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Raumschiff Rubikon 35 Das Zentrale Element -  Manfred Weinland

Raumschiff Rubikon 35 Das Zentrale Element (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2461-9 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

1.


RUBIKON


»Was war das?«

Jarvis blickte Darnok fragend an. »Was war was?«

Sie befanden sich noch immer in ihrem absurden Versteck, das Yael ihnen überlassen hatte, nachdem er von John Cloud zur Aufgabe bewegt worden war – wobei für die beiden ungleichen Schicksalsgefährten im Avatar immer noch unklar war, ob Yaels Einlenken eine gute Entscheidung gewesen war. Oder die schlechteste, die er hatte treffen können.

Die Auruunen, in deren Gewalt die komplette Mannschaft der RUBIKON – mit Ausnahme von aktuell nur noch ihnen beiden ( nein , korrigierte sich Jarvis und wusste genau, wen er noch mit einbeziehen musste, uns dreien ) – geraten war, hatten damit gedroht, die Crew umzubringen, wenn es dem Commander nicht gelänge, Yael zur Aufgabe zu bewegen. Yael, daran hatte der Auruune Raiconn John Cloud gegenüber keinen Zweifel gelassen, war die Person, die die Tyrannen wollten .

Ausgerechnet Yael.

Warum genau er für sie so wertvoll sein sollte, war nicht nur Jarvis nach wie vor unklar.

Darnok hatte angefangen zu zittern. Falsch, befand Jarvis, zittern sah anders aus. Das hier ähnelte mehr einem epileptischen Anfall.

Sofort war er bei dem Keelon, um ihm zu helfen. »Darnok! Alter Junge! Willst du schlappmachen? Hey, kommt gar nicht in die Tüte!«

Darnok schien geistig weggetreten zu sein, von einem Moment auf den anderen. Die Dutzende über seinen herzmuskelförmigen Körper verteilten Augen starrten glasig ins Nirgendwo.

»Das hat mir gerade noch gefehlt…«

In seiner Hilfslosigkeit wandte sich Jarvis an Sesha, die sich in seinen Nanomodulen eingenistet hatte – was bislang nur Darnok und er, Jarvis, wussten; selbst den Commander hatten sie darüber im Unklaren gelassen, damit er nicht ungewollt zum Verräter werden konnte, wenn er zu den Auruunen zurückkehrte.

»Sesha, hörst du mich?«

Die KI bestätigte so selbstverständlich, als würde es nicht den geringsten Unterschied machen, ob sie in ihm oder in der RUBIKON steckte.

»Du bist im Bilde? Ich meine Darnok?«

»Ich bediene mich deiner sämtlichen Sinne – das war so vereinbart, wenn du dich erinnerst.«

»Ja, ja, ich will nicht über Kompetenzen streiten, sondern sichergehen, dass du siehst, was mit ihm los ist.«

»Ich sehe.«

»Und hast du eine Erklärung dafür?«

»Es gab eine kurze Erschütterung.«

»Erschütterung? Ich habe keine Erschütterung bemerkt!«

»Offenbar beherrschst du noch immer nicht das komplette Instrumentarium, das dir mit deiner Ersatzhülle zur Verfügung steht.«

Der Gedankenaustausch nahm eine Richtung, die Jarvis überhaupt nicht gefiel. Eigentlich ging es um Darnok. Darum, dass der Keelon aus diesem… diesem anfallähnlichen Zustand geholt wurde. Stattdessen gefiel sich die KI darin, ihm ganz beiläufig sein angebliches Unvermögen vorzuhalten.

»Hör auf, so einen Quatsch zu erzählen. Wir waren bei Darnok! Wenn du weißt, was mit ihm los ist, dann unternimm etwas dagegen. Bediene dich dieses Körpers – aber nur für diese Aktion. Danach: wieder husch ins Körbchen!«

»Husch ins Körbchen?«

Er hatte es selbst provoziert. »Mach endlich!«

Jarvis registrierte Bewegung an seiner künstlichen Hülle, die er nicht veranlasst hatte. Sesha ergriff die Initiative. Sie streckte die Arme nach dem Keelon aus und berührte ihn, sodass sich die Zuckungen auf die Nanozellen übertrugen. Dann aktivierte die KI Sensoren, von deren Existenz Jarvis zwar gewusst hatte, nicht aber, wozu sie alles zu gebrauchen waren. Offenbar scannte Sesha den Keelon damit, und wenig später schickte sie gezielt Stromstöße durch dessen Leib.

Darnok bäumte sich auf wie unter den sich entladenden Kontakten eines altmodischen Defibrillators.

Im nächsten Moment geschah etwas, das unmöglich ursächlich damit zusammenhängen konnte.

Die Zuflucht, in der sie sich vor den Auruunen versteckten, zeigte Auflösungserscheinungen. Der Avatar begann zu flackern, und gleichzeitig hatte Jarvis das Gefühl, keinen Halt mehr auf dem zu finden, was sich ihm bislang als fester Boden dargestellt hatte.

