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Folge 7/8 - Chronik der Sternenkrieger Doppelband -  Alfred Bekker

Folge 7/8 - Chronik der Sternenkrieger Doppelband (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
300 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1661-4 (ISBN)
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Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner. In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf... Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane sowie Kinder- und Jugendbücher. Seine Bücher um DAS REICH DER ELBEN, die DRACHENERDE-SAGA,die GORIAN-Trilogie und seine Romane um die HALBLINGE VON ATHRANOR machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er war Mitautor von Spannungsserien wie Jerry Cotton, Kommissar X und Ren Dhark. Außerdem schrieb er Kriminalromane, in denen oft skurrile Typen im Mittelpunkt stehen - zuletzt den Titel DER TEUFEL VON MÜNSTER, wo er einen Helden seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einer sehr realen Serie von Verbrechen macht.

Rena betrat ihren Raum, in dessen Mitte sich ein Konferenztisch befand, der gerade genug Platz für die Offiziere der STERNENKRIEGER bot.

Rena aktivierte über eine Konsole den in die Wand eingelassenen Bildschirm.

Gesicht und Oberkörper von Admiral Raimondo erschien auf dem Schirm. Der Admiral war Mitglied des Humanen Rates und vertrat dort im Allgemeinen eine Minderheitenposition. Sein Dienstverhältnis als Offizier des Space Army Corps ruhte, während er sich seiner politischen Karriere widmete.

»Guten Tag, Commander Sunfrost«, sagte der dunkelhaarige Raimondo sachlich.

Er hat deutlich sichtbare Ränder unter den Augen, erkannte Rena. Die Auseinandersetzungen im Humanen Rat scheinen ihm ziemlich an die Nieren gegangen zu sein.

Bevor die STERNENKRIEGER ziemlich überstürzt zu dieser eiligen Mission im Aurelis-System aufgebrochen war, hatte Raimondo zusammen mit Renas direkten Vorgesetzten Commodore Tim Bray Jackson und Admiral Norman Fabri an der Einsatzbesprechung teilgenommen. Er hatte dadurch zweifellos die Bedeutung dieses Einsatzes unterstreichen und seine besondere Anteilnahme daran hervorheben wollen.

Raimondo ließ sich zunächst von Sunfrost die Lage schildern.

Äußerlich blieb der Admiral dabei unbewegt. Rena hatte schon bei anderen Gelegenheiten festgestellt, dass Raimondo sein Inneres sehr gut zu verbergen wusste. Vielleicht ist es das, was ihn letztlich zu einem erfolgreichen Politiker und Diplomaten macht. Ihr selbst lag die Diplomatie und das Lavieren zwischen verschiedenen Interessen weit weniger, wie sie bereits in so mancher Situation hatte feststellen müssen. Aber als Raumsoldatin war das auch nicht ihre primäre Aufgabe.

Unbeeindruckt nahm Raimondo auch zur Kenntnis, dass einige bewaffnete Raumboote auf Abfangkurs zur STERNENKRIEGER gegangen waren.

»Ich habe Gefechtsbereitschaft angeordnet, um unsere Entschlossenheit zu demonstrieren«, berichtete die Kommandantin der STERNENKRIEGER.

Raimondo schien damit sehr zufrieden zu sein.

»Das haben Sie richtig gemacht, Commander. Ich denke nicht, dass Sie sich vor einer Eskalation wirklich zu fürchten brauchen. Erstens dürfte die STERNENKRIEGER mit einer ganzen Reihe dieser Raumboote fertig werden, wenn es tatsächlich hart auf hart käme, und zweitens halte ich die Regierungen der Genetiker-Systeme nicht für Narren. Die haben sich ganz genau überlegt, wie weit sie gehen.«

