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Maddrax 488 (eBook)

Aruulas Opfer

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7102-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 488 - Ian Rolf Hill
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Die Pancinowa wittern ungeahnte Möglichkeiten, sollten sie Aruulas Telepathie-Gen in ihr eigenes Erbgut übertragen können. So würde man all jene heilen können, die das Imprint-Implantat abstoßen und damit zu Außenseitern werden. Eine Vorstellung, die den Nontechs, die sich aus dem allgegenwärtigen Bann der Gestade lösen wollen, nicht behagt.
Doch noch ist es nicht so weit. Erst einmal müssen die Menschenfrau und ihr Gefährte erweckt und vor dem Einfluss der Dämmfelder geschützt werden. Und Aruula muss tatsächlich bereit sein, dieses Opfer zu bringen, das sie lange an Cancriss binden wird, auch gegen Maddrax' Einwände.

Das graue Wesen – die Initiatorin Scyprana, rief sie sich ins Gedächtnis – taumelte rückwärts.

Aruula schwang sich aus dem tiefliegenden Becken und trat dem heranwatschelnden Koloss die Beine unter dem Körper weg. Mit einem dumpfen Ächzen ging der Pancinowa zu Boden.

Die Kriegerin wollte sich auf die nächsten beiden Wachmänner stürzen, die auf sie zueilten, doch ihre Füße waren noch rutschig vom Gel. Sie glitt aus, und ehe sie sich versah, umklammerten grobe Pranken ihre Arme. Aruula schrie und rammte ihre Stirn gegen die breiten Augenwülste eines Angreifers. Plötzlich sah sie Sterne.

Wie aus weiter Ferne vernahm sie die Stimme der Initiatorin: „Halt! Ihr dürft sie nicht verletzen! Sie ist verwirrt!“

„Wer verletzt hier wen?“, grollte der hünenhafte Panc, den sie zuerst zu Boden geschickt hatte.

„Schon gut, Kommandant Nahkarbok.“ Die Stimme des hochgewachsenen Pancinowa in der dunklen Kleidung kam Aruula irgendwie bekannt vor.

Langsam klärte sich ihre Sicht. Aruula blinzelte und erkannte den ballonförmigen Kopf von Scyprana.

Sie und Maddrax waren von der Initiatorin getrennt worden, gleich nachdem sie statt auf Cancriss in einer Hohlwelt gelandet waren.

„Beruhige dich, Aruula“, sagte Scyprana eindringlich. „Sie wollen helfen.“ Leiser fügte sie mit einem Seitenblick auf einen gedrungenen Pancinowa mit auffällig dunkelviolettem Kehlkopfsack hinzu: „Glaube ich.“

Dass es sich bei dem Panc offenbar um eine Weibliche handelte, erkannte Aruula erst an der Stimme, als sie sagte: „Vorsitzender Pakrath. Ihre Schlussfolgerungen mögen ja korrekt sein, doch Sie stellen sich das zu einfach vor. Wie sollen wir im Ressort Eftalin für eine keimfreie Umgebung sorgen, geschweige denn für die notwendige Energie?“

„Das Organium funktioniert doch autark und wird genügend Energie liefern.“

„Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie viel wir benötigen. Und wenn etwas schiefgeht?“

„Es geht in erster Linie um den Schutz des Weibchens.“

„Dann nehmen Sie es meinetwegen mit. Es scheint sich erholt zu haben, während das Männchen noch nicht außer Gefahr ist.“

„Es ist entbehrlich.“

Das war definitiv zu viel für Aruula. Für einen neuerlichen Gewaltausbruch war sie zu schwach, aber sie konnte schließlich noch auf andere Weise aufbegehren.

„Ohne Maddrax gehe ich nirgendwohin!“

„Offenbar besteht zwischen diesen Menschen eine hohe emotionale Bindung“, stellte die weibliche Pancinowa fest, ohne auf Aruulas Einwand einzugehen.

