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Blood Destiny - Bloodrage (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
350 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0898-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blood Destiny - Bloodrage - Helen Harper
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'Ich bin Blut und Feuer'

Um Freunden dabei zu helfen, einen Fluch aufzuheben, hat Mack beschlossen, sich an der Magier-Akademie ausbilden zu lassen. Doch kaum hat sie die geheiligten Hallen betreten, ist sie umgeben von unfreundlichen Erwachsenen und launischen Teenagern - und alle scheinen nur darauf aus, Mack scheitern zu sehen. Da sie sich so unter Beschuss fühlt, gerät Macks Temperament - ein heißer Zorn, die seit jeher in ihr schlummert - jedoch immer weiter außer Kontrolle. Als sie dann auch noch Corrigan, der Alpha der Gestaltwandler, ihr immer näherkommt und deutliche Avancen macht, stehen ihre Gefühle kopf. Doch da stolpert Mack über eine Schrift in der Bibliothek, der endlich alles erklären könnte: ihre Herkunft, die Magie in ihrem Blut - bis sie erkennen muss, dass damit die richtigen Probleme gerade erst beginnen ...

'Action, Humor und jede Menge Herz! Ich kann nicht fassen, wie unglaublich gut diese Geschichte geschrieben ist. Die Figuren haben so viel emotionale Tiefe, und die Story ist einfach nur großartig!' Good Reads

Band 3 der abenteuerlich-romantischen Blood-Destiny-Serie

1


Wieder einmal kauerte ich auf allen vieren. Meine Handflächen waren vom Schotter zerkratzt, und mein Gesicht hatte sicher einen attraktiven grünen Teint, während ich mir die Seele aus dem Leib kotzte.

»Geht’s denn, Miss Mackenzie?«

Dass in dieser Frage keine Anteilnahme lag, entging mir nicht. Mühsam rappelte ich mich auf. »Ja«, murmelte ich verlegen. »Geht schon.«

»Dann sollten wir reingehen. Der Dekan erwartet uns.« Mit diesen Worten begab sich der Magier, der mich begleitet hatte, in das große Sandsteingebäude vor uns.

Ich ließ die Umgebung auf mich wirken. Die Akademie lag am Ende einer langen Auffahrt, und vor dem Gebäude befanden sich große, sehr gepflegte Rasenflächen, auf denen Raureif lag. Über mir krächzten Krähen und schwebten auf der Suche nach Nahrung am Winterhimmel. Links von mir flimmerte noch das Portal, durch das wir gekommen waren. Ich seufzte tief, wandte mich um und folgte dem Magier nach drinnen.

Mein Begleiter wartete schon auf mich, und auf seinem zerklüfteten Gesicht spiegelten sich Gereiztheit und Verärgerung wider. Doch er sagte nichts, sondern querte nur die Vorhalle und wandte sich nach rechts in einen ziemlich ramponierten Flur. Vor mir kam ein junges Mädchen aus einer Tür geflitzt und trug halb leer gegessene Porzellanteller ab, deren Reste nicht sonderlich appetitlich aussahen, zumal mir noch immer übel war. Wahrscheinlich war das Essen auch nicht mehr frisch. Als das Mädchen mich erblickte, bekam es große Augen und stieß mit halb offenem Mund ein komisches »Oh!« aus, das von Überraschung und Bestürzung zeugte. Dann krachten die Teller zu Boden. Ich bückte mich, um ihr beim Aufheben der Scherben zu helfen, doch sie wich wie ein ängstliches Kaninchen zurück.

»Tss, tss, tss«, machte der Magier. »Miss Mackenzie, für so was haben wir wirklich keine Zeit.«

Er warf dem Mädchen einen strengen Blick zu. Sie wurde mit jeder Sekunde bleicher und betete offenbar, ich möge sie und den Scherbenhaufen in Ruhe lassen. Also gab ich klein bei und richtete mich wieder auf. Der Magier verzog angewidert den Mund und ging weiter.

Am Ende des Flurs klopfte er an eine angelehnte Tür. Eine tiefe Stimme antwortete etwas Unverständliches, und schon winkte mein ach-so-freundlicher Cicerone mich hinein. Ich warf ihm ein strahlendes Lächeln zu, ignorierte die kurz aufflackernde Hitze in meinem Magen, die ich meiner Nervosität und seiner Grobheit verdankte, und trat ein.

