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John Sinclair 2100 (eBook)

Friedhof der blutenden Gräber

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7112-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair 2100 - Jason Dark
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Matthias, mein teuflischer Erzfeind, vermietete seine Killer-Engel an die Mafia, und in deren Auftrag schlug erneut einer der geflügelten Auftragsmörder zu - in Manby, einem verschlafenen Nest an der nördlichen Ostküste von England. Dorthin führte mich mein Weg, doch in Manby bekam ich es nicht nur mit dem Killer-Engel Lucio zu tun, sondern auch mit einer mysteriösen Hexe und dem Friedhof der blutenden Gräber ...

Jedenfalls durchfuhr er jetzt eine Landschaft, in der es keine Städte gab, nur hier und dort ein Dorf, durch das er fahren musste.

Auf dem letzten Schild hatte er einen Namen gelesen. Der Ort hieß Manby, doch Burt Hailey kannte ihn natürlich nicht. Er drückte sich nur die Daumen, dass er eine Tankstelle fand, denn ihm ging allmählich der Sprit aus.

Er rollte langsam in das Dorf hinein und hatte keine Tankstellen entdeckt. Aber er brauchte Benzin, um seine Fahrt fortsetzen zu können. Bis zur Küste war es nicht mehr weit. Von dort wollte er zur Anlegestelle einer Fähre, die bis nach Rotterdam und auch nach Belgien fuhr. Die Flucht so zu tarnen war wirklich gut.

Im Schritttempo fuhr er weiter und bremste dann, als ihm ein Mann in den Weg trat und die Arme ausbreitete.

Hailey kannte den Typen nicht. Er sah auch nicht aus, als hätte ihn die Mafia geschickt. Dem Outfit nach stammte er aus dem Ort. An seinen Stiefeln klebte noch der Dreck vom Feld.

Der Mann trat an das rechte Seitenfenster, das der Fahrer nach unten ließ.

»Probleme, Mister?«, fragte der Fremde.

»Wieso? Sieht man das?«

Der Dörfler grinste. »Und ob man das sieht. Sie scheinen etwas zu suchen.«

»Das stimmt. Ich brauche Sprit.«

Der Mann gab ein leises Brummen von sich.

»He, haben Sie nicht gehört? Ich brauche Benzin und suche eine Tankstelle.«

»Die gibt es hier nicht!«

»Scheiße!« Das Wort rutschte Hailey über die Zunge. Er sah seine Hoffnungen schwinden. Mit dem Rest in seinem Tank kam er nicht mehr weit.

»Sie haben Probleme, oder?«

»Das kann man wohl sagen. Ohne zu tanken komme ich nicht mal bis zum nächsten Dorf.«

»Ja, ja, das ist schlimm.«

»Wo gibt es denn die nächste Tankstelle?«

»In Louth!«

»Ach Gott, nein, nein, das schaffe ich nicht mehr. Da hätte ich hingewollt, um dann auf der A16 in Richtung Norden zu fahren. Aber jetzt stehe ich hier.«

»Das ist nicht zu übersehen, Mister.«

»Ja, und wo bekomme ich Sprit her? Was machen Sie denn, wenn Sie mal leer sind?«

»Wir haben da so unsere Feinheiten.« Der Dörfler lächelte. »Es gibt hier schon so etwas wie eine Tankstelle, die aber sehr privat geführt wird. Sie gibt es nicht offiziell, aber wir decken uns da ein.«

»Super.« Hailey konnte plötzlich lachen. »Kann ich da auch hin?«

»Ich denke schon.«

»Dann bitte, sagen Sie mir den Weg.«

»Gern. Aber das bringt nichts.«

Hailey rutschte auf dem Sitz hin und her. »Ähm, wieso bringt das nichts?«

»Ganz einfach. Der Besitzer ist unterwegs. Er holt Nachschub. Hat da seine Quellen, und das dauert.«

»Wie lange?«

»Bis morgen.«

Burt Hailey verzog das Gesicht und schabte über seinen dunklen Stoppelbart. Fast ängstlich fragte er: »Dann hat das Ding geschlossen, nehme ich mal an.«

