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Raumschiff Rubikon 27 Welt der Welten -  Oliver Fröhlich

Raumschiff Rubikon 27 Welt der Welten (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2453-4 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

Prolog


Nahe Vergangenheit


»Wir begehen einen schweren Fehler, Alcazar! Wenn wir diesen Wahnsinn nicht stoppen, besiegeln wir den Untergang des Planeten, wenn nicht gar des kümmerlichen Restes unseres Volkes.«

Die Stimme erklang rechts von Alcazar aus den Reihen des Publikums, das sich zum »Tag der Zündung« vor der Forschungsstation eingefunden hatte und einer langweiligen Rede nach der anderen lauschte. Er wandte den Blick von Regierungsrat Emmeriz ab, versuchte dessen sinnloses Geschwafel auszublenden und richtete seine Aufmerksamkeit stattdessen auf den Arachniden, der ihn angesprochen hatte.

Ranascor! Ausgerechnet sein Kokonbruder!

Dabei hatte Alcazar einen Platz unter den Zuhörern gewählt, der möglichst viel Abstand zwischen sich und Ranascor bringen sollte. Doch der Arachnidenkrieger hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und sich kurzerhand durch die Reihen der versammelten Belegschaft und geladenen Gäste in seine Nähe geschoben.

Er glaubte, den Hass in Ranascors Hauptaugen lodern zu sehen. Seine Kiefertaster zitterten vor Erregung und an den Kieferklauen schimmerte ein Tropfen Gift.

»Was willst du hier?«, zischte Alcazar ihn an.

»Dich auf die Katastrophe hinweisen, die ihr heraufbeschwört.«

Nicht schon wieder! Will er mich mit denselben klebrigen, alten Fäden zuweben wie jedes Mal? Hier? Vor allen anderen? »Du irrst dich. Das Weltennetz bietet die einzigartige Chance, gegen einen übermächtigen Gegner zu bestehen. Wir dürfen sie nicht ungenutzt verstreichen lassen.« Als hätte er ihm das nicht bereits tausendmal vorher erklärt.

»Aus dir spricht der Wissenschaftler. Für dich zählen nur Forschung und Wissensmehrung. Was aus unserem Volk wird, interessiert dich nicht.«

»Unsinn! Aber im Gegensatz zu dir sehe ich im Sammeln von Wissen die schärfste Waffe gegen die Verheerer. Natürlich spricht aus mir der Forscher. Warum spricht aus dir nicht der Krieger, der du zu sein vorgibst? Müsste dir und deinesgleichen nicht daran gelegen sein, den Feind zu besiegen?«

Der Jagddorn drang aus Ranascors Kieferklaue und der Gifttropfen fiel zu Boden. Als sei sich der Arachnide dieser Unbeherrschtheit bewusst geworden, zog er das klingenähnliche Glied zurück. »Die Auruunen sind nicht zu bezwingen! Für uns nicht und für niemand anderen in dieser Galaxis.«

»Du vergisst die Ganf!«

Ranascor stieß ein heiseres Lachen aus, das Alcazars Becherhaare an den Beinen erzittern ließ. Einige der Wissenschaftler, Krieger und Arbeiter, die der Rede des Ratsmitglieds zuhören wollten, drehten sich um und bedachten sie mit vorwurfsvollen Blicken.

Schuldbewusst sah Alcazar nach vorne, wo Regierungsrat Emmeriz in einem kunstvollen Fadengewebe etliche Körperlängen über ihnen thronte und in mühsam zu folgenden Sätzen das Weltennetz anpries, das sie dem machtvollen Feind entreißen konnten. »Gewiss, es handelt sich lediglich um eine Kopie, welche uns das Programm übermitteln wird, das unsere Techniker in das Netz der Auruunen einzuspeisen gelang. Dennoch hoffen wir, aus ihm wertvolle Aufschlüsse über das Wesen der Verheerer zu gewinnen. Über ihre Struktur, ihre Gesellschaft, ihre Ausbreitung, aber auch ihre Schwachstellen. Heute ist der Tag der Zündung gekommen. Jener Tag, auf den wir über lange Zyklen hingearbeitet haben. Voller Tatendrang, Mut und Erwartung werden in wenigen Minuten sämtliche Stationen überall auf dem Planeten zeitlich synchronisiert den Zündimpuls zur Erstinstallation der ...«

Was für ein Gefasel, dachte Alcazar. Vor Wissenschaftlern eine Rede zu halten, die vollgepackt ist mit Informationen, die man erst von eben diesen Wissenschaftlern erfahren hat! So etwas bringt auch nur ein Mitglied des Regierungsrats fertig.

