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Rocker Bastard - Dead Riders 4 -  Bärbel Muschiol

Rocker Bastard - Dead Riders 4 (eBook)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
140 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-95573-581-4 (ISBN)
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Müde und erschöpft von dem harten Kampf mit den Mädchenhändlern und der langen Fahrt sind die Riders endlich wieder zuhause, zurück im Clubhaus. Doch nur kurz währt die Phase der Erholung, der Alltag geht weiter und die Planungen für die nächsten Wochen laufen an. Da taucht unerwartet King auf, der Präsident der Black Devils. In seiner Begleitung ist ein undurchsichtiger Member, der sofort Razzors Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ist er ein Bulle, ein verdeckter Ermittler? Misstrauisch überwacht er ihn und spürt, dass zwischen Nicki und diesem Mann eine Verbindung besteht, sie scheinen sich zu kennen. Es kommt zum Kampf, hart und tödlich schlägt das Schicksal zu. Animalisch und wild, unbändig und gnadenlos, jedoch auch so zärtlich und voller Sehnsucht ist die Liebe zwischen Razzor und Nicki. Aber ist ihnen ein gemeinsames Glück vergönnt, ein bisschen Frieden und Normalität in dieser rauen Welt?



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.


 

 

1. Kapitel


 

Nicki

 

Die Fahrt hat lange gedauert, und Razzors Androhung hat sich bewahrheitet. Mein Arsch hat die komplette Fahrt über höllisch gebrannt.

Dieser Rocker und seine spankende Handfläche werden eines Tages mein Untergang sein.

In Schrittgeschwindigkeit rollen wir auf das Gelände der Dead Riders.

Hier hat sich nichts verändert, alles ist ganz genau so wie bei unserer Abreise vor zwei Tagen. Die Ölfässer stehen leer und mit Ruß überzogen auf dem Hof, aus der Werkstatt ertönen die Geräusche der Mechaniker, während Noras Kiddies auf der Wiese Fußball spielen. Der Frieden, den dieses Clubhaus ausstrahlt, beruhigt meine noch immer angespannten Nerven.

Hin und wieder ist das Leben schon ziemlich skurril.

Dass wir alle noch am Leben sind, ist in meinen Augen pures Glück. Bis auf Catchers Schusswunde ist keinem von uns etwas passiert.

Die Dead Riders haben in den letzten 48 Stunden eine ganze Menge Blut vergossen. Sie haben nicht nur mitten auf der Interstate auf einen Polizisten geschossen - oh nein – sie haben auch in Kanada gut zwei Dutzend Tote zurückgelassen. Vom einfachen Straßenkriminellen bis zum Senator – es wurde niemand verschont.

In der Vergangenheit habe ich immer wieder von solchen Vorfällen in den Nachrichten gehört oder darüber in Zeitungen gelesen. Es ist jedoch etwas völlig anderes, dieses Blutbad selbst zu erleben. In meiner Erinnerung höre ich noch immer das laute Knallen der Schüsse, ich rieche den metallischen Geruch des frischen Blutes und höre das laute Röcheln der Sterbenden.

Razzor parkt sein Motorrad direkt neben dem von Ace, wie üblich mit dem Hinterrad Richtung Wand. Loco, der Catchers Bike übernommen hat, stellt sich seitlich neben uns. Kaum dass die Motoren verstummt sind, kommen auch schon Amy, Nora und Susan auf uns zu. Als Susan bemerkt, dass der Prospect Catchers Motorrad gefahren hat, wird sie weiß wie eine Wand.

Da außer mir niemand zu bemerken scheint, dass sie vor Sorge kurz vorm Umkippen ist, gehe ich auf sie zu und ziehe sie in meine Arme.

Schhhh, beruhige dich, Susan, deinem Mann geht es gut. Er wurde angeschossen und konnte deswegen nicht selber fahren. Er müsste jede Minute ankommen.“

Ich höre, wie sie erleichtert ausatmet. Ein heftiger Schauer lässt sie erbeben.