»So ist es. Aber Sie können hier übernachten, wenn Sie wollen.«

»Was? Haben Sie ein Hotel?«

»Das nicht. Aber hier gibt es genügend freie Zimmer, wenn Sie keinen großen Komfort erwarten. Ich würde Ihnen das Haus der Witwe Clayton empfehlen. Da haben Sie Platz genug und Ihre Ruhe.«

»Woanders nicht?«

»Es gibt hier im Ort trotz allem noch viele Kinder. Außerdem liegt das Haus der Witwe Clayton direkt an einem Friedhof. Ihr verstorbener Mann war Totengräber, und man hat ihn auch in der Nähe seiner Arbeitsstelle wohnen lassen.«

»Nobel.«

»Das finde ich auch.«

Hailey nickte. »Dann werde ich mal schauen, ob ich es mit meinem Saft noch bis zu der Witwe schaffe.«

»Sicher. Ich fahre mit Ihnen und werde Sie bekannt machen.«

»Das ist toll, danke.«

Wenige Sekunden später saß der Dörfler neben Hailey und gab ihm die nötigen Anweisungen. Manby war nichts groß, es gab auch keine breiten Straßen. Und es gab eine Kirche, aber auch den Friedhof, der nicht weit davon entfernt lag. Genau dort stand das Haus der Witwe Clayton. Vor dem Eingang stoppte Hailey und nickte dem Dörfler zu.

»Ja, dann bedanke ich mich.«

»Ha, ha, nicht so schnell. Ich werde Sie anmelden. Clara Clayton ist etwas seltsam.«

»Ist sie schon alt?«

»Es geht. Sie hat etwas Hexenhaftes an sich.«

»Ich zahle auch gut.«

»Das wird sie freuen.«

Gemeinsam gingen die Männer auf die Haustür zu. Sie war verschlossen, wirkte ebenso dunkel wie die Fassade. Die war zudem noch bewachsen. Manche Pflanze schien in die kleinen Fenster hineinwachsen zu wollen.

Licht gab es auch. Aber nur im Erdgeschoss. Die Fenster darüber waren dunkel. Ein Klingelschild war nicht vorhanden. Man hätte schon klopfen müssen, aber das war nicht nötig, denn die Tür wurde bereits von innen geöffnet.

Hailey hatte sich so einiges unter der Witwe Clayton vorgestellt. Was er allerdings jetzt zu Gesicht bekam, das war ein Hammer. Vor ihm stand eine attraktive Frau, die ihre Haarpracht unter einem Kopftuch verborgen hatte. Bekleidet war sie mit einer Mischung aus Kleid und Bademantel, und vor der Brust war das Kleidungsstück nur lässig verknotet.

Burt Hailey war kein Mensch, der so schnell zu beeindrucken war. In diesem Fall war er das schon.

»He, Walter, wen bringst du da?«

»Der Mann braucht ein Zimmer. Er hat vergessen zu tanken. Und der Sprit kommt erst morgen. Da braucht er einen Platz. Du hast doch gern Gäste.«

»Da muss ich zustimmen.«

»Was ist mit ihm?«

»Er soll reinkommen, Walter.«

»Das ist toll.«

Burt Hailey hatte bisher so gut wie nichts gesagt. Auch jetzt fiel ihm das Sprechen schwer. Er nickte nur und trat ein. Walter zog sich zurück, während die Frau Hailey die Hand reichte und sich als Clara Clayton vorstellte.

Auch Hailey sagte seinen Namen.

»Dann noch mal herzlich willkommen.«

»Danke.«

Wenig später stand er in seinem Zimmer, das in der ersten Etage lag. Es war ein großer Raum mit zwei Fenstern, die in eine Richtung wiesen und die nicht geschlossen waren.

Wer hinausschaute, sah den Friedhof gegenüber. Mit einem weiten Sprung hätte man vom Fenster auch die Mauer erreichen können.