Er löste seine Aufmerksamkeit von der langweiligen Ansprache und ließ den Blick über das Gelände gleiten.

Hinter Emmeriz’ Fadengewebe erhob sich die Station PHAE-05-F, eine von siebenundzwanzig über den Planeten Phaeno verteilten Forschungsbasen. Eine Hundertschaft von Arbeiter- und Webarachniden hatte über Wochen und Monate alles gegeben, die Basis termingerecht fertigzustellen. Entstanden war ein gigantischer, mehrfach unterteilter Kokon, der genügend Raum für alle Belange bot.

Dennoch hatten die Krieger darauf bestanden, in eigenen Bauten unterzukommen. So befand sich PHAE-05-K nur wenige Tausendkörperlängen nördlich von der Forschungsstation entfernt.

Wenn es nach Alcazar gegangen wäre, hätte es der Kriegerkokons überhaupt nicht bedurft. Auf Phaeno existierten keine Gefahren, gegen die man sich wappnen musste. Sie hatten lange suchen müssen, um einen Planeten wie diesen zu finden. Lebensfreundlich, mit einem milden, gleichmäßigen Klima überall auf der Oberfläche – egal ob an den Polen oder am Äquator. Keine Wüsten, keine Dschungel, nur gemäßigte Vegetation mit kräftigen Wiesen, Sträuchern, Bäumen und gelegentlich einem Wald.

Die Abrogaren hatten Phaeno einen ganzen Sonnenumlauf lang gescannt. Das Ergebnis war beinahe zu schön gewesen, um wahr zu sein.

Vulkanische Aktivitäten oder Erdstöße, die eine Gefahr für die Stationen darstellen könnten?

Fehlanzeige.

Intelligente Wesen, denen sie den Lebensraum streitig machen würden?

Ebenfalls Fehlanzeige.

Ein Planet, wie geschaffen für Forschungsstationen.

Lediglich die Tatsache, dass Phaeno zu gut siebzig Prozent von Ozeanen überzogen war, stellte ein kleines Manko dar. Der Wissenschaftliche Rat legte Wert darauf, dass sich die Basen möglichst gleichmäßig über die Planetenoberfläche verteilten. Eine technische Notwendigkeit bestand hierfür nicht, doch man fürchtete Kompetenzgerangel. Wenn eine Station wegen ihrer Lage für größere Teile des Weltennetzes zuständig war als andere, könnte deren Leiter nur allzu leicht auf den Gedanken verfallen, seine Stimme zähle bei Ratsversammlungen mehr.

So blieb den Abrogaren keine Wahl, als neunzehn Stützpunkte auf Schwebeplattformen über dem Ozean zu errichten – und das, obwohl die Spinnenwesen nicht schwimmen konnten. Da man während des einjährigen Scans aber nicht einen einzigen Sturm über den Meeren verzeichnet hatte, schätzte man das damit einhergehende Risiko auf null ein.

Geringes Risiko hin oder her, ich bin trotzdem froh, eine der Stationen an Land leiten zu dürfen. Ständig von Wasser umgeben zu sein, würde mich in den Wahnsinn treiben.

Das riesige Tal, das sich unweit von PHAE-05-F erstreckte, gefiel ihm da schon erheblich besser. Die weitläufige Waldfläche – die wohl größte auf ganz Phaeno – und die zwei Planetenadern, die das Tal durchdrangen, boten einen majestätischen Anblick, von dem er sich nur schwer lösen konnte. Als er bei der Kartographierung auf dieses traumhafte Stück Welt aufmerksam geworden war, hatte er seinen ganzen Einfluss geltend gemacht, dass eine der Stationen in Talnähe ihren Standort fand – und dass er ihr vorstehen dürfe.

»Ich habe die Ganf keineswegs vergessen«, zischte Ranascor ihn von der Seite an.

Für einen Augenblick wusste Alcazar nicht, wovon sein Kokonbruder sprach, doch dann erinnerte er sich an das Streitgespräch, das unter den vorwurfsvollen Blicken der anderen Abrogaren kurzzeitig erstickt war.

»Dann weißt du, dass man die Auruunen sehr wohl besiegen kann. Die Ganf haben ...«

»... sich als Erste gegen sie erhoben. Ich kenne die Legenden. Von einem Sieg kann jedoch keine Rede sein.«

»Aber ...«

»Wo sind sie denn jetzt, deine Ganf? Warum hat sich ihre Spur im Dunkel der Zeiten fast verloren? Wie konnten die Auruunen uns Abrogaren beinahe vollständig tilgen, wenn die Ganf doch über sie gesiegt haben?«

»Ich weiß es nicht«,...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2453-1 / 3738924531
ISBN-13 978-3-7389-2453-4 / 9783738924534
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