„Danke Nicki. Ich bin schon vom Schlimmsten ausgegangen.“

„Das kann ich verstehen, jede von uns hätte an deiner Stelle so reagiert.“

Ich löse meine Arme von ihr, sofort ist Razzor wieder an meiner Seite.

„Habt ihr Abigail gefunden?“

Razzor legt mir seinen Arm um die Schultern, ehe er Susans Frage beantwortet.

„Ja, unser Plan ist zu 100 % aufgegangen.“

Ein unüberhörbarer Stolz schwingt in seiner Stimme mit.

„Das ist toll.“

Ihre Augen huschen zum Tor, sie wartet ganz offensichtlich auf Catchers Ankunft.

Ace verschwendet keine Zeit, eilt auf seine Old Lady zu und zieht sie stürmisch in seine Arme.

Der Kuss, mit dem er sie begrüßt, lässt mir die Hitze in die Wangen steigen. Verlegen wende ich meinen Blick ab und lasse den beiden so etwas Privatsphäre.

Slide packt sich Ellen, küsst sie sanft und zärtlich und legt seine große Hand mit weit gespreizten Fingern besitzergreifend auf ihren leicht gerundeten Bauch.

„Hey Süße, na, wie geht es euch beiden?“

„Jetzt wo ihr zurück seid, geht es uns wieder gut.“

Heilige Scheiße....

Diese Rocker können so unglaublich zärtlich und leidenschaftlich sein, dass ich niemals glauben würde, dass jeder von ihnen ein gnadenloser Killer ist, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.

Jeder dieser Männer hat zwei Gesichter ...

Der Zusammenhalt des MCs ist unglaublich, so etwas habe ich in meinen ganzen Leben noch nie erlebt.

Mit gut zehn Minuten Verspätung passiert auch endlich der Van das breite Tor.

Spider, der den Wagen gefahren hat, springt aus dem Auto und öffnet die Schiebetüre. Catcher steigt als Erster aus, als Nächste sehe ich Leila und Summer, dann erscheint Abigail in der Türe. Sie sieht sich unsicher um. Als sie die vielen Rocker entdeckt, die sich um uns herum versammelt haben, um uns daheim willkommen zu heißen, breitet sich ein panischer Ausdruck auf ihrem Gesicht aus. Erst als Spider sich vorbeugt und ihr etwas ins Ohr flüstert, scheint sie sich wieder etwas zu entspannen.

Catcher beobachtet die beiden, seine Mimik gibt nichts von seinen Gefühlen preis. Kopfschüttelnd und leise vor sich hin fluchend, wendet er sich vom Van ab und macht sich auf den Weg, um Susan zu begrüßen. Die fällt ihm mit Tränen in den Augen um den Hals und versteckt ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. Catchers rechte Schulter ist unter einem dicken weißen Verband verborgen. Obwohl er Glück im Unglück hatte und es ein glatter Durchschuss war, wird es wohl einige Zeit dauern, bis er wieder komplett genesen ist.

Abigail versteckt sich regelrecht hinter Spider. Catchers Cousine sieht neben diesem mörderisch aussehenden Rocker wie ein kleines Mädchen aus.

Sie ist kleiner als ich, ich schätze sie auf 1,60 Meter. Mit ihren schmalen Schultern und dem unschuldigen Gesicht ist sie das absolute Gegenteil von Spider. Und dennoch scheinen sich die beiden gefunden zu haben. Seit wir Abigail gerettet haben, beobachte ich die beiden und auch wenn Catcher nicht gerade begeistert davon ist, dass sich seine kleine Cousine zu diesem Nomad hingezogen fühlt, finde ich es irgendwie schön.

Ich meine, jetzt mal ehrlich, was kann Abigail Besseres passieren?

