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Das Lied der Krähen (eBook)

Roman | Von Leigh Bardugo, Autorin der »Legenden der Grisha« auf Netflix
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
576 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44379-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Lied der Krähen -  Leigh Bardugo
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Sechs unberechenbare Außenseiter - eine unmögliche Mission - das Abenteuer beginnt! Der Nr.-1-Bestseller aus den USA - Leigh Bardugos temporeiche Fantasy-Saga über den tollkühnsten Coup der Fantasy-Geschichte Ketterdam - pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen ... Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen - außer in Gegenwart der schönen Inej ... Ein atemberaubender Fantasy-Coup, der seinesgleichen sucht!  Leigh Bardugos temporeicher Urban Fantasy Roman über den tollkühnsten Coup der Fantasy-Geschichte ist ein fesselndes Abenteuer voller überraschender Wendungen und faszinierender Charaktere. »Das Lied der Krähen« ist der erste Band einer hochgelobten Dilogie, die von Beginn an in ihren Bann zieht. Ein Muss für alle Fans von düsterer, actionreicher Fantasy! »Faszinierend ... Bardugos 'Six of Crows' lässt die Leser im besten Sinn des Wortes mitfiebern. Dafür ist die Fantasy gemacht!« The New York Times Tauche ein in das GrishaVerse der Bestseller-Autorin Leigh Bardugo: Die Grisha-Trilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen: - »Goldene Flammen« - »Eisige Wellen« - »Lodernde Schwingen«Die Krähen-Dilogie ist in folgender Reihenfolge erschienen: - »Das Lied der Krähen« - »Das Gold der Krähen«Die Thron aus Nacht und Silber-Dilogie besteht aus - King of Scars - Rule of WolvesNoch mehr Geschichten aus der Grisha-Welt: - »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha) - »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha) - »Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit« (Graphic Novel zur Vorgeschichte des Dunklen)

Leigh Bardugo ist die #1 New York Times-Bestsellerautorin der »Alex Stern«-Reihe und die Schöpferin des GrishaVerse, das die »Grisha«-Trilogie (inzwischen eine Netflix-Serie), die »Krähen«-Dilogie, die »King of Scars«-Dilogie und vieles mehr umfasst. Ihre Kurzgeschichten sind in mehreren Anthologien erschienen, darunter »The Best American Science Fiction and Fantasy«. Sie lebt in Los Angeles und ist Associate Fellow des Pauli Murray College an der Yale University.

Leigh Bardugo ist die #1 New York Times-Bestsellerautorin der »Alex Stern«-Reihe und die Schöpferin des GrishaVerse, das die »Grisha«-Trilogie (inzwischen eine Netflix-Serie), die »Krähen«-Dilogie, die »King of Scars«-Dilogie und vieles mehr umfasst. Ihre Kurzgeschichten sind in mehreren Anthologien erschienen, darunter »The Best American Science Fiction and Fantasy«. Sie lebt in Los Angeles und ist Associate Fellow des Pauli Murray College an der Yale University. Michelle Gyo studierte in Mainz Germanistik und Buchwissenschaft und arbeitete danach als Lektorin bei Piper Fantasy und Random House. Aus Neugier machte sie sich nach zehn Jahren Verlagsarbeit selbständig, seither lebt sie, wo sie will, wandert häufig durch phantastische Welten, kann nicht ohne Kaffee, Katzen und Kreativität und übersetzt Bücher aus dem Englischen.

2


Inej

Kaz Brekker brauchte keinen Grund für etwas. Diese Worte waren es, die man sich auf den Straßen von Ketterdam zuflüsterte, in den Tavernen und Kaffeehäusern, in den dunklen und verschwitzten Gassen des Vergnügungsbezirks, der als der Barrel bekannt war.

Der Junge, den man Dirtyhands nannte, brauchte keinen Grund, genauso wenig, wie er eine Erlaubnis benötigte – um hier ein Bein zu brechen, da eine Allianz zu lösen oder dort das Schicksal eines Mannes mit dem Aufdecken einer Karte zu wenden.

