Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Nur der Tod bringt Vergebung & Ein Totenhemd für den Erzbischof (eBook)

Zwei Krimis in einem E-Book

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
664 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-1574-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nur der Tod bringt Vergebung & Ein Totenhemd für den Erzbischof - Peter Tremayne
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
(CHF 12,65)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Zwei historische Kriminalromane in einem E-Book.

Nur der Tod bringt Vergebung. 

Der Auftakt der grandiosen Reihe um Schwester Fidelma ...

Im Jahre 664 kämpfen im Königreich Northumbrien die Anhänger der Kirche Roms gegen die Lehren des Kelten Columban von Iona. Um den Kirchenstreit beizulegen, wird in Witebia eine Synode einberufen. Als die Äbtissin Ètain ermordet in ihrer Zelle aufgefunden wird und wenig später zwei weitere Diener Gottes sterben, vermutet man zunächst kirchenpolitische Motive. Schwester Fidelma, eine irische Nonne königlichen Geblüts und gleichzeitig Anwältin bei Gericht in ihrer Heimat, geht diesen Gerüchten nach und macht eine grausige Entdeckung ...

Ein Totenhemd für den Erzbischof. 

Anno Domini 664: Wighard von Canterbury, der künftige Erzbischof, fällt in Rom augenscheinlich einem Raubmord zum Opfer. Ronan, ein irischer Mönch, gerät in Verdacht, beteuert aber seine Unschuld. Der Fall droht einen Krieg zwischen Angelsachsen und Iren auszulösen. Um das Schlimmste zu verhindern, wird die unbestechliche Schwester Fidelma mit den Ermittlungen betraut. Bei ihren Nachforschungen stößt Schwester Fidelma auf das zwielichtige Vorleben des ermordeten Würdenträgers ...

'Das beste an diesem Buch ist Schwester Fidelma - eine kluge, emanzipierte, mutige Frau, die ihre Widersacher in Grund und Boden argumentiert.' Südwestrundfunk.



Peter Tremayne ist das Pseudonym eines anerkannten Historikers, der sich auf die versunkene Kultur der Kelten spezialisiert hat. Seine im 7. Jahrhundert spielenden Romane mit Lady Fidelma sind zurzeit die älteste und erfolgreichste historische Krimiserie auf dem deutschen Buchmarkt. Fidelma, eine mutige Frau von königlichem Geblüt, ehemalige Nonne und Anwältin bei Gericht, löst darin auf kluge und selbstbewusste Art die schwierigsten Fälle. Wegen des großen internationalen Erfolgs der Serie wurde Peter Tremayne 2002 zum Ehrenmitglied der Irish Literary Society auf Lebenszeit ernannt.

Bisher sind im Aufbau Taschenbuch erschienen: Die Tote im Klosterbrunnen, Tod im Skriptorium, Der Tote am Steinkreuz, Tod in der Königsburg, Tod auf dem Pilgerschiff, Nur der Tod bringt Vergebung, Ein Totenhemd für den Erzbischof, Vor dem Tod sind alle gleich, Das Kloster der toten Seelen, Verneig dich vor dem Tod, Tod bei Vollmond, Tod im Tal der Heiden, Der Tod soll auf euch kommen, Ein Gebet für die Verdammten, Das Flüstern der verlorenen Seelen, Tod den alten Göttern, Das Konzil der Verdammten, Der falsche Apostel, Eine Taube bringt den Tod, Der Blutkelch, Die Todesfee, Und die Hölle folgte ihm nach, Die Pforten des Todes, Das Sühneopfer, Sendboten des Teufels, Der Lohn der Sünde, Der Tod wird euch verschlingen, Tod in der Königsburg (Illustrierte Ausgabe), Die Wahrheit ist der Lüge Tod, Ihr Los ist Finsternis, Wer Lügen sät, Die Sünden der Gerechten, Tod den finsteren Mächten, Das Pestschiff, Der Tod des Ketzers.

Mehr Informationen unter sisterfidelma.com

Selbst wilde Tiere sind nicht so grausam wie die Christen im Umgang mit ihresgleichen.

Ammianus Marcellinus (ca. 330 –395)

KAPITEL 1


Der Mann war noch nicht lange tot. Das Blut und der Speichel um seine verzerrten Lippen waren noch nicht einmal trocken. Die Leiche hing am Ende eines kräftigen Hanfseils vom Ast einer knorrigen Eiche und schwang im Wind hin und her. Wo das Genick gebrochen war, hatte sich der Kopf in einem seltsamen Winkel zum übrigen Körper verdreht. Die Kleider waren zerrissen, und falls der Mann Sandalen getragen hatte, waren sie von Leichenfledderern entwendet worden. Jedenfalls war von seiner Fußbekleidung nichts mehr zu sehen. Die verkrampften, blutüberkrusteten Hände zeigten, daß der Mann nicht kampflos gestorben war.

