Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Entfesselte Göttin (eBook)

Die Leopardenmenschen-Saga 7 - Roman
eBook Download: EPUB
2018
528 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-20684-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Entfesselte Göttin - Christine Feehan
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
(CHF 11,70)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Als die atemberaubend schöne Siena Arnotto im Auftrag ihres Großvaters ein Päckchen bei dem Gestaltwandler Elijah Lospostos abliefern soll, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben von nun an für immer verändern wird. Ein Blick auf den attraktiven Elijah und Siena ist klar, dass der Mann ihres Lebens vor ihr steht. Und dass auch in ihr das magische Erbe der Leopardenmenschen ruht. Doch noch bevor Siena und Elijah ihr Liebesglück genießen können, entdeckt Siena ein dunkles Geheimnis in ihrer Familiengeschichte. Ein Geheimnis, dass auch die Liebe zu Elijah für immer zerstören könnte ...

Christine Feehan wurde in Kalifornien geboren, wo sie heute noch mit ihrem Mann und ihren elf Kindern lebt. Sie begann bereits als Kind zu schreiben und hat seit 1999 mehr als siebzig Romane veröffentlicht, die in den USA mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden und regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Auch in Deutschland ist sie mit den »Drake-Schwestern«, der »Sea Haven-Saga«, der »Highway-Serie«, der »Schattengänger-Serie«, der »Leopardenmenschen-Saga« und der »Shadows-Serie« äußerst erfolgreich.

1

Siena, bella, komm einmal kurz zu deinem alten nonno

Gehorsam ließ Siena ihre Autoschlüssel auf den Tisch im Flur fallen und ging ins Wohnzimmer, in dem ihr Großvater sich vorzugsweise aufhielt. Der Raum war sehr gemütlich und immer ein ganz klein wenig zu warm. Normalerweise machte ihr das nichts aus, doch aus irgendeinem Grund schien ihr Körper in letzter Zeit überhitzt zu sein. Sie fühlte sich oft unruhig und fiebrig. Sehr fiebrig. Ihre Haut fühlte sich zu eng an und spannte empfindlich. Ihre Kiefer taten weh. Ihre Brüste waren geschwollen und schmerzten, und zum ersten Mal im Leben spürte sie ein Brennen zwischen den Beinen. Es brannte wie verrückt. Schrecklich war das.

Diese Anfälle kamen und gingen nach Belieben, ohne erkennbaren Grund. Sie hatten vor einigen Wochen angefangen und wurden immer häufiger. Siena freute sich, dass sie nach Hause gekommen war, nachdem sie ihr Studium der Önologie abgeschlossen hatte, doch mit ihrem geliebten Großvater in diesem Zimmer zu sein, während ihr Körper in Flammen stand, war ausgesprochen unangenehm.

Sie musste aus dem Haus – so schnell wie möglich. In letzter Zeit waren die Anfälle so schlimm geworden, dass sie allen Ernstes daran dachte, in einen Erotikshop zu gehen und sich irgendein Spielzeug zu kaufen. Ein richtig gutes. Puh. Dabei hatte sie sich doch nie etwas aus Männern gemacht. Obwohl, das war nicht ganz richtig. Mit fünfzehn hatte sie sich in Elijah Lospostos verliebt. Er hatte ihr bei einem Essen gegenübergesessen, als sie in den Ferien vom Internat daheim war. Er war mindestens acht Jahre älter als sie. Vielleicht sogar zehn. Doch darauf kam es nicht an, denn schon auf den ersten Blick hatte sich tief in ihr etwas Wildes geregt. Sie konnte die Augen kaum von ihm lösen. Er war der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Im ganzen Leben. Und es gab jede Menge Männer, die bei ihrem Großvater arbeiteten.

Sie hatte sich große Mühe gegeben, Elijah nicht anzustarren, aber manchmal hatte sie gespürt, dass sein Blick auf ihr ruhte, und jedes Mal, wenn sie aufschaute, sah er sie gerade an. Das war keine Einbildung gewesen. Dann hatte er gelächelt. Aber sie nicht. Sie war rot geworden. Schrecklich. Er hatte versucht, sie in ein Gespräch zu verwickeln, und sie hatte nur gestammelt und war noch röter geworden. Furchtbar. Dabei war sie klug. Sehr klug sogar. Zu der Zeit belegte sie schon ein paar Kurse am College. Aber sie hatte es nicht geschafft, auch nur ein intelligentes Wort herauszubringen. Selbst im Nachhinein war sie noch peinlich berührt.