„Sieht ganz so aus“, bestätigte Pakrath und seufzte blubbernd. „Nun machen Sie schon, Regeneratorin Lashor. Je länger wir hier debattieren, umso höher ist das Risiko für diesen Fremdweltler. Sollte sich meine Annahme wider Erwarten als falsch herausstellen, können Sie das Männchen umgehend in das ZfA zurückbringen.“

„Falls es dann nicht schon zu spät ist“, unkte Lashor.

Matt stieg aus seinem Ford Mustang und streckte sich, dass die Gelenke knackten.

Jeder Muskel seines Körpers schien zu schmerzen. Dabei hatte er immer angenommen, bestens in Form zu sein. Das war für einen Commander der United States Air Force unabdingbar. Doch momentan fühlte er sich, als hätte er gerade erst mit dem Training angefangen. Er pfiff aus dem letzten Loch, was seiner guten Laune jedoch keinen Abbruch tat.

Allein der Anblick seines Hauses weckte in ihm dieses innige Gefühl von Geborgenheit. Hinzu kam die Vorfreude, seine Familie wiederzusehen.

Sie würden gemeinsam essen und Ellie-Sue etwas vorlesen. Nur nichts mit Monstern, damit sie sich nicht wieder ängstigte. Im Anschluss würde er mit seiner Frau einen gemütlichen Abend auf der Couch verbringen.

Lächelnd ging er auf die Haustür zu, die sich langsam öffnete, noch bevor er sie erreichte. Ellie-Sue stand dahinter und zog sie auf eine unbeholfene Weise auf, wie es nur kleine Kinder taten, die kaum bis an die Klinke reichten. Auch Ellie musste sich auf die Zehenspitzen stellen.

„Daddy!“, rief sie glücklich. Matt kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu, fing sie ein, als sie lachend davonstürmen wollte, und hob sie auf seine Schultern. Sie griff in seine Haare und hielt sich daran fest wie ein Rodeo-Reiter.

Sein Herz ging auf, als er Aruula im enganliegenden roten Rock am Herd hantieren sah, wo sie das Abendessen zubereitete: Schmorbraten mit Süßkartoffeln. Matts Magen begann zu knurren.

„Wie ist es gelaufen?“, fragte er und blieb im offenen Durchgang zur Küche stehen.

Aruula drehte sich schwungvoll um und grinste, wobei sie sich etwas Soße vom kleinen Finger leckte. „Was meinen Sie, Commander Drax?“, wollte sie wissen und näherte sich mit gekonntem Hüftschwung.

Er liebte diese kleinen Neckereien zwischen ihnen. Aruula war sichtlich guter Laune, also bestand kein Grund zur Sorge.

„Lass mich raten“, erwiderte er und setzte Ellie in ihren Hochsitz. Danach beugte er sich zu Aruula vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Der alte Crow dreht sich vermutlich gerade im Grabe um.“

„Davon kannst du ausgehen. Ich habe den alten Kasten nicht nur verkauft, sondern auch eine ansehnliche Provision herausgeschlagen.“

Matt umfasste Aruulas Hüften und hob sie hoch. Ellie-Sue lachte und klatschte begeistert in die Hände.

Der scharfe Schmerz in den Armen und Schultergelenken sorgte allerdings dafür, dass er seine Frau schneller wieder herunterlassen musste, als ihm lieb war. Verdammt, er wurde auch nicht jünger. Ihm brach ja schon der Schweiß aus … der sich seltsam dick und klebrig anfühlte.

„Erzähl!“, forderte er sie auf, während er die Schultern kreisen ließ und sich mit dem Ärmel über die Stirn wischte.

„Ach, viel gibt’s da eigentlich nicht zu erzählen.“ Aruula stellte das Essen auf den Tisch und Matt griff nach Fleischgabel und Messer, um den Braten anzuschneiden.

„Wochenlang hast du nach einem Käufer gesucht und die Präsentation des Hauses vorbereitet wie eine Doktorarbeit. Und jetzt tust du so, als ob es keine große Sache wäre?“ Er schmunzelte und warf Ellie einen Seitenblick zu, doch seine Tochter verhielt sich auffallend ruhig und schaute ins Leere.