Natürlich lagen sie falsch, dachte Inej, als sie die schwarzen Wasser des Beurskanals auf einer Brücke querte, auf den verlassen daliegenden Stadtplatz zu, der sich vor der Börse befand. Jeder Gewaltakt war durchdacht und jeder Gefallen mit ausreichend Fäden versehen, dass man damit ein Marionettentheater hätte aufführen können. Kaz hatte immer seine Gründe. Inej war sich nur nicht immer sicher, ob es gute waren. Vor allem heute Nacht.

Inej berührte nacheinander ihre Messer und sagte dabei stumm ihre Namen auf, so wie sie es immer tat, wenn sie Ärger befürchtete. Das war einerseits nützlich, diente jedoch auch zu ihrer Beruhigung. Die Klingen waren ihre Begleiter. Sie wusste gern, dass sie bereit waren für das, was auch immer die Nacht bringen würde.

Sie erblickte Kaz und die anderen, die sich nahe dem großen Steinbogen versammelt hatten, der den östlichen Eingang zur Börse darstellte. Drei Wörter waren in den Stein graviert: Enjent, Voorhent, Almhent. Industrie, Integrität, Prosperität.

Sie hielt sich dicht an den verschlossenen Ladenfronten, die den Platz säumten, und mied die hellen Flecken flackernden Gaslichts der Straßenlampen. Während sie sich ihnen näherte, musterte sie die Truppe, die Kaz begleitete: Dirix, Rotty, Muzzen und Keeg, Anika und Pim sowie die auserwählten Sekundanten für die bevorstehende nächtliche Zusammenkunft, Jesper und Big Bolliger. Sie rempelten einander an und schubsten sich herum, lachten, stampften mit den Füßen auf gegen die Kälte, die überraschend über die Stadt hereingebrochen war: der letzte Seufzer des Winters, bevor der Frühling wirklich begann. Es waren Schläger und Draufgänger, ausgewählt unter den jüngeren Mitgliedern der Dregs, denen Kaz am meisten vertraute. Inej bemerkte das Aufblitzen von Messerklingen, die in Gürteln steckten, Bleirohre, beschwerte Ketten, Axtgriffe, gespickt mit rostigen Nägeln, und hier und da das ölige Glänzen eines Pistolenlaufs. Sie glitt leise in ihre Reihen und suchte die Schatten nahe der Börse nach Spionen der Black Tips ab.

»Drei Schiffe!«, sagte Jesper gerade. »Von den Shu geschickt. Lagen einfach im Ersten Hafen, die Kanonen bereit, rote Flaggen gehisst und bis an die Segel mit Gold beladen.«

Big Bolliger stieß einen leisen Pfiff aus. »Hätte ich gern gesehen.«

»Hätte ich gern gestohlen«, entgegnete Jesper. »Die Hälfte des Kaufmannsrats war da unten, ist rumgeflattert und hat rumgequäkt und versucht zu entscheiden, was zu tun ist.«

»Wollen die denn nicht, dass die Shu ihre Schulden bezahlen?«, fragte Big Bolliger.

Kaz schüttelte den Kopf, und sein dunkles Haar schimmerte im Lampenlicht. Er bestand ganz aus geraden Linien und scharfen Ecken – kantiger Kiefer, schlanker Körperbau, und ein Wollmantel spannte sich eng um seine Schultern. »Ja und nein«, sagte er mit seiner steinsalzrauen Stimme. »Es ist immer gut, wenn ein Land in deiner Schuld steht. Sorgt für freundlichere Verhandlungen.«

»Vielleicht haben die Shu die Schnauze voll davon, freundlich zu sein«, sagte Jesper. »Sie hätten nicht den ganzen Schatz auf einen Schlag schicken müssen. Denkst du, sie haben den Handelsbotschafter abgestochen?«