Doch nicht die Tatsache, daß ein Mann erhängt worden war, hatte die kleine Gruppe von Reisenden dazu gebracht, bei der alten Eiche haltzumachen. Seitdem sie von Rheged ins Königreich Northumbrien gekommen waren, hatten sie schon zahlreiche Hinrichtungen und andere grausame Bestrafungen gesehen. Offenbar wandten die dort wohnenden Angeln und Sachsen strenge Strafen auf all jene an, die ihre Gesetze übertraten – von den grausigsten Formen der Verstümmelung bis zur Hinrichtung unter den qualvollsten Umständen, wobei das bloße Erhängen noch als menschlichster Weg erschien. Nein, es war nicht der Anblick eines weiteren an einem Baum aufgeknüpften Unglücklichen, der sie beunruhigt hatte. Daß sie ihre Pferde und Maultiere so plötzlich zum Stehen brachten, hatte einen anderen Grund.

Die kleine Reisegesellschaft bestand aus vier Männern und zwei Frauen. Sie alle trugen geistliche Gewänder aus ungefärbter Wolle, und die Häupter der Männer waren vorne kahlgeschoren – eine Tonsur, die sie als Brüder der Kirche Columbans von der heiligen Insel Iona auswies. Wie auf Kommando hatten sie alle im gleichen Augenblick angehalten, saßen aufrecht in ihren Sätteln und starrten beklommen auf den Leichnam des Mannes, auf seine ängstlich aufgerissenen Augen und seine in einem letzten verzweifelten Ringen nach Luft herausgestreckte schwarze Zunge. In den Mienen der Reisenden spiegelten sich Entsetzen und tiefe Besorgnis.

Der Grund dafür war nicht schwer zu erraten: Auf dem Haupt des Toten war ebenfalls die Tonsur Columbans zu erkennen. Und was von seiner Kleidung übriggeblieben war, deutete auf die Kutte eines Mönches hin, obgleich sowohl das Kruzifix als auch der Ledergürtel und die Ledertasche fehlten, die jeder peregrinus pro Christo trug.

Der Anführer ritt auf seinem Maultier noch ein Stück näher und sah mit aschfahlem Gesicht zu dem Toten auf.

Auch eine der beiden Frauen löste sich von der Gruppe und führte ihr Reittier noch dichter an die Eiche heran, um den Toten mit ruhigem Blick zu betrachten.

Sie reiste zu Pferde, was darauf hinwies, daß sie keine gewöhnliche Ordensschwester war. In ihren blassen Gesichtszügen war keine Angst, sondern eine eigentümliche Mischung aus Abscheu und Neugier zu erkennen. Sie war noch jung, hochgewachsen und von anmutiger Gestalt, eine Tatsache, die ihr schlichtes Gewand kaum zu verbergen vermochte. Ein paar widerspenstige Strähnen roten Haares lugten unter ihrer Kopfbedeckung hervor. Ihr blasses Gesicht war fein geschnitten, und ihre Augen blitzten hell. Es war schwer zu sagen, ob sie blau oder grün waren, denn sie schienen sich mit jeder Gemütslage zu verändern.

»Kommt fort, Schwester Fidelma«, murmelte ihr männlicher Begleiter sichtlich bewegt. »Das ist kein schicklicher Anblick für Euch.«

Die junge Frau sah ihn verärgert an.

»Für wen sollte dieser Anblick wohl schicklich sein, Bruder Taran?« gab sie zurück. Dann führte sie ihr Pferd noch näher an die Leiche heran und sagte: »Unser Bruder ist noch nicht lange tot. Wer könnte diese abscheuliche Tat begangen haben? Diebe?«

Bruder Taran schüttelte den Kopf.

»Wir sind in einem wilden Land, Schwester, und dies hier ist erst meine zweite Mission nach Northumbrien. Nicht mehr als dreißig Jahre ist es her, daß wir dieser gottverlassenen Einöde das Wort Christi brachten. Man trifft noch immer viele Heiden, die vor der Geistlichkeit wenig Achtung haben. Laßt uns schnellstens weiterreiten. Wer auch immer diese Tat begangen hat, hält sich vielleicht noch in der Nähe auf. Bis zur Abtei von Streoneshalh kann es jetzt nicht mehr weit sein, und wir sollten auf jeden Fall dort ankommen, ehe die Sonne hinter den Bergen versinkt.«

Er zitterte leicht.

Die junge Frau runzelte verärgert die Stirn.

»Ihr würdet tatsächlich weiterreiten und einen unserer Glaubensbrüder so zurücklassen? Ohne Segen und Begräbnis?«

Bruder Taran zuckte die Achseln. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Schwester Fidelma wandte sich zu den anderen um.

»Ich brauche ein Messer, um das Seil durchzuschneiden«, erklärte sie. »Wir müssen für die Seele unseres Bruders beten und dafür sorgen, daß er ein christliches Begräbnis bekommt.«

Die anderen warfen sich unbehagliche Blicke zu.

