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Nebelwelt - Das Buch Whuon: Fantasy Roman -  Alfred Bekker

Nebelwelt - Das Buch Whuon: Fantasy Roman (eBook)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1589-1 (ISBN)
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Fantasy Roman von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 217 Taschenbuchseiten. Thagon, der Magier von Aruba, beschwört die Schattenkreaturen der Hölle. Grausige, orkähnliche Schattenkreaturen und Wolfskrieger stehen in seinem Dienst. Schonungslos greift er nach der Macht in den Reichen der Menschen, indem er deren Herrscher durch willfährige Doppelgänger zu ersetzen versucht. Der Barbar Whuon und seine Gefährten treten ihm entgegen - und werden bald selbst zu Gejagten...

Die Karawane war endlos.

Langsam schleppte sie sich durch die große Wüste Tykiens. Gorich saß müde auf seinem Rappen und ließ sich  daherschaukeln. Unbarmherzig brannte die Sonne auf die Erde herab. Der Wüstensand wurde durch den Hufschlag der Pferde aufgewirbelt.

Neben Gorich ritt Whuon, der, wie Gorich, nicht aus Tykien, sondern aus Thyrien stammte. Zusammen waren sie aus ihrem Heimatland ausgezogen, um ferne Länder kennenzulernen.

Die Karawane war von Himora, der Stadt am Rande der Wüste, aufgebrochen und ihr Ziel war Sorgarth, an der hügeligen Küste Tykiens.

„Hast du schon von den Wolfsmenschen gehört, Whuon?“, wollte Gorich wissen. Der andere nickte.

„Ja! Sie sollen angeblich in der großen Wüste leben. Aber gesehen hat sie noch niemand!“

„Die Geschichte der Wolfsmenschen wird wohl nur reine Dichtung sein, Whuon.“

Whuon nickte wieder.

„Es gibt so viele Mythen und Legenden über dieses Land. Eine Legende besagt zum Beispiel, dass der ganze Kontinent, auf dem die bekannte Welt liegt, vor Jahrtausenden einmal eine Eiswüste war.“

Gorich blinzelte in die Sonne.

„Eine Eiswüste, sagst du?“

„Ja! Auch so ein Märchen, das man sich in der Gegend von Himora seit Jahrhunderten erzählt.“

„Aber die meisten Legenden enthalten einen Kern Wahrheit!“

„Es ist bei dieser kaum anzunehmen, Gorich.“

„Der Mensch neigt dazu, das Phantastische und ihm Ungewohnte abzulehnen.“

Langsam begann sich ein heftiger Wind zu erheben, der den Sand hoch emporschleuderte.

„Hoffentlich gibt es keinen Sturm“, meinte einer der anderen Männer. Gorich zuckte mit den Schultern. Er hatte einen Sandsturm in der tykischen Wüste noch nie erlebt, aber aus Berichten von Einheimischen wusste er, wie wild und zerstörerisch sie sein konnten.

„Wir dürfen uns auf keinen Fall verlieren!“, rief Yarum, der Führer der Karawane. Der Wind wurde rasch heftiger. Schon konnte man kaum noch etwas erkennen. Wie ein dichter Nebel hüllte der aufgewirbelte Sand Gorichs Umgebung ein. Sein Pferd galoppierte, wild zerrte der Wind an seinen Kleidern. Vor sich vermochte er gerade noch Whuon zu erkennen. Gorich durfte auf keinen Fall den Kontakt zu den anderen verlieren. Wer den Kontakt verlor, für den gab es kein Überleben. Verzweifelt versuchten Gorichs Augen den aufgewirbelten Sand zu durchdringen.

Und dann war er allein.

Er konnte niemanden mehr sehen.

„Whuon!“, schrie er verzweifelt.

„Whuon! Wo bist du?“

Aber seine Schreie wurden vom Wind verschluckt.

Unbarmherzig gab er seinem Rappen die Sporen, in der Hoffnung, doch noch auf die anderen zu stoßen.

Gorich hielt den Arm vor das Gesicht, um sich vor dem Sand zu schützen, der auf ihn herniederprasselte.

Sein Pferd galoppierte noch immer vorwärts.

Wenn er die anderen nicht wiederfand, dann war es mit ihm vorbei!

„Whuon!“, schrie er in höchster Verzweiflung.

Brutal trieb er seinen Rappen weiter.

Mit aller Kraft krallte er sich an seinem Reittier fest, denn der Wind war so heftig geworden, dass er ihn fast aus dem Sattel riss. Er sah und hörte nichts mehr. Er spürte nur noch den Schweiß seines Rappen, an den er sich mit letzter Kraft klammerte.

Gorich wusste nicht, wohin er ritt. Wenn der Sturm zu Ende war, dann würde er sich irgendwo in der Wüste wiederfinden.

Er wusste nicht, ob er vielleicht die ganze Zeit im Kreis geritten war. Der Gedanke ließ ihn erschauern. Er versuchte, an etwas anderes zu denken.

Da erkannte er vor sich das Hinterteil eines Pferdes und wenig später den ganzen Reiter. Es war Yarum, der Karawanenführer.

„Yarum!“, rief Gorich. Der Karawanenführer drehte sich zu dem Thyrer um. Gorich trieb seinen Rappen zu noch größerer Eile an und hatte Yarum bald eingeholt. Da sah er auch Whuons hagere Gestalt. Aber sonst sah er niemanden mehr.

„Wo sind die anderen?“, rief er zu Yarum hinüber.