„Apropos Käufer – er nannte sich ‚Mister Black‘. Keine Ahnung, ob das sein richtiger Name war. Er sah Arnold Schwarzenegger verblüffend ähnlich.“

„Echt jetzt?“ Matt hielt verdutzt inne. „Du, vielleicht war er es ja wirklich. Gerüchten zufolge will er als Gouverneur von Kalifornien kandidieren.“

„Du machst Witze!“

Ellie-Sue hustete, doch Matt war viel zu sehr mit Aruula beschäftigt, als sich darum zu kümmern.

„Nein, wirklich. Er wollte sich ja schon länger aus dem Filmgeschäft zurückziehen. Ich sage dir, Aruula, der Mann bringt es noch zum Präsidenten.“

„Und was will er dann in Riverside?“

Matt zuckte die Achseln. „Vielleicht braucht er ein Ausweichquartier. Ein kleines Liebesnest.“ Er zwinkerte seiner Frau verschwörerisch zu, die unter ihrer exotischen Gesichtsbemalung dezent errötete.

Ellie trat gegen die Tischplatte und hampelte herum. Sie zitterte, als hätte sie Schüttelfrost.

„Lass das, Schatz, ja?“, ermahnte Aruula sie sanft. „Mommy und Daddy unterhalten sich. Du bekommst gleich was zu essen.“

Das erinnerte Matt daran, dass er den Braten anschneiden wollte.

„Jedenfalls schien er sehr angetan von dem Haus und …“

„Wohl eher angetan von dir“, unterbrach Matthew sie und legte ihr eine Scheibe Schmorbraten auf den Teller. Aruula gluckste und schaufelte Erbsen und Süßkartoffeln dazu.

„Spielt das eine Rolle? Hauptsache, er hat das Haus gekauft.“

Ellie gurgelte und blasiger Schaum quoll ihr über die Lippen. Mit einem scheppernden Laut kippte der Hochsitz um. Ihr Kopf schlug dumpf auf die Küchenfliesen.

„Also, ich finde, das sollten wir feiern“, meinte Matt und setzte sich, nachdem er sich ebenfalls eine ordentliche Scheibe von dem Braten abgeschnitten hatte.

„Gute Idee. Wie wäre es mit Barbecue? Wir laden alle unsere Freunde ein.“

Ellie wimmerte.

„Prima!“, rief Matt und griff nach dem Besteck. „Reichst du mir bitte die Süßkartoffeln?“

Imforth zuckte zurück und brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit. Dieses Weibchen war aggressiv und unberechenbar. Außerdem verfügte es über Kraft und Geschicklichkeit.

Selbst dem Obersten Richter Pakrath war die Fremdweltlerin nicht geheuer, denn auch er wich zurück und suchte unauffällig hinter Lashor Deckung.

Erst der Gefangenen Scyprana gelang es, das Menschen-Weibchen zu beruhigen.

Lashor hatte noch Einwände gegen das Vorhaben, die Fremdweltler in das Ressort Eftalin zu bringen, auch wenn Pakrath diese bereinigte. Imforth hegte Zweifel daran, dass die Sicherheitsmaßnahmen ausreichten. Er hatte schließlich mit eigenen Augen gesehen, wie schnell und angriffslustig das Weibchen war.

„Wir sollten sie betäuben“, warf er ein und ärgerte sich darüber, dass seine Stimme bebte.

„Was?“, ereiferte sich Scyprana. „Das kommt überhaupt nicht in Frage.“

„Mäßigen Sie sich, Gefangene!“, gewann Imforth seine alte Selbstsicherheit zurück. „Ansonst werden wir Sie ebenfalls ruhigstellen müssen.“ Er gab Kommandant Nahkarbok ein Zeichen, der die Kasynari ergriff und festhielt, ebenso wie seine beiden Mitarbeiter die Menschenfrau, die aber einen recht benommenen Eindruck...

Erscheint lt. Verlag 2.10.2018
Reihe/Serie Maddrax
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7325-7102-5 / 3732571025
ISBN-13 978-3-7325-7102-4 / 9783732571024
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