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Blood Destiny - Bloodmagic (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
320 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0897-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blood Destiny - Bloodmagic -  Helen Harper
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Lass die Magie fliegen!

Nachdem sie den Klauen von Corrigan, dem Lord Alpha der Bruderschaft, entschlüpfen konnte, versucht Mack sich nun auf ein ruhiges Leben in der ländlichen Idylle von Inverness. Weit weg von allem - insbesondere fort von den Gestaltwandlern. Als Mack dann noch einen Job in einer kleinen Buchhandlung ergattern kann, scheint das Leben perfekt zu sein ... für einen kurzen Moment! Denn die Besitzerin des Ladens - eine rätselhafte ältere Dame - scheint nicht nur ein Faible für Kräuterkunde zu haben, sondern weiß auch mehr, als sie vorgibt. Plötzlich findet sich Mack zwischen den Fronten des Ministeriums für Magie, den Fae und der Bruderschaft wieder. Und sie muss sich entscheiden: Bleibt sie in Deckung oder stellt sie sich Corrigan - mit seinen faszinierend grünen Augen - entgegen.

'Action, Humor und jede Menge Herz! Ich kann nicht fassen, wie unglaublich gut diese Geschichte geschrieben ist. Die Figuren haben so viel emotionale Tiefe, und die Story ist einfach nur großartig!' Good Reads

Band 2 der erfolgreichen Romantic-Fantasy-Reihe Blood Destiny!

Erstes Kapitel


Ich hatte schon geahnt, dass es geschehen würde. Der Zugang zum kleinen Keller war schmal und beengt, und um ans nächste Fass zu kommen, musste ich mich umständlich vorbeugen und es am oberen Rand packen. Mit einer Hand schlug ich rückwärts aus, um die zudringlichen Finger zu erwischen, die glaubten, mich in den Hintern zu kneifen sei schon okay, ließ dabei aber nur den Bierkrug fallen, der mir prompt auf den Fuß knallte.

Mit einem Schmerzensschrei sprang ich zurück und prallte gegen den Angreifer. Der stieß ein erstauntes »Oooh« aus und taumelte nach hinten, während ich auf dem anderen Fuß herumfuhr, ihn am schmuddeligen Hemdkragen packte und an die Wand drängte. Es war Derek, ein Stammgast.

»Was, zum Teufel, hast du vor?« Mit der rechten Hand quetschte ich seine Finger und hielt mit der Linken weiter sein Hemd fest.

Er atmete aus, und Biergeruch schlug mir entgegen. Angewidert wandte ich den Kopf zur Seite und griff noch fester zu.

»Mensch, Schätzchen, mach dich locker«, keuchte er.

Die Hitze in mir nahm zu. Mich zu betatschen war eine Sache, aber mich Schätzchen zu nennen war etwas ganz anderes. »Ich soll mich lockermachen, ja? Dann pass mal gut auf, Schätzchen.« Ich riss ihm das halbvolle Whiskeyglas aus der verschwitzten Pfote, goss es ihm über den Kopf und schleuderte es zu Boden, wo es in tausend Stücke zersprang. Derek entwand sich mir, kam von der Mauer frei und fuhr sich mit den Händen durch Haar und Gesicht, um sich den Schnaps abzuwischen.

Dann schlug er nach mir, doch es gelang mir trotz des engen Kellers, rechtzeitig aus seiner Reichweite zu springen.

»Verdammte Schlampe.«

Ich lächelte. Schlampe war mir entschieden lieber als Schätzchen. Unterdessen wandte Derek sich mir mit erhobener Faust zu. Mit in die Hüften gestemmten Händen und hochgezogenen Brauen sah ich ihn herausfordernd an. Das konnte heiter werden.

»Was geht hier vor?«, fragte eine ruhige Stimme mit stählernem Unterton und durchkreuzte meine Pläne.

»Der Dreckskerl hält mich für Freiwild. Ich wollte ihm diese Einstellung gerade abgewöhnen.« Ich sah Arnie an, der mich betrübt anblickte.

Er warf Derek ein Geschirrtuch zu und forderte mich mit einer Handbewegung auf, von ihm Abstand zu halten. »Na, hör mal, Arnie, er hat angefangen! Ich habe nichts …«

»Schluss jetzt.« Sanft schob er Derek nach draußen und zurück an die Theke und schloss die Kellertür, sodass wir allein waren. Der Bierkrug war uns im Weg, doch er trat ihn beiseite und musterte mich im schwachen Licht. »Das darfst du nicht, Jane.«

»Was darf ich nicht? Mich verteidigen?« Mir wurde mit jeder Sekunde heißer.