Hinter einem großen Schreibtisch voller Bücher und Kuriositäten saß ein älterer Mann, auf dessen Nase eine Brille mit halbmondförmigen Gläsern prangte. Bei meinem Eintreten stand er auf und faltete die Hände hinterm Rücken. Mir fiel auf, dass er einen antiquiert anmutenden schwarzen Talar trug, als empfände er das Bedürfnis, der Welt seine Wichtigkeit deutlich zu verstehen zu geben. Er bedeutete mir, mich auf einen kleinen Stuhl vor seinem Schreibtisch zu setzen, und nahm wieder auf seiner Seite Platz. Mein Stuhl hatte ein Kissen und war auch sonst recht bequem, zugleich aber erheblich niedriger als der Sitz meines Gegenübers, sodass ich mich wie ein Kind fühlte. Diesen uralten Einschüchterungstrick zu durchschauen, bewahrte mich leider nicht davor, trotzdem eingeschüchtert zu sein. Ich lehnte mich zurück und bemühte mich um einen entspannten Eindruck.

Einige Sekunden hing lastendes Schweigen im Raum. Ich biss mir auf die Zunge, um nur nichts Dummes zu sagen. Womöglich, ja, wahrscheinlich war ich gezwungen, mich hier fünf Jahre aufzuhalten. Mit dem Erzmagier hatte ich einen Handel abgeschlossen: Damit die Magier meine frühere Arbeitgeberin Mrs Alcoon von einem überaus unangenehmen Erstarrungszauber befreiten, hatte ich versprechen müssen, mich an der Akademie der Magier ausbilden zu lassen. Offenbar brauchte man im Schnitt fünf Jahre bis zum Examen, doch ich war entschlossen, meine Lehrzeit weit schneller zu absolvieren – wenn nicht um meinetwillen, dann Mrs Alcoon zuliebe. Den Dekan der Akademie zu verärgern, würde meinen Interessen nur schaden, auch wenn er ein Kotzbrocken sein mochte.

Schließlich sah er von den Papieren auf, die zu studieren er eifrig vorgegeben hatte, und blickte mich über seine Brille hinweg auf eine Weise an, die sicher schon viele junge Zauberlehrlinge eingeschüchtert hatte. Sollte er aber gedacht haben, auch mich damit zu verängstigen, hatte er den Bericht des Erzmagiers offenbar nicht aufmerksam genug gelesen. Mochten meine Umgebung und die auf mir ruhenden Erwartungen mich auch verunsichern: Ich hatte mich schon Gefährlicherem gestellt als Lehrern. Also straffte ich mich und schaute ihm in die Augen.

»Also, Mackenzie Smith.«

Ich blieb stumm und sah ihn nur weiter an. Er hob die Brauen ein wenig. »Du heißt Mackenzie Smith, nicht wahr?«

»Oh, Verzeihung«, erwiderte ich unschuldig. »Mir war nicht klar, dass Sie mir eine Frage gestellt hatten.« Ich lächelte freundlich. »Ja, ich heiße Mackenzie. Aber nennen Sie mich bitte Mack.«

Der Dekan indes lächelte nicht zurück. »Komm mir nicht dumm, junges Fräulein. Wir dulden es nicht, dass unsere Schüler sich aufspielen.«

Junges Fräulein? Sich aufspielen? Das konnte ja heiter werden … Ich lächelte weiter. »Ich wollte mich nicht … aufspielen, Mr Michaels.«

»Dekan.«

»Wie bitte?«

»Dekan Michaels. Wir erwarten, dass du während deines Aufenthalts an dieser Schule geziemende Bescheidenheit an den Tag legst. Du wirst mich als ›Dekan Michaels‹ ansprechen und auch alle anderen Erwachsenen mit ihrem vollen Titel anreden. Deine Lehrer sprichst du mit ›Magier‹ an, gefolgt von ihrem Nachnamen. Und die gleiche Bescheidenheit wirst du deinen Mitschülern entgegenbringen, die hier aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Fähigkeiten unterrichtet werden – was dir meines Wissens beides abgeht. Du wirst sie als ›Novize‹ ansprechen, gefolgt von ihrem Vornamen.«

Na, über die eine oder andere Fähigkeit verfügte ich gewiss, über einen raffinierten Feuertrick zumal, den ich ihm gern zeigen konnte. Aber da ich gewinnend und harmlos erscheinen wollte, nickte ich nur flüchtig und ignorierte das in mir flackernde Feuer.

