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Exodus 2727 - Die letzte Arche (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
448 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491055-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Exodus 2727 - Die letzte Arche -  Thariot
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Ein Schiff. Eine Hoffnung. Ein Feind, den niemand sieht. Der neue Space-Thriller von Science-Fiction-Bestseller-Autor Thariot - packend und visionär. Die USS London ist ein interstellares Siedlungsschiff auf dem Weg zu einer neuen Welt. Die Reisezeit beträgt 109 Jahre, das Ziel liegt 50 Lichtjahre entfernt. Die Fracht: drei Millionen befruchtete menschliche Embryos und sieben Millionen Tiere. Die Besatzung besteht aus 490 Personen, die sich im Kälteschlaf abwechseln. Alles läuft nach Plan. Bis der Ärztin Jazmin Harper auffällt, dass immer mehr Besatzungsmitglieder psychische Probleme bekommen. Gleichzeitig stößt der Ingenieur Denis Jagberg auf Anzeichen, dass das Schiff deutlich älter ist als gedacht. Beiden ist schnell klar, dass irgendetwas nicht stimmt, doch bevor sie der Sache auf den Grund gehen können, kommt es zur Katastrophe... Für Leser von Andreas Brandhorst, Brandon Q. Morris, Alastair Reynolds, Philip P. Peterson und Fans von Filmen wie »Passengers«, »Interstellar« und »Gravity«.

Thariot hat eine Schwäche für spannende Geschichten. Bereits als Fünfzehnjähriger begann er mit dem Schreiben, vor allem Kurzgeschichten, bis er dann in 2009 die Arbeit an seinem ersten Buch in Angriff nahm. Mittlerweile hat er über dreißig Science-Fiction-Romane veröffentlicht. Er lebt mit seiner Familie und seinem Dackel auf Malta. 

Thariot hat eine Schwäche für spannende Geschichten. Bereits als Fünfzehnjähriger begann er mit dem Schreiben, vor allem Kurzgeschichten, bis er dann in 2009 die Arbeit an seinem ersten Buch in Angriff nahm. Mittlerweile hat er über dreißig Science-Fiction-Romane veröffentlicht. Er lebt mit seiner Familie und seinem Dackel auf Malta. 

Thariots Endzeit-Thriller […] greift ein beliebtes Science-Fiction-Thema auf – die Suche nach einer neuen Welt – und variiert dies auf spannende Art und Weise.

stilistisch überzeugend, originell und durchweg spannend

I. Sturmgeflüster


Jazmin wollte schreien, konnte es aber nicht. Dazu hätte sie atmen müssen. Atmen, eine ganz einfache Sache, die allerdings ohne Sauerstoff zu einer unlösbaren Herausforderung wurde. Als ob ihr jemand die Luft aus den Lungen saugte. Sie spürte die Kälte, die ihr wie eine Faust ins Gesicht schlug. Keine Zeit für einen letzten Gedanken. Ohne dass sie sich dagegen wehren konnte, riss sie der Sog von den Beinen. Das Licht fiel aus. Alles drehte sich.

Die Notbeleuchtung auf der Brücke färbte Wände und Armaturen blutrot, ein Trümmerteil zerfetzte den Körper des Ersten Offiziers und schleuderte dessen sterbliche Überreste als gefrorene Partikel ins All. Das war nicht der richtige Moment, um zu sterben. Jazmin packte zu. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Finger umklammerten, aber ihr musste es auch nur gelingen, sich eine Sekunde festzuhalten. Nur eine Sekunde, länger würde es nicht dauern.

Es zischte und roch nach heißem Kunststoff. Der Sog endete abrupt. Luft wurde unter hohem Druck in die Brücke gepumpt. Jazmin fiel auf den Boden. Ihre Finger schmerzten, aber sie lebte. Der erste Atemzug brannte in der Brust, die Sauerstoffsättigung war noch zu gering. Also unterdrückte sie das Bedürfnis zu atmen. Nur einen Moment. Sie stand auf. Auf einem Display konnte sie den Sauerstoffgehalt in der Atemluft nach oben schnellen sehen. Noch zwei Sekunden. Auf die Stille folgte tosendes Geschrei. Geschrei, das zuvor ohne Luft nicht zu hören gewesen war.

Jazmin atmete behutsam ein und wieder aus und konzentrierte sich darauf, ihren rasenden Puls zu beruhigen. Sie stand wieder auf den Beinen. Ihre Knie zitterten. Was war passiert? Sie lebte noch, andere nicht. Sie sah sich um. Die Brücke der USS London sah aus, als ob jemand eine Granate gezündet hätte. Nein, der Vergleich hinkte, die Granate hätte weniger Schaden angerichtet.

