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Star Wars™ - Canto Bight (eBook)

eBook Download: EPUB
2018
448 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-23175-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars™ - Canto Bight - Saladin Ahmed, Rae Carson, Mira Jackson, John Jackson Miller
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Willkommen in Canto Bight, der gefährlichsten Casino-Stadt des Star-Wars-Universums!
Willkommen in der Casino-Stadt Canto Bight, in der jeder alles riskiert, um sein Glück zu machen! Diese vier miteinander verbundenen Kurzgeschichten spielen am selben schicksalhaften Abend und handeln von der Gefahr, die von der verschwenderischen Casino-Stadt ausgeht. Die Autoren Saladin Ahmed, Mira Grant, Rae Carson und John Jackson Miller erzählen von Lügen, Betrug, geplatzten Träumen und Überlebenskämpfen in Canto Bight, dem einzigen Ort, der noch unberührt von den Problemen der Galaxis zu sein scheint. Doch nie war der Preis dafür höher! Denn in Canto Bight herrscht eine Dunkelheit, die von all dem Glamour und Luxus nur verhüllt wird ...

Saladin Ahmed wurde in Detroit geboren und ist in Derborn, Michigan, aufgewachsen. Er studierte Englisch an der Rutgers University und hat einen Masterabschluss in Poesie. Sein erster Roman »Das Schwert der Dämmerung« wurde mit dem Locus Award für das beste Debüt ausgezeichnet und war für zahlreiche weitere Preise nomminiert, u.a. für den Hugo Award, den Nebula Award, den Gemmell Award und den BFSA Award. Saladin Ahmed lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern in Detroit.

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Als die Traum von Cantonica aus dem Hyperraum zurückfiel, nieste Kedpin Shoklop lautstark und pustete durch seine Nasenschlitze. Anschließend lächelte er entschuldigend, blinzelte mit seinem einen großen Auge und hoffte, dass sein Sitznachbar die beschwichtigende Geste verstehen würde.

Besagter Sitznachbar – ein teuer gekleideter, breitschultriger Vertreter einer hauer- und hörnerbewehrten Spezies, die Kedpin nicht kannte – brummte abfällig. Zum Glück hatte Kedpin jede Menge Erfahrung im Umgang mit mürrischen Zeitgenossen. Wie sagte er doch immer seinen Kollegen: Der Schlüssel ist eine positive Einstellung.

»Also, Canto Bight, hm?«, sagte er, an seinen Nebenmann gewandt, wobei er seiner Stimme einen freundschaftlichen Ton gab. »Der Spielplatz der glamourösesten Wesen der Galaxis! Kartenspiele um Vermögen, Fathier-Rennen um Millionen-Wetten! Der größte künstliche Ozean, den es überhaupt gibt! Und das beste Essen außerhalb von Coruscant. Ich kann nicht glauben, dass ich diese Reise gewonnen habe!« Die Chancen waren verschwindend gering gewesen, aber Kedpin war zu VaporTechs bestem Verkäufer des Jahres gekürt worden, und zur Belohnung hatte man ihm zwei Standardwochen Urlaub auf Canto Bight spendiert, alles auf Kosten der Firma! Alle waren fassungslos gewesen! Kedpin hatte es selbst kaum fassen können, als der Admin-Droide seinen Namen laut vorlas; und das, obwohl er sich diesen Moment im Lauf der Jahrzehnte im Geiste eine Million Mal ausgemalt hatte. Er hatte gewonnen. Lange Zeit hatte er an dem Wettbewerb gezweifelt; hatte er sich gefragt, ob da wirklich alles mit rechten Dingen zuging. Aber er hatte sich weiter an die Regeln gehalten und sein Bestes getan, so, wie man es ihm beigebracht hatte. So, wie er es seit hundert Jahren schon tat.

Und jetzt war er unterwegs, um seine Belohnung in Anspruch zu nehmen. Allein die Reise war luxuriöser gewesen als alles, was Kedpin bislang erlebt hatte. Was für Snacks es hier gab! Aber das war nichts verglichen mit dem, was ihn noch erwartete. Er würde endlich das legendäre Canto Bight besuchen, sich in Zords Spa und Badehaus eine Null-G-Massage gönnen, und – sein größter Traum überhaupt – persönlich bei einem Fathier-Rennen dabei sein!