»Unsere besten Gäste darfst du nicht angreifen«, erwiderte er ruhig.

»Angreifen? Aber er …« Ich wollte widersprechen, doch Arnie legte einen Zeigefinger an die Lippen, und ich verstummte und funkelte ihn nur wütend an.

»Du arbeitest hier als Barfrau. Das gehört zu deinem Job – widerwärtigerweise zwar, aber du solltest inzwischen wissen, wie du mit solchen Situationen umzugehen hast. Darum muss ich dich jetzt leider entlassen.«

Einen Moment lang war ich wie vor den Kopf geschlagen. Ich hatte nichts getan – oder so gut wie nichts. Ich wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort hervor.

»Tut mir leid, Jane. Wenn du dein Temperament nicht im Griff hast, kann ich dich nicht beschäftigen. Ich zahle dir noch den Wochenlohn aus, aber du musst gehen. Und zwar sofort.«

Unvermittelt zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Ich brauchte diesen Job. Ohne Papiere und Empfehlungen hatte es ewig gedauert, jemanden zu finden, der mich für sich arbeiten ließ, wenn auch nur in dieser Kaschemme. Also ruderte ich zurück. »Arnie, tut mir leid, mir sind gerade die Gäule durchgegangen. Ich geh mich bei ihm entschuldigen. Ich lass mich sogar ein bisschen von ihm befummeln, falls das hilft. Du darfst mich nicht rausschmeißen – ich brauche diesen Job.«

Er schüttelte traurig den Kopf und verließ den Keller. Ich setzte mich auf das umgeworfene Fass, massierte den geschwollenen Fuß und kämpfte mit den Tränen. Wie ein Pferd hatte ich für diesen Mistkerl geackert, zu nachtschlafender Zeit und zum Mindestlohn. Als Zulage hatte es nur Betatschen gegeben. Das war nicht fair! Ich hatte das Recht, mich gegen solche Übergriffe zu verteidigen! Wütend trat ich nach dem Fass, das dumpf gegen die Wand schlug, bevor es knirschend über die Glasscherben zurückgerollt kam. Ich richtete es auf, schnitt mich dabei aber an einer Scherbe, und ein kurzer Schmerz durchfuhr mich. Dieses Pack, Derek ebenso wie Arnie und Anton und … Ich zog den Glassplitter aus meinem Fleisch und sah zu, wie ein Tropfen eisenhaltigen Bluts über meine Hand lief und zu Boden fiel. Nur wegen dieses Bluts saß ich überhaupt hier in Schottlands tiefster Provinz. Ich legte den Fingerknöchel an den Mund, saugte die Wunde aus und ließ zu, dass die Hitze mich für einen Moment ganz erfüllte und meine eher vernünftigen Gedanken völlig verdrängte.

Nach ein, zwei Minuten straffte ich schniefend die Schultern. Ich hatte Schlimmeres erlebt. Wenn ich Johns Tod überstanden hatte und den Rauswurf aus meinem Zuhause durch einen gemeingefährlichen WerBären, wenn ich es geschafft hatte, mit dem so wandlungsfreudigen wie beängstigenden Oberhaupt der Bruderschaft unter einem Dach zu wohnen, würde ich auch über den Verlust dieses lausigen Jobs hinwegkommen. Ich setzte meinen in Scherben zersplitterten Stolz wieder zusammen und wappnete mich für das, was da kommen würde.

Dann humpelte ich aus der Kellertür. Derek betrachtete mich triumphierend und hatte ein höhnisches Grinsen im pockennarbigen Gesicht. Ich warf ihm meinen finstersten Blick zu und stellte befriedigt fest, dass er sich noch immer mit dem Geschirrtuch den Nacken wischte. Die anderen Kneipengäste musterten mich in verschüchterter Wortlosigkeit und schauten weg, sobald ich herausfordernd zurückstarrte. Unvermittelt meldete sich die Musikbox und spielte ganz unpassend Shania Twains Man! I Feel Like a Woman. Mit knapper Not verkniff ich mir, die Augen zu verdrehen. Schweigend gab Arnie mir einen braunen Umschlag, hob dabei die Brauen und seufzte schwer und melodramatisch über die Ungerechtigkeit der Welt. Ich langte hinter die Theke, nahm meine Tasche und verließ das Lokal.

Meine kurze Anwandlung von Wagemut verließ mich, als ich auf die Straße trat und mich die kalte Nachtluft umfing. Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte. Langsam trottete ich zu meinem kleinen möblierten Zimmer und erwog dabei meine Optionen. Ich konnte in Inverness bleiben und versuchen, Arbeit an einem der wenigen Orte zu finden, wo ich noch nicht danach gefragt hatte. Das nächste Rudel lebte in Aberdeen, und obwohl mein Ego nicht groß genug war, um anzunehmen, alle Gestaltwandler im ganzen Land hätten nichts Besseres zu tun, als eine Abtrünnige ihrer Zunft aufzustöbern, wollte ich mich doch möglichst fern von ihnen allen halten. Dann aber blieben mir nur wenige Orte, an die ich gehen konnte. Ich schob die Hände der Kälte wegen tief in die Taschen, zog die Schultern hoch und suchte in mir nach einem Funken, an dem ich mein Inneres wärmen konnte, doch da war nichts. Das ganze Drachenblut war einfach zu nichts nutze, solange es völlig unbeherrschbar war und mir immer dann fehlte, wenn ich es brauchte.

An einer Ampel blieb ich stehen, um die Fahrbahn zu queren, und merkte, dass mich von gegenüber eine schwarze Gestalt fixierte. Sie trug altmodischerweise Filzhut und Umhang, aber ihre Züge waren im Dunkeln nicht zu erkennen. Mir war nicht nach Spaß und Spiel zumute. Also straffte ich die Schultern, trat von der Bordsteinkante, um sie zur Rede zu stellen, und wäre fast von einem Lastwagen überfahren worden, der mit Affenzahn über die ruhige Straße donnerte. Der Fahrer drückte die Hupe, und ich fuhr erschrocken zusammen, zeigte ihm den Stinkefinger und wandte mich wieder der dunklen Gestalt gegenüber zu. Doch da war niemand mehr. Großes Unbehagen ergriff mich, und ich eilte nach Hause.

In der bescheidenen Gemütlichkeit meines kleinen Zimmers ließ ich mich auf mein Schlafsofa fallen und rieb mir die Augen. Es sah nicht gut aus. Die Morgenzeitung lag ungelesen da, und so nahm ich sie und schlug den Anzeigenteil auf. Arbeit wurde kaum angeboten. Ich fuhr mit dem Finger die Spalte hinab. Ein Bürogehilfe wurde gesucht: bloß keinen Papierkram erledigen müssen; dann ein Zimmermädchen für eine große Hotelkette: Dort wollten sie bestimmt Dinge über mich wissen, die ich nicht preisgeben konnte; dann gab es noch ein paar knallharte Knochenjobs, und das war es auch schon. Morgen würde ich in diverse Geschäfte hineinschneien, um auf diese Art einen Job aufzutun. Ich schaltete den Wasserkocher ein, um mir einen starken Instantkaffee zu brühen, nahm meinen ramponierten Laptop, der mich weit mehr gekostet hatte, als ich mir leisten konnte, schaltete das Gerät ein, begab mich sofort ins Andernetz und verfluchte meine Schwäche.

Als ich noch zum Rudel von Cornwall gehört hatte, gab es für mich fast nie einen Grund, mich mit dem Andernetz – dem Gegenstück des Internets in der übersinnlichen Welt – zu befassen, aber nun, als Ausgestoßene brachte ich es kaum fertig, mich dort nicht einzuloggen. Täglich ertappte ich mich dabei, von Seite zu Seite zu klicken, um mich zu vergewissern, dass in Cornwall alles in Ordnung war, und um irgendwo auf Nachrichten zu stoßen, die mir verrieten, wie es Tom und Betsy nun, da sie in die Reihen der Bruderschaft eingetreten waren, erging. Und...

Erscheint lt. Verlag 7.6.2018
Reihe/Serie Mackenzie-Smith-Serie
Mackenzie-Smith-Serie
Mackenzie-Smith-Serie
Übersetzer Andreas Heckmann
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Bloodmagic
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bruderschaft • Cornwall • fantastisch • Fantastischer Roman • Fantasy • Fiktion • Formwandler • Gefühl • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Gestaltwandler • Große Liebe • Keltische Mythologie • Legenden • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Magie • Märchen • Mythen • Mythologie • Phantastik • Phantastisch • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sagen • Unterhaltung • Vampire • Vampirroman / Werwolfroman
ISBN-10 3-7363-0897-3 / 3736308973
ISBN-13 978-3-7363-0897-8 / 9783736308978
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