»General!«, hörte Jazmin jemanden erschrocken rufen. Der Schreck war verständlich. Sie sah sie ebenfalls, die abgerissene Hand. Die Finger klammerten sich an eine seitliche Griffleiste seines Sitzplatzes. Der goldene Siegelring der Akademie ließ keinen Zweifel daran, wer dort gesessen hatte. General George Tiberius Mellenbeck, der Kommandant der USS London. Vom Rest des Körpers fehlte jede Spur.

»RUHE!«, schrie Jazmin. »JEDER HÄLT JETZT FÜR EINEN MOMENT SEINE KLAPPE

Stille.

Das war einfache Mathematik: Wenn man die Nummer eins und die Nummer zwei durchstrich, stand die Nummer drei an der Spitze der Befehlskette. Nummer drei. Das war sie. Jazmin war der Zweite Offizier an Bord: Colonel Dr. Jazmin Harper, nebenbei war sie auch die leitende Ärztin auf dieser Mission.

»Ma’am?«, fragte Captain Chang, die bereits zuvor mit tränenerfüllter Stimme nach dem General gerufen hatte. Sie heulte immer noch. Chang war als Datenanalystin für das binäre Wohlergehen von Mutter, der zentralen Bord-KI, zuständig.

Jazmin zeigte mit dem Finger auf sie. In Gedanken zählte sie bis vier. Sie waren zu fünft. Fünf Personen hatten auf der Brücke überlebt. Der Zwischenfall hatte drei Menschenleben gefordert. Den General, den Ersten und den Bordingenieur. Denis Jagberg, ein Idiot, der das Schiff allerdings besser als jeder andere gekannt hatte. Sein Oberkörper steckte im frisch verschweißten Boden, während seine Beine nach oben zeigten. Das automatische Sicherungssystem, das den Hüllenbruch repariert hatte, hatte Jagberg zerschnitten. Deswegen roch es nicht nur nach verbranntem Fleisch, sondern auch nach heißem Epoxidharz, mit dem das Sicherungssystem das Leck abgedichtet hatte. Einen Moment später, und Jagberg wäre als lebloser Eisblock im All gelandet.

»Schadensmeldung! Sofort! Lebenserhaltung, Frachtraum, Antrieb, Datenbank!« Jazmin gab die Prioritäten vor und ging selbst an eine der Konsolen. Sie musste umgehend mit Mutter sprechen. Aber es tat sich nichts, die KI stellte sich tot. Von über zwanzig Displays auf der Brücke arbeiteten noch drei. Nein, zwei. Das System, das eben noch den Sauerstoffgehalt in der Luft angezeigt hatte, meldete sich ebenfalls ab. Hier war nichts mehr zu retten.

»Colonel!«, rief Captain Chang. »Wir sind offline …« In dem Moment erschütterte eine weitere Explosion das Schiff. Weiter entfernt als zuvor. »Das sind Meteoriten!«

»Wir gehen sofort auf die zweite Brücke!« Jazmin zeigte auf die Tür. »SOFORT!« Das war ein Spiel gegen die Zeit. Sie mussten umgehend wieder die Kontrolle über das Schiff übernehmen. Wieso hatte Mutter die Bedrohung nicht kommen sehen? Die KI sah doch ansonsten alles, was auf dem Schiff passierte. »Können wir hier raus? Haben wir genug Druck im Korridor?«

»Ja, Ma’am!«, rief Captain Aayana, der Kommunikationsoffizier, der gerade die Verriegelung der automatischen Tür freilegte. »Sauerstoff, Gravitation, Temperatur … alles im grünen Bereich.« Er blutete an der Stirn. Daran sterben würde er nicht. Jeder von ihnen hatte ein paar Schrammen abbekommen.

»Öffnen!« Jazmin half, die Tür aufzustemmen. Die linke Seite blockierte, rechts kamen sie allerdings durch. Der gesamte Korridor war verzogen. Zahlreiche weiße Verkleidungselemente lagen auf dem Boden. Das Licht flackerte. Der Einschlag des Meteoriten auf der Brücke hatte verheerende Schäden angerichtet.

Sie rannten. Zwanzig Meter weiter und eine Treppe tiefer betraten sie die Stand-by-Brücke. Die Tür öffnete sich automatisch. Mutter hatte die Systeme bereits gestartet.

»Colonel Harper, es freut mich, Sie wohlauf zu sehen …« Die körperlose Stimme der KI erfüllte den Raum. Mütterlich klang sie nicht. Aber jeder andere Name wäre ähnlich unpassend gewesen.