»Ich kann es nicht fassen, dass ich wirklich hier bin!«, sagte er. Sein Sitznachbar ignorierte ihn und wandte sich unhöflich ab, um aus dem Fenster zu starren. Aber für Kedpin war das hier sein erster Urlaub seit hundert Jahren, und er würde sich das von niemandem vergällen lassen.

Der Kapitän der Traum von Cantonica verkündete, dass sie den Orbit über Cantonica erreicht hatten. Kedpins Nebenmann hatte vor Beginn der Reise barsch den Fensterplatz für sich beansprucht, aber wenn er den Hals reckte und krümmte, hatte Kedpin trotzdem einen ganz passablen Blick nach draußen. Und was er sah, ließ alle drei seiner Herzen höherschlagen.

Rosafarbene, blaue und grüne Nebelschaden schimmerten vor dem pechschwarzen Hintergrund des Alls, das sich in alle Richtungen erstreckte, gesprenkelt von kleinen, schillernden Sternen. Davor – so nahe, dass Kedpin das Gefühl hatte, er müsste nur die Hand ausstrecken, um sie zu berühren – hingen Cantonicas glühende Monde in der Dunkelheit. Er hatte seinen Planeten schon ein paarmal verlassen, um sich mit Kunden von VaporTech zu treffen oder an Konferenzen teilzunehmen, aber die Firma hatte ihm stets einen Platz an Bord überfüllter, fensterloser Transporter gebucht. So wie jetzt hatte er das All noch nie gesehen. Es war unbeschreiblich schön.

Cantonica selbst war eine Kugel von dumpfem Gelbbraun, mit sandfarbenen Wolken hier und da. Als sie mit dem Sinkflug begannen, formten die Lichter einer gewaltigen Stadt – Canto Bight, wie Kedpin schlagartig klar wurde! – eine leuchtende Oase auf der Planetenoberfläche. Dominiert wurde der Anblick aber von einem gewaltigen, türkisfarbenen Fleck, dessen Ränder unnatürlich gerade waren: das Meer von Cantonica.

Die Fenster dunkelten sich ab, und Kedpin folgte der Lautsprecherdurchsage, die alle Passagiere anhielt, sich während des Landeanflugs auf ihren Sesseln zurückzulehnen. Wenige Minuten später, nach einem kurzen Kampf mit dem Gepäckfach, indem sein Schwebekoffer verstaut war, stellte sich Kedpin in der Schlange vor der cantonicanischen Einreisekontrolle an. Man rief ihn zu einem Schalter, wo ein uniformierter männlicher Mensch mit getrimmtem Bart und irritiertem Gesichtsausdruck saß.

»Guten Morgen und willkommen auf Cantonica«, sagte er, aber es klang nicht, als würde er es wirklich so meinen. Anschließend nahm er Kedpins Datenblock. »Name?«

»Kedpin Shoklop.« Begegne einem Stirnrunzeln mit einem Lächeln, wiederholte Kedpin im Stillen. Er lächelte dem ungehalten dreinblickenden Menschen zu und ließ seine Stimme extra freundlich klingen, als er hinzufügte: »Aber sagen Sie ruhig Ked! Alle meine Freunde nennen mich so!«

»Nein«, erwiderte der Mann in der Uniform. »Spezies?«

»Wermal.«

»Heimatwelt?«

»Werma-Minor.«

»Sind Sie beruflich oder im Urlaub hier?«

»Ich habe diese Reise gewonnen, verstehen Sie. Ich bin VaporTechs Evaporatorverkäufer des Jahres!«

Zum ersten Mal überhaupt blickte der Mensch nun von seinem Terminal auf. Kedpin wünschte sich, er hätte es nicht getan. »Ja, so sehen Sie aus.« Der Mann starrte ihn an, als wäre er ein Insekt, das es zu zerquetschen galt! »Haben Sie vor, während Ihres Aufenthaltes die Ansichten politischer, parapolitischer, militärischer oder paramilitärischer Vereinigungen zu verbreiten?«, fragte er schließlich.

Kedpin blinzelte mit seinem Auge. Er verstand die Frage nicht.

»Er möchte wissen, ob du Propaganda für die Erste Ordnung oder den Widerstand betreiben willst«, raunzte jemand in der Schlange hinter ihm.