»Was gibt es, nonno?«, fragte sie. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und zerzauste ihm das Haar. Er hatte nach wie vor eine wilde Mähne. Schlohweiß, aber dicht wie ein Pelz, und seine dunkelbraunen Augen waren verblasst, aber immer noch scharf. »Ich wollte gerade ins Fitnessstudio fahren.« Weil sie unbedingt richtig hart trainieren musste. Bis sie so müde und erschöpft war, dass sie endlich Schlaf bekam. Sie sehnte sich geradezu verzweifelt danach.

»Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust, Bella, nur einen kleinen Gefallen für einen alten Mann, ja?«, sagte er schmeichelnd.

Als ob sie ihm jemals einen Wunsch abgeschlagen hätte. Sie war nur selten zu Hause. Den größten Teil ihres Lebens hatte sie im Internat und dann im College verbracht, doch die Zwischenzeiten mit ihrem Großvater zu Hause waren ihr sehr wichtig. Er war ihr einziger lebender Verwandter. Es gab nur noch Antonio Arnotto und seine Enkelin. Nur sie beide.

»Und der wäre, nonno?« Sie versuchte, streng zu klingen. Doch als sie sah, wie die Lachfältchen um die Augen ihres Großvaters sich vertieften, wusste sie, dass er sie durchschaute. Sie setzte sich auf die Lehne seines Sessels und zerzauste seine silberne Mähne noch einmal.

»Ich möchte, dass du einem Freund eine Kiste von meinem besten Wein bringst. Er hatte letzte Woche Geburtstag, und ich habe vergessen, ihm ein Geschenk zu schicken. Wenn meine wunderschöne Enkelin es persönlich vorbeibringt, verzeiht er mir den Fehler sicher, no?«

Siena lachte. »Sieht so aus, als hättest du viele Freunde, deren Geburtstage und Jubiläen dir erst wieder einfallen, wenn ich nach Hause komme.«

Ihr Großvater zuckte die Schultern. »Ich werde nicht jünger, Siena, und du solltest anfangen, übers Heiraten und Kinderkriegen nachzudenken. Da fällt mir ein, dass Elijah auch noch nicht verheiratet ist, und er wird ebenfalls nicht jünger. Er sieht recht gut aus.« Ihr Großvater zwinkerte ihr zu.

Siena biss sich auf die Unterlippe, damit sie nicht rot wurde. Schon wenn sie Elijahs Namen hörte, fing ihr Herz an zu klopfen und ihr wurde flau im Magen. Er sah wirklich gut aus. Unglaublich gut. Und er war weit außerhalb ihrer Liga. Doch das wollte sie ihrem Großvater nicht sagen.

»Hör auf, mich zu verkuppeln. Du wirst deine Babys schon rechtzeitig kriegen, ich versprech’s.« Wenn ihr Körper weiter so lüstern war, vielleicht sogar eher, als ihm lieb war.

Sie hatte schon damit angefangen, sich die Leibwächter ihres Großvaters genauer anzuschauen. Auch seine Nummer eins, Paolo, den Mann, mit dem er sie gerne verheiraten wollte. Paolo beobachtete sie auf Schritt und Tritt. Das war schon immer so gewesen. Sein Blick brannte sich förmlich in sie hinein. Er sah gut aus und war immer sehr höflich zu ihr gewesen, aber sie wusste, dass er ein Frauenheld war. Er hatte viele Freundinnen, und es ging das Gerücht, dass er sie nicht sehr gut behandelte. Sie hatte gehört, wie einige Hausmädchen und die Köchin sich darüber unterhielten, dass seine Frauen nichts zu lachen hätten. Deshalb wollte sie sich nicht mit ihm einlassen, obwohl sie wusste, dass er mehr als bereit dazu war.

»Ich werde nicht jünger«, wiederholte ihr Großvater und tätschelte ihre Hand. »Sei ein gutes Mädchen und liefere den Wein für mich ab. Bestell Elijah schöne Grüße und sag ihm, er soll sich nicht so rarmachen und gelegentlich mal vorbeikommen, um einen alten Mann zu besuchen.«

»Mach ich, nonnino.« Dabei küsste Siena ihn auf den Scheitel.