»Mutter, General Mellenbeck und der Erste Offizier sind tot! Ich habe jetzt das Kommando! Schadensmeldung! Ich brauche sofort einen Überblick!« Jazmin loggte sich umgehend an einer holographischen Konsole ein. Die vier Kommandooffiziere taten es ihr gleich. Der erste Schritt war geschafft, sie waren wieder im Rennen.

»Colonel Harper, ich bestätige die Übertragung der Kommandogewalt. Notfallmodus: Initiiere vereinfachte Übertragung der Root-Codecs zu Ihrer persönlichen Verfügung.«

»Mutter, wir haben gerade andere Probleme!« Jazmin presste die Lippen zusammen und versuchte, weitere Meteoriten zu orten. Die Brocken traten meist im Rudel auf.

»Das Schiff wurde von vier Meteoriten getroffen. Die Schäden sind moderat, ich konnte alle Öffnungen verschließen, allerdings ist es mir nicht möglich, weitere Kollisionen zu verhindern. Meine Sensoren zeigen sie nicht an. Ich überlade die Frontaldeflektoren um 3000 Prozent. Dieses Manöver ist nur temporär funktional, da die Systeme in zwölf Minuten überhitzen werden.«

»Ma’am!«, rief Captain Aayana, der wie Jazmin selbst dunkelhäutig war. »Sensorfehler bestätigt. Die zentralen Systeme sind online, zeigen aber nichts an.«

»Was ist mit unserer Fracht?«, rief sie.

»Alle Container sind online, haben Energie und sind unbeschädigt!«, antwortete Aayana.

»Lebenserhaltung funktional. Sieben Prozent des Schiffs sind im Moment für Menschen nicht zu betreten«, rief jemand anderes. »Der Status ist nicht kritisch!«

»Wir machen weiterhin 0,44 c, acht Triebwerke sind online. Ebenso Antimaterie-Array 1-32 … die Beschädigungen beschränken sich auf den vorderen Bereich des Schiffs!«, antwortete Captain Chang, die alle Daten konsolidierte. »Unser Netzwerk ist ebenfalls online … Mutter geht es gut.«

»Das stimmt … noch.« Mutters Humor war gerade unverdaulich. »Mein Sensorproblem ist kritisch. Wenn die überladenen Frontaldeflektoren ausfallen, werden wir das Schiff verlieren.«

»Ich will mit Rufus sprechen!« Jazmin hätte vor Wut explodieren können. Was hatte dieser Idiot bloß getan? Sensoren kamen schließlich nicht von allein auf die Idee, falsche Signale weiterzuleiten. Das musste er gewesen sein: Major Rufus Simmerkirk, der leitende Datenanalyst, mit dem General Mellenbeck vor dem Einschlag des Meteoriten gesprochen hatte. Dieser verdammte Meuterer! Er und sieben weitere Aufrührer wollten den General zwingen, ihnen das Kommando zu übergeben. Dieser Spinner glaubte, das Schiff besser führen zu können. Wenn Menschen über lange Zeit auf engem Raum zusammenlebten, waren solche Reaktionen nicht zu vermeiden.

»Wer spricht denn da?« Das war Rufus, der über Lautsprecher zu hören war. Jazmin hatte ihn eigentlich nie für das Riesenarschloch gehalten, das er offenkundig war. Erst vor drei Tagen hatten sie zusammengesessen und Witze über die Mission der USS London gemacht. Dabei hatte er noch versucht, sie anzugraben. Das Schiff war bereits sieben Jahre unterwegs, hatte allerdings noch einhundertzwei Jahre vor der Brust. Ihr Ziel war das neunundvierzig Lichtjahre entfernte Alderamin-System. Dort thronte der Stern Alpha Cephei über sieben Planeten. Einer davon glich der Erde wie ein Zwilling.

»Colonel Harper.«

»Oh, unsere hübsche Ärztin! Dr. Unnahbar!« Rufus verstand es, diese Worte mit maximaler Verachtung auszusprechen. »Wie immer eine Freude, mit dir zu plaudern. Aber dafür fehlt mir gerade die Zeit. Gib mir den General!«

»Er ist tot.«

»Du verarschst mich …«

»Nein.« Jazmin schluckte. »Die Brücke wurde von...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2019
Reihe/Serie Exodus
Exodus
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Generationenraumschiff • Hard SF • Harte Science Fiction • Künstliche Intelligenz • Raumschiff • Science Fiction • science fiction bestseller • science fiction thriller • Sci Fi • SF Buch • Space Thriller • Weltraum • Zukunftsroman
ISBN-10 3-10-491055-3 / 3104910553
ISBN-13 978-3-10-491055-0 / 9783104910550
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