»Verzeihung, Dekan Michaels.«

Er wirkte nicht eben besänftigt, nickte aber knapp und fuhr – mit allerlei Unterlagen raschelnd – fort. »Wie alle Novizen beginnst du auf Stufe eins und musst jede Unterrichtsstunde und jede Zusammenkunft besuchen, sofern dir nichts anderes aufgetragen wird. Gewisse Veranstaltungen sind den ausgebildeten Magiern vorbehalten, und wir erwarten nicht, dass du daran teilnimmst.«

Was wohl heißen sollte, dass sie mich dort nicht sehen wollten. Aber das war in Ordnung. Mein Ego würde es überleben, nicht auf Magierpartys erscheinen zu müssen, bei denen es sicher sterbenslangweilig zuging.

»Gefrühstückt wird um halb sechs. Der Unterricht beginnt um sechs. Du musst alle fünf Disziplinen beherrschen, bevor du auf Stufe zwei vorrückst.«

Ich räusperte mich.

Blinzelnd wies er mit dem Finger auf mich. »Was denn?«

»Worum handelt es sich bei den fünf Disziplinen?«

Der Dekan starrte mich an, als wüchsen mir purpurne Hörner mit gelben Tupfen. »Weißt du etwa nicht einmal …« Er verstummte und verdrehte die Augen. »Kinesis, Divination, Verteidigung, Beschwörung und Illusion.«

»Ah, verstehe.« Ich nickte weise.

»Du hast keine Ahnung, worum es sich bei all dem handelt, stimmt’s?«

»Kinesis heißt vermutlich, Dinge von einem Ort zum anderen zu versetzen. Verteidigung dürfte Schutzzauber aller Art meinen – und dass man lernt, Scheusalen den Arsch zu versohlen.«

Der Dekan fuhr zusammen. »Bitte keine Kraftausdrücke!«

»Oh, Verzeihung. Ich meinte, dass man lernt, allen denkbaren alchemistischen Hokuspokus einzusetzen, um jedes feindlich gesinnte Wesen zu bezwingen und umzubringen, das einen zu unterjochen oder sonst wie zu belästigen droht.« Ich schlug die Beine übereinander und lehnte mich zurück.

Er wirkte nicht eben amüsiert. »Hier besonders gewitzt erscheinen zu wollen, wird dir so wenig zuträglich sein wie Angeberei, Provokation oder Gewalt, Smith. Der Erzmagier hat mich angewiesen, dich auszubilden, und genau das werde ich tun.« Er erhob sich und ragte hinter seinem Schreibtisch auf. »Doch das bedeutet nicht, dass man dir hier entgegenkommt. Du wirst lediglich toleriert. Du bist keine Magierin und wirst nie eine sein. Du bist ein Strolch, der uns aufgedrängt wurde. Ich erwarte, dass du überall zugegen bist, dich aber ruhig verhältst und mich in diesem Zimmer erst wieder belästigst, wenn für dich der Tag des Abschieds gekommen ist. Du wirst unserer Einrichtung keine Schande machen und ihrem Ansehen nicht schaden – dafür werde ich sorgen. Dein Gelöbnis findet morgen bei Sonnenaufgang statt; von da an bist du an unsere Gesetze gebunden. Wenn du sie brichst, musst du die Konsequenzen tragen.«

Er setzte sich wieder, blickte auf seinen Schreibtisch und nahm einen Füller. »Du kannst jetzt gehen.«

Ich blieb noch einen Moment verblüfft sitzen, biss dann die Zähne zusammen und stand auf. Zwar hätte ich dem alten Narren gern eine Bemerkung an den Kopf geworfen, doch ich besann mich eines Besseren, wandte mich zur Tür, drückte die Fingernägel in meine Handflächen und sagte mir, dass ich realistischerweise kaum etwas anderes hatte erwarten können. Am besten wäre es sicher, in allen Fächern zu brillieren, die in diesem aufgeblasenen Hogwarts angeboten wurden, die Ausbildung würdig zu absolvieren und dafür zu sorgen,...

Erscheint lt. Verlag 6.9.2018
Reihe/Serie Mackenzie-Smith-Serie
Mackenzie-Smith-Serie
Mackenzie-Smith-Serie
Übersetzer Andreas Heckmann
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Bloodrage
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bruderschaft • Cornwall • Corrigan • fantastisch • Fantastischer Roman • Fantasy • Fiktion • Formwandler • Gefühl • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Gestaltwandler • Große Liebe • Keltische Mythologie • Legenden • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Mack • Magie • Märchen • Mythen • Mythologie • Phantastik • Phantastisch • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sagen • Unterhaltung • Vampirroman / Werwolfroman • Werwölfe
ISBN-10 3-7363-0898-1 / 3736308981
ISBN-13 978-3-7363-0898-5 / 9783736308985
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