»Ich nehme an, Zaid geht davon aus, dass der Humane Rat im Augenblick gar nicht die Möglichkeit hätte, tatsächlich einzugreifen und die Gesetze der Humanen Welten in den Genetiker-Systemen durchzusetzen«, stellte Rena fest. »Schließlich führen wir Krieg gegen die Qriid, und auch wenn deren Angriffe in letzter Zeit etwas nachgelassen haben, heißt das für das Space Army Corps eigentlich nur, dass wir eine kurze Atempause bekommen haben – aber nicht, dass der Krieg bereits gewonnen und die Gefahr gebannt ist. Und die K'aradan verhalten sich ja auch nicht gerade ruhig.«

»Sie sprechen mir aus der Seele, Commander Sunfrost«, bekannte Raimondo. »Und ich fürchte, Ihre Einschätzung trifft genau das, was in den Führungsgremien der Genetiker gedacht wird. Übrigens ist in diesem Zusammenhang Sven Reich und seine völlig abgeschottete Firmenzentrale von TR-Tec im Einstein-System eine viel wichtigere Instanz als dieser gernegroße Lordmanager oder die Wissenschaftsräte aller drei Systeme zusammen!«

Rena musste unwillkürlich schmunzeln. »Zaid konnte nicht umhin, mir gleich bei unserem ersten Funkkontakt ein paar seiner genetischen Vorzüge unter die Nase zu reiben. Für ihn scheinen wir Normalsterblichen wohl nichts weiter als primitive Neandertaler zu sein.«

»In gewisser Weise hat er da sogar Recht«, meinte Raimondo. »Sein Gehirn ist leistungsfähiger als das jedes anderen Menschen. Wir besitzen leider nur spärliche Berichte über die genetischen Optimierungsprogramme von TR-Tec, aber angeblich soll er, was Merkfähigkeit und ein paar andere Parameter angeht, an ein beliebiges Rechnersystem herankommen. Außerdem soll er gegenüber Normalmenschen mit einer deutlich höheren Lebenserwartung ausgestattet sein...«

»Was sich aber wohl erst erweisen wird, wenn er tatsächlich deutlich älter als hundertzwanzig Standardjahre wird«, schloss Rena.

»Man spricht von 400 Jahren. Sein vollständiger Name lautet Jurij R. Zaid...«

»Ich weiß, das stand in seinem Dossier«, sagte Sunfrost.

»Auch wenn Zaid es noch fast schamhaft unterschlägt – das ›R‹ steht für ›Ruler‹ – Herrscher! Seine Aufgabe ist die Entwicklung und Durchsetzung langfristiger Strategien und Pläne.«

»Ich dachte, Sven Reich wäre der wahre starke Mann bei den Genetikern«, wunderte sich Rena.

»Das ist er auch. Noch. Zaid steht ja erst ganz am Anfang seiner Laufbahn. Und er hat viermal so viel Zeit wie Sie oder ich, um seine Ziele zu erreichen.« Raimondo seufzte. »Ich denke, Sie begreifen, was hier auf dem Spiel steht, Commander! Ich habe nichts dagegen, mit den Mitteln der Gentechnik, Leben zu verlängern, Krankheiten zu heilen und Leiden zu lindern. Aber das, was in der Genetiker-Föderation sich jetzt abspielt, ist der Beginn eines Ameisenstaates der Spezialisten mit Herrschern, Wissenschaftlern, Kriegern, Gebärerinnen und Arbeitern – nicht zu vergessen die Klone für den Organersatz! Das entspricht nicht meiner Vorstellung einer Menschheit, in der freie Bürger über ihr Schicksal selbst bestimmen.«

»In diesem Punkt teile ich Ihre Ansichten voll und ganz – aber es scheint im Humanen Rat starke Kräfte zu geben, die das anders beurteilen.«