Falls Spider es ernst mit ihr meint, und das sollte er, wenn er nicht von Catcher gekillt werden will, ist Abigail in den besten Händen. Spider wird nie zulassen, dass ihr etwas passiert. Er ist ganz genau wie Razzor ein sehr besitzergreifender und dominanter Mann. Ich bin mir sicher, dass er zu 100 % in der Lage ist, dieses Mädchen zu beschützen. Mit ihm an ihrer Seite wird ihr so eine Scheiße wie mit den Mexikanern ganz bestimmt nicht noch mal passieren.

Ellen und Nora kommen auf mich zu, beide ziehen mich in eine kurze, jedoch herzliche Umarmung.

„Oh Gott, wir haben uns solche Sorgen um euch gemacht.“

Als Amy die Verletzungen in meinem Gesicht entdeckt, sieht sie Razzor vorwurfsvoll an.

„Warum zum Teufel hast du nicht richtig auf sie aufgepasst?“

Razzor sieht Amy verdutzt an und ohne dass ich es verhindern kann, fange ich an zu lachen. Ich hätte es am Anfang wirklich nicht für möglich gehalten, aber jetzt wo es mir gelungen ist, meine Eifersucht in den Griff zu bekommen, mag ich Amy echt gerne.

Es ist offensichtlich, wie sehr sie Ace liebt. Ich muss also nicht befürchten, dass sie mir Razzor wegnehmen möchte.

„Halt die Klappe, Weib, du hast ja keine Ahnung.“

Amy gibt ein aufgebrachtes Schauben von sich, streckt ihm die Zunge raus und macht sich auf den Weg, um Abigail zu begrüßen. Als First Lady des Clubs ist es ihre Aufgabe, an der Seite ihres Mannes die Nomads und das Mädchen im Club willkommen zu heißen.

Erschöpft lehne ich mich an Razzors Schulter, schlinge ihm meine Arme um die Taille und sauge seine Kraft in mich auf.

Die Ereignisse der letzten Tage fordern so allmählich ihren Tribut. Jeder Muskel meines Körpers ist angespannt, meine Schultern schmerzen und ich bin so unfassbar müde.

Am liebsten würde ich mir jetzt meinen Mann schnappen, ihn in den ersten Stock zerren und mich mit ihm schlafen legen. Doch so leicht wird das nicht möglich sein.

Ace führt Amy an seiner Seite zurück ins Clubhaus, ein paar Meter vor der Türe bleibt er stehen und dreht sich noch mal zu uns um.

„Ihr habt dreißig Minuten, Männer. Dann will ich jeden von euch Säcken in meinem Büro sehen.“

... wusste ich es doch, so viel zu meinem Plan, in Razzors Armen einzuschlafen ...

„Komm Baby, ich bring dich rauf. Du bist völlig erschöpft und brauchst eine Pause.“

Am liebsten würde ich ihm widersprechen, doch ich schließe meinen Mund wieder und lasse mich von ihm in sein Apartment bringen.

Es fühlt sich merkwürdig an, wieder hier zu sein. Razzor spürt meine Unsicherheit und zieht mich in eine beschützende Umarmung.

„Wir haben es geschafft Baby, es ist alles gut.“

Ich spüre, wie mir Tränen in die Augen steigen, ich schaffe es nicht, sie wegzublinzeln.

Schniefend genieße ich seine Nähe, lasse mich von ihm halten und entspanne mich das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit.

Seit wir uns begegnet sind, gleicht meinem Leben einer außer Kontrolle geratenen Achterbahnfahrt. Ich sehne mich nach etwas Ruhe, und ja, sogar ein bisschen Langweile wäre super.

Seit unserer ersten Begegnung habe ich so viele Menschen sterben sehen, dass es fast schon unheimlich ist.

Natürlich hatte Mike seinen Tod verdient, und auch die perversen Arschlöcher in Kanada mussten ausgeschaltet werden. Wenn...

Erscheint lt. Verlag 18.2.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-95573-581-8 / 3955735818
ISBN-13 978-3-95573-581-4 / 9783955735814
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