„Ich weiß es nicht! Wir haben sie verloren!“

„Wohin reiten wir?“

„Ich weiß es nicht! Vielleicht nach Himora zurück, vielleicht in Richtung Sorgarth oder direkt in die Wüste hinein. Vielleicht aber auch im Kreis!“

Angst ergriff Gorich. Sollte ihre Lage wirklich so aussichtslos sein?

„Können wir denn nichts tun?“, rief er.

„Wir können nur hoffen“, meinte Whuon lakonisch.

Hoffen, was war das schon. Was konnte Hoffen nützen?

Ein Schrei gellte. Man konnte ihn kaum hören, denn der Wind verschluckte ihn. Es war ein Todesschrei! Jemand musste von seinem Reittier abgeworfen worden sein – für ihn würde es keine Rettung mehr geben.

Aber der Schrei beruhigte Gorich eigentümlicherweise auch. So wusste er wenigstens, dass die anderen noch in der Nähe waren. Sie alle ritten dahin – ohne Sinn und ohne Ziel.

Gorich hoffte nur eines: Dass diese Spuk bald ein Ende hätte.

„Wir müssen langsamer werden!“, rief Whuon.

„Warum?“, wollte Gorich wissen.

„Weil wir doch nicht wissen, wohin wir reiten!“

Yarum nickte und zügelte sein Pferd. Die anderen folgten seinem Beispiel. Aber die Pferde ließen sich nicht wirklich beruhigen.

Sie waren jetzt etwas langsamer, aber noch immer schnell genug. Mit fliegenden Mänteln hetzten sie durch die endlose Wüste. Von den anderen vernahmen sie kein Lebenszeichen mehr.

Und dann – es war wie ein Wunder – ließ der Wind auf einmal nach. Es vergingen nur wenige Minuten, und der Spuk war ebenso schnell vergangen, wie er gekommen war. Die Wüste war wieder glatt. Blutrot leuchtete am Horizont die Sonne.

„Die Stürme Tykiens sind nur kurz in der Dauer – dagegen umso heftiger in der Wirkung“, meinte Yarum. Gorich nickte matt.

„Das habe ich zu spüren bekommen. Weißt du, wo wir sind?“

„Ich glaube, dass wir direkt in die Wüste hineingeritten sind.“

Die Vermutung des Karawanenführers wirkte auf Gorich nicht gerade ermutigend.

„Seht! Dort hinten!“ Whuon deutete zum Horizont. Dort waren die verwitterten Ruinen einer Stadt zu sehen.

„Ob dieser Ort noch bewohnt ist?“, fragte Gorich.

Yarum zuckte mit den Schultern.

„Hier bin ich noch nie gewesen“, bekannte er.

Gorich blickte zur Sonne, die blutrot am Horizont stand.

„Bald wird es Nacht sein! In den Ruinen könnten wir übernachten“, meinte der Thyrer.

Yarum machte ein besorgtes Gesicht. Seine Stirn legte sich in Falten.

„Man erzählt sich so allerhand über die Ruinen in der Wüste“, brachte Yarum schließlich heraus.

„Was denn zum Beispiel?“, fragte Whuon mit einem spöttischen Unterton, den Yarum nicht bemerkte.

„Man sagt, dass es dort Zauberer und Monstren gäbe!“

„Und du glaubst es, nicht wahr?“, lachte Whuon.

„Egal! Wir übernachten in den Ruinen. Dort sind wir vor wilden Tieren sicher“, sagte jetzt Gorich.

Wenig später hatten sie die Stadt erreicht. Sie war vollkommen verfallen und es sah nicht so aus, als würde hier noch jemand leben. Dennoch machte Yarum einen zunehmend unruhigeren Eindruck.

Er schien die Legenden, die man sich in der Gegend um Himora erzählte, wirklich ernstzunehmen.

In einem halb verfallenen Gebäude schlugen sie ihr Lager auf. Vor der Tür zündeten sie ein Feuer an.

Schweigend aßen sie ihre mitgebrachten Vorräte.

Langsam versank die Sonne am Horizont und es wurde dunkel. Nur der Mond strahlte hell und unnatürlich.

„Wir sollten uns nun hinlegen. Morgen haben wir einen anstrengenden Ritt vor uns“, mahnte Whuon. Aber Yarum schüttelte den Kopf.

„Ich bin dafür, dass wir eine Wache einteilen“, sagte der Karawanenführer.

„Vollkommen unnötig!“, entfuhr es Whuon und Gorich nickte. Yarum zuckte mit den Schultern.

„Wie ihr meint ...“

Er wickelte sich in seine Decke. Auch die anderen legten sich zurecht und schliefen ein.

Etwas hatte Whuon geweckt!

Er sah unter seiner Decke hervor: Es war nichts zu sehen, aber etwas zu hören. Er vernahm ein Geräusch, wie menschliche Schritte es verursachten.

Whuon warf die Decke zur Seite und griff nach seinem Schwert. Schweigend blickte er auf seine Gefährten hinab – sie lagen schlafend zu seinen Füßen.

Wer konnte außer ihnen das Geräusch verursacht haben? Befand sich am Ende doch noch jemand außer ihnen hier in dieser verfallenen Wüstenstadt?

Da! Da war es wieder!

Ja, es waren eindeutig Schritte. Doch sie waren schneller. Und was war das? Huschte da nicht eine schwarze Gestalt zwischen den Ruinen umher?

Whuon weckte die anderen.

„Was ist, Whuon?“, schimpfte Gorich ungehalten.

„Wir sind nicht allein in den Ruinen“, gab Whuon zur Antwort.

„Dann sind die alten Legenden also doch wahr!“, entfuhr es...

Erscheint lt. Verlag 29.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-1589-3 / 3738915893
ISBN-13 978-3-7389-1589-1 / 9783738915891
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