»Vielleicht hat Bruder Taran recht«, gab das zweite weibliche Mitglied der Gruppe zu bedenken. Es war ein großes, grobknochiges Mädchen, das schwer und unbeholfen auf seinem Reittier saß. »Schließlich kennt er dieses Land ebensogut wie ich. Habe ich nicht jahrelang als versklavte Geisel in Northumbrien leben müssen? Sicherlich wären wir gut beraten, wenn wir unverzüglich weiterreiten und uns in den Schutz der Abtei von Streoneshalh begeben würden. Wir können Äbtissin Hilda von der Greueltat berichten. Sie wird am besten wissen, was zu tun ist.«

Schwester Fidelma stöhnte gereizt auf.

»Wir sollten doch zuallererst an die Seele unseres verstorbenen Bruders denken, Schwester Gwid«, gab sie zurück. Dann wandte sie sich an die anderen. »Hat denn niemand ein Messer?«

Zögernd kam einer der Männer näher und reichte ihr ein kleines Messer.

Schwester Fidelma nahm es, stieg von ihrem Pferd und ging zu der Stelle, wo das Seil an einen niedrigeren Ast gebunden war. Sie hatte das Messer schon angehoben, als ein schriller Schrei sie innehalten und herumfahren ließ.

Aus dem Wald auf der anderen Seite des Weges kam ein halbes Dutzend Männer. Angeführt wurden sie von einem Mann auf einem Pferd – einem kräftigen Krieger mit langem, zotteligem Haar, das unter einem polierten Bronzehelm herausquoll und in einen dichten schwarzen Bart überging. Er trug einen glänzenden Brustharnisch, und seine Körperhaltung zeugte davon, daß er es gewohnt war, Befehle zu geben. Seine Gefolgsleute trugen verschiedene Waffen, die meisten Knüppel oder Pfeil und Bogen.

Schwester Fidelma hatte keine Ahnung, was der Mann ihr zurief, aber offenbar war es ein Befehl, und allem Anschein nach wollte er sie von ihrem Vorhaben abbringen.

Sie wandte sich zu Bruder Taran um, der dem Fremden ängstlich entgegenblickte.

»Wer sind diese Leute?«

»Es sind Sachsen, Schwester.«

»Das sehe ich selbst. Aber meine Kenntnisse des Sächsischen sind unvollkommen. Ihr müßt mit ihnen sprechen und sie fragen, wer sie sind und was sie über diesen Mord wissen.«

Bruder Taran rief dem Anführer der Männer ein paar holprige Brocken in einer fremden Sprache entgegen. Der kräftige Mann mit Helm grinste und spuckte aus, ehe er einen Schwall unverständlicher Laute von sich gab.

»Er sagt, sein Name sei Wulfric von Frihop, er sei ein Than des Unterkönigs von Deira, und dies sei sein Land. Seine Halle liege auf der anderen Seite des Waldes«, übersetzte Bruder Taran stockend.

»Fragt ihn, was das hier zu bedeuten hat«, sagte Schwester Fidelma in kaltem, gebieterischem Ton und zeigte auf den immer noch am Seil baumelnden Toten.

Der sächsische Krieger ritt näher und musterte Bruder Taran mit einem neugierigen Stirnrunzeln. Dann verzog sich sein bärtiges Gesicht zu einem bösartigen Grinsen. Seine engstehenden Augen und sein verschlagener Blick erinnerten Fidelma an einen listigen Fuchs. Er nickte grinsend, während Taran zögernd sprach, und antwortete dann, wobei er wieder kräftig auf den Boden spuckte, als wollte er damit seinen Worten Nachdruck verleihen.

»Es bedeutet, daß der Bruder hingerichtet wurde«, übersetzte Taran.

»Hingerichtet?« Fidelma zog die Augenbrauen zusammen. »Nach welchem Gesetz wagt es dieser Mann, einen Mönch aus Iona hinzurichten?«

»Nicht aus Iona. Der...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2018
Reihe/Serie Doppelband - 2 Fälle für Schwester Fidelma
Doppelband - 2 Fälle für Schwester Fidelma
Schwester Fidelma ermittelt
Übersetzer Irmela Erckenbrecht
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Schlagworte 7. Jahrhundert • Bundle • Detektivin • Ermittlerin • Ermittlungen • Frauen • Geschichte • Historischer Kriminalroman • Irland • Kelten • Kirche • Kloster • Krimi • Kriminalroman • Mittelalter • Mönchtum • Mord • Nonne • Politik • Roman • Schwester Fidelma • Verbrechen
ISBN-10 3-8412-1574-2 / 3841215742
ISBN-13 978-3-8412-1574-1 / 9783841215741
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Thrille

von James Kestrel

eBook Download (2023)
Suhrkamp (Verlag)
CHF 13,65