Millionen damit. Aber sie kontrollieren es nicht. Obwohl jeder ein Baustein dieses Systems ist, ist er unbedeutend, weil er nur ein Zehnmilliardstel des großen Ganzen ist. Verstehst du? Um ein Prozent der Menschheit zu erreichen, müsste ich einhundert Millionen Bücher verkaufen. Unmöglich.“ Er sah seinem Freund in die Augen. „Ab und zu wurde ich gefragt, welches Buch, das ich einmal gelesen habe, mein Leben beeinflusst hätte. Meine Antwort war beschämend für einen Schriftsteller. Es war kein Buch. Es war ein Film. Kurz nach Kopenhagen kam „Avatar“ in die Kinos. In der veralteten 3D-Technik. Du wirst ihn nicht gesehen haben.“

„Nein.“ Sein Freund drängte zum Weitergehen.

„Hollywood. Tolle Effekte, einfache Story. Aber so schöne Bilder …“ Seine Augen begannen zu leuchten. „… von einem wunderbaren Planeten namens Pandora, den die Menschen fast vernichtet hätten, wegen der Bodenschätze, die es dort gab. Einige der Menschen haben den Bewohnern geholfen, die Menschheit von Pandora zu vertreiben. Sie hatten erkannt, wie verabscheuungswürdig ihre eigene Gesellschaft geworden war. Das ewige Streben nach Profit. Alles wird dem Gewinn untergeordnet. Für das, was sie unserer Erde antut, hasse ich die Menschheit. Aber ich finde niemanden außerhalb der kranken Gesellschaft mit dem ich mich verbünden und gegen sie kämpfen könnte.“

„Frag mal die Tiere.“ Sein Freund grinste. „Nein, im Ernst, wie sollte der Kampf aussehen? Willst du alle Menschen umbringen?“

„Wenn das so einfach wäre …“ Er versank in Gedanken und versuchte sich vorzustellen, wie sich die Erde erholen und das natürliche Leben augenblicklich entfalten würde.

„Könntest du es, wenn du die Macht hättest?“ Sein Freund klang ernst.

„Es gibt auch Gutes. Unser Lachen, unsere Lieder, Theater, Kunst, Geschichten, die wir uns ausdenken, die vielen Spiele, Sport, unsere Art und Weise, den Rest Natur zu genießen, der noch da ist.“ Er hielt kurz inne. „Die Menschen auszulöschen ist keine Lösung, eher einsperren. Bis wir von unserer unkontrollierten Vermehrung geheilt wären und, ohne weiteren Schaden anzurichten, das Tal der Dummheit durchschritten hätten. Vorher dürfen wir diesen Planeten nicht verlassen! Vielleicht sind wir die Einzigen im Universum, wahrscheinlich aber nicht. Würden wir jetzt den Sprung ins All schaffen, wären die anderen Welten in Gefahr dasselbe Schicksal wie unsere Erde zu erleiden. Keine Raumfahrt, das wäre ein Ziel!“

„Das wurde bereits erreicht, genügt aber nicht.“

„Gar nichts wurde erreicht. Wir haben unzählige Sonden ins All geschossen. Wir waren auf dem Mond und wir könnten …“

Sein Freund unterbrach ihn. „Ja, wir könnten. Aber wir tun es nicht! Vor über sechzig Jahren sind die Amerikaner zum Mond geflogen. Dann strich Präsident Nixon die finanziellen Mittel. Ganz plötzlich. Denkst du, das war Zufall?

Sieh dir unsere Autos an. Wir verbrennen Ölprodukte in einem Motor, der im 19. Jahrhundert erfunden wurde. Denn statt unsere Mobilität auszubauen, entwickelten wir die Kommunikationstechnik in Riesenschritten. Wir leben in virtuellen Welten, treffen uns im Internet, haben digitales Fernsehen, Smartphones und so weiter und wir versinken geradezu in Bequemlichkeit. Ich denke, es gab schon immer Menschen, die hinausblickten über den ,Tellerrand‘ ihrer Welt, auch unter den Reichen und Mächtigen. Und genau diese Menschen versuchen bereits zu bremsen und zu lenken, seit es absehbar ist, dass die Menschheit die Erde auf einen Abgrund zusteuert.“

„Und die haben das Internet erfunden, und Smartphones und 4D-Heimkino?“

„Erfunden nicht, aber sie könnten das alles nutzen, um unsere Entwicklung in eine bestimmte Richtung zu lenken, um die Menschheit in Fernseh-, Internet- und Smartphonewelten zu locken und zu kontrollieren.“ Sein Freund schaute sich um. „Wie vielen Menschen sind wir bis jetzt begegnet?“

Er stutzte. „Niemandem. Aber es wird bald dunkel.“

„Es ist warm. Es regnet nicht. Sollte nicht irgendeiner der Zwanzigtausend, die um diesen Wald herum leben, den Abend unterm Sternenzelt...

Erscheint lt. Verlag 19.6.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Australien • Natur • Ökothriller • Science Fiction • Thriller • Überbevölkerung • Überleben • Umwelt • Zukunft
ISBN-10 3-7494-7384-6 / 3749473846
ISBN-13 978-3-7494-7384-7 / 9783749473847
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