»Sesha, verdammt, was –«

Seine Sensoren nahmen etwas auf, das wie eine lautlose Explosion wirkte. Und dann stürzte Jarvis auch schon aus geringer Höhe auf einen Boden, der definitiv fest war und der unter dem Gewicht, mit dem der ehemalige GenTec aufschlug, erbebte.

Unmittelbar neben Jarvis landete Darnok. Sein Zittern hatte aufgehört. Seine vielen Augen blickten panisch.

Die veränderte Situation überforderte ihn offenbar ebenso, wie sie Jarvis überforderte.

»Sesha!«

»Womit kann ich dienen?«, erklang Sesha aus dem Off.

»Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Ich dachte, das wollten wir vermeiden?«

»Vermeiden?«, fragte die KI. »Ich fürchte, ich kann nicht ganz folgen… Aber Moment – es gibt da ein Problem.«

»Das glaube ich auch.« Die KI kommunizierte mit ihm nicht mehr system- und damit körperintern, sondern so, wie sie es von jeher getan hatte, bevor sie sich entschieden hatten, den Auruunen keine voll funktionsfähige RUBIKON in die Hände fallen zu lassen – mit einer KI, die deren Verhörtechniken und Beeinflussungen höchstwahrscheinlich ohne große Gegenwehr erlegen wäre. Deshalb war Sesha in Jarvis »umgezogen«. Aber nun kommunizierte sie wieder, als hätte sie alle guten Vorsätze und Absprachen vergessen, von außerhalb zu ihm.

Das war selbst für die schon bei früheren Gelegenheiten unberechenbar agierende KI starker Tobak.

»Das Problem«, sagte Sesha, »seid ihr – du und die andere Person, die bei dir weilt.«

»Wir sind das Problem?« Jarvis konnte nicht anders als sarkastisch aufzulachen. »Und ich dachte tatsächlich, die verdammten Auruunen wären es. Ts, wie komme ich nur darauf?«

»Die Auruunen«, erwiderte Sesha, »sind zweifellos das Hauptproblem, dem sich unsere ganze Mission widmet. Aber ihr beide seid ein Rätsel, das umgehend gelöst werden muss, um auszuschließen, dass ihr eine Gefahr darstellt.«

»Der Meinung bin ich auch«, sagte eine andere Stimme aus dem Off, die Jarvis elektrisierte.

»Das finde ich nicht lustig, Sesha. Meine Stimme nachzuahmen, ist einer KI unwürdig. Kindisch und –«

»Sie ahmt meine Stimme nicht nach. Jemand ahmt mich nach. Und das gefällt mir nicht. Das gefällt mir überhaupt nicht.« Pause, dann: »Hier spricht Jarvis – und wer zur Hölle bist du ?!?«



Als John Cloud das Deck betrat, von dem aus das Jarvis-Double gesprochen hatte, überkam ihn für einen Moment ein ähnliches Gefühl von Unwirklichkeit, wie Minuten zuvor schon einmal, kurz bevor Sesha sie auf die beiden Doppelgänger aufmerksam gemacht hatte.

»Du hältst dich zurück«, wandte er sich an seinen Begleiter. »Sesha hat die Situation im Griff. Um die beiden wurde ein Energieschirm gelegt, der sich hauptsächlich an deinem körpereigenen Waffenpotenzial orientiert.«

Jarvis nickte brummig. »Schon gut. Du redest. Aber wenn er auch nur den Versuch unternimmt, sein ›Waffenpotenzial‹, wie du es so schön nennst, einzusetzen, ist damit Schluss. Wobei…«

»Wobei was?«

»… er gar nicht über ›mein‹ Potenzial verfügen kann. Eine miese Fälschung mag ihre eigenen Waffen haben, aber niemals die gleichen wie ich!«

»Da hast du recht. Aber finden wir erst einmal heraus, woher die Fälschungen kommen. Wer sie uns möglicherweise geschickt hat. Wenn die Auruunen dahinterstecken… nun…« Er verzichtete darauf, auszuführen, dass ihnen dann im ungünstigsten Fall auch der Schutzschirm nichts nützen würde, den Sesha um »Jarvis« und »Darnok« gelegt hatte. Denn wenn die Auruunen dahinter steckten, waren die Doppelgänger wahrscheinlich mit Offensivmitteln ausgerüstet, die ausreichten, die RUBIKON entweder im Handstreich zu nehmen – oder zu zerstören.

Sie erreichten, von Sesha gelotst, die Zielkoordinaten. Ein Schott fuhr zurück, und vor ihnen, in einem leer stehenden, ungenutzten Lagerraum, leuchtete die Energiekuppel, die die Eindringlinge gefangen hielt und nötigenfalls vor ihnen schützen sollte, falls sie auf die Idee kamen, sich verborgener Waffen zu bedienen.

Die Ähnlichkeit mit dem echten Jarvis und dem echten Darnok war so frappierend, dass das Original an Clouds Seite...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2461-2 / 3738924612
ISBN-13 978-3-7389-2461-9 / 9783738924619
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