»Julian Lang und seine Anhänger unterschätzen meiner Ansicht nach die Sprengkraft, die in dieser Frage steckt – obwohl Lang selbst ja die Genetiker-Gesetze auf die Tagesordnung gebracht hat. Wenn wir der Genetiker-Föderation einen Sonderstatus einräumen, kippen früher oder später die entsprechenden Gesetze, die der Rat für den Bereich der gesamten Humanen Welten erlassen hat.«

»Andererseits ist es angesichts des anhaltenden Qriid-Krieges völlig ausgeschlossen, die Genetiker-Systeme und ihre Planeten zu besetzen und die Ablösung der regierenden Wissenschaftsräte zu veranlassen«, erwiderte Rena. »Und ein Problem meiner Mission ist, dass die Superhirne der anderen Seite das natürlich einkalkulieren.«

»Sie treffen den Nagel auf den Kopf, Commander. Gegenwärtig geht es darum, dass sich im Rat eine Mehrheit findet, die mit der stillschweigenden Toleranz der Verstöße, die die Genetiker schon seit Jahrzehnten gegen die Gesetze begehen, ein Ende macht. Es muss ein Ultimatum gestellt werden.«

»Ein Ultimatum setzt voraus, dass man der anderen Seite tatsächlich drohen kann«, gab Rena zu bedenken.

Admiral Raimondo zog die Augenbrauen hoch. Er zögerte, ehe er Sunfrost eine Antwort gab. »Meiner privaten Einschätzung nach wird alles auf eine Trennung hinauslaufen, es sei denn, wir demonstrieren genügend Entschlossenheit, um die Genetiker-Welten zum Einlenken zu bewegen. In dem Fall ist die Lösung des Problems allerdings nur verschoben, wie ich meine. Ich weiß, dass manche Ratsmitglieder behaupten, dass dies der Anfang vom Ende der Humanen Welten bedeuten würde. Aber das glaube ich nicht. Für den nötigen Zusammenhalt wird schon die außenpolitische Lage sorgen.

Aber es kann ein Punkt erreicht werden, an dem es besser ist, sich von den Genetiker-Welten zu trennen, um zu verhindern, dass sie die Humanen Welten von innen heraus vergiften und die Menschheit zu einem Insektenvolk machen.«

»Das waren deutliche Worte, Admiral«, sage Rena nach einer kurzen Pause und fragte sich dabei: Warum dieses Gespräch? Will er sich nur vergewissern, dass ich ebenfalls den Ernst der Lage erkannt habe?

»Tun Sie mir einen Gefallen, Commander.«

»Sir?«

»Gehen Sie mit dieser persönlichen Einschätzung nicht hausieren. Die meisten Mitglieder des Humanen Rates wagen über eine Trennung von den Genetikern nicht einmal nachzudenken.

Die Genetics sind wirtschaftlich einfach zu wichtig.«

»Ich verstehe!«

»Aber ich finde, man sollte den Tatsachen offen ins Auge sehen.«

»Ja, Sir.«

»Viel Glück, Commander. Ich werde mich zu gegebener Zeit wieder mit Ihnen in Verbindung setzen.«

Damit unterbrach Admiral Raimondo den Kontakt. Auf dem Bildschirm erschien für einen Moment lang noch das Symbol des Humanen Rates und die Anmerkung, dass der Admiral eine geschützte Verbindung benutzt hatte.

Rena aktivierte eine Darstellung des Aurelis-Systems in Pseudo-3-D-Qualität. Drei Planeten umkreisten die Sonne Aurelis. Genet, die Hauptwelt der Genetiker mit ihrer ultramodernen Hauptstadt Future City, die während der letzten zehn Jahre einen Boom ohne Gleichen erlebt hatte und inzwischen zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszentren der Humanen Welten gewachsen war, hatte eine Entfernung von 1,1 astronomischen Einheiten von ihrem Zentralgestirn. Es herrschten ideale Lebensbedingungen. Das Klima...

Erscheint lt. Verlag 11.1.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-1661-X / 373891661X
ISBN-13 978-3-7389-1661-4 / 9783738916614
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