Kaz’ Blick fand Inej mit untrüglicher Sicherheit in der Meute. Jeder in Ketterdam redete seit Wochen über die Ermordung des Botschafters. Es hatte fast die Beziehungen zwischen Kerch und Semeni zerstört und den Kaufmannsrat in einen Tumult gestürzt. Die Semeni beschuldigten die Kerch. Die Kerch verdächtigten die Shu. Kaz war es egal, wer verantwortlich war; der Mord faszinierte ihn, weil er nicht herausfand, wie man ihn ausgeführt hatte. In einem der geschäftigsten Flure der Stadthalle, unter den Nasen von mehr als einem Dutzend Regierungsbeamten, hatte der Botschafter der Semeni einen Waschraum betreten. Niemand sonst war hineingegangen oder herausgekommen, aber als sein Berater ein paar Minuten später an die Tür klopfte, bekam er keine Antwort. Und als sie die Tür eintraten, fanden sie den Botschafter mit dem Gesicht auf den weißen Fliesen liegend, ein Messer im Rücken, und die Wasserhähne liefen noch.

Kaz hatte Inej ausgeschickt, um die Räumlichkeiten nach Dienstschluss auszukundschaften. Der Waschraum hatte keinen weiteren Eingang, keine Fenster oder Lüftungsschächte, und selbst Inej hatte das Kunststück nicht vollbracht, sich durch die Rohre zu quetschen. Und doch war der Botschafter aus Semeni tot. Kaz hasste Rätsel, die er nicht lösen konnte, und er und Inej legten sich Hunderte Theorien zurecht, um den Mord zu erklären – keine war zufriedenstellend. Doch heute Nacht brannte ihnen Dringlicheres unter den Nägeln.

Sie sah, wie er Jesper und Big Bolliger bedeutete, ihre Waffen abzulegen. Die Gesetze der Straße verlangten, dass bei einem Parley jedem Leutnant zwei Fußsoldaten sekundierten und dass sie alle unbewaffnet waren. Parley. Das Wort fühlte sich falsch an – merkwürdig formell, eine Antiquität. Was auch immer das Gesetz der Straße verfügte, heute Nacht lag Gewalt in der Luft.

»Los, gebt die Waffen her«, sagte Dirix zu Jesper.

Mit einem tiefen Seufzer löste Jesper die Waffengurte von seinen Hüften. Sie musste zugeben, ohne sie sah er nicht mehr ganz wie er selbst aus. Der Scharfschütze aus Semeni war langgliedrig, braunhäutig und immer in Bewegung. Er drückte die Lippen auf die perlmuttenen Griffe seiner wertvollen Revolver und gab jedem einen betrübten Kuss.

»Pass gut auf meine Babys auf«, sagte Jesper und gab sie Dirix. »Wenn ich nur einen einzigen Kratzer oder eine Kerbe sehe, buchstabiere ich Bitte vergib mir mit Kugeln auf deiner Brust.«

»Die Munition würdest du nicht vergeuden.«

»Und er wäre tot, bevor du auch nur Bitte geschafft hättest«, sagte Big Bolliger, der ein Beil, ein Klappmesser und seine bevorzugte Waffe – eine dicke Kette, die mit einem großen Schloss beschwert war – in Rottys Hände gab.

Jesper verdrehte die Augen. »Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Was bringt ein Kerl, auf dessen Brust Bitte steht?«

»Kompromiss«, sagte Kaz. »Tschuldige bringt auch das gewünschte Ergebnis und verbraucht weniger Kugeln.«

Dirix lachte auf, aber Inej bemerkte, dass er Jespers Revolver sehr vorsichtig hielt.

»Was ist damit?«, fragte Jesper und deutete auf Kaz’ Spazierstock.

Kaz’ Lachen klang tief und humorlos. »Wer würde einem armen Krüppel seine Krücke verwehren?«

»Wenn du der Krüppel bist? Jedermann mit Verstand.«

»Dann ist es ja gut, dass wir Geels treffen.« Kaz zog eine Uhr aus der Westentasche. »Es ist fast Mitternacht.«

Inej wandte sich um und blickte zur Börse hinüber. Sie war kaum mehr als ein großer rechteckiger Hof, der von Lagerhäusern und Schifffahrtsgebäuden umgeben war. Tagsüber schlug hier das Herz Ketterdams, in dem es nur so vor reichen Krämern wimmelte, die Anteile an den Waren kauften und verkauften, die in den Häfen der Stadt gelöscht wurden. Jetzt war es fast Schlag zwölf, und die Börse lag verlassen da, bis auf die Wachen, die auf dem Gelände und auf den Dächern patrouillierten. Man hatte sie bestochen, damit sie während des Parley wegsahen.