»Stört Sie der alte Totenacker?«, fragte die Witwe, die dicht hinter ihrem neuen Mieter stand.

»Nein. Warum sollte er?«

»Bei vielen Menschen ist das anders.«

»Mag sein. Ich sage mir immer, dass die Toten diejenigen sind, die am wenigsten Ärger machen.«

»Oh, wie weise«, erwiderte Clara leise. »Wenn Sie etwas essen wollen, kommen Sie in zwei Stunden zu mir nach unten. Ich werde uns etwas Köstliches zubereiten. Und einen wunderbaren Wein habe ich auch.«

Hailey schluckte. Wenn das kein Angebot war … Dann nickte er. »Ja, ich komme gern. Ich möchte mich zuvor nur noch etwas hier umschauen, wenn Sie gestatten.«

»Aber gern. Die Beine vertreten?«

»So ist es.«

»Kommen Sie denn von weiter her?«

»London.«

»Das ist nicht eben ein Katzensprung.«

»Genau.«

Die Witwe nickte. »Gut, dann lass ich Sie jetzt allein und sage bis später.«

»Danke.«

Wenig später war Hailey allein und bekam Zeit, nachzudenken. Die Anspannung war von ihm gewichen, und war jetzt wieder der kühle Rechner und Buchhalter.

Eine Million Euro lagen in der alten Arzttasche, die sich noch in seinem Kofferraum befand. Sollte er sie dort lassen oder lieber verstecken?

Er dachte nicht lange nach und entschied sich für das Versteck. Es war zu gefährlich, die Tasche im Auto zu lassen. Auch das Zimmer war ihm nicht sicher genug.

Es gab eine Lösung. Burt Hailey hatte sich noch nie vor Friedhöfen gefürchtet. Er wollte das Geld dort auf dem Friedhof verstecken …

Burt Hailey hatte sich aus dem Haus geschlichen, war zu seinem Auto gegangen und hatte die Tasche aus dem Kofferraum geholt. Sie bestand aus zwei Hälften, die man zusammenklappen konnte. Eben wie bei einer Arzttasche üblich.

Bevor er ging, blickte er sich um. Niemand beobachtete ihn. Alles ging glatt. Er entfernte sich von seinem Wagen, ging erst auf das Haus zu und dann nach links.

Danach schritt er an der Mauer des Friedhofs entlang. Es waren nur ein paar Schritte, bis er den Eingang erreicht hatte.

Es gibt Menschen, die sich vor Friedhöfen fürchten. Zu denen gehörte Hailey nicht. Er mochte sie aber auch nicht. Sie waren ihm egal.

Es dauerte nicht lange, bis er die ersten Grabsteine sah. Manche ragten normal aus dem Boden hervor, andere waren älter und standen schief.

Hailey schaute sich um. Dabei ging er weiter, jedoch nur mit kleinen Schritten, größere waren nicht möglich.

Krumm und schief wuchsen die Bäume.

Hailey brauchte einen Ort, den er sofort wiederfand, der etwas Prägnantes hatte. Den Platz hatte er bald gefunden. Ein alter Steinbrunnen, in dem es kein Wasser mehr gab.

Der war für die Tasche ideal. Er konnte sie hinter den Brunnen stellen, und zwar genau in die Lücke, die es dort gab. Er lächelte. Manchmal muss der Mensch Glück haben. Und das Glück hatte ihn schon bis zu diesem Ort hin begleitet.

Von seinen Verfolgern hatte er nichts gesehen. Was aber nichts heißen musste. Diese Männer waren eiskalt, sie wussten immer, was sie tun mussten. Auch wenn er sie in der letzten Zeit nicht gesehen hatte, er traute ihnen zu, dass sie ihm noch auf den Fersen waren. Aber in einem Kaff wie Manby würden sie schnell auffallen. Und dann konnte er...

Erscheint lt. Verlag 9.10.2018
Reihe/Serie John Sinclair
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7325-7112-2 / 3732571122
ISBN-13 978-3-7325-7112-3 / 9783732571123
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