»Ha! Ha!«, lachte Kedpin. »Ich, ein Spion?« In seiner Heimatwelt gab es keine Kämpfe – noch nicht. Aber von den anderen VaporTech-Verkäufern hatte er unglaubliche Geschichten über den Krieg gehört. Es klang einfach nur schrecklich, und Kedpin wollte nichts damit zu tun haben. »Nein, natürlich nicht!«

Der Mann betrachtete seinen Datenblock. »Sie arbeiten also für VaporTech, hm?«

»Jawohl, Sir! Ich verkaufe seit hundertzwei Jahren Evaporatoren! Stechen Sie mir eine Nadel in den Daumen, und ich blute VaporTech-gefiltertes Wasser!« Er lachte noch einmal. »Das ist natürlich nur ein Scherz.«

»M-hm«, machte der Offizier. »Sie haben keinen Sponsoren-Chip.«

»Keinen was?«

Der Mann fuhr sich mit der Hand durch den dichten Bart und seufzte. Aus einem Grund, den Kedpin nicht verstand, wirkte er jetzt noch ungehaltener als zuvor. »Kommen Sie mit, Sir.«

Man führte Kedpin von dem Schalter zu einer weiteren Warteschlange. Die Wesen, die hier anstanden, sahen nicht aus wie Touristen. Sie wirkten anders – unheilvoller, in Kedpins Auge wie die Art Wesen, die Ärger machten. Er wusste nicht, was er in dieser Schlange verloren haben sollte, aber er war sicher, dass es einen guten Grund gab. Canto Bight hatte Klasse. Hier gab es Regeln.

Vor ihm stand ein hochgewachsenes, dürres silberhäutiges Geschöpf mit harten knochigen Dornen am ganzen Körper. Es sah aus wie eine wütende Frau, die ganz aus Messern bestand. Als der Offizier davonging, begann die Kreatur, mit ihren »Messern« zu rasseln, und Kedpin sog erschrocken den Atem ein.

Sympathien wecken ist der schnellste Weg zum Abschluss, war eine weitere von Kedpins favorisierten Verkäufermaximen. »Hallo! Hatten alle einen angenehmen Flug? Sind Sie auch Touristen?«, sagte er, zu niemandem im Speziellen, und er erhielt auch von niemand im Speziellen eine Antwort.

»Stich gefällt nicht, wie du riechst«, stieß die Messerfrau plötzlich mit schriller Stimme hervor. »Vielleicht sollte Stich den Geruch aus dir rausschneiden.« Ein weiteres Mal ließ sie ihre Klingendornen rasseln. Diese Unruhestifterin will mir nur Angst machen, dachte Kedpin. Die Behörden würden nie zulassen, dass sie mir etwas tut. Es gibt schließlich Regeln!

Genau in diesem Moment erschien ein weiterer Mensch in einer anderen Uniform – eine alte Frau mit einem kybernetischen Arm. Sie nahm Kedpins Datenkarte und steckte sie in ein Lesegerät, das daraufhin ein unangenehmes, piepsendes Geräusch ausstieß. »Ah, Karabast«, murmelte sie, woraufhin sie dem bärtigen Mann auf der anderen Seite der großen Halle zurief: »He, Ohlos! Warum hast du nicht gesagt, dass dieser Kerl ein Firmenvisum hat? Ist dir aufgefallen, dass er keinen Sponsor-Chip hat?«

»Natürlich weiß ich, dass er keinen Chip hat, Lorala!«, rief der Mann zurück. Er kam langsam wieder herüber. »Darum steht er jetzt auch in der Polizeischlange und nicht in meiner Schlange! Er ist dein Problem.«

Die alte Frau betrachtete kopfschüttelnd Kedpins Datenblock. »Wenn wir einen offiziellen Eintrag anlegen, werden wir beide den Rest des Tages Datenkram ausfüllen«, sagte sie zu dem bärtigen Mann. Nachdem sie sich kurz umgeblickt hatte, senkte sie die Stimme. »Warum lassen wir ihn nicht einfach gehen, Ohlos? Er ist offensichtlich nur ein weiterer trotteliger Tourist. Und ich möchte heute noch nach Hause.«

Trottelig? Kedpin blinzelte mehrmals mit seinem Auge. Hatte er gerade richtig gehört? Diese Frau war eine rechtmäßig ernannte Vertreterin eines der kultiviertesten Planeten in der gesamten...

Erscheint lt. Verlag 17.12.2018
Übersetzer Andreas Kasprzak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Canto Bight (Star Wars™): Journey to Star Wars™: The Last Jedi
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Die letzten Jedi • Disney • eBooks • Film • Science Fiction • Space Opera • Star Wars Kanon
ISBN-10 3-641-23175-2 / 3641231752
ISBN-13 978-3-641-23175-0 / 9783641231750
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