Die Börse war einer der wenigen Teile der Stadt, der während der endlosen Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Banden von Ketterdam nicht aufgeteilt und besetzt worden war. Sie stellte neutralen Boden dar. Und doch wirkte er nicht neutral, fand Inej. Es war mehr wie das Schweigen des Waldes, kurz bevor sich die Schlinge zuzog und der Hase anfing zu kreischen. Es wirkte wie eine Falle.

»Das ist ein Fehler«, sagte sie.

Big Bolliger zuckte zusammen; er hatte nicht bemerkt, dass sie da stand. Inej hörte das Raunen, als die Dregs ihren Namen flüsterten, den sie ihr gegeben hatten – das Phantom. »Geels hat etwas vor.«

»Natürlich hat er das«, sagte Kaz. Seine Stimme klang rau, kratzte wie Stein, der gegen Stein scheuerte.

Inej fragte sich immer, ob er schon als kleiner Junge so geklungen hatte. Falls er jemals ein kleiner Junge gewesen war.

»Warum sind wir dann heute Abend hier?«

»Weil Per Haskell das so handhaben will.«

Alter Mann, alte Sitten, dachte Inej, doch sie sprach es nicht aus und vermutete, dass die restliche Bande es ebenso hielt.

»Wegen ihm werden wir alle sterben«, sagte sie.

Jesper streckte seine langen Arme über den Kopf und grinste, die Zähne weiß vor der dunklen Haut. Sein Gewehr musste er noch abgeben, er trug es auf dem Rücken, sodass seine Silhouette jetzt wie die eines unbeholfenen, langgliedrigen Vogels wirkte. »Statistisch gesehen wird er wohl nur für den Tod von ein paar von uns verantwortlich sein.«

»Darüber macht man keine Witze«, antwortete sie. Der Blick, den Kaz ihr zuwarf, war amüsiert. Sie wusste, wie sie sich anhörte – streng, kleinlich, wie eine alte Schrulle, die düstere Prophezeiungen von ihrer Vordertreppe herab verkündete. Sie mochte es selbst nicht, aber sie wusste auch, dass sie recht hatte. Und außerdem mussten alte Frauen über ein gewisses Wissen verfügen, oder sie lebten nicht lange genug, um...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2017
Reihe/Serie Glory or Grave
Glory or Grave
Übersetzer Michelle Gyo
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • action • Auslöschung • ben barnes • beste fantasy reihen • Bestseller • Bestseller-Autorin • Coup • Crooked Kingdom • Dark Fantasy • Das Lied der Krähen • Das Lied der Krähen Roman • Die Insel der besonderen Kinder • Die Stadt der besonderen Kinder • Dirtyhands • Droge • Fantasy • Fantasy Abenteuer • fantasy-bestseller • Fantasy Bücher • Fantasy-Bücher • Fantasy Bücher Bestseller • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy-Neuerscheinung 2017 • Fantasy-Roman • Fantasy-Saga • Fantasy Serien • Freddy Carter • Glory or Grave • Grischa Leigh Bardugo • Grisha • Grishaverse • heist fantasy • Inej • jesper • Jugendbücher • Jurda Parem • Kaz Brekker • Ketterdam • Krähen Dilogie Band 1 • Legenden der Grisha • Leigh Bardugo • Magie • Markus Heitz • New Adult • New Adult Fantasy • New York Times-Bestseller-Autorin • No mourners no funerals • Ocean's Eleven • Pekka Rollins • Ravka • Shadow and Bone • Six of Crows • Urban Fantasy • Wesper • young adult fantasy
ISBN-10 3-426-44379-1 / 3426443791
ISBN-13 978-3-426-44379-8 / 9783426443798
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