Phantom Afrika
Matthes & Seitz Berlin (Verlag)
978-3-95757-778-8 (ISBN)
Michel Leiris wurde 1901 in Paris geboren. Er identifizierte sich in den 1920er Jahren mit der kulturellen und politischen Revolte der Surrealisten, zuerst in der Gruppe um André Breton, dann an der Seite von Georges Bataille. Nach seinem Studium der Ethnologie (1933–1938) arbeitete er bis 1971 im Musée de l’Homme. Reisen führten ihn auf die Antillen, nach China und nach Kuba. Als Autobiograph und Ethnograph, Dichter und Essayist begeisterte er sich für subversive Wortspiele, den Jazz, die Malerei, den Stierkampf wie für die Oper und war zudem ein früher Kritiker von Kolonialismus und Rassismus. 1950 erschien »Ethnographie und Kolonialismus«, die erste kritische Analyse der kolonialen Verstrickung des Faches. Nach Phantom Afrika (1934) spaltete er sein Werk, verfasste die ethnographischen (vor allem afrikanistischen) Arbeiten u.a. über die Geheimsprache der Dogon oder den äthiopischen zar-Besessenheitskult in seinem Büro im Souterrain des Musée de l’Homme und die autobiographischen und literarischen Schriften im Schlafzimmer seiner Wohnung. Beide Seiten seines Werks waren dennoch immer aufeinander bezogen. Bei Matthes & Seitz erschienen zwischen 1982 und 1999 die Übersetzungen der vier Bände von Die Spielregel (Streichungen, Krempel, Fibrillen und Wehlaut, dt. von Hans Therre), außerdem der surrealistische Roman Aurora (1979) und Der Spiegel der Tauromachie (1982). Michel Leiris starb 1990 in Paris, seine zentrale literarische Maxime lautete: »Keine schöne Lüge produzieren, sondern eine Wahrheit, die ebenso schön wäre wie die schönste Lüge.«
Rolf Wintermeyer, 1948 geboren, lebt in Paris, Professor für Germanistik und Übersetzer u. a. von Michel Leiris’ Ethnologischen Schriften.
Irene Albers ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin. 2018 erschien Der diskrete Charme der Anthropologie – Michel Leiris’ ethnologische Poetik bei Konstanz University Press.
Tim Trzaskalik, 1970 in Bonn geboren, ist Autor und Übersetzer. Er lebt und arbeitet im Finistère und im hessischen Hinterland.
Hans-Jürgen Heinrichs, 1945 in Wetzlar geboren, ist freier Schriftsteller und Ethnologe mit ausgedehnten Reisen in Afrika, im Vorderen Orient und Pazifik, lebte lange Zeit in Spanien, Amsterdam, Rom und Paris, und wohnt seit 2008 in Berlin. Er ist Autor eines breiten kulturtheoretischen Werks und hat zahlreiche Prosa- und Essaybände publiziert sowie Biografien (u.a. über Leiris, Bataille, Lévi- Strauss, Frobenius, Morgenthaler) und Gesprächsbände, u.a. mit Peter Sloterdijk, Georges-Arthur Goldschmidt, Gerhard Roth, und 2006 im Antje Kunstmann Verlag Schreiben ist das bessere Leben. Er ist auch Herausgeber vieler Werk-Editionen.
Erscheinungsdatum | 21.05.2021 |
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Mitarbeit |
Anmerkungen: Irene Albers |
Nachwort | Hans Jürgen Heinrichs |
Übersetzer | Rolf Wintermeyer, Tim Trzaskalik |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | L'Afrique fantôme |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Afrika • Ethnologie • Kolonialismus • Primitive Kunst • Reisen |
ISBN-10 | 3-95757-778-0 / 3957577780 |
ISBN-13 | 978-3-95757-778-8 / 9783957577788 |
Zustand | Neuware |
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