Plötzlich stellten sich ihre Nackenhaare auf, und ihr Magen krampfte. Ohne den Kopf zu drehen, wusste sie, dass Paolo Riso ins Zimmer gekommen war. Er bestand nur aus Muskeln, bewegte sich aber sehr geschmeidig und elegant und, was für einen so großen Mann erstaunlich war, absolut lautlos. Er war sehr intelligent, und ihr Großvater verließ sich in vielen Dingen auf ihn. Früher war sie immer gut mit ihm ausgekommen, doch in den letzten Jahren hatte sie sich bei ihren Besuchen zu Hause in seiner Gegenwart sehr unbehaglich gefühlt.

Siena schaute sich um und zwang sich zu lächeln. Paolos stechende Augen waren auf sie gerichtet und musterten sie aufmerksam. Sie verbargen irgendetwas. Etwas, das sie betraf – und das war nicht gut. Er stand ihrem Großvater sehr nahe und wurde von ihm wie ein Sohn behandelt. Schon allein dafür sollte sie ihn mögen, doch stattdessen wurde ihr seine Nähe immer unangenehmer.

Jedoch nicht so unangenehm wie die der Nummer zwei ihres Großvaters. Wenn Alonzo Massi ihr zu nah kam, verspannte sie sich von oben bis unten, bis ihr Körper vor Abscheu zitterte. Der Mann war furchterregend groß und muskulös. Seine Augen folgten ihr wie die einer Schlange, und er schien ebenso kaltblütig zu sein. Siena wusste nicht genau, was er tatsächlich für ihren Großvater machte, aber sie war ziemlich sicher, dass es nichts mit dem Weingut zu tun hatte.

»Hey, Paolo.« Sie lächelte ihn an. So zu tun, als wäre ihr Lächeln echt, das beherrschte sie perfekt. »Wie geht’s?«

»Gut, bella.« Er steuerte direkt auf sie zu.

Siena zwang sich, ruhig weiterzuatmen, denn sie wusste, was kommen würde. Er wurde immer dreister, und noch dazu vor den Augen ihres strahlenden Großvaters, dem das ganz offensichtlich gefiel. Paolo ergriff ihre Hände, zog sie auf die Füße, riss sie an sich und beugte sich herab. Schnell wandte Siena das Gesicht ab, damit seine Lippen statt ihrem Mund ihre Wange trafen.

Dennoch wurde tief in ihr etwas Wildes geweckt, das hervorkommen wollte. Siena war so schockiert, dass sie zurückwich, obwohl Paolo ihre Hände nicht losließ. Wachsam schaute er auf sie herab, während seine Augenfarbe sich veränderte und im dunklen Braun immer mehr gelbe Flecken erschienen, bis sie fast wie Katzenaugen aussahen, die sie ohne einen Lidschlag anstarrten.

Siena wurde heiß. Das war nicht gut. Sie versuchte, ihm ihre Hände zu entziehen.

»Ich muss gehen. Nonno hat mich gebeten, etwas für ihn abzuliefern, und ins Fitnessstudio möchte ich auch noch.«

Paolo runzelte die Stirn. Ohne ihre Hände loszulassen, schaute er sich nach ihrem Großvater um. »Vielleicht sollte das jemand anders übernehmen, Antonio.«

Sein Ton klang irgendwie seltsam. Wie eine Warnung. Oder eher ein Befehl? Wie auch immer, er gefiel ihr nicht. Entschlossen riss Siena sich von ihm los, selbst auf die Gefahr hin, unhöflich zu wirken. Sie hatte immer geglaubt, da wäre nichts von dem berüchtigten Temperament der Arnottos in ihr, doch nun wurde sie eines Besseren belehrt. Aus ihrer Unruhe war heftiger Freiheitsdrang geworden. Sie richtete sich gerade auf und wünschte, sie trüge Stöckelschuhe – doch sie konnte auch ohne hochnäsig wirken –, dann betrachtete sie Paolo mit ihrem herablassendsten Blick.

»Ich habe nonno versprochen, ein Geschenk zu Signor Lospostos zu bringen, und das werde ich auch...

Erscheint lt. Verlag 11.6.2018
Reihe/Serie Die Leopardenmenschen
Die Leopardenmenschen
Übersetzer Ruth Sander
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Wild Cat
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte eBooks • Fantasy • Gestaltwandler • liebe und erotik • Magie • Märchenbuch • New-York-Times-Bestsellerautorin • Paranormal Romance • Romantasy • Spiegel-Bestsellerautorin
ISBN-10 3-641-20684-7 / 3641206847
ISBN-13 978-3-641-20684-0 / 9783641206840
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,7 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich