Dämonen unsterblich verliebt (eBook)
Morawa Lesezirkel (Verlag)
978-3-99070-142-3 (ISBN)
Michaela Ulrike Klapetz hat bereits das 3. Buch herausgebracht. Die Jugendreihe "Dämonen küssen verboten - die Schwellenzeitsaga wird nun um einen weiteren Band ergänzt: "Dämonen - unsterblich verliebt" Diese wurde sogar von der Moerser Jugendbuchjury unter www.die-vor-leser.de hervorragend rezensiert. Immer wieder liest die Autorin aus ihren Büchern, Näheres finden Sie unter www.michaelaulrikeklapetz, auf Facebook oder unter mymorawa.com
1. Kapitel
Deirdres und Breandans Geschichte
Ich verbrachte noch einige Tage im Krankenhaus, bevor Niall und Doktor Miller zu mir kamen und mir mitteilten, dass ich am nächsten Tag nach Hause gehen könnte.
Am nächsten Morgen nach der Visite saß ich auf meinem Klinikbett und Trahern neben mir, denn er wollte mir beim Ankleiden und Frisieren behilflich sein.
Dafür hatte er mir ein neues Kleid, das Aignais in Dublin aus der Schneiderei eigens für mich abgeholt hatte, mitgebracht. Ich staunte nicht schlecht, als er den Karton vor meinen Augen öffnete. In dem seidenen Papier lag ein cremefarbenes Etuikleid. Dasselbe, das ich an der Schneiderpuppe bewundert hatte, als mir seinerzeit die Maße für mein Hochzeitskleid abgenommen wurden.
Vorsichtig nahm Trahern das Etuikleid aus der Verpackung und hielt es mir an. „Es wird bestimmt toll an dir aussehen“, bemerkte er anerkennend.
„Trahern, warst du es, der das Kleid in Auftrag gegeben hat?“, fragte ich überrascht.
Zaghaft lächelte er mir entgegen. „Ja“, flüsterte er, dabei legte er das Kleidungsstück zur Seite, nahm mich in den Arm und gab mir einen zärtlichen Kuss.
„Dieses Kleid ist genauso einzigartig, wie du es bist. Ich danke deinem Gott jeden Tag, auch wenn in seinen Augen ein Versehen passiert ist, als er dich zu mir geschickt hat.“
Ich wollte schon etwas erwidern, da küsste er mich abermals auf den Mund. Ich schloss meine Augen. Seine Berührungen waren so zart, dass es auf meinen Lippen richtiggehend prickelte. Allmählich löste sich sein Mund wieder von meinem und ich schlug die Augen auf. Er sah mich prüfend an.
Ich mochte es nicht, dass er über die göttliche Fügung so dachte.
„Das war kein Versehen, Trahern. Er hat es so gewollt. Es ist unser Schicksal.“
Seine sanften Hände hielten mein Gesicht, dabei starrten mich seine tiefschwarzen Augen an.
„Du solltest dich langsam anziehen. Ich werde dir gerne dabei helfen“, bemerkte er ernst. Das war seine einzige Reaktion auf meine grundlegende Meinung.
Ich schluckte hörbar. „Ja“, entgegnete ich enttäuscht.
Etwas unbeholfen hob ich meinen eingegipsten Arm hoch und Trahern zog mir das Nachthemd über den Kopf.
Dabei wanderte sein Blick langsam abwärts, währenddessen atmete er hörbar aus.
Mein Verband ließ die Konturen meines Oberkörpers nur erahnen. Liebevoll strich er über mein Dekolleté. Seine Berührungen lösten ein Kribbeln auf meinem ganzen Körper aus. Ich war so aufgeregt, dass sich mein Brustkorb schneller als gewohnt auf und ab bewegte.
Traherns Atem ging nun stoßweise und seine Begierde war deutlich zu spüren. Einen Moment lang hielt er inne und sah mich flehentlich an. Unmittelbar danach hatte er seine Fassung wiedererlangt und seufzte tief. Er nahm das Kleid, streifte es mir behutsam über und zog mir im Rücken allmählich den Reißverschluss hoch, unterdessen schlüpfte ich in die dazu passenden Ballerinas, die vor meinem Bett standen. Er kniete nun hinter mir und begann, mein rotblondes Haar sorgfältig zu bürsten. Danach steckte er einen cremefarbenen Haarreif darin fest. Er veränderte seine Position, sodass er mich betrachten konnte.
„Du bist wunderschön, Maire“, flüsterte er. „Perfekter könnte kein Dämonenmädchen sein.“
Vorsichtig näherte er sich meinem Gesicht. Wenig später lagen auch schon seine Lippen auf meinem Mund und bedeckten ihn mit unzähligen Küssen.
Mit einer Hand strich ich ihm sachte durch sein tiefschwarzes Haar. Er genoss es. Meine Hände wanderten nun abwärts, bis sie sanft an seiner Brust ruhten.
Sein Blick folgte meinen Berührungen. Er hielt inne.
„Wir sollten nach Hause fahren, Maire.“
Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass es ihm schwerfiel, seine Liebkosungen zu beenden. Doch sein Blick ließ keinen Widerspruch zu.
Mit einem Mal hob er mich hoch, um mich im nächsten Augenblick wieder sanft auf den Boden gleiten zu lassen.
Wortlos reichte er mir seine Hand und wir verließen das Krankenzimmer, um den langen Korridor bis zum Ausgang entlangzugehen.
Sein Wagen parkte ganz in der Nähe. Trahern öffnete mir die Beifahrertüre und half mir beim Einsteigen. Während ich unbeholfen auf dem Ledersitz hin und her rutschte, um eine bequeme Position zu finden, hatte er schon auf der Fahrerseite Platz genommen.
Er strich mir einfühlsam über meine rechte Hand, führte sie symbolisch zu seinen Lippen.
„Du bist alles, wofür es sich zu leben lohnt, Morie.“ Mir fehlten die Worte, ich wusste beim besten Willen nicht, was ich darauf antworten sollte. Dankbar lächelte ich ihn an. Er startete den Wagen und fuhr los. Die Heizung war an und verströmte eine angenehme Wärme.
Auf dem Weg in die Wicklow Mountains schweiften meine Gedanken ab. Es war schon höchst seltsam, denn obwohl mein Martyrium dort begonnen hatte, woran ich heute noch litt, sehnte ich mich nach diesem Ort. Warum nur? Und trotzdem war es leicht zu erklären. An jedem Ort, wo Trahern war, fühlte ich mich von ihm beschützt, weil er mich vor jeder drohenden Gefahr bewahren würde, dessen war ich mir sicher. Ohne ihn wäre ich aus dem Reich der Tudoren nie wieder lebend herausgekommen. Meine innere Stimme verstummte, ich sah aus dem Fenster.
Mittlerweile hatten wir die Biegung erreicht, die uns zu unserem Haus führte.
Unser Forst mit seinem übermächtigen Kronendach, das nur unter einem günstigen Einfallswinkel die Sonnenstrahlen durchströmen ließ, breitete sich wie ein Schutzmantel über dem Waldboden aus, der mit Farnen, Moosen und Gräsern bewachsen war.
Inzwischen fühlte ich mich hier und auf Blasket Castle mehr zu Hause als irgendwo anders.
Blasket Castle blieb für uns beide der idyllischste Ort, den wir uns vorstellen konnten. Dort waren wir immer ungestört, denn seit mehr als einem halben Jahrhundert zählte dieser Ort zu den Territorien der O´Briens, ein Schwellenort, den keine Menschenseele je betreten würde, weil es ein magischer Ort war, vor dem sich die Menschen fürchteten.
Genauso verhielt es sich mit dem Haus in den Wicklow Mountains; es war von einer Aura umgeben, die einzigartig war. Selbst wenn ein Mensch diesen düsteren Wald betreten würde, käme er nicht im Entferntesten auf die Idee, dass sich hinter dem Gestrüpp ein riesiges Anwesen befinden könnte, das noch dazu bewohnt war.
Denn wie durch Zauberhand endete der Weg, noch lange bevor man ein Haus vermuten würde. Die Wildnis, die sich dort auftat, war so unwegsam, dass sich noch nie ein Mensch dorthin verirrt hatte. Außer... ich selbst. Ich schmunzelte. Trahern bog in den abgelegenen Waldweg ein. Dieser wand sich kaum sichtbar durch das Dickicht, doch unser Wagen glitt ohne Schwierigkeiten hindurch, bis wir die Auffahrt des Hauses erreichten.
Ein sanftes, gedämpftes Licht umhüllte das Anwesen, das sich in den Wald schmiegte, als wäre seine Architektur von Beginn an mit der Natur mitgewachsen.
Aignais hatte uns schon kommen gehört und lief mir freudig entgegen.
„Maire, willkommen zu Hause!“
Sie umarmte mich wie immer ausgelassen und küsste mich auf die Wangen.
Niall saß auf der Terrasse in seinem bequemen Lehnstuhl und las die Nachrichten, er sah von seiner Zeitung auf und seine Lippen formten sich zu einem dezenten Lächeln.
„Hallo Maire, schön, dass du wieder zu Hause bist. Ailainn ist in der Küche, sie bereitet dir gerade ein Abendessen zu.“ Ich freute mich. Natürlich, wie hätte es auch anders sein können.
Nach der intravenösen Ernährung im Krankenhaus sehnte ich mich bereits nach einem herzhaften Eintopf, und genau danach duftete es herrlich aus der Küche.
Trahern holte das Gepäck aus dem Wagen und wir betraten den Salon. Kurz blieb ich stehen. Trahern sah mich mitfühlend an.
„Alles in Ordnung?“ Einen Moment lang sagte ich nichts. Niall sah auf und beobachtete mich, gleichzeitig durchstöberte er meine Seele, um herauszufinden, wie mir zumute war, das spürte ich.
Trahern sah mich eindringlich an. „Oder fühlst du dich bei dem Gedanken, das Haus zu betreten, nicht wohl? Wir können auch gerne nach Blasket Island oder in unser Apartment nach Dublin fahren. Wohin immer du möchtest, Maire.“
„Es ist alles okay. Es war eben nur so ein Gedanke.“ Zweifelnd beobachtete er mich, währenddessen tastete er behutsam meine Gefühle ab, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Er war zufrieden.
„Gut. Sag mir bitte, wenn sich deine Meinung diesbezüglich ändern sollte.“
Ich sah ihn argwöhnisch an.
„Warum sollte ich? Du bist doch sowieso ständig auf der Hut und durchsuchst jeden Winkel meiner Seele.“ Er schüttelte den Kopf und stieß einen leisen Laut aus.
„Ich mache mir eben Sorgen um...
Erscheint lt. Verlag | 4.4.2018 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
ISBN-10 | 3-99070-142-8 / 3990701428 |
ISBN-13 | 978-3-99070-142-3 / 9783990701423 |
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